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Katie
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Ulm

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Insgesamt 214 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2025
Laabs, Laura

Adlergestell


gut

Wende
Die Nachwendezeit aus Sicht von Kindern erzählt. So beginnt der Roman zur Einschulung. Erzählt wird mit viel trockenem Wortwitz. Auch wenn die drei Mädchen im Mittelpunkt stehen, sind immer wieder Kapitel anderer Nebenfiguren dazwischen geschoben, die diese ergänzen. Dazu noch die schwarzen Seiten mit z.B. Werbung aus der Zeit, der den Kapitalismus, der auf den Osten einprasselte wiederspiegelt.

Die ständigen Zeitsprünge zwischen damals und heute fand ich eher störend. Auch blieb vieles zu sehr an der Oberfläche. Zum angekündigten großen Zwischenfall bzw. den Folgen dessen, hätte ich gerne mehr gelesen und auch zur Gegenwart der drei Hauptpersonen.

Ich hätte mir entweder ein längeres Buch oder die Konzentration auf weniger Figuren gewünscht. Daher hat mein Interesse vor allem in der 2. Hälfte nachgelassen.
Nichtsdestotrotz fand ich das Thema sehr interessant und auch der Schreib- und Sprachstil haben mir gut gefallen.

Bewertung vom 11.08.2025
Kuhn, Yuko

Onigiri


sehr gut

Aki und ihr Bruder wachsen in einer deutsch (Vater) - japanischen (Mutter) Familie auf. Die Geschichte wird aus Akis Perspektive erzählt und umfasst ihre Kindheit, das Verhältnis zu den deutschen, wohlhabenden Großeltern und endet mit einer Reise nach Japan, die sie als Erwachsene mit ihrer nun an Demenz erkrankten Mutter unternimmt.
Zunächst habe ich mich in die Erzählweise erst hineinfinden müssen. Die Autorin springt zwischen den Zeiten, was ich zu Beginn etwas verwirrend fand.

Ich konnte mich in einigen Dingen wiederfinden und die Geschichte, die von Schmerzen, Einsamkeit und gegenseitigem Unverständnis geprägt ist, aber eben auch von gegenseitiger Liebe und Zusammenhalt, hat mich tief und zu Tränen berührt.
Es geht um Familienbande, als auch kulturelle Unterschiede sowie Differenzen zwischen den Generationen.

Bewertung vom 04.08.2025
Dröscher, Daniela

Junge Frau mit Katze


sehr gut

Unsere Psyche
Nahbar und sehr offen geschrieben, geht es um Ela's Gesundheit und ihre Ärzte-Odysee. Eingestreut sind immer wieder Kapitel aus Sicht der Autorin auf ihre Beziehung zu ihrer Mutter. Zumindest liest es sich für mich, dass es hier eine Abgrenzung zwischen Autobiografischem und Fiktion (die trotzdem zu einem Teil autobiografisch ist) gibt.

Einerseits skizziert sie hier die alltäglichen Mühen, die viele haben, um überhaut eine Diagnose zu erhalten. Das teils abfällige und wenig den Patienten zugeneigte Verhalten von Ärzten, das immer noch an der Tagesordnung ist. Und zum anderen wird deutlich zu welch hohem Maß unsere Kindheit und in der Kindheit gelernte Gedankenmuster und Verhaltensweisen uns unser ganzes Leben lang prägt.
Gleichzeitig ist es sicher wichtig, im Erwachsenenalter Verantwortung für sich zu übernehmen.

Auch wenn Ela mir nicht immer sympathisch war, hat mich das Buch und den Weg, den man mit Ela ein Stück geht, nachhaltig beschäftigt.

Bewertung vom 21.07.2025
Summer, Suza

Heute alles und morgen vielleicht


sehr gut

Camille ist erfolgreich und sterbenskrank. Sanne ist Krankenschwester, gerade von ihrem Partner getrennt und verliert ihre Anstellung. Sie begleitet Camille in eine Hütte in den Schweizer Bergen, wo sie ihre verbleibende Zeit mit ihrem Ehemann verbringen möchte.

Ein sehr schöner und berührender Roman, der sich mit den großen Fragen des Lebens beschäftigt: wie sieht für mich ein gelungenes Leben aus? Was ist wirklich wichtig? Dabei gibt es immer wieder Überraschungen, die den Roman auch abgesehen vom emotionalen Thema, spannend machen.

Für das Ende hätte ich mir noch mehr Zeilen gewünscht, aber ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen.

Bewertung vom 21.07.2025
Rivera Garza, Cristina

Lilianas unvergänglicher Sommer


ausgezeichnet

Mehr als eine Statistik
Die Zahl der Femizide - ob hier oder in Mexiko - ist erschreckend und das Thema verdient mehr Aufmerksamkeit und vor allem einen besseren Schutz von Frauen. In diesem berührenden Buch, erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Schwester und erinnert uns daran, dass hinter diesen Zahlen die Geschichte von Frauen stecken, die oft hinter den Schlagzeilen verschwinden. Sie zeigt auch auf, wie die Hinterbleibenden mit dem Verlust umgehen bzw leben lernen müssen.

Durch Gespräche mit Lilianas Freundinnen und Freunden, sowie ihrer Familie und vor allem durch die Texte und Briefe von Liliana selbst, wird Liliana lebendig. Dies ist durchaus schmerzhaft und gleichzeitig ist es das Portrait einer starken, jungen Frau, ihrer Freundschaften und ihrer außergewöhnlichen und zutiefst berührenden Fähigkeit, sich in Worten auszudrücken.

Bewertung vom 16.07.2025
Zwickau, Dora

Gesellschaftsspiel


ausgezeichnet

Gesellschaftskritisch
Ein großartiges Buch! Die Geschichte verbindet das persönliche Schicksal einer Familie/dreier Frauen auf der einen Seite, mit der Idee eines Tech Milliardärs zu einem Utopia-Gesellschaftsexperiment. Hochaktuell und spannend aus den verschiedenen Perspektiven erzählt, geht es um Demokratie, um die Entwicklungen im Bereich sozialer Medien und vor allem auch, darum, welche Rolle jeder einzelne von uns spielt und welche Verantwortung wir tragen.
Dass sich die Autorin klar gegen Rechts positioniert finde ich richtig und wichtig in der heutigen Zeit. Auch speziell die Lehrerinnensicht finde ich spannend und verdeutlicht die große Rolle, die Bildung einnehmen kann und muss, um unsere Demokratie zu schützen und zu stärken.

Die Einzelschicksale der drei Frauen sind hierbei gar nicht so ausschlaggebend, aber sie geben den Charakteren noch mehr Tiefe.

Bewertung vom 05.07.2025
Tunnicliffe, Hannah

Detektiv Stanley und das Geheimnis im Museum


ausgezeichnet

Eigentlich hat sich Detektiv Stanley gerade erst in den Ruhestand verabschiedet, aber als er einen Brief erhält, kann er dem Hilferuf nicht widerstehen. In dieser Detektivgeschichte für Kinder ist vieles jedoch nicht wie es auf den ersten Blick scheint und es gibt einige überraschende Wendungen. Ich habe das Buch zusammen mit meiner Nichte (8) gelesen und wir hatten viel Spaß: beim Miträtseln, als auch beim Entdecken der lustigen Details in den Illustrationen. Auch für Erstleser ist es aufgrund der kurz gehaltenen Texte gut geeignet und gleichzeitig haben auch ältere Kinder viel Spaß mit der Geschichte und den Charkteren. Der Kontext des Kunstmuseums bietet zudem die Möglichkeit auch in dieses Thema tiefer einzusteigen.
Und das letzte Bild macht außerdem Hoffnung auf eine Fortsetzung! Fände ich jedenfalls sehr cool.

Bewertung vom 04.07.2025
Bendix, Caspar

Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster


gut

Bo(je) startet seinen ersten Job nach dem Studium und schafft es sich beim Chef vom Chef beliebt zu machen - aufgrund seines Wissens über Motorräder. Das Buch zeichnet das Bild der freien Wirtschaft, das den Klischees, was man über BWLer hat entspricht. Dazu kommt noch seine Bromance mit seinem Studienfreund Jan. Und nebenbei verliebt er sich in seine Zahnärztin.
Alles in allem ist die Geschichte kurzweilig erzählt und hat viele witzige und unterhaltsame Stellen.
Gleichzeitig bleibt die Geschichte jedoch sehr an der Oberfläche. Und vor allem das Ende kommt plötzlich und schien mir, als hätte man versucht viel Story in wenig Seiten zu quetschen.
Vielleicht ist es auch Ziel des Autors, das man den Personen gegenüber ambivalente Gefühle hat. Irgendwie hatte ich außerdem das Gefühl, dass die Geschichte in den frühen 2000ern spielt, so als wäre es nicht ganz in der heutigen Zeit angekommen - auch wenn ich dieses Gefühl nicht ganz erklären kann.

Bewertung vom 18.06.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


sehr gut

Schon das Cover - vor allem der blaue Hummer unter dem Einband - gefällt mir sehr. Die Geschichte der Hummerfischerinnen in Maine ist ein unterhaltsames Sommerbuch. Ein Buch über Frauenfreundschaften, Neuanfänge, Verlust, Trauer und Liebe. Alles vor dem Hintergrund eines kleinen Fischerdorfes. Ich habe mit den Figuren mitgefühlt und mitgefiebert und mich mehr als einmal selbst an die Küste gewünscht. Die Naturbeschreibungen machen alles sehr lebendig und atmosphärisch. Ich mag es wie verschiedene Lebensmodelle und -wege skizziert werden und vor allem, wie die Frauen sich gegenseitig trotz ihrer Unterschiede unterstützen.
Ab und an springt die Autorin selbst innerhalb eines Kapitels ein wenig in der Zeit voran und auch den Epilog hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Aber das tut dem Buch im Großen und Ganzen keinen Abbruch.

Bewertung vom 12.06.2025
Dave, Raksha

Auf den Spuren unserer Vorfahren


ausgezeichnet

Interessant und toll aufbereitet
Ein sehr spannendes, interessantes und abwechslunsgreiches Kindersachbuch - und auch als Erwachsene habe ich hier viel gelernt. Die Texte sind kurz gehalten sowie verständlich und auch kindgerecht geschrieben. Die Geschichten sind außergewöhnlich und nicht unbedingt das typische, was man vielleicht im Naturkundemuseum oder Sachunterricht lernt. Dazu gibt es auf den schönen und detailreichen Illustrationen viel zu entdecken. Was mir besonders gefällt ist, dass immer wieder auch der Bezug zur heutigen Zeit hergestellt wird. Und bei allen Unterschieden, sieht man eben auch, was uns über die verschiedenen Kulturen als auch Zeiten hinweg, als Menschen verbindet.
Auch meiner 8-jährigen Nichte gefällt das Buch sehr gut - ob beim alleine Lesen als auch gemeinsamen Lesen. Wir können das Buch wirklich sehr empfehlen.