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Regina
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Gangelt

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Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2025
Kinast, Florian;Davis, Jon

Mein Fußballheld Florian Wirtz - Seine Geschichte, seine Spiele, seine Rekorde


ausgezeichnet

Super interessantes Buch über Florian Wirtz kindgerecht und lebhaft verpackt!
Das Buch über den Fußballprofi Florian Wirtz in der Reihe „Mein Fußballheld“ hat mir unglaublich gut gefallen. Es wird ein phantastisches Geschenk für meinen 8-jährigen Enkel werden, der selbst begeisterter Fußballspieler ist und ein absoluter Anhänger der Deutschen Nationalmannschaft. Ich habe das Büchlein mit nicht ganz 120 Seiten in einem Rutsch „durchgelesen“, und gäbe es 10 Sterne zu vergeben, die würde ich ihm auch zusprechen. Es ist einfach so lebendig geschrieben und gestaltet, jede Seite bietet so richtig tolle Informationen, witzig und kindgerecht aufgearbeitet durch viele Illustrationen, coole Zeichnungen, dass man kann kaum das Umblättern erwarten kann. Es ist fast wie eine „Wundertüte“ und bereitet einfach nur riesige Lesefreude. Autor Florian Kinast schreibt absolut verständlich und kindgerecht über Florian Wirtz' Leben – begonnen über seine Anfänge in der Kindheit bis hin zum Wechsel nach England. Dabei bleibt der Münchner Journalist stets realistisch, denn er zählt neben allen Höhepunkten in Wirtz´ Karriere auch dessen Rückschläge auf, die ja auch zum Alltag eines Profis gehören. Es werden sauber recherchierte Sachinformationen geliefert, aber auch ein Einblick in das Familienleben gewährt. Dabei wird es jedoch nie langweilig, wie es leider häufig sonst bei Biografien ist. Dieses Buch hebt sich einfach durch seine wohltuend von anderen ab. So wird beispielsweise auch das komplexe Thema rund um den Transfer nach England mit der unvorstellbar hohen Transfersumme für Florian kindgerecht erklärt, indem man einen Vergleich aufstellt, wieviel in etwa 125 Millionen Euro in 100-Euro-Scheinen wiegen würden, ich musste wirklich schmunzeln! Jon Davis schafft es dann meisterhaft, nahezu jede Seite mit einer seiner lebendigen und coolen (wie in einem Comic-Heft) Schwarz-Weiß-Zeichnungen zu bereichern, einfach Klasse! Was ich an dem Buch ebenso toll finde ist, dass man eigentlich auch auf jeder Seite „einsteigen“ kann, man muss jetzt nicht unbedingt jede Seite der Reihe nach lesen. Es gibt ja auch Kinder, die gerne erstmal rumblättern, ohne die Texte zu lesen, das geht hier auch ganz problemlos. Somit ist sowohl für Leseanfänger als auch für ältere Kinder das Buch geeignet, da es leicht verständlich geschrieben ist und etwas schwierigere Worte oder Sachverhalte kindgerecht erklärt werden. Ich kann das Buch nur empfehlen, selbst mir als dreifache Großmutter hat das Lesen riesigen Spaß gemacht, auch ich habe wieder dazugelernt! Ich werde es auf jeden Fall wegen seiner tollen Gestaltung ganz oben auf die Geschenkeliste setzen für alle Kinder, deren Herzen für Fußball schlägt! Ist ein tolles Geschenk für Weihnachten, einen Geburtstag oder Kinderkommunion. Die 12,99 Euro sind gut investiert und für dieses qualitativ hochwertige Buch, das einen sehr stabilen Einband hat und auch noch abwischbar ist, auch noch vergleichweise mehr als günstig.

Bewertung vom 11.11.2025
Garvey, Rea

Before I met Supergirl


sehr gut

Ich habe gerne dieses Buch von Rea Garvey gelesen. Normalerweise habe ich es nicht so mit Biographien, die letzten, die ich las, waren durchweg trocken, diese hier jedoch nicht! Ich mag den irischen Musiker und Songwriter sehr gerne, kenne ihn noch aus der Zeit als Frontmann der Band Reamonn. Mittlerweile ist er hier in Deutschland ja sehr präsent, so sehe ich ihn gerne in der Jury von „The Voice of Germany“, ich mag seinen trockenen, verschmitzten Humor und sein ehrliches Naturell. Da er in der Öffentlichkeit immer sehr nahbar, offen und einfach natürlich und herzlich herüberkommt, war ich nun gespannt, was er in „Before I met Supergirl“ von sich und seinem Leben wohl so Preis geben möge. Und das ist jede Menge! Und so offen erzählt, als säße er einem gegenüber und berichte ganz vertraut von seinem bewegten Leben, den Hochs- und Tiefs, den Licht- und Schattenseiten als Heranwachsender und Musiker. Dabei ist der Erzählstil locker, flüssig, und immer wieder auch mit einer Prise Humor versetzt. Garvey wurde 1973 als Sohn eines Polizisten und einer Lehrerin geboren, er wuchs mit insgesamt sieben Schwestern in Tralee auf. Während sein Vater sogar eine Karriere in Irland bis hin zum Polizeipräsidenten machte, blieb seine Mutter Zuhause und kümmerte sich um die Kinder. Rea war weiß Gott kein Waisenkind, obschon er sich so Einiges in seinen „Flegeljahren“ geleistet hat – Alkoholexzesse mit einigen schwerwiegenderen Folgen beispielsweise – hat seine Familie ihm immer Rückhalt gegeben. Seine Familie prägte ihn stark, wie er selbst sagt, auch wenn sein Elternhaus streng war, war man in entscheidenden Momenten immer für ihn da. Das Lesen seines Buches habe ich ein wenig wie eine Reise empfunden, es zeichnet die Entwicklung von Rea auf allen Ebenen auf, sowohl künstlerisch als auch als Mensch. Garvey hebt in seinem Buch auch die Dinge hervor, die er aus den einzelnen Stationen, Episoden und Erlebnissen für sich persönlich als Lektion für das weitere Leben mitgenommen hat. Das Buch beginnt mit sowohl einem englischen Vorwort als auch einem solchen Abschluss zum Dank. Insgesamt habe ich es als ein interessantes, sehr menschliches Buch empfunden, herzlich und lebendig, dennoch mit Tiefe durchzogen, so, wie ich es auch leise erhofft hatte – ein sympathisches Lesewerk von einem sympathischen Menschen!

Bewertung vom 01.11.2025
Koppel, Benjamin

Großmutters Geheimnis


sehr gut

“Großmutters Geheimnis“ vom dänischen Autor Benjamin Koppel hat mir insgesamt betrachtet gut gefallen, mich emotional bewegt und dabei gefühlsmäßig durch eine Berg- und Talfahrt geführt. Da war auf den 488 Seiten alles dabei – Begeisterung, Bestürzung, Fragezeichen, zum Abschluss des Buches leichte Enttäuschung über das Ende. Erzählt wird auf zwei sich abwechselnden Zeitebenen, Gegenwart und Vergangenheit. Stilistisch für mich geschickt gemacht vom Autor, von Seite zu Seite wurde der Roman für mich immer spannender durch sich zusammenfügende einzelne Puzzleteile zum großen Ganzen. Wir schreiben zum einen das Jahr 2015. Musiker Alexander lebt mit seiner Partnerin Gry in Kopenhagen. Unerfüllt blieb bislang ein Kinderwunsch, daher unterzieht sich Gry einer Fertilitätsbehandlung in einer Spezialklinik. Alexanders Mutter Lillian, einst erfolgreiche Sängerin, verhält sich im Privatleben ebenso divenhaft wie einst auf der Bühne. Mischt sich in das Privatleben ihres Sohnes ein, Intimsphäre und Empathie scheinen Fremdworte für sie zu sein, körperlich wie emotional war sie so gut wie nie präsent in Alexanders Kindheit. Sein alkoholkranker Vater Knud hat nur am Rande einer eher unglückliche Randfigur gespielt. Alexander ist zwar als Musiker mit einer Band erfolgreich, dennoch nicht wirklich zufrieden mit seinem Leben. Dies äußert sich durch Angstzustände, Depressionen, Selbstzweifel und Schuldgefühle, die er durch Konsum von Alkohol und Drogen versucht zu ersticken. Dann findet er überraschend bei einer Aufräumaktion im Haus seiner Mutter besprochene Bänder seiner ihm bis dahin unbekannten Großmutter Ruth. Und mit diesem Fund wird der Leser dann in die Vergangenheit katapultiert, der Inhalt der Bänder hat später tiefgreifende Folgen auf die gesamte Familiendynamik. Die Bänder wirken wie eine große Lebensbeichte, auf ihnen berichtet die Großmutter über ihr bewegtes Leben, angefangen von einer behüteten Kindheit in einer Musikerfamilie, über ihre Ausbildung zur Opernsängerin bis hin zur Deportation in das von den Nazis errichtete Ghetto Theresienstadt , wo ihr nur die Liebe zur Musik die Kraft gibt zu überleben. Die Musik ist die gemeinsame Sprache, die „Tonart“, die Alexander und sie verbindet. Immer mehr Geheimnisse werden sukzessive gelüftet durch Ruths Erzählungen, Alexander besucht sie sogar noch in New York, wo sie mit stolzen 96 Jahren in einem jüdischen Pflegeheim lebt. Als Leserin wurde ich mitgenommen auf die Reise des Erkennens und Verstehens, umso enttäuschter war ich dann allerdings vom Ende, wo es sich der Autor für meine Begriffe dann etwas zu einfach macht, da hätte ich mehr Leidenschaft erwartet. Dennoch hat das Buch mir durchaus gefallen, es hat meine Neugierde und die Spannung auf den ersten dreihundert Seiten sehr hoch gehalten, und auch den Blick zugewandt auf eine dunkle Seite Deutscher Geschichte. Für unrealistisch habe ich es allerdings befunden, dass alte Traumata, die sich über Generationen hinweg weitervererben, nur durch das Hören von zwei Kassetten auflösen. Sicherlich ist die Aufarbeitung der Familiengeschichte ein erster Schritt in die richtige Richtung auf dem Weg zur eigenen Heilung. Dass sich allerdings so schnell nahezu alle Probleme auf einmal lösen scheinen, war für mich schlichtweg realitätsfern. Daher ein Stern weniger von mir.

Bewertung vom 24.10.2025
Pignitter, Melanie

Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt - Das Kartenset zum SPIEGEL Bestseller


ausgezeichnet

Was für ein tolles Kartenset ist das denn bitte? Mit „Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt“ hat die Schriftstellerin Melanie Pignitter etwas so Wundervolles kreiiert, dass ich gleich zwei Sets im Handel bestellt habe, um diese an zwei Herzensmenschen zu verschenken! Man verspürt sofort die positive Energie, die die diplomierte Mentaltrainerin und erfahrene Selbstliebe-Mentorin aus Österreich mit jeder einzelnen Botschaft auf den insgesamt 50 Karten aussendet. Die einzelnen Impuls-Karten aus stabilem Karton sind in einer Box untergebracht, sie sind sehr stylisch gehalten, haben ein quadratisches Format mit hübsch abgerundeten Ecken, und sind sehr farbenfroh mit schöner Schrift gestaltet. Auf der Vorderseite steht ein empowernder Satz, während dann auf der Rückseite eine kraftschenkende Affirmation zu finden ist. Ein hübscher Aufsteller aus Holz gehört ebenfalls zum Set, das ist sehr praktisch, habe ihn auf der Fensterbank in der Küche postiert, wo ich gleich morgens voller Erwartung meine neue Karte „ziehe“. Es ist zu meinem regelmäßigen Morgenritiual geworden, und jede meiner aktuellen Botschaften lassen mich wirklich gut gelaunt und gestärkt in den Tag starten. Ganz toll auch die wunderschöne, harmonische Farbgestaltung, das sind allesamt herzerwärmende Farben, die Lust auf das Leben machen und positive Energie verströmen. Man vergißt zu leicht im bewegten Alltag, sich selbst gut zu behandeln und auf seine Bedürfnisse zu achten, leicht gerät man da in die Negativschleife. Umso schöner, gleich zu Beginn des Tages sein Mindset auf die richtige Spur zu bringen mit wirksamen Impulsen. Die Sprüche auf den Karten sind zwar keine Weltneuheit, aber darum geht es ja auch gar nicht. Gerade, wenn jemand mit sich nicht mehr im Reinen ist, mit sich selbst hadert, sich in der Negativschleife befindet, sind exakt so einfache, dennoch wirksam und zutreffende Sprüche genau das Richtige. Ich bin jedenfalls restlos begeistert und erfreue mich an diesen wunderbaren Impulsgebern jeden Tag aufs Neue. Zudem bin ich dankbar, in diesem Set auch noch eine weitere, wertvolle Geschenkidee für mir besonders am Herzen liegende Menschen gefunden zu haben.

Bewertung vom 19.10.2025
Fournillier, Magdalena

Geliebt


ausgezeichnet

Was für ein wundervolles Buch, und mit so einer wertvollen und kraftvollen Botschaft! Mich hat das Büchlein „Geliebt“ von Magdalena Fournillier einfach in seinen Bann gezogen, es erfrischt einerseits Körper, Seele, und Geist, auf der anderen Seite stimmt es aber auch nachdenklich. Jede der nicht ganz 150 Seiten war für mich eine wahre Entdeckungsreise, auch emotional wurde ich durch Berg und Tal geführt, dabei ist dies durchaus auch eine Lektüre, die sich für die gemeinsame Lektüre und Besprechung mit Kindern eignet. Auf den ersten Blick wirkt das Buch – in zartem Rosa gehalten und einem Hasen als Motiv auf dem Cover – fast wie ein Kinderbuch. Doch das täuscht! Inhaltlich geht es um einen kleinen Hasen, der sich auf die Suche nach Liebe, Wärme und Verbundenheit, macht. Seine Reise führt ihn zu Begegnungen mit zahlreichen anderen Tieren, verbunden mit seiner Sehnsucht danach, geliebt zu werden, fragt er sich, was er dafür tun muss. Durch die Hilfe echter Freunde erkennt er schlussendlich, dass wahre Liebe bedingungslos gegeben wird, sie immer in und um uns herum ist, denn sie ist eine „Herzensangelegenheit“ und kommt aus unserem tiefsten Inneren. Der kleine Hase erkennt allerdings auch, dass wer Liebe empfangen möchte, diese aber auch selber weitergegeben muss. Mich hat dieses liebevolle und tiefgründige Buch sehr berührt und zum Nachdenken angeregt. Viele wunderschöne, bezaubernde Illustrationen bereichern dieses außergewöhnliche Buch, das ich auf jeden Fall mehrfach verschenken werde, aber nur an mir ganz besonders wichtige Menschen. Um ihnen zu zeigen, dass sie einen enormen Wert für mich in diesem Leben haben und gleichzeitig Impulse der Liebe und Verbundenheit weiterzugeben. Ich danke der Autorin für dieses berührende, wunderschöne Buch!

Bewertung vom 10.10.2025
Ganeshananthan, V. V.

Der brennende Garten


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich einfach begeistert und in seinen Bann gezogen. Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen, dennoch war es ab und an nötig, wird in diesem Roman stellenweise recht schonungslos beschrieben, wie unzählige Menschen in Sri Lanka 1983 gelitten und zahlreiche grausam zu Tode gekommen sind nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges zwischen Singhalesen und Tamilen. Mir war die Thematik völlig unbekannt und ich bin der fantastischen Buchautorin VV. Ganeshanatan überaus dankbar, dass sie diese blutige Auseinandersetzung in diesem Werk überragend festgehalten hat. Sie erzählt dabei aus der Sicht der jungen Tamilin Sashi , die einen großen Traum hat: Sie will Ärztin werden. Sie hat noch vier Brüder, und lebt geborgen im Kreis ihrer Familie, bevor das Elend ausbricht. Die Idylle in ihrem Land versinkt zunehmend in den Wirren des Bürgerkrieges, Sashi muss hilflos mitansehen, wie ihre Familie in den Strudel der Gewalt gerät, sie hat schmerzliche Verluste zu erleiden, nachdem sich zwei ihrer Brüder und einer ihrer intimsten Freunde, im Buch schlicht „K“ genannt, den radikalen Tamil Tigers im Widerstand anschließen. Die Umstände zwingen Sashi sogar zur Flucht nach Amerika, doch in New York erkennt sie schmerzvoll, dass sie ihre Vergangenheit nicht so einfach hinter sich lassen kann. Mich hat der Roman vom Anfang bis zum Ende gepackt, die Autorin schreibt fesselnd, emotional und menschlich, ich habe mit jeder Zeile mitgelitten, gehofft und „nachfühlen“ können. Ich habe die inneren Kämpfe der jungen Tamilin mit durchlebt, der Spannungsbogen wurde zu allen Zeiten hoch gehalten, und auch jeden der einzelnen Charaktere rund um die Protagonistin Sashi konnte ich mir mehr als genau vorstellen. Dass in diesem Roman ein Thema aufgegriffen wurde, das mir nahezu unbekannt war, und ein wichtiger Bestandteil der Geschichte Sri Lankas ist, dafür bin ich der brillanten Autorin mit ihrem einzigartigen Schreibstil sehr dankbar. Auch über die Kultur und die Stellung der Frau in Familie und der Gesellschaft in Sri Lanka habe ich auf diesen rund 470 Seiten viel mehr erfahren. Das Buch war eine echte Bereicherung für mich und ich gebe eine absolute Leseempfehlung. Dies ist eine intensive Lektüre, die noch lange nachklingt.

Bewertung vom 01.10.2025
Hodgkinson, Mark

Inside Alcaraz - Die erste Biografie zum kommenden Superstar im Herrentennis


gut

Mit „Inside Alcaraz“ hat Sportjournalist mit Schwerpunkt Tennis, Mark Hodgkinson, ein weiteres Buch über einen Spitzensportler der Extraklasse verfasst. Wer über den Werdegang der aktuellen Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste und sechsmaligen Grand-Slam-Sieger, Carlos Alcaraz, mehr erfahren möchte, bekommt sicherlich mit dieser Biografie eine Menge an Hintergrundinformationen an die Hand . Das etwas mehr als 260 umfassende Buch nimmt einen mit auf die Spurensuche nach den Anfängen des jungen Ausnahmesportlers, den manche auch - nahezu liebevoll- „Carlitos“ nennen. Wie bereits in seinem Buch über Novak Djokovic, nimmt Hodgkinson seine Leser mit auf die wundersame Reise des sympathischen Spaniers. Das „Tennismärchen“ beginnt in frühester Kindheit im Elternhaus. Vater und Großvater, deren Leben auch vom Tennissport geprägt wurde, haben anscheinend die Gene an den jungen Carlos weitervererbt und dafür gesorgt, dass dieser entsprechend gefördert wird. Sehr viel Glück hat er, dass er an die richtigen Sponsoren und passenden Trainer gerät, inclusive einer Professorin der Psychologie seit seinem 9. Lebensjahr an seiner Seite, die ihn zu dem geformt haben, was ihn heute ausmacht. Einen willensstarken, dennoch bescheidenen Tennisspieler der Extraklasse, der durch sein außergewöhnliches Talent, seine Ausstrahlung und seine Individualität zum absoluten Publikumsliebling geworden ist. Wer also nach Informationen sucht, wie Alcaraz in die Weltspitze gelangte, wird hier in diesem Buch fündig. Der Autor basiert seine Informationen auf Aussagen von Trainern, anderen Top-Spielern, ehemaligen Lehrern und Mitschülern, sowie Menschen, die Carlos umgeben. Für mein Empfinden ist das Buch sehr trocken geschrieben, umso mehr erfreuen da einige Seiten mit wunderschönen, teils sehr persönlichen, Fotos auf. Mir persönlich fehlte insgesamt die Lockerheit in der Sprache, einige Passagen wiederholten sich mehrfach, es gab auch einige deutliche grammatikalische Schwächen, und vor allen Dingen kam die Hauptperson in dieser Biografie überhaupt nicht zu Wort. Das hätte ich mir in dieser Biografie doch sehr gewünscht. Auch hat der Autor es doch stellenweise etwas mit den Lobeshymnen über Alcaraz übertrieben, was mir persönlich manchmal auf die Nerven gegangen ist. Dennoch ist das Buch eine solide Lektüre, um einen Überblick zu bekommen, wie Carlos Alcaraz zum Tennissport kam und welche Wege er bis zu seinem heutigen Erfolg gegangen ist, um an die Weltspitze zu gelangen. Es gibt Einblicke über seine spielerische Mentalität und auf seine Persönlichkeit, die trotz des Rampenlichts eher bescheiden geblieben ist, was wohl hauptsächlich einem soliden, dennoch professionell organisierten Umfeld zu verdanken ist. Versprochen hatte ich mir allerdings viel mehr von der Lektüre.

Bewertung vom 26.09.2025
Gilbert, Elizabeth

All the Way to the River


ausgezeichnet

Dieses Buch von Elizabeth Gilbert hat noch lange in mir „nachgearbeitet“. Auf den etwas mehr als 400 Seiten von „All the way to the river“ nimmt die Autorin ihre Leser mit auf eine ganz persönliche Reise, es ist „ihre“ Geschichte. Diese handelt von Liebe und Sucht, Verlust und dem Weg zu Heilung und Befreiung. Auf dieser Berg- und Talfahrt nimmt Gilbert einen mit, ich habe beim Lesen gefühlt alle Emotionen durchlebt, das Buch hatte für mich einen wahren „Suchtfaktor“, und in nur zwei Tagen hatte ich es ausgelesen. Nachhallen tut es noch immer, denn es beinhaltet soviel mehr, als nur die Beziehung von Liz und Rayya zu beschreiben. Was zunächst jahrelang als reine Freundschaft existierte, entwickelte sich später zu einer dramatischen Liebesbeziehung, geprägt von Abhängigkeiten und Exzessen. Fatal für Liz als Liebes-Süchtige, für Rayya als stoffgebunden Süchtige. Die Krebserkrankung von Rayya bringt beide Protagonistinnen bis an ihre körperlich-psychischen Grenzen, der lange, schmerzvolle Weg des Abschieds wird schonungslos beschrieben. Dabei variiert Gilbert in ihrem Buch mit Skizzen, gekrizzelten Anmerkungen und „Gesprächen“, die Liz gedanklich beispielsweise mit der Verstorbenen oder aber Gott führt. So bekommen auch die einzelnen Kapitel immer eine kurze Überschrift, einige sind recht kurz gehalten, dennoch sehr intensiv. Schriftstellerisch eine individuelle Meisterleistung von Gilbert für mein Empfinden, denn das Geschehen wurde dadurch so lebendig und packend für mich. Dass der Tod von Rayya für Liz nun auch die Chance bietet, sich auf sich selbst zu besinnen und sich hren eigenen Süchten zu stellen, macht das Buch für mich noch einmal mehr zu etwas Besonderem. Denn Liz erlebt das befreiende Gefühl der Heilung. Sie lernt, sich selbst genug zu sein und sich unabhängig zu machen von der (süchtigen) Liebe durch andere Menschen oder beispielsweise auch Materielles. Diesen Weg der Entwicklung darf der Leser dann nach Rayyas Tod mit Liz gemeinsam gehen, was auch mir zum Schluss des Buches etwas Frieden und Ruhe geschenkt hat. Denn die Geschichte mit den zahlreichen Drogen-Eskapaden hatte es schon in sich, und ich habe mich manches Mal gefragt, ob hier nicht sogar eine Triggerwarnung für empfindliche Leser angebracht gewesen wäre…Mir hat das Buch jedenfalls sehr gut gefallen, es war intensiv, aufwühlend, mitreißend und schonungslos ehrlich und emotional geschrieben. Es ist einfach etwas ganz Besonderes!

Bewertung vom 18.09.2025
Becker, Boris

Inside


sehr gut

Ich bin ein leidenschaftlicher Tennisfan, und mir entgeht wohl selten ein Match, das im TV übertragen wird. Dabei interessieren mich auch immer wieder die Kommentare von Boris Becker, die für mein Empfinden immer sehr ehrlich, zutreffend und fundiert sind. Daher war ich ganz besonders neugierig auf sein neues Buch „Inside“, das von seiner Zeit in den zwei britischen Gefängnissen Wandsworth und Huntercombe handelt. Im April 2022 war er wegen des Vorwurfs von Insolvenzstraftaten zu 30 Monaten Haft verurteilt worden, von denen saß er insgesamt 7 Monate hinter Gittern. Ich wurde nicht enttäuscht, im Buch gibt sich Becker offen und reflektiert, und die Dinge, die mich interessierten aus seinem Leben, habe ich auch auf den gut 345 Seiten gefunden. „Inside“ ist gut zu lesen, abwechselnd wird von der Zeit hinter Gittern und dem Privatleben erzählt. Wie konnte es dazu kommen, dass ein so gefeierter deutscher Tennisstar so tief gefallen ist? Er, der zig Trophäen mit nach Hause nehmen konnte und Millionen verdiente, endete quasi mit null Euro in der Tasche in englischen Gefängnissen? Mehr als einmal macht er dafür seinen frühen Ruhm und den Sieg des Wimbledon-Turniers im Alter von nur 17 Jahren mit verantwortlich. Er ist der Überzeugung, wäre er nicht so früh so erfolgreich gewesen, wären die Dinge anders gelaufen. Boris Becker gibt dabei auch Fehler zu, die er in seinem Leben gemacht hat, wenngleich er gleichzeitig immer wieder betont, „Er habe es eben für zwei Wochen versäumt, seinem Insolvenzverwalter Vermögenswerte anzugeben und habe Geld aus der Insolvenzmasse für Unterhalt, Miete und die Kosten einer Knieoperation verwendet. Das kann in meiner Position jedem passieren", so Becker. Alles verloren, und doch wieder auf Kurs, so würde ich es einmal bilanzieren. So schwer die Zeit auch temporär im Gefängnis war – unangenehme Wärter, schreiende Mitinsassen, schimmelige Zellen, dubiose Häftlinge - so war es für Boris gleichzeitig auch ein Neuanfang. Im Gefängnis konnte er neue Freundschaften schließen, er hat das Buch geschrieben, mit Lilian scheint er die perfekte Frau an seiner Seite zu haben, die ihn in der wohl schwersten Zeit seines Lebens nicht hat fallen gelassen und mit der er nochmal Vaterfreuden genießen wird, und auch nach der vorzeitigen Entlassung aus der Haft steht er wieder in Lohn und Brot, kommentiert bei Turnieren, und präsentiert sich wieder im Rampenlicht. Die schwere Zeit hat ihm allerdings auch aufgezeigt, welche Freunde die wahren sind . Mir hat gut gefallen, wie ehrlich und schonungslos Boris Becker dieses Buch geschrieben hat, es hat meine Erwartungen erfüllt. Ich gebe für das Buch auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung, ich habe es sehr gerne gelesen, und ich bin um einige Informationen rund um den Menschen Boris reicher. Auch der Blick hinter die Gefängnismauern war durchaus interessant. Manche Zustände, die er beschreibt, hätte ich so nicht erwartet. Aber aus diesem Grund wollte ich es ja lesen. Der Buchtitel „Inside“ ist für mein Empfinden perfekt gewählt, und dass Becker „Gesicht“ auf dem Cover zeigt, ebenfalls.

Bewertung vom 13.09.2025
Lorentz, Iny

Der Krieger und die Königin


gut

„Der Krieger und die Königin“ vom Autoren-Duo Iny Lorentz ist ein über 500 Seiten umfassender, historischer Roman, der vom Krieger Garibald und der Langobarden-Prinzessin Waltrada handelt. Er spielt um das 6. Jahrhundert, wo sich in der Region zwischen Alpen und Donau das bayerische Stammesherzogtum herausbildete, ein Mischvolk aus einheimischen Keltoromanen und zuwandernden Germanen wie Alamannen und Goten. Das Buch präsentiert sich als wunderschöner Einband mit extravagantem, ästhetisch anmutenden Cover. In dem opulenten Werk wimmelt es nur so von dramatischen Kämpfen, sich bekriegenden Stämmen, fiesen Intrigen, die das Lesen zwar durchaus spannungsgeladen machen, gleichzeitig aber auch zu einer Herausforderung. Beim Lesen schwankte ich in meiner Bewertung zwischen „Mitreißend und spannend“ und „zu kompliziert, verwirrend durch die vielen Namen, Verwandschaftsgrade und Ausdrücke“. Glücklicherweise gibt es in diesem Buch ein Glossar, in dem man Namen und Ausdrücke nachschlagen kann, was die Übersicht etwas erleichtert, allerdings auch den Lesefluss zwischendurch schon störte. Stellenweise wirkten mir manche Kampfszenen einfach zu ausgedehnt beschrieben, sie nahmen schon enorm viel Platz ein, während die eigentliche Liebesgeschichte, die ich aufgrund des Buchcovers mit einer wunderschönen, jungen Frau und des Klappentextes erwartet hatte, mir persönlich zu kurz kam. Schließlich geht es ja darum, wie das Paar im Früh-Mittelalter das Schicksal Bayerns in eine neue Richtung lenkt. Dabei tritt mir aber die Langobarden-Prinzessin Waltrada viel zu wenig in Erscheinung, während der junge bajuwarische Krieger Garibald immerzu präsent ist. Während Garibald in Italien an der Seite der Ostgoten kämpft und zu Ruhmesehren gelangt, wird Waltrada gegen ihren Willen mit dem mächtigsten König der Franken verheiratet. Erst zum Ende des Buches befreit Garibald Waltrada aus ihrer mißlichen Situation und nimmt sie später zur Frau. Das geht dann für mich am Schluss dann alles doch sehr schnell, da hätte ich mir gewünscht, dass Waltrada als Hauptfigur zwischendurch mehr in Erscheinung getreten wäre, und auch das Zusammenkommen mit Krieger Garibald etwas glaubwürdiger geschildert worden wäre. Das war mir etwas zu oberflächlich und wirkte etwas „runterschrieben“ zum Buchende. Damit werden die beiden zum ersten historisch verbürgten Herzogpaar der Bajuwaren, mit ihnen beginnt die Geschichte Bayerns als eigenständigem Herrschaftsgebiet. Ein durchaus spannender, historischer Roman, der jedoch stellenwe