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Chiralu

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 26.05.2025
Ruthless Creatures / Queens and Monsters Bd.1
Geissinger, J. T.

Ruthless Creatures / Queens and Monsters Bd.1


gut

Sexy Mafia-Story - teils spannend, teils mit fehlender Tiefe

Das Buch „Ruthless Creatures“ hat mich aufgrund seines düsteren, geheimnisvollen Covers angesprochen und der Klappentext klang vielversprechend.

Natalies Verlobter verschwand spurlos am Tag ihrer Hochzeit und mit ihm verschwand Natalies Lebensfreude. Auch nach fünf Jahren pausierte ihr Leben und sie steckt nach wie vor in ihrer Trauer fest. Dies wurde von der Autorin so gut dargestellt, dass die Trauer wirklich fühlbar ist und ich direkt mit Natalie mitlitt. Das führte dazu, dass mir Natalie schnell sympathisch war und ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.

Doch als plötzlich der mysteriöse Fremde namens Kage in der Stadt auftauchte, der dann auch noch kurzzeitig ihr Nachbar sein sollte, konnte ich die plötzlich entstehende Spannung zwischen den beiden Charakteren nicht mehr so richtig nachvollziehen. Ich gebe zu, dass Kage wirklich interessant dargestellt wurde und dass das Bad Boy Image anziehend sein kann, aber die Entwicklung der Beziehung der beiden Charaktere zueinander ging mir viel zu schnell. Natalie wirkte zuvor wie jemand, der Null Komma Null Interesse an anderen Männern hatte und die mit ihrem verschwundenen Verlobten nach wie vor nicht abschließen konnte. Das war so überzeugend dargestellt und dann soll sie von 0 auf 100 in wenigen Sekunden in Flammen stehen vor Leidenschaft?

Ich weiß ja nicht. Das konnte mich nicht überzeugen. Ich konnte es nicht nachempfinden und mitfühlen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es sich ein klitzekleines bisschen langsamer entwickelt und die Gefühle besser ausgearbeitet werden.

Auch hätte ich mir gewünscht, dass die Mafia Story noch mehr Tiefe erhalten hätte, denn hey, die war wirklich spannend. Stattdessen geriet sie öfters mal in den Hintergrund und stattdessen rückte der Spice in den Vordergrund und nahm sehr viel Raum ein. Für meinen Geschmack war es etwas zu viel Spice und teils zu plump, aber dennoch war es gut geschrieben – traf nur nicht meinen persönlichen Geschmack.

Der Mafia Part hat mich hingegen sehr gefesselt und auch, wenn einige Situationen sehr vorhersehbar waren, hat mich die Enthüllung des Verschwindens ihres Verlobten wirklich überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Zusammenfassend kann man sagen, dass mich das Buch zwar nicht vollständig überzeugen konnte, aber mich dennoch teils gut unterhalten hat. Der hohe Spice Anteil gehört vermutlich einfach zu diesem Genre dazu, weshalb ich hierfür keine Punkte abziehe – das Genre kann ja nichts dafür, dass es nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht. Dennoch hätte ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht, sei es bei dem Beziehungsaufbau zwischen Natalia und Kage oder der Mafia Story.

Bewertung vom 22.05.2025
Frust lass nach!
Grote, Maren

Frust lass nach!


ausgezeichnet

Pflichtlektüre für Hundebesitzer - geballtes Fachwissen rund um Frust

Der Kosmos Verlag wirbt mit dem Versprechen „Mehr entdecken, mehr verstehen, Expertenwissen seit 1822“ und genau das wird auch in dem Buch „Frust lass nach!“ voll und ganz umgesetzt. Hier wartet nämlich geballtes Wissen und beim Lesen hat mir nicht nur einmal der Kopf geraucht bei so viel Input. Die Autorin weist zu Beginn daraufhin, dass man erst einmal das ganze Buch wirklich durchlesen sollte, bevor man noch während des Lesens schon hoch motiviert bereits mit dem Training startet. Viele Zusammenhänge erklären sich erst im Verlauf des Buches und so fügen sich alle Puzzleteile am Ende zusammen - das kann ich absolut so unterschreiben.

Maren Grote erklärt sehr anschaulich und kleinteilig, was es mit dem ganzen Frust auf sich hat. Sie zeigt auf, dass Stress auch wichtig und gut ist (in einem gesunden Maß) und man seinem Hund mehr zutrauen muss, statt ihn kleinzuhalten. Sie erklärt verständlich, dass man Frustrationstoleranz nicht mit Leckerlis üben kann, sondern dass dies eher mit einem Muskel gleichzusetzen ist, der durch das regelmäßige Training wächst - diesen Vergleich fand ich super und, wie man merkt, ist er direkt hängengeblieben. Auch wird erklärt, was eigentlich der Unterschied zwischen Frustrationstoleranz und Impulskontrolle ist und wann man von einem Belohnungsaufschub spricht.

Sehr charmant fand ich den kleinen Abschnitt bezüglich der Frustrationstoleranz im Seniorenalter und der Aussage, dass man an alten Hunden nicht mehr herum trainieren, sondern die „Macken“ besser mit Management lösen sollte - schließlich haben die alten, grauen Senioren Ruhe vor uns verdient.

Auch der Test, welcher Frusttyp man selbst ist, möchte ich an dieser Stelle besonders erwähnen, denn ich fand ihn sehr aufschlussreich und konnte so einiges besser verstehen.

Nachdem etliches an Basiswissen vermittelt wurde und mein Kopf ordentlich am Rauchen war, ging es weiter mit praktischen Übungen. Da mein eigener Hund bereits in die Kategorie „alte, graue Seniorin“ fällt, habe ich diese zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht ausprobiert. Ich bin mir jedoch sicher, dass zukünftige Hunde davon definitiv profitieren können. Schade, dass es das Buch nicht schon vor fünf Jahren gab - das hätte uns sehr geholfen.

Ich bin mir sicher, dass dieses Buch vielen Hundehaltern helfen kann um zu verstehen, dass Stress nicht böse ist und wie wichtig es ist seinen Hund zu fördern und zu fordern, statt ihn kleinzuhalten, indem man ihn zu sehr behütet. Und letztendlich profitiert der Hund davon.

Abschließend kann ich nur sagen: Dieses Buch sollte eine Pflichtlektüre für alle Hundebesitzer sein! Ich bin absolut begeistert und kann es nur jedem ans Herz legen.

Bewertung vom 29.04.2025
Note to myself: Liebe ist keine Option
Mohn, Kira

Note to myself: Liebe ist keine Option


ausgezeichnet

Perfekte, leichte Sommerlektüre

Wenn man auf der Suche nach einer leichten, rundum schönen Liebesgeschichte ist, so lohnt es sich definitiv zu „Note to myself“ zu greifen. Auch wenn der Einstieg damit beginnt, dass Alice ihren Freund mit ihrer Freundin im Bett erwischt und die Geschichte somit mit Herzschmerz startet, folgen daraufhin direkt sehr unterhaltsame Momente. Schließlich lernt sie Lennon kennen, weil sie die Matratze kurzerhand aus dem Fenster warf und eben jenen jungen Mann versehentlich damit traf.

Ohne zu viel vorwegzunehmen, aber diese Begegnung war wohl das Beste, was ihr hätte passieren können. Lennon muss man einfach mögen, ich für meinen Teil habe ihn direkt ins Herz geschlossen und bin mir sicher: Es sollte viel mehr Menschen wie Lennon geben. Oder auch: Jede(r) sollte die Chance auf einen Lennon haben. Er ist einfach durch und durch gut. Herzensgut. Oder wie man heutzutage wohl sagt: Eine absolute Green Flag.

Das Buch war schon sehr vorhersehbar und hielt keine überraschenden Wendungen bereit. Aber ehrlich gesagt muss es das auch nicht und habe ich auch in keinster Weise erwartet. Im Gegenteil. Ich fand es toll mich einfach etwas „berieseln“ lassen zu können und habe diese leichte, liebenswürdige und teils humorvolle Art einfach genossen. Somit wäre das Buch also auch meiner Meinung nach die perfekte Urlaubslektüre.

Mir gefiel nicht nur der angenehme Schreibstil sehr, sondern auch das ganze Setting und das drumherum. Alice Freunde fand ich direkt sympathisch und kurzzeitig tauchte der Wunsch bei mir auf, auch in der Kinderbuchhandlung zu arbeiten und in dieser gemütlichen Bar den Abend ausklingen zu lassen.

Es ist vermutlich kein Buch, das langfristig in meiner Erinnerung hängen bleiben wird, da bin ich ehrlich. Aber es ist ein Buch, dass mich wunderbar unterhalten hat und damit genau das war, was ich in dem Moment gesucht hatte.

Wenn du also auch auf der Suche nach Leichtigkeit, Humor und Schmetterlingen im Bauch bist, dann ist dieses Buch bestimmt auch genau das Richtige für dich.

Bewertung vom 29.04.2025
Die Magie der Konsequenz
Böhm-Reithmeier, Inga

Die Magie der Konsequenz


ausgezeichnet

Augenöffnend ohne zu belehren - ups, ich bin doch nicht so konsequent

Eigentlich kann man sich sicher sein, dass, wenn man zu einem Hundebuch, welches in dem Kosmos Verlag erschienen ist, greift, nicht enttäuscht sein wird. Und so war es auch dieses Mal! Es erwartet einen viel Fachwissen, unfassbar viel Input und etliche „Aha“-Momente. Oh, und natürlich die Erkenntnis, dass man bzw. auf jeden Fall ich, doch nicht so konsequent bin, wie ich vor dem Buch eigentlich dachte.

Das Buch befasst sich auf 280 Seiten mit der Thematik Konsequenz und ehrlich gesagt war ich zunächst skeptisch, ob man denn wirklich so viel über dieses, wie ich zuvor dachte, „simple“ Thema schreiben kann. Denn schließlich steht die Kernaussage bereits auf dem Cover. Sei konsequent, denn so ist die Hundeerziehung erfolgreich.

Doch die Autorin Inga Böhm-Reithmeier schafft es in ihrem Buch dieses Thema von den unterschiedlichsten Seiten zu betrachten und anhand vieler Beispiele aus der Praxis aber auch anhand ihrer eigenen Erfahrungen anschaulich darzustellen und gleichzeitig das Buch aufzulockern.

Ich habe mich, aber auch andere Hundebesitzer aus meinem Umfeld, wirklich häufig darin wiedererkannt. Und während ich vielleicht über einen Bekannten immer insgeheim etwas geschmunzelt habe, weil er sich nie richtig bei seinem Hund durchsetzt und dieser ihm dementsprechend auf der Nase herumtanzt, so habe ich nun festgestellt, dass es ihm einfach nicht wichtig genug ist und nicht stört. Und das ist natürlich auch total in Ordnung. Erst, wenn etwas eine 10 auf der Wichtigkeitsskala ist, fangen wir an wirklich konsequent zu sein.

Die Autorin zeigt aber auch auf, dass es unfair dem Hund gegenüber ist, wenn wir ihm fünfmal etwas durchgehen lassen, weil es beispielsweise süß ist, wir gerade Zeit haben oder auch einfach abgelenkt sind, aber beim sechsten Mal erwarten, dass er es sein lässt. Wenn wir etwas wirklich wollen, müssen wir konsequent sein, alles andere ist unfair, schließlich kann der Hund sich so nie auf uns verlassen.

Generell würde ich sagen, dass das Buch kein klassischer Hundeerziehungsratgeber ist, sondern uns Menschen zum Denken anregt (oder anregen kann) und unser Handeln (im besten Fall) ändern lässt, mit der Folge, dass die Hundeerziehung viel besser klappt.

So musste ich zum Beispiel bei dem Abschnitt mit den verwirrenden Kommandos eifrig nicken. „Komm, geh da weg“ – na, wer hat das schon mal zu seinem Hund gesagt? Vermutlich jeder. Für den Hund ist das aber total verwirrend, soll er jetzt kommen oder gehen? Auf diese, und viele anderen kleinen Dinge weist die Autorin hin und das nicht auf eine belehrende, sondern charmante Art, sodass man sich als Leser eingestehen kann: Ups, ertappt!

Ich konnte aus diesem Buch sehr viel mitnehmen und werde nun auf einiges besser achten, einige Kommandos auch neu aufbauen und für mehr Struktur sorgen. Und vor allem konsequenter sein. Doch wie ich in dem Buch auch gelernt habe, werde ich dies alles nach und nach umsetzen, statt „alles auf einmal“.

Große Empfehlung für alle Hundebesitzer!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2025
The Serpent and the Wolf
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


ausgezeichnet

Starke Charaktere, starke Handlung, spannendes Ende

Als Erstes hat mich wohl das Cover überzeugt. Aber das Buch kann nicht nur gut aussehen, auch inhaltlich ist es eine absolute Empfehlung!

Besonders hat mir gefallen, dass wir hier eine äußerst starke Frau als Hauptcharakter haben. Die Königstochter Vaasa ist keine Braut, die nur hübsch aussieht und ansonsten "nutzlos" ist, sie ist eine Waffe. Und Reid wird als Berg von einem Mann beschrieben, der so sanft mit Vaasa umgeht und ihren Willen berücksichtigt. Ich hab diese beiden Charaktere direkt in mein Herz geschlossen und fand es spannend zu verfolgen, wie aus Feinden Liebende wurden. Hach, das war schön!

Aber nicht nur die Liebesgeschichte hat mich gepackt, auch das ganze drumherum fand ich super spannend und fesselnd - vor allem, was es mit den Schatten auf sich hat. Allerdings muss ich gestehen, dass ich im mittleren Teil kurz etwas den Faden verloren habe, da es dort dann sehr politisch zuging und ich die vielen Informationen, die man bekommen hat, um in diese Welt abzutauchen (ich sag nur Worldbuilding), irgendwie nur oberflächlich überflogen habe.

Trotz allem konnte ich den Handlungen aber gut folgen und war gespannt, was da für Intrigen vor sich gehen. Mit der Wendung habe ich allerdings überhaupt nicht gerechnet und war dementsprechend überrascht. Und vor allem schockiert über das Ende. Nun sitze ich mit tausend Fragezeichen vor dem Buch, das ich soeben beendet habe, und warte sehnsüchtig auf den nächsten Teil. Ja, das war mal ein erfolgreicher Spannungsaufbau!

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich das Buch sehr empfehlen kann, wenn man eine Kombination aus Fantasy, Romantasy und Enemies-to-Lovers mag. Mir hat es sehr gefallen und ich möchte nun unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Bewertung vom 01.04.2025
Von dir gezeichnet / Dynasty of Hunters Bd.2
Ried, P. J.

Von dir gezeichnet / Dynasty of Hunters Bd.2


sehr gut

Spannend und emotional

Ich hab mich sehr auf den zweiten Teil von Dynasty of Hunters gefreut und konnte wieder sofort gut in die Geschichte eintauchen. Wie bereits im ersten Buch hat mich auch der Schreibstil der Autorin in diesem Buch wieder gefesselt - flüssig, bildlich und leicht poetisch. Kein Wunder also, dass ich das Buch nur so verschlungen habe!

Ich fand es toll, dass es nun einen weiteren Hauptcharakter gibt, aus deren Sichtweise erzählt wird. So bekam die Geschichte noch mehr Tiefe und die Person, die ich eigentlich nicht mochte, wurde mir nach und nach immer sympathischer. Generell fand ich die Charakterentwicklung faszinierend. Laurent war mir zum Beispiel bereits im ersten Teil sehr unsympathisch, aber ich hätte nie gedacht, was sich da noch für Abgründe auftun könnten. Seine Wandlung wurde großartig beschrieben und gesteigert, sodass man es beim Lesen vor dem geistigen Auge sehen konnte, wie er immer gewissenloser wurde.

Und dann gibt es da natürlich noch Amber. Ganz ehrlich? Sie ist zu meiner heimlichen Heldin der Geschichte geworden!

Nur mit Laelia war ich hier und da nicht ganz glücklich. Ihr Charakter wirkt im direkten Vergleich hier schwächer als im ersten Teil, was ich schade fand. Und damit meine ich nicht, dass sie zeitweise gebrochen und verzweifelt und dementsprechend schwach war, sondern dass mir bei ihrem Charakter teilweise etwas zu sehr an der Oberfläche gekratzt wurde. Zwischendurch konnte ich ihre Gefühle, die in ihr zweifellos tobten, nicht richtig mitfühlen, da sie mir persönlich nicht so 100%ig vermittelt wurden. Gleichzeitig gab es aber auch großartige Momente, wo mich ihre Emotionen total mitgerissen haben, zum Beispiel bei der Verlobungsfeier. Das war ganz großes Kino!

Nichtsdestotrotz hab ich die Geschichte inhaliert und war etwas traurig, als ich bei der letzten Seite angekommen war. Was für ein Ende! Wobei, so richtig glücklich war ich mit einem Ereignis am Ende allerdings nicht, doch vermutlich war es einfach nötig und wichtig. Denn es verdeutlichte, was bedingungslose Freundschaft bedeutet. Uff, vielleicht hab ich da ein Tränchen verdrückt.

Bewertung vom 31.03.2025
Breakups and Butterflies
Groh, Kyra

Breakups and Butterflies


ausgezeichnet

Wir brauchen viel mehr Männer wie Marius und weniger Sebastians

Eigentlich kann man sich sicher sein: Greift man zu einem Buch von Kyra Groh, dann können es nur tolle Lesestunden sein. Und was soll ich sagen, so war es auch dieses Mal.

Mara hat alles im Griff und ihr Leben genau durchgeplant. Doch plötzlich kommt alles anders, denn ihr Verlobter trennt sich heiterem Himmel von ihr und setzt sie damit vor die Tür. Nun steht sie vor einem Scherbenhaufen und weiß nicht, wohin mit sich. Weder ihre Familie noch Freunde sind eine Option, wo sie um Unterschlupf bitten könnte oder möchte, und so landete sie im Co-Working-Office. Dort findet sie nicht nur ein Sofa zum Schlafen, sondern auch Marius, der so ganz anders ist als sie - nämlich planlos. Ach und sieben Jahre jünger.

Kyra Groh hat es mal wieder geschafft ihren Hauptcharakteren so viel Leben einzuhauchen, dass man sie einfach direkt mögen muss. Während man Mara erst als sehr strukturiert und durchgeplant wahrnimmt, wird nach und nach immer mehr von ihrer Vergangenheit preisgegeben und man kann als Leser unfassbar gut nachempfinden, warum sie gewisse Charaktereigenschaften hat und so handelt, wie sie handelt.

Marius ist hingegen das komplette Gegenteil von ihr und hat nicht nur Mara mit seiner Leichtigkeit, seinem Humor und seiner charmanten, hilfsbereiten Art Herzklopfen beschert, sondern auch mir.

Auch einige Nebencharaktere mochte ich sofort! Liebevoll, authentisch und einfach echt - so habe ich sie wahrgenommen und mich dementsprechend gefreut, als sich Mara vor allem einer Person wieder angenähert hat. Und um nicht zu viel vorwegzunehmen: Ich finde es toll, wie die Autorin einen Safe-Space geschaffen hat, in der man einfach man selbst sein kann und, egal wie verrückt es andere Menschen vielleicht finden würden, alles einfach normal ist. Dort würde ich auch direkt einziehen!

Außerdem gefiel mir sehr die Wandlung, die Mara durchgemacht hat. Wie sie sich von der Vergangenheit gelöst hat und plötzlich lernt, für sich einzustehen. Man merkt einfach, wie sie wächst und ich habe mich sehr mit ihr darüber gefreut.

Kyra Groh schafft es in diesem Buch schwere Themen wie Trennung, Perspektivlosigkeit, zerrüttete Familienverhältnisse, entfremdete Freundschaften und Selbstfindung mit Herzklopfen und Humor zu verbinden. Es hat mir viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und ich musste des Öfteren schmunzeln oder aber gerührt seufzen. Dementsprechend ist es wohl nicht verwunderlich, dass ich dieses Buch definitiv weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 14.03.2025
Fake Dates and Fireworks
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Wenn die "red flag" auf die "green flag" trifft und das Happy End wirklich glücklich macht

Kyra Groh hat es wieder einmal geschafft, dass ich bereits nach den ersten Seiten die Hauptprotagonistin Becca in mein Herz geschlossen habe. Wie könnte es auch anders sein? Becca ist einfach liebenswert, hilfsbereit und immer auf das Wohl anderer bedacht. Die vielen kleinen Feinheiten, wie zum Beispiel, dass sie sich zu Weihnachten eigentlich das Legoset gewünscht hat statt die Gläser, die ihr erwachsenes Ich dann stattdessen bekommen hat, brachten mich zum Schmunzeln und gleichzeitig sympathisierte ich dadurch noch mehr mit ihr.

Während der ersten Kapitel fieberte ich sehr auf dieses Happy End mit. Nach 10 Jahren sollte aus dem jährlichen One-Night-Stand zu Silvester endlich eine Beziehung mit Nils werden. Ich konnte mit Becca so gut mitfühlen, war gemeinsam mit ihr aufgeregt und verstand all die Vorbereitungen, die sie traf. Es sollte besonders werden!

Stattdessen kam alles anders. Plötzlich traf sie in dem romantischen Alpenchalet, welches sie extra für diesen Anlass gebucht und dafür all ihr Erspartes ausgeben hatte, auf Raphael, der der Onkel eines ihrer Kita-Kinder ist und der sie in dem Kindergarten regelmäßig auf die Palme brachte. Schnöselig, immer zu spät kommend, ja, so lernte man ihn zu Beginn des Buches kennen.

Und dann kam der große Wandel. Nils, der vorher noch recht sympathisch wirkte, entpuppte sich als riesiger Idiot, als er plötzlich mit seiner Verlobten im Hotel auftauchte, von deren Existenz Becca bisher nichts gewusst hatte. Und Raphael, oder sollte ich eher Rapha sagen, verwandelte sich zum rettenden Prinzen, als er in die Rolle des Fake-Freundes sprang. Doch was ist hier wirkliche "fake"?

Das Buch war wirklich großartig, mit tiefen, ehrlichen, schmerzvollen und romantischen Gefühlen. Ich hatte jedoch eine leichte Story zum Jahreswechsel erwartet, stattdessen ist es ein Buch mit tiefen, ernsten Themen, die wirklich großartig verpackt und aufbereitet wurden. Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen, wenn man zu diesem Buch greift.

Es geht um "green flags" und "red flags", es handelt von toxischen Verhaltensweisen, vom klein gemacht und gehalten werden, von People Pleasing, von zerbrochenen Freundschaften und von häuslicher Gewalt - Themen, die wirklich alles andere als leicht sind. Und doch hat Kyra Groh es geschafft, mit ihrem leichten, bildlichen und gefühlvollen Schreibstil in Kombination mit humorvollen Passagen dem Buch die Schwere etwas zu nehmen.

An dieser Stelle möchte ich auch die Nebencharaktere noch lobend erwähnen, denn nicht nur Becca und im Verlauf dann auch Rapha waren großartige Charaktere, auch Beccas Bruder und sein Partner haben einen Teil zu meiner Begeisterung beigetragen. Und auch Beccas ehemals beste Freundin möchte ich noch kurz erwähnen, denn auch, wenn die Freundschaft aufgrund des Silvester-Pakts zerbrochen war, so zeigt Kyra Groh die Wichtigkeit von Freundschaft.

Ich habe das Buch nur so inhaliert und bin absolut begeistert! Könnte ich mehr Sterne vergeben, würde ich das ohne zu zögern tun. Deshalb: Große Empfehlung!

Bewertung vom 12.03.2025
The First to Fall / Red Summer Bd.1
Moninger, Kristina

The First to Fall / Red Summer Bd.1


ausgezeichnet

Ein Meisterwerk!

Auf den ersten Blick konnte das Cover direkt überzeugen - ich mag die harmonische, fast schon romantische Farbgebung in Lila und Orange, die einem Sonnenuntergang oder Aufgang ähnelt, in Kombination mit den Bergen, die toll integriert wurden. Der Klappentext klang ebenfalls vielversprechend, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe.

Und dann schlägt man das Buch auf und findet: ein Meisterwerk! Der Schreibstil von Kristina Moninger konnte mich direkt überzeugen - das Setting in der Berglandschaft tauchte sofort vor meinem geistigen Auge beim Lesen auf, die Stimmung, die erzeugt wurde, war zum Greifen nahe und die Emotionen waren so gefühlvoll dargestellt, dass ich sie automatisch mitgefühlt habe.

Ich konnte Auroras Schmerz und Verzweiflung fühlen und den Drang, mehr über den Unfall zu erfahren, so sehr nachvollziehen. Ich mochte sie sofort, ebenso auch Jakob. Bei ihm wurde diese innere Zerrissenheit wirklich mehr als authentisch dargestellt und all die Gefühle fühlten sich während der ganzen Geschichte echt an. Genauso, wie die Beziehung, die sich langsam zwischen den beiden aufgebaut hat. Aber nicht nur die beiden Hauptcharaktere waren großartig, auch die Nebencharaktere möchte ich hier lobend erwähnen - Kit ist der Knaller.

Das Buch hat aber nicht nur große Gefühle (und damit ist unter anderem sowohl Liebe, Trauer und Selbstvorwürfe gemeint), sondern auch wirklich spannende Momente bereitgehalten und hätte der Wecker nicht frühmorgens geklingelt, ich hätte das Buch wohl gar nicht mehr aus der Hand gelegt. Mit dem Ende habe ich absolut nicht gerechnet und mir klappte die Kinnlade herunter. Bitte was?! Der nächste Teil steht auf jeden Fall schon auf meiner Wunschliste und wird definitiv gelesen, sobald er veröffentlicht wurde.

Kurz und knapp: Ich kann das Buch absolut empfehlen!

Bewertung vom 12.03.2025
Our Infinite Fates
Steven, Laura

Our Infinite Fates


weniger gut

Die Idee war super, die Umsetzung leider zäh und langatmig

Ich hatte mich wirklich sehr auf "Our Infinite Fates" gefreut und vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, denn um es vorab zu nehmen: Leider konnte es mich letztendlich doch nicht überzeugen.

Als Erstes hat mich das Cover angesprochen, was ich wirklich schön, stimmig und passend finde - mystisch und geheimnisvoll. Die Zeilen zwischen dem Titel "Sie haben sich in tausend Leben geliebt. Und einander tausend Mal verloren. Bis jetzt." haben mich neugierig gemacht und auch der Buchrücken hat sich sehr vielversprechend angehört. Oh, ich war neugierig!

Das Buch handelt von Evelyn, die jedes Mal vor ihrem 18. Geburtstag stirbt, weil sie von ihrer großen Liebe Arden getötet wird - aus einem Grund, den sie nicht kennt. So führte sie schon etliche Leben und während die Hauptgeschichte im Jahr 2022 in England spielt, so hat man immer wieder Rückblicke in ihre anderen Leben.

Das fand ich einerseits interessant, andererseits fragte ich mich jedoch, warum sie sich nun an dieses Leben so klammerte, wo sie scheinbar ihre anderen Leben auch gut fand und ihre jeweiligen Familien sehr mochte. Was ist jetzt in diesem Leben so anders? Das war für mich ehrlich gesagt nicht ganz schlüssig.

Generell fand ich die Storyline aber auch sehr zäh und langatmig, was letztendlich dazu führte, dass ich eher gelangweilt als gut unterhalten war. Mit über 400 Seiten ist es kein dünnes Buch, aber wenn auf 400 Seiten nicht wirklich viel passiert und man das Gefühl hat auf der Stelle zu treten, kaum neue Informationen erhält und diese "große Liebe" eigentlich auch gar nicht richtig spürt (leider konnte ich mit Arden wirklich wenig sympathisieren und da dieses Geheimnis, warum er sie in jedem Leben tötet, einfach nicht gelöst wurde, war die Liebe für mich auch einfach nicht fühlbar), so könnte man den Umfang des Buches auch deutlich reduzieren.

Erst in den letzten Kapiteln passierte dann wirklich etwas und man erfährt, warum es Leben für Leben zu den Morden vor dem 18. Geburtstag gekommen ist. Aber bedauerlicherweise konnte mich das Ende auch nicht richtig überzeugen.

Es ist wirklich schade, denn die Idee fand ich super und der Schreibstil war auch wirklich angenehm zu lesen, die Rückblenden in den vorherigen Leben hatten Potenzial. Aber da es ein Buch ist, durch das ich mich stellenweise wirklich durchbeißen musste, würde ich es leider nicht weiterempfehlen.