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Chiralu

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2025
Gier, Kerstin

Rubinrot / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.1


ausgezeichnet

In die Welt der Zeitreisen verzaubert - große Empfehlung!

Ich habe die Filme der Edelstein-Trilogie damals schon geliebt und konnte es dementsprechend gar nicht erwarten, noch einmal in die Geschichte von und mit Gwendolyn und Gideon einzutauchen.

Kerstin Gier hat es geschafft, mich auch mit dem Hörbuch komplett mitzureißen und zu verzaubern, da alles so bildlich beschrieben war, dass die Geschichte vor meinem geistigen Auge auftauchen konnte. Schnell hat mich dieses Hörbuch in seinen Bann gezogen, was auch an der tollen Ausarbeitung von Gwendolyn lag. Während ihre Cousine Charlotte quasi als "perfekt" dargestellt wurde und, aufgrund dessen, dass sie die Zeitreisende sein soll, im Fokus der Familie stand, wirkte Gwendolyn einfach herrlich authentisch, sympathisch und "normal" - okay, abgesehen davon, dass sie Geister und Wasserspeier sehen kann.

Doch dann kommt alles anders und es stellt sich heraus, dass nicht Charlotte sondern Gwendolyn dieses besondere Gen hat und damit steht ihr Leben plötzlich Kopf. Plötzlich trifft sie den Geheimbund der Loge, muss durch die Zeit reisen und das, obwohl sie darauf eigentlich gar nicht vorbereitet ist. Immerhin hat sie Gideon an ihrer Seite, wobei sie auf diesen gutaussehenden Kotzbrocken wohl auch verzichten könnte.

Ich kenne die Originalfassung nicht und kann das Hörbuch dementsprechend nicht mit der vorherigen Version vergleichen und es daran bewerten. Doch unabhängig davon hat mir dieses Hörbuch wirklich gut gefallen und ich muss Kerstin Gier ein großes Lob aussprechen! Auch, wenn ich altersbedingt wohl nicht mehr unbedingt zu der eigentlichen Zielgruppe gehöre, so habe ich diese Geschichte geliebt und es ist einfach ein Meisterwerk! Übrigens auch der perfekte Einstieg in die Fantasy-Welt, wie ich finde.

Außerdem möchte ich die vielen verschiedenen Sprecher positiv hervorheben. Sie haben das Hörbuch lebendig gemacht und eine Stimmung kreiert, der man gerne lauschte.

Nach diesen positiven Worten ist es wohl kaum verwunderlich, dass ich diesem Hörbuch die volle Punktzahl gebe und eine riesige Empfehlung ausspreche.

Bewertung vom 06.09.2025
Chipman, Jennifer

Spookily Yours


weniger gut

Große Erwartung trifft auf leeren, oberflächlichen Inhalt ohne wirkliche Story...

Der Herbst steht bevor und passend dazu kommt eine Romance im cozy Setting mit Hexen und Dämonen gerade recht - dachte ich.

Die ersten Seiten gefielen mir auch wirklich gut: Der Ort hatte Charme, Willow klang vielversprechend und die Story hinter dem dämonischen Kater sorgte für Spannung. Ja, ich freute mich auf richtig tolle Lesestunden! Doch nun kommt das große ABER. Nachdem die Story so gut angefangen hatte, ließ die Storyline plötzlich nach. Eventuell würde ich sogar so weit gehen, dass es gar keine richtige Storyline gab.

Nachdem sich Damien in sein wahres Ich verwandelt hatte, verwandelte sich das Buch in pure Oberflächlichkeit. Und das ist unfassbar schade, denn die Geschichte hatte meiner Meinung nach so viel Potenzial. Doch statt in die Tiefe zu gehen (ich sage nur "Entführung"), wurden die Ereignisse einfach "runtergerattert", während der Spice-Teil stattdessen viel Aufmerksamkeit bekommen hat.

Das ist auch der Grund, warum das Buch mich dann irgendwie verloren hat und mein Interesse (und letztendlich meine Begeisterung) abklang. Es gab keine Weiterentwicklung der Charaktere bzw. eine tiefere Ausarbeitung, sodass zum Beispiel Damiens Bruder komplett flach wirkte. Es wurden keine Emotionen übermittelt, es war an vielen Stellen nicht nachvollziehbar und letztendlich fehlte mir einfach eine durchdachte Geschichte.

Die zwei Sterne, die ich hier bei der Bewertung ausgewählt habe, vergebe ich, weil ich den Anfang des Buches wirklich gut und die Idee vielversprechend fand. Der Rest konnte mich jedoch leider gar nicht überzeugen und deshalb kann ich abschließend nur sagen: Ich kann dieses Buch leider nicht empfehlen.

Bewertung vom 21.08.2025
Koelle-Wolken, Patricia

Der Garten der kleinen Wunder


ausgezeichnet

Zauberhaft schön und sehr berührend

Es ist nicht leicht in einer Welt voller Ansprüche, die man selbst gar nicht erfüllen kann. Eine Welt, die laut und voller extrovertierter Menschen ist, während man selbst leise und mit sich gerne alleine ist. Und vor allem ist es nicht leicht dabei das Gefühl zu haben, dass einen niemand versteht.

Doch zum Glück trifft die 14-jährige Vica auf ihre Nachbarin Toja und schnell wird klar, dass die beiden mehr als ihr richtiger Name Victoria verbindet.

Die Autorin Patricia Koelle-Wolken schafft es eine Welt zu kreieren, in der man sich wohl und behütet fühlt. Sie hat mich mit ihren Worten irgendwie weich umhüllt und mir beim Lesen durch und durch ein gutes Gefühl gegeben. Ihr Schreibstil ist sanft, fließend und unfassbar einfühlsam, aber auch herrlich bildlich.

Dabei hat sie Charaktere geschaffen, die wirklich Tiefe haben und die, für den typischen "0815 Menschen" vielleicht etwas wunderlich wirken in ihren Handlungen und ihrem sein, aber die gleichzeitig (oder eher gerade deswegen) einfach echt und nahbar wirkten. Dabei zeigt sie, wie schnell Vorurteile gefällt werden und man zum Beispiel plötzlich einen Drogenkonsum unterstellt, obwohl lediglich andere Gewürze (und damit einhergehend Gerüche) zum Kochen verwendet werden.

Vica hat großes Glück, dass sie auf Toja und ihren Mitbewohner Bär gestoßen ist. So hat sie zwei Menschen gefunden, die keine Forderungen an sie stellen und sie einfach so sein lassen, wie sie ist. Außerdem regen sie ihren Vater Florian dazu an, seine Perspektive und Sichtweise zu ändern, denn er konnte zu Beginn seine Tochter gar nicht verstehen. Diese Entwicklung mochte ich ebenfalls sehr.

Wobei, ganz ehrlich? Ich mochte alles an diesem Buch! Und der Titel "Der Garten der kleinen Wunder" hätte gar nicht besser passen können.

Ich empfehle dieses Buch nicht einfach nur zu 100 % weiter. Ich würde sogar so weit gehen und empfehlen das Buch Schullektüre mit in den Lehrplan aufzunehmen, da ich mir sicher bin, dass hier viele Menschen, sowohl jung als auch alt, davon profitieren würden.

Bewertung vom 21.08.2025
Herzog, Katharina

Eine Prise Liebe / A Taste of Cornwall Bd.1


ausgezeichnet

Neuer Lieblings-Wohlfühlroman an der Küste von Cornwall

Zugegeben, vermutlich hätte ich dieses Buch einfach übersehen und nicht wahrgenommen, wenn man es mir nicht explizit empfohlen hätte. Das Cover finde ich nämlich ehrlich gesagt etwas unscheinbar. Umso froher bin ich, dass ich letztendlich doch zu diesem Buch gegriffen habe, denn ich würde behaupten, dass Katharina Herzog mich mit diesem Roman vom ersten Kapitel an in ihren Bann gezogen hat.

Wir kennen es doch alle: Ein Ereignis folgt auf das Nächste, die Nerven sind überstrapaziert und boom, man explodiert und sagt Dinge, die man vielleicht hätte besser nicht sagen sollen. Blöd, wenn es in der heutigen Zeit mit dem Handy aufgenommen wird und viral geht. So ist es der Restaurantkritikerin Sophie bei der Eröffnung des Restaurants von Model Annabelle passiert. Inklusive ihrer Aussage, dass sie überall auf der Welt ein Sterne-Restaurant eröffnen konnte.

Und da war sie nun, in Port Haven, an der Küste von Cornwall - und, gelinde gesagt, in einer Bruchbude von Restaurant und mit ziemlich schrulligen Angestellten.

Was soll ich sagen? Ich mochte alles daran! Die Autorin hat die Charaktere mit so viel Charakter und Tiefe ausgestattet, dass man sie einfach lieben musste. Jeder war auf seine Art und Weise ganz besonders und einfach toll. Hinzu kam, dass die Kulisse, das Restaurant, die Bewohner des kleinen Dorfes - all das tauchte beim Lesen vor meinem geistigen Auge auf. Die Autorin schafft es ihren Roman so bildlich und herzlich zu gestalten, dass es für mich ein absoluter Wohlfühlroman geworden ist.

Ja, das Buch ist natürlich ziemlich vorhersehbar und es gab keine großartigen Überraschungen, aber das habe ich hier auch in keinster Form erwartet. Ich habe nach guter Unterhaltung gesucht und das definitiv bekommen. Aus diesem Grund kann ich diesem Buch auch nichts anderes als eine absolut verdiente volle Punktzahl geben.

Bewertung vom 19.08.2025
Jimenez, Abby

Say You'll Remember Me


weniger gut

Aneinanderreihung von Schicksalsschlägen ohne wirklich zu berühren...

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Die Kombi aus Cover und Klappentext weckten die Vorstellung in mir, dass es eine prima Sommerlektüre sein könnte. Sonnenschein Samantha trifft auf Tierarzt Xavier, der genauso attraktiv wie gleichzeitig grumpy ist. Bei dem ersten Aufeinandertreffen bezeichnet Sam ihn anschließend als Arschloch und doch kommt es wenig später zu einem Date und das, obwohl Sam am nächsten Tag ans andere Ende der USA zieht.

Ich war wirklich gespannt, wie sich das alles entwickelt und fand es direkt sympathisch, dass Sam ihm direkt Paroli bietet.

Doch leider folgte anschließend eine Aneinanderreihung von Schicksalsschlägen und die Liebesgeschichte geriet in den Hintergrund, während der Fokus hauptsächlich auf Sams Familiengeschichte, die zugegeben wirklich tragisch ist, lag. Immer wieder passierte irgendetwas Schlimmes und während ich mich sonst in Büchern verliere und bei emotionalen Situationen mitleide, war es in diesem Fall bedauerlicherweise nicht so.

Ich bin letztendlich nicht richtig mit Sam und Xavier warm geworden. Es sind "nette Charaktere", aber sie haben mich enttäuschenderweise einfach nicht in ihren Bann gezogen und auch ihre Liebe zueinander war für mich nicht richtig fühlbar. Das fing bereits damit an, dass es für mich absolut unverständlich war, dass sie nach einem Date bereits so voneinander angezogen sein sollten. Die Funken, die da geflogen sein müssen, habe ich nicht wahrgenommen.

Statt Leichtigkeit steckte das Buch voll Schwere und Traurigkeit, da vor allem das Thema "Demenz" sehr präsent war. Dies hat die Autorin an sich toll umgesetzt und dabei aufgezeigt, wie schwer das auch für die Angehörigen ist - emotional, körperlich aber auch finanziell. Durch diese intensive Darstellung geriet die Liebesgeschichte jedoch sehr in den Hintergrund.

Bei diesem Buch habe ich etwas ganz anderes bekommen als ich es anhand des ersten Eindrucks erwartet hätte. Hinzu kommt, dass mir persönlich auch der Schreibstil einfach nicht so gefallen hat, was natürlich aber auch an der Übersetzung liegen könnte. Zwischendurch habe ich wirklich überlegt, ob ich das Buch abbreche, doch ich wollte gerne ein Happy End für Xavier und Sam.

Letztendlich muss ich leider sagen, dass ich das Buch nicht weiterempfehlen würde. Ich vergebe hier 2 von 5 Sterne für die realistische Darstellung der Demenzerkrankung und dem ehrlichen Einblick, was es für Angehörige bedeutet. Ich ziehe aber dementsprechend auch 3 von 5 Sternen ab, weil mir die Liebesgeschichte viel zu blass war, ich mit den Charakteren nicht warm wurde und es zu viele Schicksalsschläge waren, die aber zum Teil nie so ausgearbeitet waren, dass sie mich als Leser wirklich tief berührten.

Bewertung vom 07.08.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


ausgezeichnet

Ein Buch, das nachhallt...

Was wäre wenn? Eine Frage, die sich vermutlich jeder schon einmal gestellt hat. Das Leben ist voll von Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Doch was wäre, wenn man sich an irgendeiner Stelle im Leben anders entschieden hätte? Wäre das Leben besser? Oder letztendlich "nur" anders?

Eines Morgens wacht Toni als Antonia auf und plötzlich ist alles anders. Während Toni eigentlich mit Jakob zusammen ist, mit dem sie vergeblich versucht ein Kind zu bekommen, liegt plötzlich ein Baby auf Antonia beim Aufwachen und sie stellt fest, dass sie mit ihrer Jugendliebe Adam verheiratet zu sein scheint. Sie versteht gar nichts mehr und, ehrlich gesagt, ich kurzzeitig auch nicht.

Doch fix hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen und ich verfolgte beide Parallelwelten voller Spannung. Beide Lebenswege waren absolut nachvollziehbar und authentisch, genauso, oder sollte ich eher sagen vor allem wegen Tonis und Antonias Gedanken, Gefühle und letztendlich auch die Widersprüche, die unfassbar verständlich waren. Was soll ich sagen, ich habe mitgefühlt und ich bin mir sicher, dass sich viele Frauen in diesem Buch wieder erkennen können.

Besonders lobend möchte ich hervorheben, dass die Autorin die vielen komplizierten, unschönen und schwierigen Seiten am Frausein sowie auch als Mutter toll hervorgehoben hat. Es geht um die Erwartungen der Gesellschaft, um den Kinderwunsch bzw. einen unerfüllten Kinderwunsch, genauso wie um Wochenbettdepressionen, Probleme mit der Schwiegermutter, Struggles mit dem Körper nach einer Schwangerschaft und generell darum, was eine Geburt eigentlich mit einer Frau macht und wie Mütter in unserer Gesellschaft wahrgenommen werden.

All diese Thematiken haben mich sehr nachdenklich gemacht und ich habe mir letztendlich Fragen gestellt, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass ich sie mir stellen sollte. Es ist definitiv ein Buch, das sehr berührt und nachhallt und mich nachhaltig beschäftigt.

Letztendlich zeigt das Buch, dass das Leben, was man sich vielleicht eigentlich erträumt, einen vielleicht auch nicht glücklicher macht. Oder sagen wir es so, dass das andere Leben auch viele Probleme und Stolpersteine bereithält.

Bewertung vom 07.08.2025
Yarros, Rebecca

Variation - Für immer oder nie


gut

Hohe Erwartungen, doch leider fehlte es (mir) an großen Emotionen und Tiefe

Ein Buch von Rebecca Yarros kann nur ein Highlight sein und ich freute mich dementsprechend sehr auf "Variaton". Die Bücher, die ich bisher von ihr gelesen habe, hatten alle gemeinsam, dass man sich darin verlieren konnte, die Hauptcharakter unfassbar viel Tiefe erhielten, die Gefühle greifbar waren und teils wirklich überraschende Ereignisse geschahen, bei denen ich nicht nur einmal ein Tränchen verdrückte, weil ich so sehr in der Geschichte eingetaucht war.

Ja, ich gebe zu: Meine Ansprüche waren wirklich sehr hoch. Doch leider konnte die Autorin diese dieses Mal nicht so recht erfüllen.

"Variation" handelt von Allie, der Ballerina, und Hudson, dem Rettungsschwimmer. Die beiden lernten sich vor Jahren als Jugendliche kennen, als Hudson Allie und ihre Schwester aus dem Wasser rettete. Aus dieser Begegnung entwickelte sich ein tiefes Band und sie wurden beste Freunde. Doch nach einem Autounfall, bei der Allies Schwester Lina starb, verschwand Hudson einfach aus ihrem Leben.

Nun, Jahre später, trifft Allie wieder auf ihren ehemals besten Freund, nachdem sie aufgrund einer schweren Ballettverletzung zurück an eben jenen Ort gekehrt war, um sich dort zu erholen. Die Begegnung der beiden wurde von Hudsons Nichte eingefädelt, die auf der Suche nach ihren leiblichen Eltern ist.

Bereits zu Beginn ist klar, dass das auf eine Liebesgeschichte hinauslaufen wird. Doch bedauerlicherweise fehlten mir hier die tiefen Gefühle. Es wirkt zu sehr gewollt und gestellt, zu wenig echt und authentisch. Auch fiel es mir schwer Hudsons Handlungen nachzuvollziehen, denn er sagte gefühlt zu allem "ja" und tat einfach alles, um es ihr recht zu machen. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht kritisieren, dass er sie auf Händen trägt, sondern den Umfang dessen, das war mir einfach viel zu viel.

Leider ließ dies den Charakter auch recht schwach und nicht gut ausgearbeitet wirken. Hier hätte ich mir mehr Persönlichkeit gewünscht. Der abwechselnde Perspektivwechsel zwischen Allie und Hudson war da auf jeden Fall eine gute Idee, um sich besser in die jeweilige Person fühlen zu können, und ich mochte dies beim Lesen sehr, aber letztendlich wurde mir zu sehr an der Oberfläche gekratzt.

Allie hingegen fand ich da schon überzeugender und konnte mit ihr immer wieder sympathisieren. Ihre Beweggründe waren verständlich und vor allem der Druck, dem sie aufgrund der ganzen Ballett-Thematik ausgesetzt war, konnte man wirklich nachempfinden. Es gab mehrere Momente, wo ich sie am liebsten einfach in den Arm genommen hätte und schockiert war, was hinter den Ballett-Kulissen Alltag ist. Hinzu kommt der furchtbare Unfall, der Verlust einer ihrer Schwestern, der enorme Leistungsdruck durch die eigene Mutter - uff!

Während sich die Liebesgeschichte zum Teil ziemlich in die Länge zog und man es hier definitiv um einige aufs und abs hätte kürzen können, fand ich die Nebenstory, wer Junipers leibliche Eltern sind, sehr interessant. Ja, die Familiengeheimnisse (man könnte schon Familiendramen sagen) haben mich auf jeden Fall in ihren Bann gezogen, genauso die Abgründe im Ballett, die, wie oben schon erwähnt, wirklich toll ausgearbeitet waren.

Letztendlich kann ich hier aber nur 3 von 5 Sterne vergeben, da mir die Funken und Emotionen fehlten, Hudson mich nicht richtig überzeugen konnte und es schlussendlich einfach stellenweise sehr zäh war.

Schade, denn eigentlich schafft es die Autorin mich immer voll in ihren Bann zu ziehen.

Bewertung vom 17.07.2025
Carter, Ally

Never Trust Your Fake Husband


ausgezeichnet

Großartige RomCom - mit viel Charme, Humor und Herz

Zufrieden habe ich gerade das Buch beendet und zugeklappt und kann sagen: Das war purer Genuss und definitiv ein Highlight! Ally Carter hat mich mit ihrem Schreibstil in ihren Bann gezogen, der nicht nur flüssig und leicht war, sondern zackig, humorvoll, bildlich und spannend.

Zugegeben, teils waren einige Actionszenen schon arg dramatisch und teils ziemlich unrealistisch und auch die Lovestory war hier und da wirklich kitschig, was mir normalerweise nicht zusagen würde. Doch die Autorin schafft es all dies mit so viel Charme, Humor und Herz zu verpacken, dass ich es einfach geliebt und letztendlich inhaliert habe. Und genau das ist, was das Buch meiner Meinung nach ausmacht. Man flog nur so durch die Geschichte und ich musste nicht nur schmunzeln, nein, ich habe teils laut lachen müssen. Es ist ein Feel Good Buch, eine perfekte Sommerlektüre und genau das Richtige, wenn man etwas Unbeschwertes sucht, bei dem man herzlich lachen und auch mal vor Kitsch verliebt seufzen kann.

Die beiden Hauptprotagonisten könnten gar nicht unterschiedlicher sein. Da haben wir auf der einen Seiten den grummeligen Agenten Sawyer aka heißester Kerl der Welt, der verschlossen, distanziert und stets professionell ist (oder sein will). Zeitgleich ist er aber beschützend und aufopferungsvoll, nur um kurz darauf wieder mürrisch zu sein - diesen Mr. Grumpy muss man einfach lieben.

Ihm gegenüber steht "Nicht-Alex", die eigentlich Zoe heißt, aber sich aufgrund eines Gedächtnisverlustes an nichts erinnern kann. Und obwohl sie nicht weiß, wer sie ist, hat sie einfach so viel Persönlichkeit. Sie ist quirlig, etwas schrullig, ziemlich tollpatschig und einfach liebenswert - ich hab sie sofort in mein Herz geschlossen und dabei mitgefiebert, wie sie über sich hinausgewachsen ist.

Besonders toll fand ich, wie ihre Gedanken in Worte gefasst wurden. Das war wirklich so, wie man denken würde - unüberlegt und authentisch. Und ihre Wortneuschöpfungen sowie die Kosenamen, die sie vergab, verdienen einen extra Applaus! Aber auch der Schlagabtausch und die Wortgefechte zwischen Zoe und Sawyer waren einfach herrlich unterhaltsam.

Ach, und dann gab es natürlich noch dieses Knistern zwischen den beiden und die Frage: Ist das wirklich alles fake oder doch echt?

Man merkt es vielleicht: Diese RomCom hat meine Erwartungen mehr als übertroffen und ich bin durch und durch begeistert.

Bewertung vom 17.06.2025
Clarke, Norie

Neuanfang in Notting Hill


ausgezeichnet

Ich habe »Eine warme, absolut bezaubernde Liebesgeschichte.« erwartet und ein Jahreshighlight bekommen. - Ja, nach dieser Überschrift ist es wohl wenig verwunderlich, dass ich für dieses Buch volle Punkte gebe.

Die Autorin hat mich mit ihrem Buch "Neuanfang in Notting Hill" vollkommen begeistert und bereits nach den ersten Seiten hab ich Joan und Jess, die beiden Hauptprotagonistinnen, in mein Herz geschlossen. Norie Clark hat den beiden so viel Leben eingehaucht, ihnen so viel Charme mitgegeben und ihre Eigenarten und Besonderheiten auf eine liebevolle Art und Weise eingearbeitet, dass ich schnell das Gefühl hatte, die beiden wirklich zu kennen. Übrigens war dies nicht nur bei den beiden Frauen der Fall, sondern auch bei all den großen und kleinen Nebencharakteren, die auch dazu beigetragen haben, dass das Buch so wundervoll und herzerwärmend ist. Und die letztendlich zeigen, dass Freunde auch Familie sein können.

Die Wohngemeinschaft der beiden Frauen, die kaum unterschiedlicher sein können, entstand quasi aus der Not heraus. Joan ist 80 Jahre alt und hofft, dass sie sich nicht mehr ganz so einsam in ihrem Haus fühlt, wenn sie ein Zimmer vermietet, und auf diese Weise vielleicht wieder mehr Leben ins Haus kommt. Jess sucht verzweifelt nach einem neuen Zuhause, nachdem ihr Freund ihr Konto leerte und verschwand. Und so führt eins zum anderen und plötzlich wohnen die beiden zusammen, wodurch sich ihre unterschiedlichen Leben zwangsläufig überschneiden. Während Joan das Haus kaum verlässt, die Alterswehwehchen sich überall bemerkbar machen und sie sich gegen den Fortschritt in Form von WLAN, Smartphones und Co. sträubt, ist Jess jung, aufgeweckt und hat ihr Handy immer in greifbarer Nähe.

Ich will gar nicht zu viel vorwegnehmen, weshalb ich nur so viel sagen möchte: Auch wenn es zunächst für beide eine Umstellung ist, verständlich, merkt man recht schnell, dass sie einander einfach guttun. Als sie sich da wirklich drauf einlassen, merkt man, was für eine erstaunliche Entwicklung beide Charaktere machen und man kann gar nicht anders, als sich mit ihnen zu freuen.

Doch das Buch versprüht nicht nur Leichtigkeit, es greift auch schwere, emotionale und sensible Themen auf. Es geht um Verluste, um Sorgen und um Ängste. Sowohl beruflich als auch privat. Und es zeigt, wie Menschen damit umgehen - und das teils auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Es zeigt, wie schwer es sein kann loszulassen.

Doch Norie Clarke schafft es auf eine beeindruckende Art und Weise diese Themen mit ganz viel Fingerspitzengefühl zu behandeln, ihnen Tiefe und Raum zu geben, und gleichzeitig auch Platz für Leichtigkeit zu schaffen. Denn neben den ernsten Themen erwartet uns Lesern auch ganz viel Herzkribbeln, auf die gute Art und Weise. Genauso wie der ein oder andere Schmunzler, sei es aufgrund der kunterbunten schillernden Outfits einer Nebencharakterin oder des Moments, wo ein an die Scheibe leckendes Kind den sich romantisch anbahnenden Augenblick jäh unterbricht - herrlich, ich hatte das Bild direkt vor meinem geistigen Auge und musste lachen. Was für ein Timing!

Ich muss allerdings einräumen, dass das Buch keine allzu großen Überraschungen bereithielt und man vieles erahnen konnte. Doch ganz ehrlich? Diesen Anspruch hatte ich an das Buch auch gar nicht und dementsprechend hat es mich in keinster Weise gestört.

Neben dem Inhalt gefiel mir übrigens auch der Aufbau des Buches sehr. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Joan und Jess geschrieben und ich fand es toll in die unterschiedlichen Perspektiven zu schlüpfen. Besonders toll fand ich, wie die Briefe in das Buch integriert wurden und auf der einen Seite einen Blick in die Vergangenheit zuließen, und auf der anderen Seite eine wichtige Rolle in der Gegenwart spielen, also zu einer Zeit, in der man ja eigentlich kaum noch Briefe verschickt. Vielleicht sollten wir dies zum Anlass nehmen, mal wieder zu Stift und Papier zu greifen?

Zusammenfassend kann man also sagen, dass ich von diesem Buch begeistert bin. Es ist berührend und gefühlvoll, gleichzeitig humorvoll und unterhaltsam. Es regt zum Nachdenken an und für eine gehörige Portion Romantik ist auch gesorgt. Und, was für mich irgendwie auch wichtig ist, es hallt nach und sorgt dafür, dass ich über einige Dinge auch anschließend noch nachdenke.

Bewertung vom 17.06.2025
Ciccarelli, Kristen

Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1


sehr gut

Fantasy, Spannung, große Gefühle und geheime Identitäten - mochte ich sehr!

Ich mochte den Schreibstil von Kristen Ciccarelli sehr, denn sie schaffte es gefühlt spielend leicht, die Geschichte vor meinem geistigen Auge heraufzubeschwören. Auch wenn man wirklich wenig von der Welt erfahren hat und das Worldbuilding ziemlich kurz kam, so stört dies in keinster Weise, denn die Story lebt von den Ereignissen und natürlich von den Protagonisten.

Während ich mit Rune leider zeitweise nicht so warm wurde und mir hier einen deutlich stärkeren Charakter gewünscht hätte, haben mich die Sharpe-Brüder verzaubert. Alex und Gideon sind so verschieden, unterschiedlicher geht es kaum. Und doch sind beide Charakter toll ausgearbeitet und dadurch greifbar. Während Alex einfach nur durch und durch lieb, sanft und fürsorglich ist, verkörpert Gideon natürlich den gefährlichen Feind, der aber auch eine verletzliche Seite hat und der geprägt ist von seiner Vergangenheit.

Rune hingegen konnte mich nicht vollständig überzeugen. Sie schlüpft nachts heimlich in die Rolle des Roten Nachtfalters, befreit andere Hexen und wird von den Hexenjägern gesucht und gejagt. Ein bisschen erinnerte mich dies an Robin Hood, nur dass sie kein Geld erbeutete, um es an den Armen zu verteilen, sondern andere Hexen, also ihresgleichen, befreite. Im Verlauf der Geschichte wurde dies jedoch nicht wirklich gut dargestellt und es wirkte zwischendurch so, als würde sie andere diesen Job erledigen lassen, während sie eigentlich nur Abseits am Spielrand steht. Und wenn sie sich im Geschehen befand, strahlte sie keine Selbstsicherheit aus, wie ich es erwartet hätte. Vielmehr handelte sie unvorsichtig und unüberlegt, weshalb ich sie irgendwie nicht mit dem berühmt-berüchtigten Roten Nachtfalter so hundertprozentig in Verbindung bringen konnte.

Die Liebesgeschichte hingegen nahm ich der Autorin absolut ab. Ich mochte, wie sich die Gefühle im Buch entwickelten. Ich fühlte die knisternde Spannung, schwärmte etwas mit und es war einfach schön. Nicht kitschig, zum Glück, denn das hätte hier auch einfach nicht gepasst, sondern berührend und bewegend. Tja, was soll ich sagen? Bei der genähten Blume schmolz ich dahin...

Außerdem konnte mich die Autorin mit einer Wendung sehr überraschen. Während ich eine Entwicklung nämlich schon erahnt hatte, hat mich das andere Ereignis nämlich komplett überrumpelt und sorgte für "Oh!"-Momente bei mir beim Lesen, aber auf die gute Art. Zum Ende hin nahm die Geschichte nämlich noch einmal besonders viel Fahrt auf, es wurde noch spannender, eventuell verdrückte ich auch eine kleine Träne, und ich klappte das Buch letztendlich mit dem Gefühl zu, dass ich den nächsten Teil auch auf jeden Fall lesen muss.

Das Buch hat mir wirklich gut gefallen und ich kann es definitiv empfehlen. Allerdings muss ich einen Stern abziehen, da mich Rune leider nicht ganz überzeugen konnte in der Rolle des Roten Nachtfalters. Aber vielleicht schafft sie es ja im nächsten Teil? Ich freue mich schon jetzt darauf und bin gespannt!