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thisisher

Bewertungen

Insgesamt 49 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2024
Das magische Funkeln
Dieckmann, Sandra

Das magische Funkeln


sehr gut

In diesem Kinderbuch geht es um einen Bären, der sich nicht wie ein 'richtiger' Bär fühlt und sich auf eine Reise zu sich selbst begibt. Dabei hilft ihm eine Feder, die ihm dabei helfen soll.

Die Illustrationen sind wunderschön! Farbenfroh, detailreich und super fantasievoll. Die Geschichte selbst spricht über Freundschaft, Verlust und Hoffnung – wichtige Themen, die auch Kinder gut verstehen können. Mir hat besonders der Illustrationsstil gefallen und wie fantastisch die Autorin die Bilder gestaltet hat. Besonders schön auch die goldenen Elemente! Auch die Geschichte ist wirklich schön und hat spannende Momente für Kinder und Erwachsene.

Insgesamt ist das Buch ein tolles Buch zum Vorlesen und Anschauen. Es bietet eine schöne Mischung aus tiefsinniger Botschaft und traumhaften Bildern, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen berühren. Ein echter Schatz für jedes Bücherregal!

Bewertung vom 28.08.2024
Unsere Jahre auf Fellowship Point
Dark, Alice Elliott

Unsere Jahre auf Fellowship Point


gut

Agnes und Polly kennen sich schon ihr Leben lang und sind trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeiten Freundinnen. Polly lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern und Agnes lebt alleine als Schriftstellerin.
Auch wenn die beiden so unterschiedliche Lebensentwürfe haben, sind sie doch seit sehr langer Zeit befreundet.
Mir war das Buch eindeutig zu lang. Die Sprache ist zwar anfangs schön, doch nach ein paar Seiten zieht sich die Geschichte und wird zäh. Auch wenn Themen wie Alter oder Umweltschutz und die lange Freundschaft zwischen den beiden interessante Themen sind, ist die Umsetzung meiner Meinung nach zu ausschweifend und langatmig geraten. Hier hätten ein paar hundert Seiten weniger dem Buch und der Geschichte sehr gut getan.

Deshalb gibt es von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wer auf sehr langatmige, blumige Umschreibungen steht, dem wird dieses Buch gefallen und wer nicht, dem nicht.

Bewertung vom 28.08.2024
Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1
Douaihy, Margot

Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1


sehr gut

Eine lesbische, tättowierte Schwester, die Verbrechen aufklärt und ermittelt, das ist doch mal etwas ganz neues, was ich vorher noch nie gelesen habe!
Schwester Holiday ermittelt, als in der Klosterschule, in der sie unterrichtet, plötzlich Brände gelegt werden und irgendwie alle verdächtig sind.
Besonders gut haben mir die queeren Elemente gefallen, die immer wieder eingestreut werden und so eine Geschichte, die in der Vergangenheit vermutlich hetero erzählt worden wäre, auch auf queere Weise wunderbar darstellt.
Die Spannung in diesem Kriminalroman war jetzt nicht so riesig groß, aber ich habe mich dennoch gut unterhalten gefühlt und auch die Nebenfiguren waren wirklich gut konstruiert und sehr interessant geschrieben.
Alles in allem ein wirklich interessanter Roman, mal ganz anders als bisher geschrieben und besonders durch die verschiedenen ungewöhnlichen Figuren lesenswert!

Bewertung vom 28.08.2024
Ich komme nicht zurück
Khayat, Rasha

Ich komme nicht zurück


weniger gut

Es geht um Hanna und Zeyna und die Frage warum die beiden Kindheitsfreundinnen keinen Kontakt mehr miteinander haben. Das ganze Buch ist auf dieser Frage aufgebaut und das ist auch der Punkt der die Spannung erzeugt, aber leider ist das auch der einzige Punkt der Spannung erzeugt, weil sprachlich oder sonstige inhaltliche Punkte für mich einfach extrem unspannend sind.
Am Anfang dachte ich, dass eine in die andere verliebt gewesen war und die andere nicht damit klar kam, das hätte ich als Thema und auch als Auflösung wesentlich spannender gefunden, als die zutiefst heteronormative Geschichte, die es dann letztlich war. Deswegen hat mir das Buch auch einfach nciht gefallen, weil die Spannung nur dadurch kam, was denn zwischen den beiden passiert ist und das ist für mich die billigste Art wie man Spannung erzeugen kann.
Auch dass das Buch dann einfach zu Ende war sobald man wusste was den das Geheimnis war, fand ich unbefriedigend und auch enttäuschend. Deshalb von mir keine Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.03.2023
Macht
Furre, Heidi

Macht


sehr gut

Bedrückend

Heidi Furres Roman begleitet eine Frau, die ihr Leben nach einer Vergewaltigung bewältigt und zeigt auf, dass ihre traumatische Erfahrung in allen Bereichen ihres Lebens Auswirkungen hat.

Wir folgen Liv, die als Pflegekraft arbeitet in ihrem Alltag. Immer wieder wird in einer bedrückenden Atmosphäre die Auswirkung der Vergewaltigung deutlich. In jedem Bereich ihres Lebens, auf der Arbeit, mit den eigenen Kindern und in ihrer Freizeit, in ihrer Art die Straße entlang zu gehen ist sie konfrontiert mit den Folgen des Übergriffs, den sie zu ihrer Studienzeit erlebt hat.
Die Geschichte zu lesen lässt auch Lesende bedrückt zurück und zeigt das Ausmaß das eine solche Erfahrung hinterlässt.

Das Buch war schwer zu lesen, weil immer wieder die Gedanken der Hauptfigur um die Vergewaltigung geschweift sind. Und die Nachdrücklichkeit mit der die Autorin das alles beschrieben hat (ohne die Tat selbst zu beschreiben) mich betroffen gemacht hat. Ein Buch über das ich noch lange nachgedacht habe.

Bewertung vom 10.03.2023
Young Mungo
Stuart, Douglas

Young Mungo


ausgezeichnet

Es geht um Mungo, der in Glasgow aufwächst, mit einer älteren Schwester, die die Mutterrolle für ihn übernommen hat, einer Mutter, die alkoholkrank ist und einem Bruder, der mit Gewalt versucht sein Leben zu bewältigen.
Mungo verliebt sich eines Tages in James, einen Katholiken, womit wir auch schon beim zentralen Thema sind.
Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen. Ich mochte, die sanfte Art Mungos, die zum Teil drastischen Sprünge, die er erlebt und wie nah Sanftheit und Gewalt hier liegen. Wenn Mungo mit James zusammen ist, kommen Zärtlichkeit und Wärme zum Vorschein, die sonst in seiner Welt eher selten sind. Gleichzeitig gibt es auch krasse Gewalterfahrungen, die sehr schwierig zu lesen sind.
Tatsächlich aber hat mir das Buch richtig gut gefallen, ich mochte die Charaktere, die Art von Douglas Stuart Mungo zu beschreiben, seine Verletzlichkeit zu zeigen.

Von vorne bis hinten eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.09.2022
Anleitung ein anderer zu werden
Louis, Édouard

Anleitung ein anderer zu werden


ausgezeichnet

Edouard Louis hat mit "Anleitung ein anderer zu werden" einen Roman verfasst, der so fesselnd ist, dass er sich am Stück lesen lässt. Er beschreibt seine eigene Geschichte, sein Leben, alles was ihn dazu gebracht hat, Schriftsteller zu werden und die Welt seiner Eltern hinter sich zu lassen.

Die eigenen Gedanken und Gefühle in Bezug auf sein ganzes Leben und sein Streben nach mehr, nach einem besseren Leben, als das was seine Eltern hatten, lesen sich faszinierend und fast schon hypnotisch.

Seine Entwicklung als Getriebener, der immer weiter sucht, immer weiter, schneller, höher will, der so viel Abstand wie möglich zwischen sich und seine Kindheit bringen will, ist wahnsinnig spannend zu lesen.

Ich fand besonders gut, wie er die Gesellschaft in der er sich jeweils aufhält gleichzeitig von außen und innen betrachtet. Wie er seine Abscheu und seine Faszination beschreibt, seinen unbedingten Willen weiterzukommen und seinen Ehrgeiz es in der Welt zu etwas zu bringen.

Einfach ein krasses, schmerzhaftes und eindrücklicher Roman, der von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung bekommt!

Bewertung vom 05.09.2022
Die Kriegerin
Bukowski, Helene

Die Kriegerin


ausgezeichnet

"Die Kriegerin" ein wahnsinnig gutes Buch über zwei Frauen und ihren Kampf mit der Welt und mit sich selbst. Ich mag wie wütend Lisbeth und die Kriegerin sind, wie ihre Beziehung zu Gewalt und zueinander beschrieben wird. Kurzum ich liebe dieses Buch!
Lisbeth arbeitet als Floristin und bricht eines Tages aus ihrem Alltag aus und flüchtet ans Meer. Dort trifft sie die Kriegerin wieder, die sie noch aus ihrer Zeit bei der Bundeswehr kennt. Die Beziehung der beiden Frauen ist einfach wunderschön geschrieben. Ich liebe, dass es hier um Frauen geht, in deren Welt Gewalt eine Rolle spielt und die irgendwie damit umgehen müssen. Ich liebe, dass es beschrieben wird, dass es weh tut beim Lesen, dass es so schön ist beim Lesen und dass es die beiden Frauen von einer Seite zeigt, die normalerweise für Frauen in der Literatur nicht vorgesehen ist, nämlich eine Welt in der Frauen wütend sind und auch Frauen Gewalt ausüben.
Ich mochte, dass die Frauen gleichzeitig sensibel und grausam sind, dass sie damit kämpfen geliebt zu werden und zu lieben, dass es ihnen so schwer fällt sich zu öffnen. Ich mochte, dass es gleichzeitig anonym und wahnsinnig intim ist, dass kollektive Erfahrungen und individuelle Auswirkungen beschrieben werden, dass das Buch so spannend und voller Momente ist, die einen noch lange beschäftigen. Ich liebe dieses Buch!

Bewertung vom 16.07.2022
So sind Familien
Allert, Judith

So sind Familien


ausgezeichnet

Endlich ein Kinderbuch, das verschiedene Familienentwürfe wertschätzt und wunderbar darstellt. In diesem Kinderbuch sind verschiedene Geschichten zusammengestellt, die alle unterschiedliche Familien zeigen.
Manche haben zwei Mamas, andere Eltern, die aus unterschiedlichen Ländern stammen, aber auch Patchwork und Familien mit Omas und Opas werden hier erzählt.
Ich mochte besonders, dass alle Familien gleichberechtigt dargestellt wurden und auf Diversität viel Wert gelegt wurde. Die Illustrationen sind ganz passend und wunderschön gezeichnet und zeigen die vielen Arten von Familien, die es nunmal gibt und die sonst nicht so oft dargestellt werden.
Ich fand schön, dass es intersektional erzählt wurde und die Geschichten nicht zu lang und nicht zu kurz waren, so dass jede Familie ihren eigenen Platz hatte.
Alles in allem ein ausgesprochen empfehlenswertes Buch, das zum Vorlesen und zum Selberlesen sehr gut geeignet ist und großen und kleinen Menschen Spaß macht!

Bewertung vom 16.07.2022
Baumschläfer
Duda, Christian

Baumschläfer


gut

Dieses Buch beruht ist inspiriert von einer wahren Geschichte, von einem Jungen, der miterlebte, wie seine Mutter von seinem Vater getötet wurde und dann durch das soziale System fällt und auf der Straße lebt und dann in einem Baum tot aufgefunden wurde.
Ich fand es tatsächlich eher schwierig in die Geschichte einzusteigen und wirklich die Hauptfigur nachvollziehen zu können. Für mich las es sich eher wie ein gesellschaftskritisches Jugendbuch, das, bis auf den Schreibstil, nichts wirklich neues oder emotional berührendes zeigen konnte.
Für mich war die Art des Erzählens, und damit meine ich gar nciht unbedingt den Schreibstil, sondern eher die Art, wie die Figuren angelegt waren, eher oberflächlich und schwer greifbar.
Was mir dagegen wirklich ausgesprochen gut gefallen hat und immer noch gefällt, ist das Cover. Ich liebe diese Zeichnung und ich habe mir ein fast fantastisches Buch vorgestellt, das dann aber eher krass realistisch sein wollte und bruchstückhaft zusammengestellt wurde.