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Lettereater
Wohnort: 
Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2025
Hope
Harbison, Niall

Hope


ausgezeichnet

Ich kannte Niall Harbison vor der Lektüre dieses Buches nicht, aber mittlerweile folge ich ihm in den sozialen Medien.
Hope beginnt mit der Lebensgeschichte des vierzigjährigen. Nach zunächst glücklicher Kindheit wirft ihn die Trennung der Eltern komplett aus der Bahn. Es beginnt ein fürchterlicher Absturz in die Alkoholabhängigkeit und Spielsucht. Trotzdem hat er immer exzessiv und erfolgreich als Koch gearbeitet, bis er sich eines Tages fast zu Tode getrunken hat.

Nach langem Entzug wandert er nach Thailand aus und beginnt Schritt für Schritt sein Projekt der Rettung möglichst vieler Straßenhunde. Anfangs füttert er sie nur, dann bringt er sie zur Kastration zum Tierarzt und zahlt auch für die OPs verletzter und kranker Tiere und zuletzt baut er mit Helfern ein Refugium für Hunde in Not und vermittelt auch Tiere zur Adoption. Er arbeitet wieder bis zur Erschöpfung, aber diesmal zieht er sein Glück aus der Rettung und Anwesenheit der Hunde. Es ist überaus berührend seine Schilderungen zu lesen. Gefehlt haben mir Fotos, aber die findet man in den sozialen Medien passend zu den einzelnen Schicksalen.

Ich bewundere Menschen wie Niall, die so unfassbar viel für Tiere tun.

Bewertung vom 14.04.2025
Die Magie der Konsequenz
Böhm-Reithmeier, Inga

Die Magie der Konsequenz


ausgezeichnet

Wir haben zwei Hunde und es sind unsere ersten Hunde. Sie sind mittlerweile fast drei bzw. vier Jahre alt und ich habe nach Hundeschulen in der Welpenzeit schon sehr viele Onlineseminare mitgemacht und auch viele Hundebücher gelesen. Es liegt nicht daran, dass sie nicht gut folgen, sondern mich fasziniert die Beziehung zwischen Hund und Mensch und ich habe gemerkt, je klarer die Kommunikation ist, desto besser ist das Verhältnis.
Deswegen finde ich es absolut logisch, dass Konsequenz ein wichtiger Baustein in der Hundeführung ist. Die einleuchtenden Beispiele und Erklärungen und die Perspektivwechsel gefallen mir sehr gut. Auch die Beispiele aus der Hundeschulpraxis und die vielen hochwertigen Fotos fördern das Verständnis. Das Buch ist schön und flüssig zu lesen und dennoch lernt man viel.
Das größte AhaErlebnis hatte ich tatsächlich in dem Kapitel, welches die Kommandos behandelt hat. Ich habe mich dabei ertappt, wie viele Worte und Sätze ich missverständlich verwende, das heißt, ich rede zu viel und nicht immer mit eindeutigen Kommando-Wörtern. Dafür alleine lohnt sich schon dieses Buch.
Von mir eine eindeutige Kaufempfehlung!

Bewertung vom 06.04.2025
Die unversöhnliche Vergangenheit
Hartung, Alexander

Die unversöhnliche Vergangenheit


gut

Ich kannte bisher noch keinen der vorherigen Nik Pohl Fälle und das hat mir wahrscheinlich etwas das Verständnis dieser Figur erschwert. Ein ehemaliger Kriminalkommissar ermittelt nun mit sehr unkonventionellen Methoden als Privatermittler ohne Auftrag und auf eigene Faust zusammen mit seinem Mitbewohner Balthasar (Pathologe) und einem überragenden IT Spezialisten Ron, von dem man sonst nichts weiß, außer dass er Tag und Nacht für Niks Anfragen zur Verfügung steht.

Auch in diesem Fall ermitteln die drei zusammen.

Es beginnt überaus spannend mit einer ehemaligen Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft, die sich mit Hilfe einer gestohlenen Karte und einer am Körper getragenen Bombe Zutritt zu einem Raum der Staatsanwaltschaft verschafft, in dem die Akten abgeschlossener Fälle gelagert werden. Sie hat sichtlich Angst und steht unter riesigem Stress und das absolut berechtigt, die Bombe explodiert.

Nun ermittelt nicht nur die Kripo, sondern auch Nik Pohl mit seinem Team. Es gibt spannende Lösungsansätze und Wendungen, einige Tote und ich wollte unbedingt wissen, warum das alles geschehen ist. Das Ende ist mir ein bisschen dünn geraten.

Wer ein Buch sucht, dass man schnell liest und wer über einige Ungereimtheiten hinwegsieht, wird mit diesem Thriller spannende Unterhaltung finden.

Bewertung vom 17.03.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Karen Kliewe hat mit Leichenfischer einen spannenden und unterhaltsamen Thriller geschrieben. Die ehemalige Polizistin und heutige Archäologin Fria wird als Beraterin für die deutsche und dänische Polizei hinzugezogen als im Grenzgebiet zwei Frauenleichen gefunden wurden, die in einer Art Wikingergrab bestattet waren. Frias Brüder sind auch bei der dänischen Polizei und so ist es fast eine Familienangelegenheit den Fall zu klären. Neben den beiden Toten gibt es noch zwei entführte junge Frauen und man zittert die ganze Zeit mit, ob ihre Rettung gelingen wird. Das Ende ist ein wenig konstruiert, aber zwischendurch haben mich viele falsche Fährten immer schneller weiterlesen lassen, um endlich zur Auflösung zu gelangen.

Bewertung vom 06.03.2025
Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


sehr gut

Ich liebe Justizthriller und dies ist nicht der Erste, den ich lese.
Wenn sich ein Professor für Rechtsmedizin und ein Strafverteidiger zusammentun, um ein Buch zu schreiben, dann ist da auf jeden Fall geballte Kompetenz am Start. Dazu kommt eine spannende Story und ein flüssiger Schreibstil.
Allerdings erscheint mir diesmal die Handlung doch stark konstruiert.
Ohne zu spoilern ist es schwierig das zu begründen. Es werden plötzlich aus der Vergangenheit Dinge ans Tageslicht geholt, die als Mordmotiv reichen sollen, die ich arg übertrieben finde. Ich habe schon bessere Justiz-Krimis von Schwieker/Tsokos gelesen.
Trotzdem ist der Krimi spannend und man legt ihn kaum aus der Hand, um zu erfahren, ob der Verdächtige wirklich der Mörder ist.
Was mir noch aufgefallen ist, das Buch ist günstiger als viele andere Krimis, hat aber auch ein kleineres Seitenmaß und ist ungewöhnlich leicht. Gut für den Urlaubskoffer!

Bewertung vom 17.02.2025
Schmerz
Jónasson, Jón Atli

Schmerz


ausgezeichnet

Jon Atli Jonasson schreibt sehr spannend, atmosphärisch dicht und ich weiß nicht schon immer im Voraus, wie es wohl weitergeht oder vermutlich endet. Das gefällt mir sehr gut.

Das junge Team Dora und Rado ist aus verschiedenen Gründen aus der Gemeinschaft der anderen Ermittler ausgeschlossen. Dora wurde vor Jahren während des Dienstes in den Kopf geschossen und macht seitdem nur noch Innendienst und Rados Frau ist die Tochter eines Drogenbosses, gegen den eine Razzia stattfindet- natürlich ohne Rado.

Nun müssen sich die beiden zusammenraufen und eine verschwundene Jugendliche suchen.

Interessant finde ich, dass ihre Namen aus den gleichen Buchstaben bestehen. Es ist sehr angenehm für einen nordischen Thriller, dass es sich um so einfache Namen handelt.

Besonders spannend finde ich Noras spezielle Fähigkeiten, die sie anscheinend nach ihrer Hirnverletzung erworben hat. Allerdings wird sie häufig auch von den Folgen der Verletzung stark ausgebremst.

Der Fall hat so viele Wendungen und unvorhergesehene Entwicklungen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und unbedingt bis zum Schluss lesen musste.

Trotz einiger sehr brutaler Beschreibungen eine unbedingte Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 03.02.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


ausgezeichnet

Anders de la Motte hat mich wie in Band 1 wieder total überzeugt. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen, so hat es mich gefesselt.

Weder der Titel Eisiges Glas noch der in einem Glas eingelegte Frosch haben mich erahnen lassen, um was es in diesem Kriminalroman geht.

Ohne lange Einleitung steigt man direkt in ein spannendes und gruseliges Geschehen ein. Zwei junge urban Explorer erkunden eine Privatinsel mit verlassenem Observatorium obwohl sie von Ufobeobachtern darauf hingewiesen werden, dass dort ungewöhnliche Dinge vor sich gehen.

Es ist dunkel, alles strahlt Gefahr aus und als Leser liest man angespannt mit hochgezogenen Schultern und fürchtet schon, was den beiden jungen Männern passieren wird. Und es ist nichts Gutes.

Es gibt mehrere Erzählstränge, immer wieder Rückblicke, viele Tote (auch aus der Vergangenheit), den Konkurrenzkampf zwischen zwei Ermittlern, Prepper, UFO Anhänger, verrückte Wissenschaftler, geheime Gänge sogar unter Wasser und einen tollen Erzähler, der so anschaulich beschreibt, dass man alles genau vor sich sieht und die ganze Zeit unter Spannung steht. Und so verrückt die Aufzählung klingt, am Ende wird alles logisch aufgelöst.

Von mir eine unbedingte Leseempfehlung. Gerne auch Band 1 vorher lesen.

Bewertung vom 21.01.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


sehr gut

Ich habe schon andere Bücher von Eva Björg Aegisdöttir gelesen und es waren alles gut konstruierte und psychologisch durchdachte Kriminalromane. So ist es hier auch.

Eine reiche isländische Großfamilie hat ein Hotel auf dem Land ganz alleine für sich reserviert, um am 100. Geburtstag an den verstorbenen Patriarch zu denken.
Wie üblich scheint es viele Spannungen zwischen den Familienmitgliedern zu geben und dann wird ein Familienmitglied ermordet.

Bis zuletzt weiß man nicht, wer ermordet wurde. Es gibt viele Wendungen und Irrwege und man hat Gelegenheit mitzurätseln.

Dennoch fiel es mir manchmal schwer der Geschichte zu folgen. Trotz Stammbaum am Anfang kam ich häufiger mit der großen Zahl der Protagonisten durcheinander und ich musste häufiger nachschlagen, wer wer ist.

Gut gefallen hat mir, dass jedes Kapitel aus Sicht einer anderen Person in der Ichform geschrieben wurde. Das hat es mir leicht gemacht, die Gefühle und Handlungen der jeweiligen Person zu verstehen. Aber es war trotzdem deprimierend, dass wirklich ohne Ausnahme jeder Probleme hatte.
Darum habe ich trotz logischer Kriminalgeschichte 1 Punkt abgezogen.

Das aus fester Pappe bestehende Cover, das Titelbild und der (gegen den Trend) weiße Seitenschnitt gefallen mir sehr gut.

Bewertung vom 10.01.2025
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


ausgezeichnet

Nina steht kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, wurde vor 5 Jahren von ihrem mehr als gutverdienendem Mann für eine 20 Jahre jüngere Frau verlassen, ist dank Ehevertrag mittellos und hatte seit 3 Jahren keinen Sex mehr.

Bis hierhin klingt die Geschichte so vertraut, dass es langweilig sein könnte. Aber weit gefehlt!
Anika Decker verfügt über einen unglaublichen Wortwitz, treffend böse Überzeichnungen und einen absolut flüssigen Schreibstil.

Und dann passiert es: Nina verliebt sich auf der Kinderparty ihres Ex in einen dreißigjährigen und ist von der Rolle. Wie wird es mit ihr und David weitergehen? Denn dass es weitergehen wird steht außer Frage!

Neben dieser Frage werden jede Menge Familienprobleme aufgearbeitet, eine me too Debatte geführt, gegen einen übergriffigen Schauspieler vorgegangen und starke Frauen gefeiert.

Das Ganze liest sich gut, jedes Kapitel wird aus Sicht eines anderen Protagonisten beschrieben, sodass man deren Verhalten und Gefühle gut nachvollziehen kann.

Ich gebe eine Leseempfehlung ab!

Bewertung vom 11.12.2024
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


sehr gut

Der Titel Ausweglos könnte auch Atemlos heißen. Der Einstieg in diesen Thriller ist spannend, in jedem Kapitel werden unterschiedliche Personen und ihre Hintergründe und Erlebnisse vorgestellt und auch die Zeit wechselt. Das Erzähltempo ist durchweg hoch. Kurze stakkatohafte Sätze halten die Spannung hoch.

Auch der Inhalt hält verspricht atemlose Spannung. Ein Serientäter verstümmelt eine Frau in ihrem Schlafzimmer, nachdem er einen Nachbarn mit Schlüssel gezwungen hat ihm Zutritt zu der Wohnung zu ermöglichen. Der Nachbar liegt schwer verletzt im Krankenhaus, ist bisher aber der einzige Zeuge.

So weit so gut. Es klingt nach einem fulminantem Thrillerdebut.
Es gibt vier Ich-Erzähler und mit keinem von ihnen werde ich warm. Weder der verbissene Polizist, noch der Mann, der den Mörder zur Nachbarin geführt hat, noch seine Frau, die mit dem Leben hadert, weil sie nicht schwanger wird und auch alle anderen handelnden Personen sind keine Sympathieträger.

Trotzdem rätselt man die ganze Zeit mit, es gibt unerwartete Wendungen und ein Hollywood Ende.
Insgesamt eine Leseempfehlung..