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Nourea
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Straubing

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2025
Arcanjo, J. J.

Die schwarze Festung / Schule der Meisterdiebe Bd.4


ausgezeichnet

Auch Band 4 der wirklich coolen Reihe „Schule der Meisterdiebe“ ist sehr spannend, aber auch - dank der witzigen Sprüche der Brüder Crim - sehr humorvoll. Dieses Mal müssen Gabriel und seine Bande in die als uneinnehmbar geltende Festung Tor Malan eindringen und eine wertvolle Kette stehlen. An dieser sind leider aber auch die Namenlosen unter der Führung von Gabriels herzallerliebsten Eltern interessiert.
Gabriel und seine Freunde bilden wieder ein starkes Team, in dem Freundschaft und Zusammenhalt großgeschrieben werden. Mehrmals nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung und das Ende war nicht vorhersehbar. Schön, dass es noch einen weiteren Teil geben wird.
Allerdings würde ich die Altersempfehlung auf 12 Jahre hochsetzen, da es doch auch ganz schön brutale Szenen gibt.

Bewertung vom 10.08.2025
Magoon, Kekla

Die Bibliothek der verborgenen Erinnerungen


sehr gut

Die 11jährige Dally hat es nicht leicht. Nicht nur stammt sie aus der reichsten Familie der Stadt, sondern muss es auch hinnehmen, dass ihr Tag von ihrer ehrgeizigen und unterkühlt wirkenden Mutter durchgetaktet wird, die ihr nur eine knappe Stunde Freizeit am Tag gewährt. Üblicherweise verbrachte Dally diese Stunde mit ihrem geliebten Großvater, der nun aber vor ein paar Monaten gestorben ist. Als Dally eine Karte findet, die ihr Opa ihr hinterlassen hat, macht sie sich heimlich auf den Weg und entdeckt am Ziel eine besondere Bibliothek, in der man sie schon erwartet hat – wenngleich auch nicht so früh – und in der sie bei jedem Besuch ein Buch aus dem Regal nehmen darf, das ihr ein Geheimnis aus ihrer Familie oder deren Umfeld verrät. Und so taucht Dally nun heimlich nahezu täglich in Geschichten aus der nahen oder gar fernen Vergangenheit ein und erfährt so zum Beispiel Unbekanntes aus dem Leben ihrer Eltern und ihres Großvaters.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obgleich ich mir vorstellen kann, dass jüngere Kinder mit den ständigen Zeiten- oder gar Epochenwechseln Schwierigkeiten haben. Beim Lesen hat man dann vielleicht das Gefühl, dass man durch die vielen Verbindungen und Zusammenhänge etwas verwirrt wird. Deshalb vielleicht eher ein Buch für geübte Leser.

Bewertung vom 10.08.2025
Mohl, Nils

Die Insel der Schlasocks


ausgezeichnet

Der etwa 9 oder 10 Jahre alte Jasper wohnt mit seiner schon erwachsenen Schwester Bonnie in einem heruntergekommenen Haus in einer Gegend, die zum Abriss freigegeben ist. Über den Verbleib der Eltern erfahren wir nichts. Bruder und Schwester sind bitterarm, hängen aber sehr aneinander. Als Jasper ein Gespräch zwischen seiner Schwester und ihrem Freund belauscht, muss er erfahren, dass er möglicherweise in ein Internat geschickt werden soll, da sich die Schwester neben Studium und Arbeit gar nicht ausreichend um ihn kümmern kann.
Kurzerhand „leiht“ sich Jasper von einem Nachbarn eine bemannbare Drohne, die ihn auf eine einsame Insel befördert. Dort trifft er auf seltsam aussehende Wesen, wie zum Beispiel die Schlafsocks, die Schnarnas oder die Trütass, die seine Sprache sprechen, aber keinen sonderlichen Antrieb haben, in irgendeiner Weise aktiv zu sein. Zu gemütlich sind ihre Sandnester oder ihre Wohnstätten im Meer. Das ändert Jasper aber schnell, da ihm unzählige Spiele einfallen, mit denen man diese Wesen in Aktion bringen kann. Schnell stellt sich aber auch heraus, dass die Insel in Gefahr ist, weil sich die Ankerkette zu lösen beginnt, mit der die Insel fixiert ist.
Jasper vermisst zwar seine Schwester sehr, freundet sich aber auch mit den Inselbewohnern an, denen er lustige Namen gibt. Aber wer oder was steckt eigentlich hinter diesen Wesen und wie kann er die Insel retten?
Spannendes und schön illustriertes Kinderbuch, das beim Lesen großen Spaß gemacht hat.

Bewertung vom 10.08.2025
Almond, David

Ein Lied für Ella Grey


sehr gut

Mit „Ein Lied für Ella Grey“ hat David Almond ein weiteres Jugendbuch geschaffen, das so ganz anders ist. Auch wenn es magische oder mythologische Elemente enthält, würde ich es nicht der Fantasy-Literatur zuordnen. Elle Grey, die als Baby adoptiert wurde und von ihren Adoptiveltern immer noch als „Die Greys“ spricht, verliebt sich Hals über Kopf in den wunderschönen Orpheus, der mit seiner selbstgebauten Lyra die Herzen aller, die seiner Musik lauschen, verzaubert. Claire, die beste Freundin von Ella, erzählt uns die Geschichte dieser reinen, bedingungslosen und doch auch so tragischen Liebe.
Das Buch ist nicht einfach zu lesen, aber Ellas Hingabe an die Liebe und an Orpheus sind sehr berührend. Sprachlich ist das Buch toll geschrieben.

Bewertung vom 10.08.2025
Schmeißer, Frank

Schisser und ich Bd.1


ausgezeichnet

Der 10jährige Jakob zieht mit Mama, Papa und der älteren Schwester Lilli aus der Stadt hinaus in ein kleines Haus in einer autofreien Umgebung am Stadtrand. So hat es auch seine Psychologin empfohlen, denn Jakob leidet an einer schwerwiegenden Angststörung, die immer wieder zu Panikattacken führt. Sein Gehirn kreiert beständig Szenarien darüber, was alles Schreckliches in seinem Leben passieren könnte. Hilfreich ist für ihn ein schon recht abgenutzter Stoffhase, den er Schisser nennt, da dieser noch mehr Angst hat als er selbst. Obwohl seine Eltern sehr verständnisvoll mit ihm umgehen und sich sogar die meist motzende Lilli als überraschend hilfreich und unterstützend bei einer Panikattacke erweist, leidet Jakob doch sehr und verheimlicht den Kindern, die er in der neuen Siedlung kennengelernt hat, seine Probleme. Zu schade, dass er so gerne in ihre Bande der Phönixe aufgenommen werden möchte, für die aber eine bestandene Mutprobe notwendig ist.
Unvorhergesehene Ereignisse führen dazu, dass Jakob über sich hinauswachsen muss und dabei erfährt, dass sich Mut auf ganz unterschiedliche Weise zeigen kann.
Das Buch liest sich schnell und flüssig und ist oft auch sehr witzig. Die Charaktere sind gut dargestellt; Zeichnungen im Comicstil ergänzen die Handlung. Schön, dass es der Beginn einer neuen Reihe ist.

Bewertung vom 10.08.2025
Hüttner, Marie

Rocky Winterfeld


ausgezeichnet

Der 11jährige Rocky Winterfeld hat es nicht leicht. Ist er doch ein bisschen anders als andere Kinder, weil er mehr Ruhe, Ordnung und Rückzug braucht als üblich. Schwer trifft ihn der Wegzug seines besten und einzigen Freundes Marek, der mit seinen Eltern für die nächsten drei Jahre nach Polen umgezogen ist. Als sich durch einen Wissenschaftswettbewerb, der in Polen stattfindet, eine Möglichkeit ergibt, den sich immer seltener meldenden Marek zu besuchen, nimmt Rocky die Einladung seiner Lehrerin an und findet sich schon bald mit drei weiteren, für ihn eher anstrengenden Kindern im VW-Bus nach Polen. Und das auch noch, obwohl seine sonst sehr gechillte Mutter ihm die Reise dorthin verboten hat.
Eine wundervolle Freundschaftsgeschichte über einen sensiblen Jungen, der seinen ganzen Mut zusammennehmen muss, weil er einfach nur seinen besten Freund wiedersehen möchte, den er so sehr vermisst. Toll, wie Rocky über sich hinauswächst, Kontakt zu den anderen Reisegefährten knüpft, jede Menge Abenteuer erlebt und am Ende ganz schön gewachsen ist.

Bewertung vom 31.07.2025
Reinhardt, Dirk

Über die Berge und über das Meer


ausgezeichnet

In „Über die Berge und über das Meer“ begleiten wir zwei afghanische Jugendliche auf ihrer beschwerlichen Flucht aus ihrem Heimatland über Berge und Meer bis nach Deutschland. Die beiden flüchten aus unterschiedlichen Gründen: Die 14jährige Soraya ist in den Fokus der Taliban geraten, da sie einem alten Brauch nach als siebte Tochter von söhnelosen Eltern als Junge aufwachsen durfte, um die Familienehre zu wahren. Nun müsste sie schon längst wieder als Mädchen leben und bis zu ihrer Verheiratung im Haus bleiben, da der Familie sonst schwere Sanktionen drohen. Der etwas ältere Tarek ist ein Kuchi, Mitglied einer Nomadenfamilie, die durch Schafzucht ihr Auskommen findet. Auch Tarek fällt den Taliban auf, da er äußerst geschickt darin ist, abhanden gekommene Schafe und Lämmer wieder aufzuspüren und sicher nach Hause zu bringen. Eine Fähigkeit, die die Taliban gerne für ihre Erkundigungen nutzen würden. Tarek und Soraya kennen sich aus früheren Begegnungen und sind einander sehr zugetan. Ihre Flucht unternehmen sie allerding getrennt voneinander mit unterschiedlichen Schleusergruppen.
Das Buch folgt in abwechselnden Kapiteln dem Leben und Fliehen von Soraya und Tarek. Es hat mich sehr tief berührt. Die Strapazen, die so viele Flüchtlinge auf sich nehmen, die Ausbeutung, die sie durch die Schleuserbanden erfahren und der große Schmerz, ihre Familien verlassen zu müssen, um überleben und ihren Lieben helfen zu können, wird sehr anschaulich und ergreifend dargestellt. Der kurze geschichtliche Überblick am Ende des Buches zeigt, wie lange schon dieses gebeutelte Land Afghanistan Spielball unterschiedlicher Mächte und Interessen ist. Auch wenn es dort momentan keinen Krieg gibt, ist es mir ein Rätsel, wie man dieses Land einfach als sicheres Herkunftsland bezeichnen kann. Das Buch sollte uns alle aufrütteln und zum Nachdenken bringen, was es heißt, alles Vertraute zu verlassen und in ein Land zu fliehen, in dem man eigentlich nicht willkommen ist.

Bewertung vom 31.07.2025
Kahrs, Julia

Sturm überm Winkelhaus


gut

Sam ist gerade mit ihrer Mutter und den beiden älteren Brüdern in eine Kleinstadt gezogen. Schnell wird ihr klar, dass es dunkle Geheimnisse um verschwundene, nie wieder aufgefundene Kinder in der Stadt gibt. Als ein weiteres Kind verschwindet und sich ihre Mutter zunehmend seltsam verhält, beschließt Sam mit ihrer neuen Freundin Karla, die wie sie eine Außenseiterin ist, der Sache auf den Grund zu gehen.
Das Buch ist wirklich sehr spannend geschrieben, oft auch sehr originell mit interessanten Einfällen. Die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen, aber dann wurde die Stimmung immer düsterer, mysteriöser und auch sehr beklemmend, so dass ich es für Kinder ab 10 Jahre noch nicht geeignet finde. Etwas ältere Kinder, die Spaß an Grusel- und fast schon Horrorelementen haben, werden an diesem Buch aber durchaus ihre Freude haben.

Bewertung vom 31.07.2025
Welk, Sarah

FREI - Beste Freundschaft (FREI 2)


sehr gut

Mit „FREI – Beste Freundschaft“ liegt Band 2 der FREI-Reihe vor, in dem die 14jährige Nasrin im Mittelpunkt steht. Wie Josh, dem Hauptprotagonisten des ersten Bandes, verbindet Nasrin eine tiefe Freundschaft mit ihrer Clique bestehend aus Nina, Nico, Josh und Koray. Nasrin hat es oft nicht leicht, da sie es stets allen recht machen und möglichst harmonische Begegnungen haben möchte. Als sie von der Schulleiterin Linda gebeten wurde, sich um den neuen Schüler Joachim zu kümmern, der Schlimmes erlebt hat, kann sie nicht ablehnen, ist aber zwischen Sympathie und Verwirrung hinsichtlich des Jungen hin und her gerissen. Sorgen muss sie sich auch um ihren etwas jüngeren Bruder Arad machen, der in den Einfluss eines auffälligen Mitschülers geraten zu sein scheint. Die Ereignisse überschlagen sich, als Vandalismus in der Schule geschieht und Nasrin durch ein heimlich aufgenommenes Gespräch in Misskredit gerät. Gut, dass sie ihre Freunde, vor allem Nina, an ihrer Seite weiß.
Das Buch liest sich flüssig, ist nah an der Gedankenwelt von Nasrin. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Kids – vermutlich zumeist Mädchen – ab 12 Jahre gut unterhalten wird.

Bewertung vom 31.07.2025
Castillo, Linda

Aschetod / Kate Burkholder Bd.16


sehr gut

Die Krimireihe um die Polizeichefin von Painters Mill von Linda Castillo ist mittlerweile beim 16 Fall angelangt. Und ich habe sie alle gelesen, was durchaus besonders ist, da ich – je älter ich werde – zunehmend seltener Krimis als Lektüre auswähle. Aber diese Reihe ist tatsächlich ein Muss für mich. Mir gefallen die Hauptcharaktere, Kate Burkholder und John Tomasetti, sehr gut und auch das Setting der Fälle im Amisch Milieu, in dem auch Kate verwurzelt ist. Manches Mal verstört mich die unglaubliche Brutalität der Fälle etwas – wie auch hier in „Aschetod“, vielleicht weil man das nicht in einer Glaubensgemeinschaft erwartet, die sich dem Pazifismus verschrieben hat, aber die Fälle sind sehr spannend und interessant. Beeindruckend finde ich auch Castillos Wertschätzung und Respekt, die sie der Amischen Gemeinde entgegenbringt.