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Marie aus E.

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Insgesamt 884 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2025
Hooton, Richard

Der Tag, an dem Barbara starb


gut

Margaret ist 89, verwitwet und zunehmend vergesslich. Als ihre Nachbarin und Freundin Barbara ermordet wird und eine Aufklärung durch die Polizei nicht in Sicht ist, nimmt Margaret zusammen mit ihrem Teenie-Enkel selbst die Ermittlung auf. Denn Barbara hat ihr kurz vor ihrem Tod etwas wichtiges gesagt, nur kann sich Margaret einfach nicht erinnern.

Das Buch ist trotz Mord und Ermittlungen kein klassischer Krimi.
Es geht um Margaret, ihre Trauer um den verstorbenen Mann und die Beschwerden des Alters sowie das Gefühl, seiner Familie zunehmend zur Last zur fallen.
Das alles nimmt großen Raum ein - aber auf eine warmherzige und schön lesbare Weise. Das habe ich so zwar nicht erwartet, hat mir aber gut gefallen, ich konnte mich gut in Margaret hineinfühlen und es ist auch gut, mal in die Lebenswelten von alten Menschen einen Einblick zu bekommen.

Besonders mochte ich den Enkel James, der definitiv ein Oma-Kind ist und stets zu Margaret hält, auch wenn seine Mutter und Margarets Tochter zunehmend genervt von dem steigenden Betreuungsaufwand ist (was man aus ihrer Perspektive schon auch sehr gut nachvollziehen kann).

Aber natürlich geht es nicht nur darum, sondern auch um die Aufklärung des Mords. Hier hat das Buch aber seine Schwächen, das zog sich im Mittelteil doch ganz schön. Einen Spannungsbogen gab es nicht wirklich - hier ist noch Luft nach oben.

Insgesamt habe ich das Buch gern gelesen, gemächlich und mit Pausen, aber dennoch.
Wenn man gemütliche Bücher mag, kann ich es empfehlen, wenn man einen spannenden Krimi erhofft, eher nicht.

Bewertung vom 19.11.2025
Lühmann, Hannah

Heimat


ausgezeichnet

Jana und ihr Mann und die zwei kleinen Kinder ziehen von der Stadt auf das Land und verwirklichen sich ihren Traum vom eigenen Haus.
Der Preis dafür ist hoch.
Janas Mann muss täglich weit pendeln und Jana arbeitet nicht mehr und fühlt sich am neuen Wohnort in der Neubausiedlung fremd und einsam.

Als sie Karolin kennenlernt, möchte Jana unbedingt ihre Freundin werden. Sie stalkt schon fast obsessiv Karolins Insta Account und wird schließlich in die Clique um Karolin aufgenommen.
Karolin lebt konservativ. Sie ist Hausfrau und Mutter von fünf Kindern, ihr Mann der Ernährer und Familienoberhaupt. Perfekte Inszenierung auf Social Media inklusive.

Unter dem Begriff Tradwife habe ich bislang nur die US-Frauen subsumiert, die ultrakonservativ und für mich rückwärtsgerichtet in einer völlig anderen Welt leben. Nein, die Welt ist ja identisch, das Weltbild aber nicht.

Das Buch spielt in einer nahen Zukunft, alles sehr realistisch gezeichnet und Karolin wirkte auf mich gar nicht so wie mein Bild eines typischen Tradwifes. Sie ist eine Macherin.
Allerdings ändert sich das im Verlauf des Buches bzw. ich habe eine erweiterte Definition erweitert.

Ich fand das Lesen sehr gruselig. Die düstere Zukunftsversion und das Erkennen, wie schnell man unter gewissen Parametern doch anfällig wird für rechtes Gedankengut oder es zumindest verharmlost, das zeigt das Buch sehr gut auf.

Insgesamt sowohl spannend als auch sehr nachdenklich machend.
Gerade auch, weil es Janas eigenständiger Weg ist, sie nicht von ihrem Mann dahin getrieben wird, ganz im Gegenteil, dieser distanziert sich eindeutig.

Ich habe zusätzlich zum Buch auch das Hörspiel gehört und dies konnte mich nicht ganz so begeistern wie das Buch. Es ist ungekürzt, aber die Sprecherin fand ich etwas anstrengend. Trotzdem auch hier noch fünf Sterne, weil der Inhalt so gut ist und die Sprecherin auch nicht schlecht ist, das sind nur Abzüge in der B-Note.

Bewertung vom 13.11.2025
Haubs, Theresa

Cozy baking time


gut

Das Backbuch ist ein wenig anders als meine sonstigen Backbücher.
Die Autorin ist auf Social Media eigentlich in Sachen Bücher unterwegs und hat jetzt ihr erstes eigenes Buch-Baby auf die Welt gebracht.

Sie schreibt frisch von der Leber weg, so wie man sich mit guten Freund*innen unterhält.
Der Hefeteig darf ein wenig chillen, die Cookies sind auch mit verbranntem Schnabel noch nice.
Etwas ungewohnt, aber hat was. O.k., "lowkey geil" und "pornös" haben mich dann doch etwas gefordert.

Der Aufbau ist klassisch. Erst etwas Back-Theorie, dann folgen die Rezepte. Immer doppelseitig, links ein großes Foto (gelungen, man sieht das Produkt gut) und rechts das Rezept. Übersichtliches Layout, immer verlässlich gleiche Gliederung.

Für meinen Geschmack hätte es die Stimmungsfotos zwischendrin jedoch nicht gebraucht (es gibt ab und an schöne Fotografien, z. B. mit einer Tee-Tasse), sie transportieren zwar die cozy Stimmung, aber mir wären stattdessen noch weitere Rezepte lieber gewesen.

So, jetzt aber zu den Rezepten. Ich habe bislang zwei nachgebacken und die haben mich leider beide nicht so überzeugt.
Das erste waren die "Absolute Banger Cookies". Da kann man ja eigentlich nichts falsch machen. Bei mir sind sie aber leider im Ofen komplett verlaufen und waren dann am Rand angebrannt (weil der total dünn war), während das Innere noch gebraucht hätte. Auch geschmacklich nicht der Banger.
Ich habe schon sehr oft Cookies gebacken - die Autorin aber ja auch und ihre Insta-Fotos sahen jedes Mal super aus. Keine Ahnung, woran es bei mir lag.
Ach ja, irritiert hat mich das Foto zum Rezept, da sind nämlich nicht die Schoko-Tropfen zu sehen, die auf der Zutatenliste stehen. So was finde ich doof, gerade für Anfänger*innen.

Das zweite Rezept waren die Zimtschnecken, denn mein zweiter Vorname könnte Zimtschnecke heißen.
Die sind zwar optisch sehr hübsch geworden, auch die Zubereitung war einfach und gut nachvollziehbar.
Geschmacklich haben sie mich aber leider auch nicht abgeholt. Für mich war das viel zu viel Butter auf dem Teig und sie haben mich geschmacklich voll an den Fertigteig aus der Dreh-Rolle aus dem Supermarkt erinnert, gar nicht an homemade Zimtschnecken.

Deshalb: sympathische Autorin, sehr hübsches Buch, aber leider nicht meines. Bislang zumindest, zwei Rezepte sind jetzt ja noch nicht repräsentativ.

Bewertung vom 09.11.2025
McKenna, Skye

Der goldene Schlüssel / Cassandra Morgan Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch hat mich ja schon optisch völlig verzaubert. Das Cover mit den glitzernden Gold-Elementen, die je nach Lichteinstrahlung richtiggehend leuchtend, der Buchschnitt und auch im Inneren des Buches setzt sich die aufwändige und schöne Gestaltung fort.
Passend zum Genre Kinderfantasy und das wurde hier so klasse umgesetzt, dass ich hin und weg bin.


Es geht um Cassandra, die in einem fürchterlichen Internat leben musste, weil ihre Mutter verschwunden ist und nun aber von ihrer Tante aufgenommen wurde. Sie erfährt, dass sie eine Hexe ist und dass es neben England noch ein weiteres Land gibt, Faerie. Dort leben magische Wesen, die aber leider alles andere als freundlich und den Menschen und Hexen wohlgesonnen sind.

Zum Glück hat Cassandra Freunde gefunden und dann gibt es noch den manchmal etwas grummelige Kater, der ihr zur Seite steht. Denn nicht nur dass Cassandra die Hexenprüfung am Ende des Sommers bestehen muss, nein, es gilt auch die verschwundenen Kinder zu retten und ihre Mutter wiederzufinden! Große Aufgaben für die Junghexe.

Das Buch ist perfekt für die Zielgruppe ab zehn Jahren geeignet. Es ist ein richtig schöner dicker Schmöker, an dem man lange lesen kann, aber durch die größere Schrift und Zeilenabstände sehr gut lesbar. Man kann es aber natürlich auch prima vorlesen, geht vielleicht auch schon mit etwas jüngeren Kindern.

Ich bin auch deshalb so begeistert, weil das Buch total spannend ist, ohne dass es sehr gruselig oder brutal wird. Hut ab, das geht also auch.
Dazu gibt es fliegende Besen, Hexenprüfungen, einen dunklen bösen Wald, fiese Gesellen, magische Tiere, hach, es ist einfach rundum gelungen.
Mir als Erwachsene hat es so gut gefallen, dass ich den nächsten Band auf jeden Fall weiterlesen möchte. Denn auserzählt ist es noch lange nicht.

Bewertung vom 19.10.2025
Henssler, Steffen

Hensslers Schnelle Nummer - morgens, mittags, abends


sehr gut

Schnelle, einfach Rezepte, bei denen man weder Stunden in der Küche stehen noch exotische Zutaten jagen muss, das ist genau mein Ding. Von Steffen Henssler habe ich schon einige Kochbücher. Manche mag ich sehr, mache weniger.
Das hier fällt eher in die erste Kategorie, mit kleinen Abzügen in der B-Note.

Warum?
Die Rezeptauswahl ist groß und das Buch hat eine große Bandbreite, aufgeteilt in "Morgens", "Mittags" und "Abends".
Teilweise sind die Rezepte aber schon ein wenig albern, denn ein Spiegelei als schnelles Rezept bekommt man auch gut ohne Kochbuch hin. Oder ein gekochtes Ei. Oder ein Brot belegt mit Avocado. Gerade im Frühstücksteil sind da schon einige Plattheiten enthalten. Aber auch so Insta-Hypes wie Baked Feta Pasta ist schon abgenudelt, im wahrsten Sinne des Worte.
Außerdem bezieht sich schnell nur auf die Zeit, die man aktiv in der Küche verbringt. Das Krustenbrot braucht z. B. 14,5 Stunden Wartezeit on top! Schmeckt aber super und ist total handzahm in der Zubereitung, das werde ich ganz bestimmt noch einmal backen. Eine supergute Kruste und ein wunderbar zu verarbeitender Teig.

Mir persönlich fehlt auch die Kalorienangabe sowie die Zusammensetzung.

Davon abgesehen bin ich aber sehr angetan. Bislang hat mir alles geschmeckt und alles war wirklich einfach in der Zubereitung. Manchmal war es mir geschmacklich noch nicht ganz ausgereift (beim Curry z. B. habe ich beim zweiten Aufwärmen noch Koriander dazugegeben), aber das ist nun mal der Preis, wenn es schnell gehen soll.

Das Buch hat ganz viele Rezepte, die schon optisch großartig aussehen.
Überhaupt mag ich auch das Layout sehr. Schön übersichtlich, große Schrift (mit zunehmenden Alter immer wichtiger) und appetitliche Fotos.

Obwohl ich eingangs ein wenig über die einfallslosen Klassiker gemeckert habe, gibt es hier genauso Variationen, die überraschen. Wie etwa das Omelette mit Ziegenkäse, Walnüssen und Datteln. Yummi!
Es gibt viele Currys und asiatisch angehauchtes, da könnte ich mich reinlegen.
Für Vegetarier ist es bedingt geeignet. Es gibt schon viele fleischige Rezepte, aber auch viele Veggie-Rezepte. Dadurch, dass das Buch so dick ist, ist da doch einiges drin. Aber besser vorher mal reinschauen, ob es einem ausreicht.

Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und werde noch ganz viel nachkochen.

Bewertung vom 18.10.2025
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat / Trubel bei Tiffany Bd.5 (Audio-CD)


ausgezeichnet

Ich habe das Hörspiel so genossen, das waren die lustigsten 54 Minuten seit langem. Zu schade, dass es nicht länger ging.

Ich kenne die Vorgänger nicht, aber das war überhaupt kein Problem. Es gibt zwar Sidekicks zu anderen Klingschen Werken, die ich deshalb wahrscheinlich nicht alle erkannt habe, das hat das Vergnügen aber kein bisschen geschmälert.

Es ist eine Autofahrt des Grauens, die die Familie angesichts von Tantchens Hochzeit in das weit entfernte Wuppertal auf sich nehmen muss.
Opa wiederholt gebetsmühlenartig, dass er ja den Zug genommen hätte.
Der männliche Teenie leidet unter der etwas zu ausgeprägten Feierei vom Vortag und der weibliche Teenie findet die ganze Fahrt sowieso völlig überflüssig.
Und die Mutter? Die fragt immerzu „Wieso bin ich eigentlich diejenige, die immer alles packen muss?“ Dabei ist die Antwort doch total einfach, findet die Achtjährige. Weil sie hier die Mama war. Wenn sie nicht packen gewollt gehätte, dann hätte sie nicht Mama gewerden gedurft. Logisch, oder?

So geht das die ganze Fahrt und es ist so dermaßen lustig, aber auch so dermaßen realistisch zugleich.
Der Autor liest das Hörbuch selbst und auch das macht er großartig. Mit unterschiedlichen Stimmen, sehr vergnüglich.
Ich habe im Anschluss auch mal in das Buch hineingelesen, finde das Hörbuch aber noch besser. Das hat mich von Anfang an so richtig abgeholt.

Ich wäre gerne noch weiter mit der Familie gereist, leider sind wir irgendwann in Wuppertal angekommen. Aber das nächste Abenteuer kommt bestimmt.

Ach ja, eins noch. Die Geräuscheeinspieler und die Musikeinlagen, die waren fürchterlich. Damit ich hier nicht nur über den grünen Klee lobe.

Bewertung vom 12.10.2025
Tuokko, Kaisu

Gerächt sein sollst du / Die Morde von Kristinestad Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Vorab: ich habe das Hörbuch gehört und mochte es sehr.
Es gibt vier Sprecher*innen, dadurch wurde es sehr abwechslungsreich und fein zum Hören, ich mag das sehr, wenn es nicht nur eine*n Sprecher*in gibt und mit knapp sieben Stunden (ungekürzt) hat es für mich die ideale Länge, um es einigermaßen zusammenhängend hören zu können.

Zum Inhalt:
Der siebzehnjährige Jonas wird ermordet aufgefunden.
Mit der Aufklärung beschäftigt sind sowohl eine Journalistin, Eevi als auch Kriminalkommissar Mats Bergholm. Wie es immer so ist, waren die Zwei als Jugendliche verbandelt und stecken aktuell in Beziehungskrisen.

Der private Part nimmt einiges an Raum an, hat hier für mich aber gut gepasst, weil es interessant war und die beiden Ermittelnden auch so normal waren (zumindest im Vergleich zu den oft völlig kaputten Typen, die man sonst so in Skandi-Thrillern trifft).

Der Fall um den ermordeten Jonas ist hingegen sehr hart. Die Themen, die dahinter stecken, gehen auch in der Schilderung hier unter die Haut und lassen mich nachdenklich zurück.

Lediglich etwas mehr Spannung hat mir gefehlt. Teilweise wirkte es auf mich mehr wie eine Sozialstudie als ein Krimi.
Insgesamt aber Krimi-Unterhaltung mit Tiefgang, ich bin bei einer Fortsetzung der Reihe auf jeden Fall wieder dabei.

Bewertung vom 03.10.2025
Bähr, Julia

Hustle


sehr gut

Meine Lieblingsszene ist leider gleich zu Beginn. Leonie wird gefeuert, ihr Ex-Chef ist in jeglicher Hinsicht ein Ekel und Leonie rächt sich. Und zwar auf so eine originelle Weise, ich feiere sie dafür und muss gleichzeitig so lachen. Dann verschlägt es sie nach Bayern und zwar nach München. Alles ist exotisch bis horrend, vom Ladenschlussgesetz bis zu den Mieten. Bis Leonie drei Frauen kennenlernt, die zu Freundinnen werden und ein einträgliches Geschäftsmodell findet. Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Ich mag Leonie und ihre pragmatische Art bezüglich ihres neuen Jobs. Also des legalen Jobs. Ebenso ihre kreative Art bezüglich ihres Zweitjobs. Auch ihre Beziehungen zu den Freundinnen, den Eltern, ihren Freunden fand ich lesenswert. Und die München-Vibes sowieso. Das Buch ist witzig und macht einfach Spaß. Im Verlauf nutzt sich die Idee etwas ab, irgendwann war es nicht mehr sternchenfunkelndvergnüglich, sondern nur noch nett. Aber das ist ja auch schon was!

Bewertung vom 17.09.2025
Myers, Benjamin

Strandgut


ausgezeichnet

Bucky ist siebzig, seit einem Jahr Witwer und durch seine kaputte Hüfte und damit verbundenen höllischen Schmerzen medikamentenabhängig geworden.
Er lebt in Chicago und seine Tage sind durch Schmerzmitteleinkäufe beim Walmart geprägt.
Da bekommt er das Angebot, bei einem Festival im England, in Scarborough aufzutreten. Denn Bucky hatte mit siebzehn Jahren zwei Songs aufgenommen und diese werden auf der anderen Seite des Atlantiks immer noch von den Fans gefeiert, während Bucky in den USA schon lange in Vergessenheit geraten ist.

Und so macht er sich auf und trifft in Scarborough auf Dinah, Mitte 50 mit meinem nichtsnutzigen Ehemann und Sohn gestraft.

Die Zwei lernen sich kennen und so nach und nach erfahren wir, wie Buckys Leben verlaufen ist. Man kann es nur tragisch nennen.
Aber auch Dinahs Lebenssituation rührt an und dann gibt es noch Nebencharaktere, die genauso stark gezeichnet sind, wie die junge Reinigungskraft in dem Hotel, in dem Bucky untergebracht ist.

Das Buch hat so viele schöne Sätze und Wahrheiten.
Ob "Alt zu werden war eindeutig eine einzige große SchXXXX" oder
"Nobel war begehrenswert. Hübsch sah allein das Äußerliche, Ästhetische, "nobel" drückte dagegen auch Stärke, Weisheit und so viel mehr aus. Das Hübsche verblich, brach, alterte, wurde faltig und schlaff, das Noble reichte tiefer. Bis in die Knochen, es lag in den Augen. Es war herrschaftlich, majestätisch."

Manchmal war es mir eine Spur zu viel der Symbolik, wie etwa die immer wiederkehrenden Möwen, aber insgesamt bin ich so tief in das Buch eingetaucht und war völlig fasziniert.
Zugegeben, anfangs hatte ich ein wenig Startschwierigkeiten und bin nicht gleich voll eingetaucht, das hat sich aber nach einigen Kapiteln völlig umgekehrt.

Der Klappentext klang gut, aber ich war trotzdem etwas skeptisch, ob das ein Buch für mich ist. Und dann habe ich eines meiner Lesehighlights 2025 bekommen.

Bewertung vom 16.09.2025
Neeb, Stefanie

Delicate / Copenhagen Cinnamon Bd.1


gut

Ich liebe den Herbst und das Buch versprach die passende gemütliche Lesestimmung.
Oder „cosy“ und „hygge“, wie man jetzt sagt.
Das Versprechen wird auch absolut eingehalten.

Die Handlung spielt überwiegend in einem Café in Kopenhagen, dem Copenhagen Cinnamon.
Dort treffen die impulsive Jonna und der attraktive Mads aufeinander.
Es knistert sofort, doch Mads verhält sich seltsam. Einmal ist er so süß, dann wieder völlig verschlossen.

Mir war das alles leider alles etwas zu überdosiert. Die Zimtschnecken und Kürbismus-Kaffees, die Familendramen - und die eigentliche Handlung dafür zu uninteressant. Es hat sich - für mich - gezogen und immer um das nicht Ausgesprochene gedreht.
Bis etwa zum letzten Viertel, dann hat die Handlung Dynamik aufgenommen, ab dann habe ich es wieder gerne weitergelesen.

Für Herbst-Vibes mit Kuscheldecke am Sofa die passende Lektüre. Und so hübsch gestaltet, das Buch.
Aber ob ich die Fortsetzung noch lesen, ich weiß es noch nicht.