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Niko
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Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2025
Allende, Isabel

Mein Name ist Emilia del Valle


ausgezeichnet

mutige Protagonistin auf der Suche nach ihren Wurzeln

"Mein Name ist Emilia del Valle" ist ein fesselnder historischer Roman, geschrieben von den schon etablierten Autorin Isabel Allende.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1866 in San Francisco, wo Emilia del Valle als Tochter einer irischen Nonne und eines chilenischen Aristokraten geboren wurde. Emilia beginnt sehr früh, Groschenromane zu schreiben, mit 17 publiziert sie ihr ersten Roman unter einem männlichen Pseudonym und sie träumt Journalistin zu werden.
Sie bekommt eine Stelle bei Examiner und überredet den Chefredakteur, sie als Berichterstatterin nach Chile zu schicken, zusammen mit ihrem Arbeitskollege Eric. Dort hofft Emilia ihren leiblichen Vater zu finden.
Emilia ist eine starke Protagonistin, die abenteuerlich und sehr mutig ist. Um ihren Artikel noch authentischer schreiben zu können, schließt sich den Cantineras an und erlebt den Krieg hautnah.

Das Buch ist aus Emilias Ich-Perspektive geschrieben. Emilia erzählt ihre Geschichte locker und selbst reflektierend und schafft viel Nähe zu LeserInnen. Die Bürgerkrieg Szenen werden als Emilias Reportage geschrieben. Damit bekommen wir einen guten Einblick, ohne überwältigt zu werden.

Die Themen, die hier angesprochen werden, sind sehr ernst. Die Protagonistin ist auf der Suche nach ihrer eigenen Identität, sie sucht nach ihrem leiblichen Vater. Weil Emilia unter einem männlichen Pseudonym schreibt, wird es besser beleuchtet, welche Rolle die Frauen in der Gesellschaft haben durften. Dazu kommt noch die historische Hintergrund, der Bürgerkrieg in Chile, der eindrucksvoll dargestellt wird. Auch wenn der Kriegsszenen bildhaft und beeindruckend dargestellt, bleiben sie eher eine Kulisse und Emilia bleibt weiterhin im Mittelpunkt des Romans.

Ich habe "Mein Name ist Emilia del Valle" genossen. Durch einer lebendige Sprache erzählt Isabel Allende die Geschichte einer starken Protagonistin in einem historischen Hintergrund. Allende schafft sehr gut Themen wie Liebe, Herkunft, Selbstbestimmung und Krieg miteinander in einer fesselnde Geschichte zu weben.
Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 01.09.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine großartige Gesellschaftskritik

Ich habe das Buch "Das Geschenk“ von Gaea Schoeters in einem Rutsch gelesen. Das Buch ist unglaublich toll geschrieben, so realistisch, wenn man im Hinterkopf behält, dass es hier nicht um Elefanten geht, und gleichzeitig ironisch.
Ich war einfach von Anfang an an das Buch gefesselt und konnte nicht mehr aufhören zu lesen.
In nur knapp über 100 Seiten packt die Autorin Gaea Schoeters hochaktuelle Themen ironisch anzusprechen. Man lacht, stimmt zu, um am Schluss bleibt man doch ratlos zurück.
Das ganze Buch ist ein Gedankenexperiment: Deutschland bekommt über Nacht 20.000 Elefanten von den Präsidenten von Botswana. Die Autorin schafft mit viel Humor zu zeigen, wie politische Entscheidungen getroffen werden und was eine Entscheidung mit sich bringt. Ich habe so oft gelacht und gleichzeitig mir gedacht... es ist so wahr...

"Das Geschenk“ von Gaea Schoeters ist eins der Bücher, die man lesen muss - es wurde geschrieben, um es unbedingt gelesen zu werden.

Bewertung vom 31.08.2025
Johnston, Bret Anthony

We Burn Daylight (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"We Burn Daylight" von Bret Anthony Johnston basiert auf einer wahren Begebenheit, der Tragödie von Waco im Jahr 1993, bei der das FBI das Anwesen der religiösen Sekte Branch Davidians stürmte. Der Roman verfolgt die wahre Geschichte von Waco, die Charaktere, Lamb, Jaye und Roy, sind aber fiktiv.
Jaye und ihre Mutter machen sich auf nach Waco, Texas, um sich der Glaubensgemeinde des charismatischen und gefährlichen Anführers Lamb anzuschließen. Lamb ist zwar charismatisch, aber gewalttätig und sehr gefährlich und ist schon im Visier des FBIs. Jaye kennt den Sheriffs Sohn, Roy, und zwischen ihnen wächst eine tiefe Verbindung, nur leider geraten sie zwischen zwei Welten, die gegenseitig kämpfen.
Das Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt: Roys, Jayes und eines Podcast-Interviews. Das fand ich sehr gut gemacht, denn so wurden mehrere Sichtweise beleuchtet.
Die Charaktere sind sehr authentisch und man kann ihren internen Konflikte gut verstehen.
"We Burn Daylight" ist ein packender Roman mit historischen Hintergrund, authentischen Charakteren und ernsten Themen, die nachdenklich machen.
Aus meiner Seite eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.08.2025
Collin, Philippe

Der Barmann des Ritz


ausgezeichnet

Mutige Helden des Zweiten Weltkriegs

„Der Barmann des Ritz“ von Philippe Collin ist ein historischer Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht.
Die Hauptfigur ist Frank Meier, der berühmte Barmann vom Hotel Ritz in Paris.

Das Cover finde ich sehr passend für das Buch. Man ist gleich mit dem Gedanken im Hotel, wo alles leuchtet und im Background der Barmann, der sich zwischen zwei Welten befindet: auf einer Seite die Creme de la Creme der Gesellschaft und auf der anderen Seite seine Kollegen, die oft das gleiche Schicksal teilen. Der Barmann hört viel Information, manchmal mehr, als für ihn gut ist.

Das Buch erzählt abwechselnd zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wie Paris von Nazis besetzt wird und anhand von Meiers Tagebucheinträge, sein Werdegang. Die Tagebucheinträge sind auch fiktiv, die beleuchten aber sehr gut das Innenleben vom Frank Meier.
Obwohl es keine großen persönlichen Emotionen, sondern durchgehend eine ruhige Erzählweise gibt, habe ich den Roman extrem spannend gefunden. Meier ist ein Beobachter und so bekommen wir auch sehr viel mit, was im Paris des Zweiten Weltkrieges passiert ist. Außer Meier sind viele fiktive Charaktere. Wichtig ist, finde ich, dass man einen guten Eindruck bekommt, wie bedrückend die Atmosphäre in diesen Zeiten war.

Ich habe den historischen Roman „Der Barmann des Ritz“ von Philippe Collin sehr gut gefunden. Wer an Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg, wo die Protagonisten extrem viel Mut beweisen mussten, an Spionage und Widerstand interessiert ist, wird sich über das Buch freuen.
Aus meiner Seite eine große Empfehlung!

Bewertung vom 26.08.2025
Woolf, Marah

Rückkehr der Engel (Extended Version)


ausgezeichnet

Fesselnd schon ab der ersten Seite

"Rückkehr der Engel" von Marah Woolf ist mein erstes Buch von der Autorin, das ich gelesen habe. Ich wusste nicht, was mich alles erwarten würde. Umso beeindruckter war ich: Die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, bildhaft, sehr intensiv und fesselnd. Ich war von der ersten Seite voll in der Geschichte und konnte nicht aufhören zu lesen - man fliegt einfach durch die Seiten.

Die Erzählung lässt sich in unterschiedliche Abschnitte unterteilen: mal voller Spannung und Action, mal tiefgründig und emotional. Die zahlreichen Wendungen hielten die Spannung konstant hoch, und ich war neugierig, was als Nächstes passieren würde. Am Ende bleiben einige Fragen offen, ich hoffe sehr, dass Band 2 darauf Antworten gibt.

Die Figuren im Buch sind facettenreich gestaltet, einige stehen klar für das Gute, andere für das Dunkle. Es gibt aber auch viele Charaktere, die bis zum Schuss schwer einzuschätzen sind.

Moon ist eine starke, sture und sehr mutige Protagonistin, die jede Woche in der Arena kämpft, um den Unterhalt ihrer Geschwister zu sichern. Man kann im Buch ihre Entwicklung sehr gut beobachten, was sehr glaubwürdig und emotional gezeigt wird. Auf ihrer Seite steht die ganze Zeit Alessio, der ein guter und zuverlässiger Freund ist, der ihr ständig Rat und Mut gibt. Die Engel sind vielschichtig dargestellt, man kann sie aber nicht eindeutig in gut oder böse aufteilen.



Fazit:

Ich war mit dem Schreibstil von Marah Woolf nicht vertraut, da das mein erstes Buch von ihr war. Vielleicht auch deshalb war ich total begeistert sowohl vom Schreibstil, den Charakteren, der Geschichte selbst und nicht zuletzt vom Setting. Ich kann nur das sagen, Venedig werde ich nie wieder mit den gleichen Augen sehen und ich bin sehr gespannt auf Band 2.

Bewertung vom 20.07.2025
Wagner, Jan Costin

Eden (eBook, ePUB)


weniger gut

Eine Sammlung sensible Themen und Stichworte

Ich fand den Klappentext zu „Eden“ von Jan Costin Wagner sehr spannend.
Nach dem abgesagten Taylor-Swift-Konzert in Wien 2024 und dem Amoklauf 2025 in Graz dachte ich, es wäre passend, ein Buch wie „Eden“ zu lesen. Persönlich hatte ich mit beiden Ereignissen wenig zu tun – das Konzert in Wien wurde abgesagt, wodurch vielen zum Glück eine Tragödie erspart blieb, und Graz liegt nahe an meinem Wohnort, weshalb sich das Ganze vielleicht noch bedrückender anfühlte, obwohl ich direkt in keiner Weise betroffen war.
So las ich „Eden“ mit großem Interesse und vielen Erwartungen.

Das Hauptthema des Buches ist, wie man mit einem großen Verlust – einem Familiendrama – umgehen kann, wie man solche Ereignisse verarbeitet und wie das Leben danach weitergehen kann. Sofie, die 12jährige Tochter von Markus und Kerstin Stenger, wurde bei einem Anschlag während eines Ariana-Grande-Konzerts getötet, für das sie überraschend Tickets von ihrem Vater bekommen hatte. Für Sofies Familie und Freunde ist das kaum zu verkraften, und jede*r geht auf eigene Weise mit dem Drama um. Ich finde, der Autor hat hier gute Arbeit geleistet (dafür die zwei Sterne aus meiner Bewertung) und sehr eindrucksvoll gezeigt, dass beide Elternteile zwar gleich stark betroffen sind, jedoch sehr unterschiedlich mit dem Verlust umgehen. Diesen Teil des Buches konnte ich sehr gut nachvollziehen, und ich hätte mir gewünscht, dass sich das Buch stärker auf genau diese Themen konzentriert.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Der Autor verwendet kurze Sätze, wodurch sich die Geschichte etwas abgehackt anfühlt. Es gibt einige Wiederholungen, und der Satz „Lächeln ist wichtig“ taucht sehr häufig auf – oft im starken Kontrast zu den übrigen Geschehnissen im Buch. Zwar war dies offensichtlich eine bewusste Entscheidung, allerdings fand ich diesen Satz nicht in jeder Situation passend.

Die Kapitel sind abwechselnd aus der Perspektive verschiedener Figuren erzählt, allerdings in der dritten Person, was eine gewisse Distanz zwischen den Charakteren und der Leserin bzw. dem Leser schafft. Auch aufgrund dieser Erzählweise war für mich nicht immer klar, ob das Buch eher für Erwachsene oder für ein jüngeres Publikum gedacht ist.

Die Charaktere sind teilweise oberflächlich dargestellt. Kerstin, Sofies Mutter, trauert auf ihre Weise, verfügt aber über erstaunlich viel Kraft, um sich um ihre demenzkranke Mutter zu kümmern – bis sie eines Tages plötzlich nicht mehr weitermachen kann. Die Kinder, Sofie und Tobias, sind zwölf Jahre alt. Sie halten Referate über Donald Duck, spielen mit Duplo-Steinen und kümmern sich gleichzeitig um Erwachsene. Sofies Freude über das Konzert habe ich nicht gespürt, da sie sich die ganze Zeit Sorgen um Tobias’ Referat gemacht hat. Alle anderen Figuren werden sogar noch oberflächlicher präsentiert.

Was mich an diesem Buch jedoch am meisten gestört hat, waren die unglaublich vielen Themen, die nur oberflächlich angerissen wurden. Von der Darstellung „Muslime sind immer schuld“ über Nationalsozialismus, die Corona-Pandemie, Remigration bis hin zu der Frage, was Menschen im Falle einer Demenzerkrankung verheimlicht wird – all das findet sich in diesem Buch.

Ich habe den Eindruck, dass es in diesem Buch kein „Grau“ gibt – alles wird entweder schwarz oder weiß dargestellt. Sofies Familie erscheint heil und steht im klaren Kontrast zu Tobias’ Familie, in der scheinbar alles schiefläuft. Der Attentäter Ayoub ist Muslim, und in den Augen von Markus Stenger ist nicht nur Ayoub selbst schuldig, sondern auch dessen Familie. Markus nimmt Kontakt zu Ayoubs Angehörigen auf, und mein Eindruck war, dass sein einziger Beweggrund darin bestand, sich davon zu überzeugen, dass alle – insbesondere die Männer – aus dieser Familie schuldig seien.

In einem Abschnitt über Ayoub versucht der Autor, die Gründe für seine Radikalisierung zu beleuchten. Alles, was in diesem Zusammenhang erzählt wird, wird auch über den Attentäter aus Graz berichtet – der allerdings kein Muslim war. Das lässt mich fragen: Musste der Attentäter in diesem Buch unbedingt Muslim sein? Was war der Zweck dieser Entscheidung, wenn ein so sensibles Thema nicht wirklich tiefgründig oder ausgewogen aufgearbeitet wurde?

Fazit:
Das Buch ist zu kurz, um so viele Themen angemessen zu behandeln. Auch wenn sich unsere Gesellschaft heute mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sieht, ist das für mich kein Grund, so viele Aspekte zusammenzutragen und lediglich Schlagworte in einen Topf zu werfen. Es handelt sich dabei um durchweg sehr sensible Themen, bei denen die Haltung des Autors mal gar nicht erkennbar ist – und mal in einem fragwürdigen Licht erscheint.

Bewertung vom 03.06.2025
Robbins, Mel;Robbins, Sawyer

Die LET THEM Theorie


ausgezeichnet

Mel Robbins präsentiert in ihrem Buch, Die LET THEM Theorie, eine sehr einfache, aber dafür sehr effektive, tiefgreifende und von ihr entwickelte Methode zur persönlichen Weiterentwicklung.

Mel Robbins basiert ihre Theorie auf die Tatsache, dass viele Menschen ihre Energie auf Sachen, die sie nicht kontrollieren können, verlieren. Man regt sich auf Sachen, wo man wenig oder gar keinen Einfluss hat. Stattdessen soll man sich auf sich selbst konzentrieren, auf das eigene Wohlbefinden und auf eigene Energie sparen. So hat sie die "Let them", "Lass sie", Theorie entwickelt. Damit kann man emotionale Distanz gewinnen und die vielen Situationen in einem besseren Licht betrachten.



Der Schreibstil ist leicht verständlich und sehr motivierend. Mel Robbins bringt sehr viele Beispiele aus ihrem eigenen Leben. Die Sprache ist klar und zugänglich und ermöglicht, die präsentierten Konzepte leichter zu verstehen und zu verinnerlichen. Das ist kein wissenschaftliches Werk, sondern ein Ratgeber, den jede(r) leicht lesen kann.

Manchmal werden die Konzepte wiederholt präsentiert. Ich habe aber bis jetzt keinen Motivational Speaker gesehen, der/die sich nicht wiederholt, deshalb habe ich auch die Wiederholungen im Buch nicht störend gefunden.

Das Buch betrachtet mehrere Lebensbereiche, Familie/Partnerschaft, Beruf und Karriere, sowie soziale Interaktionen und Freundschaften. Egal wie unterschiedlich diese Bereiche scheinen, die Lösung, die Mel Robbing vorschlägt, bringt immer gute Ergebnisse: man lernt sich auf sich selbst zu konzentrieren, nicht auf KollegInnen, man lernt mit schwierigen Beziehungen umzugehen und man lernt sich negative Einflüsse sich zu befreien, ohne sich schuldig zu fühlen.

Fazit:

"Die LET THEM Theorie" von Mel Robbins ist ein Buch, aus dem man lernt, sich auf sich selbst zu konzentrieren und gelassener zu werden. Das Buch überzeugt durch die vielen persönlichen Beispiele der Autorin und durch die motivierende Sprache.

Das Buch würde ich allen weiterempfehlen, die einen inspirierenden Ratgeber suchen, um sich von negativen Meinungen und unnötigem Stress zu lösen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2025
Kunzmann, Katharina

Fantastische Forscherinnen. Mit 30 Frauen die Welt der MINT-Wissenschaften entdecken


ausgezeichnet

Das Buch "Fantastische Forscherinnen. Mit 30 Frauen die Welt der MINT-Wissenschaften entdecken" von Katharina Kunzmann und Katharina Madesta ist ein schön gestaltetes Kindersachbuch, empfohlen ab 9 Jahre.

Das Buch bietet durch die vielen Informationen eine inspirierende und lehrreiche Reise in die Welt der MINT-Wissenschaften (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und versucht junge Leserinnen und Leser durch die großartigen Fantasiereisen für Wissenschaft und Forschung zu begeistern.


Das Buch ist in Fachgebiete unterteilt: Biologie, Chemie, Physik, Technik, Geologie, Medizin, Mathematik, Informatik und Astronomie. Insgesamt werden 30 beeindruckende Frauen aus verschiedenen Epochen und Ländern vorgestellt, 3-4 pro Fachgebiet, die was Besonderes geleistet haben. Die Auswahl von Forscherinnen habe ich sehr passend gefunden, genau richtig, um die Neugier zu wecken. Manche Begriffe werden sehr schön in einer leichten Sprache erklärt, zB was eine Doktorarbeit, KI, ein Atom, ein Compiler oder Judenfeindlichkeit ist. Zwischendurch gibt es Fantasiereisen, die die jungen Leserinnen und Leser ermutigen, sich Sachen und Situationen vorzustellen und ein Stück näher der Forschungswelt zu kommen und werden dazu ermutigt, selbst aktiv zu werden.

Das Buch ist sehr schön, farbenfroh und detailreich von Katharina Madesta illustriert. Das Hardcover und die stabile Bindung des Buches sind sehr hilfreich, da das ein buch ist, das immer wieder durchgeblättert werden kann.

Das Buch ist nicht nur sehr informativ, sondern trägt eine wichtige Botschaft, dass die Frauen immer, sowohl früher als auch heutzutage, ein wichtiger Teil der Forschungswelt sind.


Fazit

"Fantastische Forscherinnen" ist ein informatives Kindersachbuch, empfohlen für Kinder ab 9 Jahre. Das Buch erzählt nicht nur was die Wissenschaftlerinnen in MINT geschafft haben, sondern auch über die Schwierigkeiten, die sie in ihrer Arbeit gehabt haben. Die Fantasiereisen sind eine großartige Idee, die junge Leserinnen und Leser selbst in die Forschungswelt tauchen lassen.

Ein wunderschönes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 28.02.2025
Chen, Karissa

Die Tage nach dem Pflaumenregen


ausgezeichnet

Eine beeindruckende Geschichte über Liebe, Familie, Kultur, Verlust, Identität, Krieg

"Die Tage nach dem Pflaumenregen" von Karissa Chen ist eine wunderschöne und tragische Liebesgeschichte und eine Familiensaga. Im Hintergrund werden die LeserInnen auch viel sachliches lernen und ein Gefühl bekommen von einem Teil der chinesischen Geschichte.

Suchi und Haiwen verlieben sich, als sie sehr jung waren, im Jahr 1938, noch vor dem Zweiten Weltkrieg. Als Haiwen sich freiwillig in die Armee meldet und seine Geige als Erinnerung und eine Notiz zurücklässt, geht das Leben für Suchi weiter. Sie treffen sich 60 Jahre später zufällig in Los Angeles, Haiwen mit der Hoffnung auf eine zweite Chance, Suchi nicht willig zurück zu schauen.

Der Schreibstil ist poetisch und bildhaft. Chen erzählt sehr detailliert über die gesellschaftlichen Strukturen Shanghais und die politischen Verbindungen zwischen Shanghai, Hongkong und Japan. Auch die Charaktere sind sehr gut beschrieben und wirken authentisch. Man spürt, wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben, was Krieg und soziale Schwierigkeiten für die Menschen bedeutet haben.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Suchi aus dem Jahr 1938 und Haiwen, als sie in Amerika sich getroffen haben. Die Liebe spielt in diesem Roman eine große Rolle, sowohl die Liebe zwischen Suchi und Haiwen, als auch die Liebe innerhalb einer Familie. Im Hintergrund lernt man auch sehr viel über die chinesische Kultur und Sprache, Krieg und über die chinesischen Emigranten.

Insgesamt ist "Die Tage nach dem Pflaumenregen" von Karissa Chen eine bewegende Geschichte, sehr einfühlsam und mit viel Tiefgang geschrieben. Durch die Menge an Informationen ist das Buch anspruchsvoll, aber genau wegen der Menge an Informationen ist das Buch zu empfehlen, man sieht, durch die Erzählweise - fast spürt man, was Krieg überall auf der Welt bedeutet.

Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 28.02.2025
Welk, Sarah

FREI - Bester Sommer (FREI 1)


ausgezeichnet

Ein wunderbares Jugendbuch

„Frei“ von Sarah Welk erzählt die Geschichte des 14-jährigen Joshua, der mit seiner Mutter und deren Freundin ständig umzieht. Joshuas Mutter, eine erfolgreiche Künstlerin, ist ständig auf der Suche nach Inspiration, dafür zieht sie oft um. Bis jetzt haben sie in vielen Städten gewohnt, Berlin, Hamburg, Neapel, Wien, usw.. Wenn für Joshua's Mutter das Inspiration-Finden heißt, für Josh, heißt es nirgendwo richtig Dazugehören. Freunde finden versucht Joshua gar nicht mehr, da er sowieso bald wieder weg sein wird.
Nächste Station ist Rottloch, ein kleiner Ort, "in dem 8-Jährigen Traktor fahren". In dieser neuen Schule startet gleich ein Projekt, wo die Schüler 5 Tage in kleinen Gruppen im Wald verbringen müssen. Das ist ein tolles und gleichzeitig verrücktes Projekt, wo man vieles nicht nur über den Wald, sondern über KollegInnen und sich selbst lernen muss.
Sarah Welk schreibt sehr spannend und humorvoll über die Abenteuern, die auf Joshua warten. Die Charaktere sind vielseitig und man kann deren Weiterentwicklung sehr gut beobachten.
Das Buch ist ein fesselnder Coming-of-Age-Roman, der viele spannende Themen anspricht: Freundschaft, Zusammenhalt, Abenteuer, sich selbst kennen, die erste Liebe.

Das Buch ist spannend durch und durch und ich würde es vor allem an die Jugend im frühen Alter empfehlen.