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nikchen
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Blieskastel

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2025
Hermanson, Marie

Im Finsterwald


sehr gut

Bei einem Besuch des Naturhistorischen Museums in Göteborg verschwindet die neunjährige Alice spurlos. Sie besuchte mit ihrem Kindermädchen Maj und ihren Geschwistern wie schon so oft das Museum. Als sie nach Hause gehen möchten, läuft Alice im Museum weg und wird nicht mehr gefunden.

Hauptwachtmeister Nils Gunnarsson übernimmt die Ermittlungen. Dabei wird er von seiner ehemaligen Freundin und Journalistin Ellen unterstützt. Sie stoßen auf eine seltsame Familie, mysteriöse Vorkommnisse im Museum und Geheimnisse. Schaffen sie es das Mädchen zu retten?

Das Buch ist Teil einer Reihe, kann allerdings auch eigenständig gelesen werden. Ich habe die anderen auch nicht gelesen und es hat mich nicht gestört.

Wer auf leise Krimis steht mit einem tollen außergewöhnlichen Setting der sollte dieses Buch lesen. Für alle die auf Action und viel Spannung stehen ist der Kriminalroman nicht zu empfehlen.

Mir hat "Im Finsterwald" sehr gefallen. Es war kein Highlight, dazu hatte es dann doch ein paar Längen, aber ich habe es sehr gerne gelesen. Ich mochte die meisten Charaktere sehr und ich finde die Autorin hat es geschafft, das man sich in die Zeit der 20er Jahre hineinversetzen kann. Das Ende war für mich nicht vorhersehbar und hat mich überrascht. Genau so soll ein Krimi sein. Das Setting im Museum war mal etwas neues. Da ich ein großer Fan von Naturkundemuseen bin, haben mich die Beschreibungen begeistert und ich habe mir das Museum in Internet angeschaut.

Bewertung vom 01.07.2025
Taylor, Austin

Das Gefühl von Unendlichkeit


gut

"Das Gefühl von Unendlichkeit" von Austin Taylor ist kein klassischer Liebesroman.

Wir begleiten die sehr ehrgeizige Studentin Zoe, deren Vater selbst Professor ist in den Anfängen ihres Studiums der Chemie. Dort lernt sie bei einer Vorlesung Jack kennen und ist gleich hin und weg von ihm. Sie freunden sich an, arbeiten im gleichen Labor und haben die selben Ideen. Dennoch ist Jack ganz anders als Zoe. Sie ist eher der Strebertyp und er der Chaot. Dennoch stimmt die Chemie zwischen den beiden. Gemeinsam entwickeln sie ein Studienprojekt zur Aufhaltung des Alterns für ein unendliches Leben. Überlebt ihre Liebe das?

Der Roman war für mich ein Auf und Ab der Gefühle. In einigen Momenten fand ich es einfach wunderschön, dann wieder total langatmig und zäh und musste mich zum Lesen aufraffen. Aber genau dieses auf und ab erleben auch unsere beiden Charaktere in ihrer Beziehung.
Mich störte es schon das extrem viel Wissenschaft und Fachbegriffe (für meine Verhältnisse) im Buch waren.

Ein solides drei Sterne Buch das mich nicht ganz überzeugen konnte.

Bewertung vom 01.07.2025
Shattuck, Ben

Die Geschichte des Klangs


sehr gut

Ich wurde ja durch das tolle Retro Cover auf das Buch aufmerksam. Der Klappentext klang interessant und als ich sah, das dass Buch nur um die 100 Seiten hat, wollte ich noch mehr wissen wie der Autor es schafft in so wenig Seiten eine tolle Geschichte zu verpacken.

Das Buch ist in zwei Abschnitte eingeteilt. Im ersten begleiten wir Lionel und David bei ihrer Reise durch Amerika kurz nach dem ersten Weltkrieg. Sie reisen gemeinsam durchs Land um Volkslieder zu sammeln, welche sie auf Wachszylinder aufnehmen.
Bei der zweiten Geschichte geht es um Annie, welche in einer unglücklichen Ehe steckt und nun auch noch ihrem Mann zu liebe in ein neues Haus zieht. Dort entdeckt sie beim aufräumen die Wachszylinder.
Wie die beiden Geschichten miteinander verbunden sind muss jeder selbst erfahren.

Der Schreibstil ist wundervoll und sehr poetisch. Die Geschichte leise und dennoch sehr ausdrucksstark. Man liest das Buch in einem Ruck durch, weil man es gar nicht zur Seite legen möchte.

Mir hat das Buch sehr gefallen aber irgendwie hat mir doch etwas gefehlt. So ein paar Seiten mehr hätten es für mich daher noch sein dürfen. Dennoch kann ich es von Herzen weiterempfehlen. Man denkt noch lange darüber nach und es liest sich wirklich sehr schnell.

Bewertung vom 06.06.2025
Clark, Julie

Die unsichtbare Hand


sehr gut

In "Die unsichtbare Hand" von Julie Clark geht es um die Ghostwriterin Olivia Dumont, die engagiert wird für den gefeierten Schriftsteller Vincent Tylor ein Buch zu schreiben. Was niemand weiß, Vincent Taylor ist ihr Vater zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Diese wird beschuldigt als Teenager seine Geschwister ermordet zu haben und möchte nun Olivia und auch allen anderen mit dem Buch die Wahrheit über die Tat erzählen.

Mich hat das Buch von Anfang an begeistert. Ich mag es wenn eine Geschichte in verschiedenen Zeiten spielt. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und ich konnte vor allem Olivia sehr verstehen. Besonders gefallen hat mir, das wir den Fall Stück für Stück präsentiert bekommen haben und man sich zu den einzelnen Abschnitten seine eigenen Gedanken machen konnte. Auch wenn ich zwischendurch ein paar Vermutungen hatte, kam es am Ende doch ganz anders.

Man sollte auch bedenken das es sich hier um einen Roman handelt und nicht wie bei den anderen beiden Büchern von Julie Clark um einen Thriller.

Das Cover ist wundervoll. Es passt sehr gut zum Inhalt der Geschichte.

Für mich ein lesenswerter Ermittlungsroman mit einer tragischen Familiengeschichte.

Bewertung vom 13.05.2025
Teichert, Mina

Der Sonne entgegen


gut

Mina Teichert nimmt uns in ihrem Buch "Der Sonne entgegen" mit auf eine Reise durch Italien. Romy verlässt nach einem Streit mit ihrem Verlobten fluchtartig das Hotel und steigt, ohne zu zögern, zu Valentin, den sie Tags zuvor kennenlernte, ins Auto und reist mit ihm nach Italien. Dabei kommen sie sich näher und Romy kommt hinter Valentins Geheimnis.

Das Cover des Buches verspricht einem schon einen schönen Sommerroman. Es gefällt mir richtig gut.

Wir lesen das Buch immer abwechselnd aus Romys und Valentins Sicht, so das wir auch immer wissen was wer in welchen Situationen denkt und fühlt. Leider waren mit die meisten Charaktere nicht sehr sympathisch. Besonders Romy ging mir mit ihrer Art sehr auf die Nerven. Aber auch das Verhalten ihre beste Freundin und Mutter waren für mich nicht nachvollziehbar, oft kindisch und oberflächlich. Vielleicht bin ich auch nicht mehr die Zielgruppe dafür.

Für mich war es ein Buch das man im Garten in der Hängematte schon mal lesen kann, dass aber wenig Tiefgang hat und nicht in Erinnerung bleibt.

Bewertung vom 07.05.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


sehr gut

"Sink or Swim" das ist das Lebensmotto der fast 100 jährigen Inge. Aufgewachsen auf Föhr in bescheidenen Verhältnissen. Mit Anfang zwanzig flüchtet sie nach New York, wo sie bei anderen Auswanderern aus Föhr Einstellung in einem Delikatessen Laden findet. Dort wird sie mit ihrem besonderen Kartoffelsalat berühmt, der ihr viele Türen öffnet. Ihr Lebensende verbringt sie mit ihrer Familie wieder auf ihrer Heimatinsel.
Kurz vor ihrem 100. Geburtstag beschließt Inge das sie noch einmal nach New York möchte und bucht für sich und ihre Urenkelin eine Schifffahrt dahin. Auf der Reise schildert sie ihrer Enkelin Swantje ihr Leben.

Mir ist Inge direkt ans Herz gewachsen. Janne Mommsen schafft es eine berührende Geschichte zu schildern ohne viel Aufregung oder Spannung und dennoch kann man nicht aufhören zu lesen. Mir hat es gut gefallen das er immer wieder den Föhrer Dialekt eingebaut hat, das machte das Buch noch authentischer. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.

Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung nächstes Jahr.

Bewertung vom 07.05.2025

Schauplätze der Weltliteratur


gut

Als ich das Buch gesehen und auch die Beschreibung gelesen habe, dachte ich es handelt sich um ein etwas größeres Format (was nicht weiter schlimm ist) und das ich mehr über das Land und die Umgebung erfahre in der das Buch spielt.

Leider waren die Ortsbeschreibungen meist ehr dürftig und knapp beschrieben. Auf zwei bis drei Seiten wurde kurz das Buch beschrieben, ein zwei Bilder eingefügt und ab und zu findet man eine Karte. Oft ist nicht mal ein Foto des Ortes sondern Gemälde, Filmausschnitte,... dargestellt. Wenn ein Buch mit prägenden Orten der Weltliteratur wirbt, möchte ich diese auch sehen.

Es ist schon interessant, aber auch da hätte es für mich noch ausführlicher sein können. Viele Bücher kenne ich nicht und finde es toll das ich diese nun entdeckt habe und sie mir weiter ansehen werde. Auch das die Original Cover abgebildet werden finde ich super.

Bewertung vom 07.05.2025
Schroeder, Steffen

Der ewige Tanz


ausgezeichnet

Steffen Schroeder nimmt uns in seinem biografischen Roman "Der ewige Tanz" mit in das aufregende Leben der Tänzerin Anita Berber. Das Cover ziert ein Bild von ihr und ist ganz in ihrer Farbe Rot gehalten. Für mich absolut passend gewählt.

Mir war Anita Berber ein Begriff und ich wusste das sie als Tänzerin gearbeitet hat, mehr aber auch nicht. Nach dem Lesen des Romans habe ich das Gefühl ich habe sie gekannt.

Steffen Schroeder schafft es Anita Berber in allen Facetten ihres Lebens darzustellen. Von der Kindheit in Dresden, die sie hauptsächlich bei ihrer Oma Lu verbracht hat, ihre Jugend in Berlin mit den ersten Erfahrungen im Tanz und ihrer Ausbildung im Ballett, dann ihr Aufstieg als Tänzerin und Schauspielerin in zahlreichen Stummfilmen bis hin zu ihren zahlreichen Männergeschichten, ihren Drogenproblemen und ihrem Absturz und letztendlich ihrem viel zu frühen Tod. Dabei wird uns die Geschichte von Anita, kurz vor ihrem Tod, in Rückblicken über ihr Leben geschildert.

Mich hat die Lebensgeschichte von Anita Berber fasziniert und ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Danach habe ich mich dann noch intensiv mit Recherchen über sie beschäftigt, da ich noch viel mehr über diese Frau und die Zeit der 20er Jahre wissen wollte. Würde sagen alles richtig gemacht mit dem Roman. Von mir eine absolute Empfehlung.

Bewertung vom 07.05.2025
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


sehr gut

Georgina Moore nimmt uns in ihrem Roman mit auf die Isle of Wight zu den Garnett Girls. Das sind die drei Schwestern Rachel, Imogen und Sasha und ihre Mutter Margo.
Margo ist eine ganz besondere Frau und Mutter. Sie wurde als die Kinder noch klein waren von ihrem Alkoholkranken Mann Richard ohne ein Wort verlassen. Dies stürzte sie in eine Depression, bei der sie fast ihre Kinder verloren hat. Danach durfte im Hause Garnett nie wieder ein Wort über den Vater und Ehemann verloren werden. Margo will nur das Beste für Ihre drei Töchter. Eine gute Schulbildung, Jobs bei denen sie Unabhängig sind und einen liebevollen Mann. Sie mischt sich dabei sehr ins Leben ihrer Töchter ein. Diese gehen mit der Situation alle ganz unterschiedlich um.
Der frühe Verlust des Vaters und eine Mutter die gerne Partys schmeißt und viele Liebhaber hat führt zu manchen Konflikten in der Familie. Bei einer Party kommt es schließlich zu einem großen Streit und danach zeigt sich was wirklich wichtig ist im Leben und das auch die Vergangenheit dazu gehört und aufgearbeitet werden muss.

Mir hat das Buch überzeugt. Ich mochte die unterschiedlichen Charaktere sehr und konnte mich in alle hineinversetzen. Auch Margos Verhalten konnte ich zum großen Teil nachvollziehen. Das auch immer wieder Rückblicke in die Kindheit der drei Schwestern und in die Anfangszeit der Beziehung von Margo und Richard geschildert wurden hat vieles verständlicher gemacht und mir sehr gefallen. Für mich eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.03.2025
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


sehr gut

Christian Schünemann nimmt und in seinem Roman "Bis die Sonne scheint" mit in die 80er Jahre. Wir begleiten die Familie Hormann, die aus Vater Siegfried, Mutter Marlene und vier Kindern besteht. Daniel ist das jüngste Kind und wir erleben die Geschichte aus seiner Sicht. Er freut sich auf die bevorstehende Konfirmation und wüscht sie ein Samtsakko dafür. Das aus diesem und auch aus vielen anderen Wünschen wohl nichts wird merkt er, als er herausfindet, das seine Eltern pleite sind. Diese spielen die Situation aber immer wieder herunter und lassen den Schein wahren das alles in bester Ordnung ist.

In Rückblenden bis zur Nachkriegszeit erfahren wir wie es soweit kommen konnte.

Der Autor präsentiert uns eine humorvolle, warmherzige Geschichte ohne große Höhepunkte, die einen zum Nachdenken anregt. Mir hat das Buch gut gefallen und ich habe es gerne gelesen. Das Cover finde ich passend gewählt.