Benutzer
Benutzername: 
san1

Bewertungen

Insgesamt 272 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2025
Frey, Franziska

Schwein im All - Roboter im Stall


sehr gut

Zwei Geschichten mit einem gemeinsamen Ende. Es ist egal, mit welcher Geschichte man anfängt, letztendlich geht es vorrangig um Neugier, die beide Figuren, also Schwein und Roboter, antreibt. Einerseits zeigt die Geschichte eine schöne Offenheit und auch einen Wissensdurst, doch gleichzeitig auch Voreingenommenheit und Vorurteile. 

Toll ist hier aber vor allem, dass die Situationen kindgerecht aufgearbeitet sind und sich die Kinder auch mit einfühlen können. Schon die Kleinsten begegnen im Kindergarten so vielen verschiedenen Charakteren und fühlen sich vielleicht auch im neuen Sportkurs oder Hobby irgendwie fremd. Niemandem ist dieses Gefühl unbekannt.  

Anhand der Geschichte können sich unsere Kleinen besser mit Toleranz und auch Offenheit vertraut machen. Erst dann kann auch eine Verbindung zu anderen Personen hergestellt werden, was unser Leben ja letztendlich auch bereichert und so schön macht.

Die Missverständnisse sind lustig gestaltet und die Geschichte an sich mit ihren zwei Welten ist eher absurd, jedoch auf eine sehr humorvolle Art und Weise. Dabei spielen auch die Illustrationen eine große Rolle, denn Franziska Frey spielt super mit Perspektivwechseln, einer tollen Farbigkeit und kindlichen Formen. Das finde ich persönlich besonders schön, da man das Buch schon mit den Allerkleinsten anschauen kann und diese die Bilder lieben.

Auch in Bezug auf den Wortschatz habe ich nichts zu meckern. Die Reimform ist eingängig und es macht Spaß, dem Vorlesenden zuzuhören. Der Text ist jedoch sehr gering gehalten, was super zur empfohlenen Altersklasse passt. 
Auch die Wendefunktion ist ein tolles Extra, das die Kinder animiert zu "lesen" und sich mit dem Buch zu beschäftigen. 

Bewertung vom 17.11.2025
Meiser, Michael

Lonely Survival


ausgezeichnet

Wettbewerbe unter Influencern sehen wir tagtäglich online. Allerlei Challenges werden erfunden und schon seit Beginn des Reality TVs sehen wir gerne anderen Personen beim "Leben" und ganz besonders beim Probleme lösen zu. Im Thriller Lonely Survival geht das Ganze aber etwas weiter, was letztendlich auch das Interesse der kleinen Stars weckt, denn es winken einmalige Filmaufnahmen, die man super vermarkten kann und dementsprechend den eigenen Marktwert steigern. Zudem winkt ein Preisgeld und besonders die bekannten Personen aus der Survival Szene sind sofort am Start. Doch so einfach läuft es dann doch nicht...

Was für ein spannender Thriller! Ich persönlich finde schon alleine das Setting im wilden Kanada super interessant und spannend und gleichzeitig ist das Thema der Influencer unheimlich präsent in unserer Zeit. Immer höher, immer weiter, immer außergewöhnlicher...für Content werden Grenzen überschritten und sogar Leben aufs Spiel gesetzt. Dementsprechend wird auch hier in der Geschichte mit Grenzen gespielt, was definitiv Nervenkitzel hervorruft. Das Spiel mit der bereits heute vorherrschenden Influencermentalität gepaart mit der Survival Komponente...großes Kino und viel Spannung!

Ich hatte etwas "Angst" aufgrund des Buchumfanges, dass die Geschichte vielleicht ewig abdriften würde, jedoch empfand ich den Spannungsverlauf als sehr gelungen und die Story gut geführt. 

Was macht die Bedrohung mit dir, wenn du ganz auf dich allein gestellt bist?

Bewertung vom 12.11.2025
Eckstein, Yvette

Das Weihnachtstohuwabohu


sehr gut

Was für ein Schlamassel! Das Christkind ist schlimm erkältet und die Krankheit hat ihr all die wunderbare Magie entzogen. Das wäre nicht ganz so schlimm, wäre es nicht genau einen Tag vor Heiligabend. Nichts scheint zu wirken, doch nun wird es höchste Zeit für einen Notfallplan und der lautet: Weihnachtsmann. Doch der steckt genauso in Schwierigkeiten...Wie gemeinsam die Probleme auf schlaue Art und Weise gelöst werden, seht ihr im Buch!

Erst einmal vorneweg: mein Erstklässler hat beim selbständigen Lesen des Titels einen Lachanfall bekommen. Fand er urkomisch und das Wort Tohuwabohu wurde nun in seinen Wortschatz mit aufgenommen.

Die kurzen Reime vervollständigen letztendlich die sehr detailreichen Illustrationen. Man kann sich schon mit den Kleinsten super einige Zeit nur alleine mit den wunderbaren Bildern beschäftigen. Hierbei wurden viele lustige und interessante Details eingestreut, was auch meinem Sechsjährigen sehr gut gefällt. Die Teetasse des Christkindes zeigt ein trauriges Sternengesicht...verständlich. Das ängstliche Rentier futtert Schokolade...nachvollziehbar...und auch die fiese Schnupfennase vom Christkind ist nicht nach einem Tag schon wieder vorbei. 

Ein Buch voller Weihnachtschaos, was uns Erwachsenen/Eltern wohl nur allzu vertraut ist, jedoch schafft man es dann zusammen doch noch ein wunderbares Fest auf die Beine zu stellen. So lernen auch bereits die Kleinsten, dass es wichtig und auch richtig ist zusammen zu helfen und dadurch vieles möglich zu machen, auch, wenn es viele Hürden gibt.

Der eher reduzierte Text ist durch seine Reimform vielleicht nicht immer für alle Kinder einwandfrei zu verstehen, jedoch fangen die aufwendigen Illustrationen das wieder auf.

Mein Sohn ist nun jedoch irritiert, zu wem denn nun das Christkind kommt und zu wem der Weihnachtsmann. Wer genau beschließt diese Unterteilung und kann man da auch mal wechseln? Fragen über Fragen. 

Ein süßes Weihnachtsbuch mit kindgerechter Spannung und ganz wunderbaren Illustrationen!

Bewertung vom 10.11.2025
Krauser, Uwe

Aurora - Eine Eintagsfliege und der schönste Tag ihres Lebens


ausgezeichnet

Wie alle Charaktere von Uwe Krauser finden wir auch Aurora einfach nur wunderbar. Wohl niemand anderes als die schlaue und offenherzige Eintagsfliege, hätte diese tolle Nachricht der Geschichte so rüberbringen können.

Mein sechsjähriger Sohn ist ein schlimmer Grübler und macht sich andauernd Sorgen. Es fällt ihm unheimlich schwer neuen Dingen offen gegenüber zu sein und vielleicht auch mal nicht alles "im Griff" zu haben. Da kam Aurora gerade zur perfekten Zeit, denn ihre Zuversicht und ihr Auge für die kleinen Dinge im Leben oder aber auch im Moment haben meinen Junior definitiv erstaunt und auch berührt. Er hat bereits ab der Szene am Meer wie ein Schlosshund geweint und hat sozusagen für die dankbare Aurora die Angst vor dem bevorstehenden Ende durchlitten. Doch anstatt, dass mit der kleinen Hauptfigur etwas Schlimmes passiert, passieren immer weiter ganz tolle Dinge. Ihr positives Denken leitet sie immer weiter in die richtige Richtung.

Eine wunderbare Geschichte! Egal für wen. Natürlich kommt irgendwann das Unausweichliche, aber in der Zwischenzeit passieren so viele wunderbare Momente und auf genau die kommt es an!

Zu den Illustrationen:
Franziska Frey ist uns durch viele Kinderbücher bekannt und wir lieben ihren wandelbaren Stil. Hier hat sie auch wieder eine Glanzleistung vollbracht, denn auf jeder Seite sind ganz tolle Momente eingefangen und der Fokus liegt immer auf den Figuren. Auroras lachendes Gesicht macht bereits gute Laune und man sieht die Welt so, wie auch sie sie sieht. Einfach nur toll!
Die Hintergrundfarben sind immer perfekt gewählt und zeigen auch den langsamen Lauf des Tages an, indem die Farben immer dunkler werden. Meinem Sohn ist das schon beim ersten Mal Lesen aufgefallen, was ihn richtig in Aufruhr versetzt hat.

Darf ich auch noch etwas zum Cover sagen?! Was für ein Schmuckstück! Es sieht einfach nur toll aus und auch hier liegt der Fokus auf Aurora und ihrer Abenteuerlust. Ihre Positivität scheint uns regelrecht entgegen. Ich hoffe sehr, dass viele im Buchladen nach diesem außergewöhnlichen Buch greifen werden!

Bewertung vom 22.10.2025
Schütze, Andrea

Das größte Glück der Welt


ausgezeichnet

Glück?...ja was soll das denn sein? Bekommt man das geschenkt? Kann man es irgendwie aufbrauchen? Gibt`s das im Supermarkt zu kaufen? Hat das jeder oder muss man es sich verdienen?

So abstrakte Dinge, wie etwa Glück, sind für unsere Kleinen oftmals extrem schwer zu verstehen. Doch treffen sie in der alltäglichen Sprache immer wieder darauf. Heute hatte man einfach kein Glück und hat den Bus verpasst oder man hatte vielleicht Glück und hat zufällig seinen geliebten Freund beim Einkaufen getroffen. Unsere Kinder merken sehr schnell, dass "Glück haben" eigentlich immer etwas Freudiges ist, weshalb sie natürlich gerne mehr darüber erfahren möchten.

Da kommt das Buch von Andrea Schütze natürlich unheimlich gelegen, denn es zeigt sehr anschaulich, was nun wirklich Glück bedeutet. Dabei möchte ich gerne gleich zu Beginn anmerken, dass ich es toll finde, dass Papa Wolf sich seiner Tochter gegenüber betrübt zeigt. Das kommt eher selten in Büchern vor, jedoch können und sollten Erwachsene bzw. Eltern ganz klar auch ihre Emotionen und Gefühle zeigen. Es ist ja auch ganz normal sich über etwas zu ärgern oder enttäuscht zu sein. Das ist im Buch dann letztendlich auch der "Startpunkt", wieso sich unsere Yaya auf die Suche nach Glück begibt. So wird Empathie gezeigt und das Kümmern um andere. Doch so einfach hat sie es natürlich nicht, denn die gesuchte Sache lässt sich nicht so einfach finden, egal wo sie hingeht. Der Einkaufsladen, der sonst eigentlich immer alles hat, hat kein Glück im Sortiment und auch das kluge Kaninchen kann ihr seines anbieten. Trotzdem bekommt sie an jeder Stelle eine Kleinigkeit, die ihr vielleicht weiterhilft. Das Ende möchte ich nicht verraten, jedoch kann ich dazu sagen, dass es die Lesenden ein kleines bisschen näher rücken lässt und man sein Kind feste drücken möchte.

Die Illustrationen sind durchweg sehr passend und wir mögen die vielen verschiedenen Perspektivwechsel. Die bunten Seiten zeigen kindgerecht den Geschichtenverlauf und unterstützen dabei den Text enorm, insbesondere, wenn man vielleicht einem noch eher kleineren Kind vorliest. Aber auch mein Sechsjähriger genießt die wohligen und freundlichen Bilder sehr. Es wurde dabei sehr auf Mimik und Gestik geachtet, was die gezeigten "Personen" sehr menschlich wirken und die kleinen Leser natürlich mitfiebern lässt.

Von uns gibt es definitiv beide Daumen hoch!

Bewertung vom 12.09.2025
Sterer, Gideon

Unsere Baumhausstadt


ausgezeichnet

Was für ein interessantes und auch irgendwie neuartiges Buch!
Ich war sehr gespannt, wie mein sechsjähriger Sohn so auf die Geschichte reagieren wird, denn er gehört definitiv zu den sehr rationalen Personen. Da es sich ja nicht um eine Story handelt, bei der zum Beispiel Tiere reden oder gleich Phantasiegestalten auftauchen, war ich mir nicht so sicher, wie seine Reaktionen dazu ausfallen würden.
Ich wurde definitiv überrascht, denn er hat manches ganz selbstverständlich aufgefasst, wie etwa die ganzen Tiere die fleißig mitarbeiten und mit den Kindern agieren, gleichzeitig hat er sich aber um die Kinder gesorgt, die zum Beispiel in solchen Höhen schaukeln. Irrwitzig!

Das zeigt ja eigentlich, dass vieles im Buch für Kinder selbstverständlich ist, so wie etwa die vielen Kinder, die einwandfrei miteinander klarkommen und jeden integrieren. Auch das Mithelfen von allen kennen bestimmt viele unserer Kids schon alleine vom Kindergarten her. Dort gibt es ja oftmals Gruppenprojekte mit vielen Teilnehmern.

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass der Text so limitiert ist, denn mein Sohn konnte sich kaum mit Kommentaren zu den unzähligen Details zurückhalten. Es gibt einfach soooo viel zu entdecken, was das Buch auch sehr wertvoll macht. Es ist dementsprechend für eine breite Altersgruppe einsetzbar, da man bei jedem Mal Aufschlagen Neues entdeckt. Man kann mit seinen Kindern nach den Tieren suchen und diese benennen oder die Arbeitsaufgaben analysieren usw. Da fallen mir viele verschiedene Möglichkeiten ein. Die Details sind einfach so zahlreich.

Witzig fand ich, dass mein Sohn nie angesprochen hat, dass vielleicht eine Gefahr von einem Tier ausgehen könnte, so wie es natürlich in der Realität der Fall wäre. Die Ausstrahlung der Illustrationen ist aber so friedlich und auch friedfertig, dass er wohl gar nicht auf diese Idee gekommen ist.

Die Bilder sind einfach toll. Auf Mimik und Gestik wurde acht gegeben und es entstanden dadurch auf jeder Seite lebendige Szenen. Man sieht die Freude der Kinder und das Involviertsein aller, so dass jeder genau das machen kann, was er möchte. Trotzdem sieht man die Gemeinschaft und den Zusammenhalt.Wunderbare, skurrile und phantasievolle Szenen, bei denen alle Lebewesen mit eingeschlossen werden.

Bewertung vom 10.09.2025
Helfrich, Martina;Schlitt, Christine

Little Hearts - Big Feelings - Mein Gefühle-Journal


ausgezeichnet

Wir Erwachsenen haben zig Bücher zur Auswahl, wenn es um Tagebücher geht. Klassische Varianten, Achtsamkeits- oder Fitnessjournal und so weiter. Jedoch sind doch auch unsere Kinder tagtäglich besonders konfrontiert mit Situationen, die unterschiedlichste Gefühle auslösen und das teilweise auch in sehr starkem Ausmaß.Unsere Welt ist voll mit Reizen. Da muss man einen Weg finden, damit klarzukommen. Nicht jedes Kind kann und will über alles sprechen. Gleichzeitig ist es aber auch schwierig, immer nur alleine damit klarzukommen. 

Die drei Auflistungen auf dem Cover sind hierbei eigentlich schon sehr treffend: Gefühle reflektieren, Achtsamkeit erlernen, innere Balance fördern.
Mein Sohn konzentriert sich leider oftmals zu sehr auf die Sachen, die schief gelaufen sind. Positives wird gerne klein gemacht oder gleich ganz unter den Tisch gekehrt. Da ist es ganz wunderbar, wenn man genau diese Sachen dann bald aufschreibt und sich so eher auch das Gleichgewicht sieht.

Besonders betonen möchte ich auch, dass ich den Stift richtig toll finde. Die Zauberschrift verschwindet nach 30 Minuten wieder und ist ein geniales Extra. So muss man keine Angst haben, dass Gefühlsausbrüche vielleicht von den Geschwistern oder jemand anderem gelesen werden, trotzdem kann man sie sich von der Seele schreiben.

Die Farbigkeit und auch die Gestaltung ist ideal und zeigt auch schon sehr schnell die zugeordneten Gefühle. Sehr hübsch illustriert und was mich besonders freut: es werden nicht nur Mädchen angesprochen, sondern auch Jungs. Das ist meiner Meinung nach oftmals ein großes Problem, dass eher nur ein Geschlecht angesprochen wird und dann sehr klischeehaft. Das ist, finde ich, hier überhaupt nicht der Fall.

Es wird nicht an Details gespart und gleichzeitig aber auch nicht alles mit Überschüssigem vollgepflastert. Eine tolle Balance wurde hier geschaffen.
Das Hardcover ist auch ideal gewählt. So darf das Buch auch gerne mal bei einem Ausflug mit dabei sein oder aber auch am Lieblingsplatz außerhalb des Zuhauses.

Mir persönlich gefällt ganz besonders, dass die Kids auch über Gefühle lernen. Wie identifiziere ich sie, wie gehe ich damit um, wie komme ich besser damit klar und auch die kleinen Dinge zählen. Dabei wird aber alles kindgerecht behandelt und auch illustriert.

Von mir gibt es beide Daumen hoch!

Bewertung vom 29.08.2025
Bohlmann, Sabine

In meiner Welt


ausgezeichnet

Würde man die Welt selbst auch so kreieren? Was wären meine Regeln? Sollte überhaupt jemand sterben können? Was hat das für Folgen? 

Schon seit Langem hat mich kein Buch mehr so sehr berührt, wie es dieses hier tat. Der Dialog zwischen Großvater und Enkel ist enorm liebevoll und zudem auch tiefgründig. Die Geschichte mag ganz alltäglich erscheinen, aber die Gedankengänge unserer jungen Hauptfigur sind einerseits witzig und nachvollziehbar, andererseits natürlich auch kindlich und naiv. Trotzdem erwischt man sich dabei, wie man lächelnd vor dem Buch sitzt und die Situation mit Staunen und Neugier betrachtet. Auch mein Sechsjähriger war vollkommen gebannt und folgte neugierig den Phantastereien des Jungen.

Die Illustrationen sind einfach nur wunderbar!
Hier wurde eine tolle Balance zwischen ganz tollen Details und dem Weglassen von unnötigen Firlefanz gefunden. Farblich total ansprechend und passend. Hinzu kommt ein interessantes und unheimlich passendes Mimikspiel mit gekonnter Gestikdarstellung.
Ich ziehe meinen imaginären Hut vor dem Illustrator. Hier war definitiv ein Meister seines Fachs am Werk und hat die Geschichte verstanden und regelrecht verinnerlicht. 
Ich liebe es, wie in der Bahn die Verbindung von Opa und Junge kein bisschen abbricht und man diese regelrecht spüren kann. Auch die unterschiedlichen Gesichter laden zum Anschauen und Erforschen ein, gleiches gilt für die kleinen eingefügten Schriftzüge. 
Der Kontrast zwischen den farbigen, realen Szenen und den "ausgedachten", ist wahrlich toll gewählt und unterstützt die Geschichte sehr. 
Mir gefällt auch ganz besonders, dass der Himmel in den Szenen vor dem Grab eine vordergründige Stellung eingenommen hat und man somit auch eine spirituelle Komponente mit einbezieht. 

Zum Ende hin fand ich auch die sehr innige Stimmung als sehr "frei" und ehrlich. Großvater versteckt seine Gefühle nicht vor dem Enkel, sondern erklärt sie ganz sachlich und passend in kurzer Form. Man hat das Gefühl, die Geschichte wird perfekt auf einen Punkt gebracht, ohne viel Zusatz und genau das, wofür man dankbar sein und man schätzen soll, wird im letzten Bild gezeigt: Zusammensein.

Bewertung vom 04.08.2025
Szillat, Antje

Hier wohnt dein Glück


ausgezeichnet

Da der Klappentext meiner Meinung nach eigentlich schon genug verrät, möchte ich nicht weiter direkt auf den Inhalt eingehen, sondern eher darauf, wie er sich "anfühlt" und was er auslöst.

Man hat das Gefühl, alles würde eigentlich richtig laufen. Alles ist in der richtigen Bahn und es ist genau so, wie es sein soll. Arbeit, Beziehung, Alltag, Umgebung...fühlt sich richtig an, doch dann kommt eine kleine Veränderung mit ins Spiel und alles um einen herum scheint nicht mehr zu passen. Die Veränderung muss nicht einmal enorm schlimm sein oder auch nicht von Dauer, aber in diesem Moment trifft sie einfach hart.

Ich finde es toll, dass sich der Roman um Juliane dreht, die schon voll im Leben steht und nicht mehr in der "Finde-Phase". So fühlt es sich viel authentischer an und auch auf überbordende Emotionen wird verzichtet. Das heißt nicht, dass einen die Geschichte nicht berührt, nein sogar genau das Gegenteil. Die Authentizität bringt einen dazu, immer weiter zu lesen und Julianes Entwicklung mitzuerleben.

Mit 30 ist man eben noch nicht am Endpunkt angekommen, sondern es gibt immer noch zig unterschiedliche Perspektiven, die sich auftun können. Der Weg des Lernens und auch des Fühlens ist noch längst nicht am Ende angekommen, sondern zeigt sich erneut in unterschiedlichsten Herausforderungen und auch Schönheiten. Neue Passionen, die man vorher gar nicht für möglich gehalten hat, tun sich auf und werden zum wahren Glück.

Ein ganz toller Roman fürs Herz, für neue Hoffnung, für eingefahrene Situationen und neue Perspektiven!

Bewertung vom 25.07.2025
Kirner, Annika;Bender, Ninja;Ladwig Dr. med., Anne

Die große Löffelei


ausgezeichnet

Gibt es bereits richtig viele Bücher zur Kinderernährung? Ja, definitiv...aber, bisher ist mir noch keines untergekommen, das Wissen ums Essen, einfühlsame Essenskultur und Rezepte zusammen vereint, so wie es dieses hier macht. 

Was mir persönlich an "Die grosse Löffelei" am besten gefällt, sind definitiv die vielen wichtigen Infos, die aber auch für jeden Laien einfache Erklärungen abliefert. Es werden nicht nur einfach Behauptungen aufgestellt, sondern auch Infos dazu geliefert und diese mit Beispielen abgerundet. In ungetoastetem Toastbrot kann sich Alkohol verstecken? Ahornsirup darf, wie Honig, unter einem Jahr nicht gegeben werden? Und was ist eigentlich mit den ganzen Superfoods? Sind diese auch für unsere Kleinen geeignet oder sollte man vielleicht doch eher zu altbewährten einheimischen Produkten greifen?

Man darf also kein "gewöhnliches" Rezeptbuch erwarten, sondern bekommt eher mehr Anregungen durch Wissen und grundlegende Essensideen, die wohl viele Kindern gerne essen würden.
 
Was mir auch besonders gut gefallen hat, ist die Einstellung der Autorin. Es wird keine Panik gemacht, dass das Kind doch unbedingt dies und das täglich essen müsste um seine Vitamine und Mineralstoffe gut aufgefüllt zu haben. Nein, es wird sehr einfühlsam vorgegangen. Kinder haben ja auch oftmals Phasen, in denen sie mal mehr oder eben weniger essen, extrem wählerisch sind oder eben nicht. "Gehe kleine Schritte und vertraue dem Prozess. Es geht um das große Ganze und nicht um jeden einzelnen Tag."Genau das müssen Eltern hören. Auch wir sind keine Maschinen und können jeden Tag die ausgewogenste Mahlzeit auftischen. Das Leben spielt da oftmals einfach nicht mit.

Die Rezepte sind sehr ansprechend und gut umsetzbar. Das ist alles kein Hexenwerk und man kann bei vielem auch variieren. Dabei wird definitiv auch auf typische Kinder-Klassiker eingegangen. Was mich persönlich etwas stört, was aber auch wohl nur wenige betrifft, ist die ersetzte Süße mit Bananen. Unser Kind verträgt keine Bananen. Ich weiß, dass Bananen hierbei natürlich naheliegend sind, aber für uns lassen sich diese nur schwer im Rezept ersetzen, da mit Apfelmark einfach nicht der gleiche Effekt erzielt wird. Hier hätte ich mir dementsprechend etwas mehr Abwechslung gewünscht.
Schön finde ich auch, dass zum Beispiel auch an die Krankheitssaison mit den Erkältungseiswürfeln gedacht wurde. Toll sind auch die vielen Aufstrich-Ideen, egal ob herzhaft oder süß.

Zum Buch an sich kann ich nur sagen: einfach toll. Wunderbar durchdacht mit festem Hardcover, einem Leseband, ansprechenden Fotos und einem ganz chicken Layout!