Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nmaye

Bewertungen

Bewertung vom 09.07.2018
Miss Gladys und ihr Astronaut
Barnett, David M.

Miss Gladys und ihr Astronaut


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Thomas Major, seines Zeichens griesgrämiger, misanthropischer Chemietechniker, arbeitet für die Britische Raumfahrt Organisation mit der sperrigen Abkürzung BriSpA und gelangt durch eher unglückliche Umstände zu der Ein-Mann-Mars-Mission.

Als er von seinem Satellitentelefon aus versucht seine Exfrau anzurufen hat er plötzlich die herzensgute aber bereits sehr vergessliche Gladys Ormerod am Telefon.

Diese ist verantwortlich für ihre beiden Enkelkinder Ellie und James, doch sie brauchen dringend Hilfe.

Am Anfang wird Thomas widerwillig zum Helfer, doch bald verbindet ihn mehr mit der Familie Ormerod und zusammen fassen sie einen Plan...


Meine Meinung:

Ehe ich mich versah, war ich - schwupps - ratzfatz im Geschehen drin, da der Autor gleich mit einen angenehmen Einstieg glänzen konnte.

Am Anfang werden einem erstmal die Protagonisten und ihr gegenwärtiges Leben vorgestellt und ein paar Szenen aus der Vergangenheit preis gegeben.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet.

Sei es die herzensgute aber demente Gladys, die für ihre Enkelkinder alles tun würde, auch wenn sie aufgrund ihrer Vergesslichkeit nicht immer die richtigen Mittel, Wege und Worte findet.

Ellie, die versucht die Familie trotz schwerer Zeiten zusammen zu halten und Gladys fehlende kognititve Fähigkeiten zu ersetzen.

James, der mit seinem Talent versucht die Situation zu retten.

Delil, der für Ellie zu einem wahren Freund wird und der Familie versucht beizustehen und dabei zu einem meiner Lieblingen wurde.

Und vor allem Thomas, dem Menschen und die wuselige. laute Welt zuwider geworden ist und sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt.

Die Geschichte ist facettenreich und gut durchdacht. Die Handlungsstränge wurden gut miteinander verwoben und durch die Kapitel, die abwechselnd Gladys, Thomas, Ellie oder James Sicht darstellen, fühlt man sich den Charakteren sehr verbunden.

Besonders gut gefallen hat mir, dass neben all der Tragik, die keineswegs zu melancholisch wird, Humor und zwar herrlich, trockener, britischer Humor, eine ganz große Rolle einnimmt ohne die Ernsthaftigkeit ins lächerliche zu ziehen.

Am Ende des Buches hat man gelacht, gefiebert, gelitten und geweint und trotzdem geht man mit einem sehr guten Gefühl aus der Geschichte raus!