Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Buchglueck
Wohnort: 
Essen

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 07.06.2022
Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2
Meyer, Chris

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2


gut

"Der Zoomkiller" ist der zweite Band um Profiler Tom Bachmann von Autor Chris Meyer. Dieser erschien als Taschenbuchausgabe mit 384 Seiten 2022 im Ullstein Verlag.

"Der Blutkünstler" hatte mich damals sehr begeistert und nun erschien endlich die Fortsetzung und die Erwartungen nach dem Auftakt waren hoch.Und eins direkt vorweg: "Der Zoomkiller" warf Schatten auf den Glanz.

Der Einstieg war spannend. Man war direkt mitten drin und schnell floss das erste Blut. Somit erfüllte der Thriller hier schon mal die gesetzten Kriterien von Band 1 an Brutalität und detaillierten Beschreibungen.
Doch obwohl dieser Fall sich als spannend darstellte, auch mit der modernen Technik spielte, so sehr verwirrte mich der Fortlauf der Geschichte zwischenzeitlich.

Wer Band 1 gelesen hat (was man im übrigen wegen Spoilern getan haben sollte), dem ist die Geschichte von Tom und Aaron bekannt. Auch diese spielt hier wieder eine Rolle und schmückt geschätzt ein Drittel des Buches aus. Der Zusammenhang zum Fall wirkt dabei aber großteils unklar und scheint nur die privaten Probleme von Tom zur Sprache zu bringen, wodurch der Lesefluss bei mir stockte und auch die Ermittlungen um den Zoomkiller in den Hintergrund gerückt wirkten.

Gegen Ende kam noch mal Fahrt in die Geschichte und der Zoomkiller wurde enttarnt, dessen Identität mich doch sehr überraschte, da ich diese Person überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
Nachdem sich alles aufgeklärt hatte und stimmig zum Abschluss gebracht wurde, ließ der Schluss jedoch die Vermutung zu, dass auch noch ein weiterer Band folgen wird.

"Der Zoomkiller" war spannend aber mit ein paar Schwächen, wodurch ich ihm leider einige Punkte abziehen muss und nur drei Sterne vergebe, in der Hoffnung eine weitere Fortsetzung kann wieder an das Niveau von Band 1 anknüpfen.

Bewertung vom 13.08.2021
The Call
Scott, E. G.

The Call


schlecht

Der Einstieg ins Buch fiel mir bereits relativ schwer, denn die Geschichte erzählt in der Ich-Perspektive und springt mit den Kapiteln in verschiedene Sichten z.B. in die der beiden Ermittler oder der Protagonistin Charlotte.
Auch Soannung suchte ich die erste Zeit verzweifelt. Das Meiste drehte sich um Charlottes Akupunktur, Freundschaft, Beziehung, Emails und Chats, sodass die Tote vom Klappentext nur kurz "auftaucht" und schnell wieder zur Nebensache wird.

So schleppend sich die erste Hälfte des Thrillers zog, desto temporeicher wurde es plötzlich in der Zweiten. Doch Tempo allein macht nun einmal auch kein gutes Buch aus. So kam zwischenzeitlich die Spannung mal heraus, konnte sich nach meinem Empfinden aber trotzdem nicht halten.

Die Auflösung am Ende toppte das Ganze aber schließlich noch in der Übertriebenheit. Es wirkte auf mich zu konstruiert und das Handeln des Täters bzw. seine Handlungswege nicht nachvollziehbar, was mich doch auch nur wieder enttäuschte, obwohl ich diese Art von Auflösung nicht vorhergesehen hatte.

"The Call" konnte ich leider kaum etwas gutes abgewinnen, weder bei der Handlung noch beim Aufbau/Schreibstil, weswegen ich diesem Thriller nur einen Stern ohne Empfehlung geben kann.

Bewertung vom 28.06.2021
Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4
Schütz, Lars

Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4


ausgezeichnet

"Angstrichter" ist ein Thriller und der vierte Band um Jan Grall und Rabea Wyler von Autor Lars Schütz. Er erschien 2021 als Taschenbuch mit 352 Seiten im Ullstein Verlag.

Endlich wieder auf Mörderfang und dann auch noch wieder so spektakuläre Fälle für Jan und Rabea, das kann doch nur gut werden, dachte ich. Und enttäuscht wurde ich nicht!
Ich mochte die Verbindung zum Mittelalter, nicht weil ich davon ein besonderer Fan bin, sondern weil es so abseits vom üblichen modernen Schema F gelegen ist. Zusätzlich ließ sich noch etwas lernen, nämlich welche Hintergründe die einzelnen Strafen/Morde hatten.

Lars Schütz führt mit einem flüssigen Schreibstil durch die relativ kurzen Kapitel, sodass ich das Buch ruckzuck auch schon wieder beendet hatte und auf eine wietere Fortsetzung hoffen muss, wobei das Ende in dieser Hinsicht keinerlei Andeutung macht.

Die Auflösung bezüglich des Täters war für mich nicht vorhersehbar gewesen, auch mit Hilfe der Ermittlungen wäre mir kein früher Gedanke in diese Richtung gekommen, da die Hintergründe mit der Auflösung quasi zusammen fielen.

"Angstrichter" ist meiner Meinung nach wieder eine spannende und gelungene Fortsetzung, die ich gerne mit vollen fünf Sternen weiterempfehle.

Bewertung vom 27.06.2021
Wie Träume im Sommerwind
Herzog, Katharina

Wie Träume im Sommerwind


gut

"Wie Träume im Sommerwind" ist ein Roman von Katharina Herzog und erschien 2021 als Paperback mit 352 Seiten im Rowohlt Verlag.

Nachdem Emilias Schwester Clara ins künstliche Koma versetzt wurde und die ganze Familie nun auf ihr Aufwachen wartet, macht sich Emilia von Paris auf den Weg zurück in die Heimat um ihren Verwandten beizustehen.
Doch schnell stellt sie fest, dass die äußere Fassade aller Anwesenden langsam Risse aufweist und Geheimnisse aufgedeckt und geklärt werden müssen.

Schließlich geht die begonnene Reise von der schönen Ostseeinsel Usedom weiter nach Sissinghurst im südöstlichen England.
Auf der Suche nach "The beauty of Claire" lernt Emilia nicht nur neue Leute kennen, sondern auch neue Seiten über ihre Schwester. Besonders zu ihrer Nichte Lizzy baut sich eine immer stärkere Vertrautheit auf, deren Präsenz durch das Buch führt.

Da in diesem Roman auch die Geschichte der komatösen Clara aufgedeckt wird, arbeitet Katharina Herzog viel mit Rückblicken, die mit entsprechender Überschrift gekennzeichnet sind. Da sich dies aber nur auf die Rückblicke bezieht, hatte ich anfangs etwas Probleme in die Geschichte hinein zu finden und mich in der Zeit zu orientieren, was aber im weiteren Verlauf leichter wurde.
Die vielen bildlichen Beschreibungen halfen mir, mir die Orte besser vorzustellen. Ebenso das gefühlte Meer an Rosen, die eine der wichtigsten Rollen im Buch einnahmen, manchmal sogar meiner Meinung nach, zu wichtig.

Das Buch transportiert deutlich die Botschaft, wie wichtig Ehrlichkeit ist, egal in welcher Beziehung man zu einander steht, denn so können viele Probleme vermieden werden.

Manches verwirrte mich jedoch an der Geschichte. So z.B. die Tatsache, dass Clara in ein künstliches Koma versetzt wurde und alle vom Aufwachen sprachen, obwohl mir nicht bekannt war, dass dies von den Ärzten überhaupt eingeleitet wurde.
Außerdem war ich mir manchmal nicht sicher, welche Geschichte nun im Vordergrund stehen sollte, die von Emilia oder Clara? Beides war zwar gut miteinander verwoben, doch reichte es mir dadurch oft nicht, damit ich mich emotional darauf einlassen konnte.
Eine der Auflösungen, die die Reise hervorbringt, war mir zu manchem Teil zu schnell vorhersehbar und zum anderen Teil viel zu drüber (aus Spoilergründen kann ich dies nicht weiter ausführen).

Auf Grund meiner Kritik vergebe ich für "Wie Träume im Sommerwind" gute 3 Sterne, da es letzendlich nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat und der Lesefluss anfangs etwas gestört war.
Trotzdem steckt in dem Buch viel Potenzial, Recherche und Mühe, was man als Leser/in sofort bemerkt!

Bewertung vom 20.06.2021
Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1


ausgezeichnet

"Der Blutkünstler" ist ein Thriller und der erste Band der Reihe um Profiler Tom Bachmann. Das Buch wurde von dem Autor Chris Meyer verfasst und erschien 2021 als Taschenbuch mit 368 Seiten im Ullstein Verlag.

Der Thriller beginnt mit einem Rückblick in das Jahr 1987 (ein Jahr, welches später auch immer wieder aufgegriffen wird) und baut direkt eine Spannung auf, die eine klare Richtung vorgibt: harmlos wird es nicht.
Besonders deutlich wird bereits hier, dass Autor Chris Meyer der/die Leser/in auf Fährten lockt und sich diese erst im weiteren Verlauf aufklären und bestätigen bzw. widerlegen.

Die Charaktere und Protagonisten tauchen in einem angenehmen Tempo nacheinander auf und sind sehr gut beschrieben, sodass hier wenig Spielraum für Verwechslungen bleibt.
Besonders auffällig sind Tom und Ira, von denen man im Laufe der Handlung immer mehr Facetten und Details kennenlernt und sich das Personenbild erweitert.

Der Thriller wechselt in seinen Sichtweisen zwischen Tom, dem Beobachter und dem Blutkünstler, wobei sich besonders die letzten Zwei am interessantesten lesen lassen, denn mit neuen Informationen wird das Rätseln um die Personen hinter den Pseudonymen am Leben gehalten. Aber auch Toms Analysen haben mich an vielen Stellen beeindruckt und mich auf die ein oder anderen Annahme geführt.

Da sich während der Handlung viele verschiedene Theorien und Fortschritte erahnen lassen, kam nicht jedes Detail immer unbedingt überraschend, was mich aber überhaupt nicht enttäuschte, da sich Überraschung und Vorahnung gut ausgleichen konnten bzw. die Überraschung überwog.

Die beschriebenen Morde waren teils brutal und sorgten für Gänsehaut. Gleichzeitig wurde die Latte der (für mich) ungewöhnlichen Kreativität immer höher gesetzt, was dem Titelteil "Künstler" alle Ehre macht.

Am Ende des Thrillers blieben für mich ein paar Fragen offen, was aber umso deutlicher macht, dass es sich hier um eine neubeginnende Buchreihe handelt und man an Fortsetzungen fesseln möchte.
Trotzdem, war ich mit "Der Blutkünstler" sehr zufrieden, super unterhalten und an die Spannung gefesselt. Verdiente fünf Sterne für diesen gelungenen Auftakt.

Bewertung vom 14.05.2021
Something Pure
Scott, Kylie

Something Pure


schlecht

"Something pure" ist ein Roman von Kylie Scott und erschien 2021 als Paperback mit 432 Seiten im Lyx Verlag der Bastei Lübbe Verlagsgruppe.

Protagonisten dieser Geschichte sind der aus reichem Haus stammende Beck und die "Normalbürgerin" Alice, welche sich zufällig auf der Arbeit kennen lernen.
Zwischen den Charakteren scheint direkt die Chemie zu stimmen und obwohl Becks Sprüche teils doch sehr plump sind, gewinnt man am Anfang Sympathie für ihn.

Da der Roman relativ untypisch mitten im Kennenlernen der Beiden startet, muss man sich zu erst etwas eingewöhnen bis man sich ein Bild der Charaktere gemacht hat und die Umstände erkannt wurden.
Doch nachdem dies geschehen ist und die Handlung fortschreitet dreht sich das Blatt komplett.

Alice und Beck, insbesondere ihre Stärken vom Anfang, wirken plötzlich verblasst und man erkennt sie nicht wieder. Vieles an Taten wirkt unverständlich, besonders am Ende konnte ich persönlich nur noch den Kopf schütteln und alles hinterfragen.
Leider zogen sich solche Reaktionen meinerseits auch durch manche Szene, die als Seitenfüller statt als handlungsnötig wirkte.

Besonders negativ fiel mir oftmals auf, wie Alices Körperumfang von ihr selbst und anderen in den Fokus gerückt wurde, wodurch in meinen Augen der aktuell herrschende Wahn um Modelmaße indirekt gefördert wurde, besonders da die angesprochene Zielgruppe des Buches doch noch in einem Alter ist, die sich dadurch leichter beeinflussen lässt.
Auch das ständige thematisieren um den nicht stattfindenden Sex ließ mich irgendwann nur noch mit den Augen rollen, schließlich waren die Protagonisten keine Teenies mehr.

"Something pure" konnte den anfangs positiven Eindruck nicht aufrecht erhalten und diente mir auch nicht als gute Unterhaltung. Da mich nicht einmal der Schreibstil überzeugt hat und am Buch halten konnte kann ich dem Roman nur einen Stern geben.

Bewertung vom 08.05.2021
Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1 (MP3-Download)
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

"Der Donnerstagsmordclub" ist ein Kriminalroman von Richard Osman und erschien 2021 als Paperback mit 464 Seiten als erster Band der Mordclub Serie im List Verlag der Ullstein Verlagsgruppe.

Der Einstieg war für mich erst einmal sehr gewöhnungsbedürftig. Der erste Teil "Neue Freunde, neue Sitten" macht eigentlich klar, worum es erst einmal geht. Man lernt die vielen verschiedenen Charaktere bzw. Protagonisten und ihre Gewohnheiten kennen. Gleichzeitig erfährt man auch, wie der Donnerstagsmordclub entstanden ist und welche Rolle dort mit seinem Wissen und Fähigkeiten einnimmt.

Der Schreibstil bleibt beständig flüssig und verständlich, trotz der Wechsel der Perspektive. Diese ist großteils in der Erzählperspektive und wandelt sich zwischendurch in eine Ich-Perspektive als eine Art Tagebuch der Protagonistin Joyce, was aber anhand von Überschriften klar über dem Kapitelbeginn angegeben ist.

MIr gefielen die vier rüstigen Rentner Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim sehr gut, besonders ihre Beharrlichkeit und ihr Ideenreichtum, wie sie sich überhaupt in den Mordfall mit einbringen können und ihn zum Abschluss zu bringen.
Auch die beiden Ermittler Donna und Chris wirken auf mich sehr sympathisch und gehe in ihrer Arbeit sehr auf ohne direkt Workaholics zu werden.

Mir rückte der eigentliche Fall jedoch stellenweise etwas in den Hintergrund und die Seiten wurden mehr durch das Leben der Charaktere gefüllt, was ich zwar trotzdem unterhaltsam fand, leider aber am Genre Kriminalroman vorbeischrammte.
Das Setting mit dem Altenheim war für mich dann allerdings wieder ein untypisches Highlight und ich hatte es oft vor Augen, sodass es diese Enttäuschung wieder etwas aufwiegen konnte.

"Der Donnerstagsmordclub" bleibt für mich unterhaltsam in Erinnerung und bekommt verdiente vier Sterne und ich bin gespannt auf einen zweiten Band, der hoffentlich ein bisschen mehr in den Krimi führt und die volle Sternenanzahl abräumt.

Bewertung vom 08.05.2021
Der erste letzte Tag
Fitzek, Sebastian

Der erste letzte Tag


sehr gut

"Der erste letzte Tag" ist ein Roman von Sebastian Fitzek und erschien 2021 als Paperback mit 272 Seiten im Droemer Knaur Verlag der Droemer Knaur Verlagsgruppe.

Der Roman ist ein spontaner Roadtrip mit den Protagonisten Livius und Lea, die sich zufällig im selben Flugzeug begegnen.
Voller verrückter Ideen und Aktionen begleitet der/die Leser/in eine Reise, die durch einen lockeren und lustigen Schreibstil besticht.

Besonders gefallen hat mir, wie ernste Themen humorvoll verpackt und behandelt wurden, sodass das Buch trotz seiner Kürze mit einer gewissen Tiefe glänzen kann.
Auch wird dadurch die Sympathie gegenüber den Charakteren erhöht, wodurch zum Ende hin die Emotionen doch stark Überhand nahmen, dem Roman aber einen würdigen Abschluss gaben.

Obwohl Sebastian Fitzek sonst in einem ganz anderen Genre "zu Hause" ist, ist auch hier der Schreibstil gewohnt flüssig, als wäre dies kein neues Terrain.

Doch trotz all der positiven Punkte fehlte mir zur gänzlichen Überzeugung noch etwas und ich konnte daher nur vier Sterne vergeben.
Mein größter negativer Kritikpunkt am Buch bleibt hier jedoch "nur" das Preis-Leistungs-Verhältnis, da der Roman doch sehr dünn ist und im Vergleich zu vielen anderen Paperbacks doch preislich höher gelegen ist.

Bewertung vom 10.11.2020
ZEIT Verbrechen
Rückert, Sabine

ZEIT Verbrechen


gut

"Die Zeit - Verbrechen" ist ein True Crime Hörbuch, welches von Sabine Rückert herausgegeben wurde und 2020 mit einer Spielzeit von 355 Minuten im lübbe audio Verlag der Bastei Lübbe AG erschien.

Das Hörbuch bezieht sich auf den gleichnamigen Podcast, welcher mir bisher allerdings trotz meiner True Crime Begeisterung völlig unbekannt ist und mich keine direkten Vergleiche ziehen lässt.
Die 12 geschilderten Fälle bedienen sich einem weiten Spektrum unterschiedlicher Szenarien, wodurch jedes Kapitel erneut gespannt erwartet werden kann.

Leider sagte mir die Anzahl der Tracks nicht zu, denn die 12 Kapitel sind auf 152 Tracks auf 5 CDs unterteilt, was mir die Übersicht teilweise nahm, in welchem Fall ich mich gerade befand.
Die Fälle an sich begannen spannend, konnten mich allerdings nicht lange halten.
Die verschiedenen Leserstimmen waren zwar großteils angenehm, jedoch sehr emotionslos und monoton. Zudem übermittelten sie so viele Informationen und gleiteten in andere ähnliche Fälle ab, sodass meine Konzentration schnell nachließ.
Ich hätte mir lieber weniger Fälle, dafür jeden aber ausführlich und chronologisch gewünscht.

Die gekürzten Namen irritierten mich teils beim Hören, wobei ich nicht ausschließen möchte, dass bei einer Buchversion meine Empfindungen darüber und auch aller anderen Punkten das Gegenteil gewesen sein könnten.
Zitierte Experten erhielten leider ebenfalls keine andere Stimme oder Betonung, wodurch diese Passagen der Monotonie ebenfalls zum Opfer fielen.

"Die Zeit - Verbrechen" hat mich als Hörbuch nicht erreichen und überzeugen können, was vermutlich am Format lag, welches in diesem Fall nicht für mich geeignet war. Da ich diesen Umstand in meiner Bewertung dem Hörbuch positiv berücksichtigen werde gebe ich dem Hörbuch 3 Sterne und werde mir demnächst einen Eindruck und Vergleich zum Podcast suchen.

Bewertung vom 01.10.2020
Das Gift deiner Lügen
Blackhurst, Jenny

Das Gift deiner Lügen


gut

"Das Gift deiner Lügen" ist ein Psychothriller von Autorin Jenny Blackhurst und erschien 2020 als Taschenbuchausgabe mit 364 Seiten im luebbe Verlag der Bastei Lübbe Verlagsgruppe.

Der Einstieg ins Buch gestaltete sich für mich als schwierig, da man auf viele Personen mit ihren Partnern und Kindern trifft, die man erstmal zuordnen lernen muss (eventuell mit Hilfe eines Notizzettels).
Entsprechend bietet das Buch, welches hauptsächlich in der Erzählperspektive geschrieben ist, keinen Protagonisten im klassischen Sinne, sondern dreht sich um 6 "Verdächtige". Zwischendurch gibt es ein paar Sequenzen aus der Ich-Perspektive, die eindeutig der toten Erica als Erzähler zuzuordnen sind.

Hauptspielort des Buches ist eine gehobene Villengegend mit "gut betuchten" Bewohnern, deren Gesellschaft geprägt ist vom Wirken auf die Außenwelt und Lügen, wodurch vermehrt Vergleiche auf Serien wie z.B. "Desperate Housewives" oder "Big little lies" gezogen wurden.

Der Schreibstil an sich gefiel mir bis auf den verwirrenden Anfang sehr gut, besonders wie Jenny Blackhurst es geschafft hat mich oftmals auf die völlig falsche Spur zu locken und sich mir dadurch im Verlauf ein paar Überraschungsmomente eröffneten.
Dies sorgte auch dafür, dass die eigentliche Lösung "des Rätsels" für mich kaum bis gar nicht vorhersehbar war.

Das Buch bot einen gewissen Grad an Spannung, glänzte aber weder mit besonderen Höhe - noch Tiefpunken, wodurch es trotz dem kleinen Nervenkitzel manchmal etwas fad wirkte und sich alles von Theorie zu Theorie und Lüge zu Lüge hangelte.

Die größte Lüge und somit auch der Auslöser für die Handlung entpuppt sich am Ende sehr stimmig zum Titel, besonders zum englischen "Someone is lying" (wörtlich übersetzt: jemand lügt), lediglich das Cover lässt sich für mich nicht der Handlung zuordnen, passt aber ins Jenny Blackhurst Cover-Muster.

"Das Gift deiner Lügen" hat gut unterhalten und zum Rätseln angeregt, erreichte aber keine besonderen Momente der Angst, die dem Genre Psychothriller würdig gewesen wären. Die Einordnung "Roman", eventuell noch am Rand ein einfacher Thriller, hätte hier eher zugetroffen.
Für mich ein Buch mit viel ungenutztem Potenzial, aber auf einem gut vertretbaren Niveau, wodurch ich zu insgesamt 3 Sternen gelange.

12