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Worldofbooksanddreams

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Insgesamt 83 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Camp Donkerbloem in den belgischen Ardennen, ein idyllisches Ferienparadies, bietet alles, was man zur Erholung braucht. Doch das Camp hat eine dunkle Vergangenheit, denn vor fünfzehn Jahren verschwand hier eine junge Studentin spurlos. Als Kommissarin Frieda Stahnke, die aus dem gleichen Ort wie die damals verschwundene Lisa stammt, in einem Podcast zu dem Fall interviewt wird, beginnt sie selbst neugierig zu werden und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei stößt sie auf den Barbesitzer Wout, der damals nicht nur selbst Gast im Camp war, sondern auch ein verurteilter Stalker.
Ich kenne seit seiner ersten Veröffentlichung den Autor Linus Geschke und er war sogar einer der ersten Autoren, die ich interviewen durfte. Seitdem habe ich alle seine Bücher gelesen.
Ich mag den Schreibstil, er liest sich leicht, fesselnd und atmosphärisch, so dass man eigentlich immer mittendrin steckt. Was mir immer besonders gut gefällt, sind seine Ideen hinter den Thrillern, denn er bietet oftmals Themen, die nicht ständig in Thrillern vorkommen.
Mit der Trailer erschien der erste Band der Reihe rund um das belgische Camp Donkerbloem. Da ich selbst nicht allzu weit davon entfernt lebe, konnte ich dieses Camp mit der gesamten Umgebung direkt vor mir sehen, was das Ganze noch spannender machte. Ein Camp am Rande eines düsteren Waldes und eine junge Studentin verschwindet. Reicht absolut für Gänsehaut.
Der Fall ist spannend, denn immerhin ist es schon sehr lange her, dass Lisa verschwand und doch ist es etwas, mit dem sich nicht leicht abschließen lässt, weil es ein Cold Case ist. Was dabei herauskommt, lässt einen doch kurz innehalten und ich bin gespannt, inwieweit dieses Grundthema hier weiter ausgearbeitet wird. Auf jeden Fall ist das harter Tobak und leider auch vorstellbar, dass es irgendwo so ein Camp gibt.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen Lisa in der Vergangenheit, Frieda und Wout und einem Unbekannten in der Gegenwart erleben wir das Geschehen.
Lisas Perspektive ist düster und man ahnt, dass das nicht gut ausgehen kann. Frieda ist zielstrebig und hartnäckig und Wout, scheinbar kaputt, triefend vor Sarkasmus und doch mit einem guten Herzen, auch wenn er es gut verbergen kann. Er war einfach sehr unsympathisch und doch mochte ich ihn, weil er einfach mal anders ist. Auch Wout und seine beiden Freunde zieht es nach Camp Donkerbloem, auch wenn er ein wenig andere Motive hat als Frieda.
Mein Fazit: Düster, Spannend und mit ganz viel Atmosphäre lässt uns Linus Geschke hier in ein finsteres Camp reisen, in dem vieles nicht mit rechten Dingen zuging. Da es sich hier um den Einstieg in eine Trilogie handelt, gibt es natürlich noch genügend offene Punkte, die es zu lösen gilt. Ich bin absolut gespannt auf den nächsten Teil und empfehle das Buch gerne weiter.

Bewertung vom 26.08.2025
Mirasol, Eva

Staying Alive


sehr gut

Als frischgebackene Assistenzärztin beginnt Nicki ihre neue Stelle in der Notaufnahme. Hier trifft sie nicht nur auf übervolle Wartezimmer und kuriose Patienten und deren Fälle, sondern auch auf Micha, ihrem neuen Vorgesetzten. Während sie immer wieder im Chaos der Notaufnahme zu versinken droht, verliebt sie sich auch noch ausgerechnet in Micha. Schlimmer geht also immer.
Ich fand ja das Cover irgendwie besonders, es machte mich auf jeden Fall neugierig genug, um den Klappentext zu lesen und das klang wirklich witzig.
Mit ganz viel Humor erzählt Autorin Eva Mirasol vom Alltag einer Assistenzärztin in der Notaufnahme. Sarkasmus kommt hier auf keinen Fall zu kurz. Ich habe auf jeden Fall so manches Mal schmunzeln müssen und irgendwie glaube ich, geht es teilweise wirklich so zu in der Notaufnahme.
Die Handlung ist spritzig und flott und dank des leichten Schreibstils fliegen die Seiten nur so vorbei. Wir nehmen live teil an den Ereignissen in der Notaufnahme, Nicki wird gleich auf sich allein gestellt und in den Nachtdienst geworfen. Übermüdet, mit teils wirklich launischen Patienten und einer Oberschwester mit Haaren auf den Zähnen kämpft sich Nicki durch ihren neuen Alltag.
Doch trotz allem Humor entwickelt man auch ganz viel Mitgefühl mit den Schwestern und Ärzten, deren Alltag wir miterleben.
Nicki mochte ich sehr und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Gerade auch was ihre Selbstironie betrifft, konnte ich mich gut mit ihr identifizieren. Als Ich-Erzählerin führt sie den Leser durch die Geschichte und lässt das Erlebte lebendig werden.
Die Liebesgeschichte ist dann leider ein wenig klischeehaft, junge Assistenzärztin verliebt sich in den Oberarzt. Das war so der Part der Geschichte, der für mich persönlich eher Längen hatte.
Mein Fazit: Insgesamt ist Staying Alive ein Buch voller Humor, Situationskomik und ganz viel Sarkasmus. Autorin Eva Mirasol erzählt locker und lustig von einem Alltag in einer Notaufnahme, der einen teils mit Kopfschütteln, teils fassungslos macht. Für locker-leichte Lesestunden perfekt geeignet.

Bewertung vom 21.08.2025
Moule, R.S.

The Fury of Kings / Erland-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Viele Jahrzehnte lang herrschte Frieden im Königreich Erland. Doch als des Königs Erbe getötet wird, spitzt sich die Lage zu, denn im Westen des Landes sammeln sich die Armeen der rebellierenden Fürsten. Der Friede scheint mehr als gefährdet. Der junge Krieger Orsian, Sohn des einst stärksten Kriegers Erlands, brennt darauf, endlich in die Schlacht zu ziehen. Als wäre all das nicht schon schlimm genug, scheint im Schatten eines Berges eine dunkle Macht zu erwachen. Orians Schwester Pherri wird von dieser Macht in ihren Träumen heimgesucht und es scheint, als wäre sie diejenige, die sich ihr entgegenstellen muss.
Mit The Fury of Kings erschien der erste Band der Erland Saga und ich bin so begeistert von dieser Geschichte, die einfach episch ist und die ihren Vergleich mit Game of Thrones in keinster Weise scheuen muss.
Wie so oft bei High Fantasy benötigt man hier eine Weile beim Einstieg, um hinter Charaktere, deren Intentionen sowie das Worldbuilding zu blicken. Dabei erzählt der Autor hier absolut mitreißend und bildgewaltig, so dass das sagenhafte Setting lebendig wird.
Das Worldbuilding baut auf ein mittelalterliches Setting auf, Erland ist durch einen Fluss geteilt und wird von einem König beherrscht. Doch natürlich gibt es Rebellen und aufständische Stämme, die, vor allem nach dem Tod des Thronfolgers, ihre Finger nach dem Thron strecken.
Die Handlung ist spannend und fesselnd, trotz vieler Beschreibungen wird es aber nie langweilig, stattdessen gibt es immer wieder Plottwists, die mich wirklich überraschten. Am Ende wartet dann zwar klassischer Cliffhanger, doch im Laufe der Handlung bleiben genügend Fragen offen, auf deren Antworten man gespannt wartend zurückbleibt.
Außerdem muss man sich darauf gefasst machen, dass es hier häufig mal härter zur Sache geht und R.S. Moule auch kein Problem hat, seinen Lesern das Herz zu brechen.
Das Magiesystem bleibt längere Zeit im Hintergrund, doch schon mit dem ersten Blick auf den geheimnisvollen Berg ahnt man, dass es da eins geben muss und dieses ist definitiv komplex.
Erzählt wird das ganze aus der Sicht unterschiedlicher Charaktere, auf jeden einzelnen der zahlreichen Charaktere einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Doch auch hier hat der Autor ganze Arbeit geleistet, denn auch seine Figuren sind absolut vielschichtig und komplett durchdacht. Wir treffen auf Könige und Rebellen, Verräter und Kämpfer und insgesamt bin ich beeindruck, wieviel Tiefe ihnen verliehen wird.
Mein Fazit: Der erste Band der Erland Sage ist absolut fesselnd und vor allem episch. Es ist keine Romantasy sondern klassische, epische High Fantasy mit Schlachten und Kämpfen und Intrigen und Verrat. Es gibt kein Liebesgedöns und keinen Spice, was mich wirklich richtig glücklich macht. Ich hoffe sehr, dass auch die beiden weiteren Bände erscheinen werden. Für alle die, die klassische High Fantasy mögen ein absolutes Must Read!

Bewertung vom 20.08.2025
Skadi, Liz

Shadowflame - Licht und Dunkelheit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

An der Shadowflame Akademie werden junge Magier, die Lux und die Nox - Licht- und Schattenmagier - zu Kriegern ausgebildet. Doch die Magier werden von den Menschen unterdrückt, Eisen bindet ihre Magie und verhindert, dass Magier zu mächtig werden. Auch die junge Ava hat es geschafft aufgenommen zu werden. Ihr Ziel ist es, die beste ihres Jahrgangs zu werden und beim Abschluss den Sieg zu erlangen. Dann erwartet sie nämlich Geld mit dem sie die Medizin für ihren kranken Vater kaufen kann. Gemeinsam mit dem arroganten Lux Zion lernt sie, ihre Schattenmagie mit seiner Feuermagie zu verbinden. Doch kann sie dem Mann an ihrer Seite vertrauen oder verfolgt er eigene Ziele?
Traumhaftes Cover und ein Klappentext, der magische Dark Academia verspricht? Count me in! Ich wurde neugierig und definitiv nicht enttäuscht, denn Autorin Liz Skadi erzählt lebendig und absolut bildgewaltig. Academy und Charaktere und all die Erlebnisse wurden lebendig.
Das Worldbuilding ist jetzt zwar nicht der Mittelpunkt, aber die Welt, in der es die Akademie gibt, ist gut vorstellbar. Das Setting der Akademie zwar recht typisch für dieses Genre, aber da gibt es ja auch nicht viele Möglichkeiten.
Die Handlung ist abwechslungsreich und spannend, es gibt Übungen und Kämpfe sowohl in der Akademie als auch außerhalb. Es gibt Freundschaften, Bälle, Rache und Intrigen und das macht die Handlung temporeich. Ich fühlte mich hier absolut gut unterhalten.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Ava ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Sie ist eine toughe, junge Frau, die sich nichts sagen lässt, für ihre Liebsten eintritt und dabei ihr Herz gerne auf der Zunge trägt und dadurch auch gerne einmal aneckt. Ich mochte sie und habe durchweg mit ihr mitgefiebert.
Ihr Partner Zion ist eher düster und geheimnisvoll, gibt nicht viel von sich preis und ist doch ein unglaublich toller Held. Auch ihn mochte ich vom ersten Moment an.
Neben den beiden gibt es einige Nebencharaktere, die ebenfalls sehr lebendig und authentisch gezeichnet wurden und die ich mir hervorragend vorstellen konnte.
Mein Fazit: Der erste Band der der Dilogie hat mir überraschend gut gefallen. Er war temporeich, abwechslungsreich und die Charaktere einfach zum Mitfiebern. Zwar ist die Grundidee, das Setting nicht neu, aber Liz Skadi macht daraus ihre ganz eigene Geschichte. Nach dem Cliffhanger bin ich gespannt, wie es weitergehen wird und sage: Lest dieses Buch!

Bewertung vom 19.08.2025
Lu, Marie

A Shining Rise / Skyhunter Bd.2


ausgezeichnet

Mit Mara fiel die letzte freie Nation und Talin fiel in die Hände des Premiers, der nun alles daran setzt aus Talin eine Skyhunterin werden zu lassen. Doch auch wenn sie Angst vor ihrem Schicksal hat und befürchtet, dass sie jemanden, der ihr am Herzen liegt, verletzen könnte, sammelt sie auch wichtige Informationen über die Karensa-Förderation. Auch Red hat sie in keiner Weise aufgegeben und sucht nach Möglichkeiten, Talin zu befreien und auch der Widerstand ist nach wie vor vorhanden.
Ich habe den ersten Band geliebt, denn dieser ist ganz nach bester Marie Lu Manier flüssig und bildhaft geschrieben und dieser zweite Teil der Dilogie steht dem in nichts nach.
Nach dem wirklich sehr fiesen Cliffhanger am Ende von Band 1 konnte ich die Fortsetzung kaum erwarten.
Das Worldbuilding ist durchdacht und vorstellbar, vielleicht nicht eine komplett neue Erfindung mit Unterdrückung und dem Kampf um Frieden und Freiheit, aber hier einfach wirklich gut gezeichnet.
Die Handlung ist manchmal sehr brutal, vielleicht also nicht immer was für zartbesaitete Leser, aber es ist unglaublich fesselnd und spannend. Ich habe hier wirklich wieder mitgefiebert und gehofft und gebangt.
Auch hier erleben wir das Geschehen aus zwei abwechselnden Perspektiven in der Ich-Form, bestehend aus Talins und Reds PoV.
Talin sitzt in der Zwickmühle, als Skyhunter des Premiers muss sie machen, was er befiehlt, außerdem hat er ihre Mutter gefangen genommen, die sein Druckmittel ist. Trotzdem möchte Talin niemanden verletzen. Diese Zerrissenheit konnte ich fast schon am eigenen Leib spüren und ich habe ordentlich mit der Protagonistin mitgelitten.
Auch Red, der mir schon im ersten Band gut gefallen hat, ist hier unheimlich präsent, stark und mutig.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist hier ein weniger mehr vorhanden, als im ersten Band, aber passt hier so gut rein und wirkte absolut nicht überladen.
Ansonsten treffen wir hier auf bereits bekannte Charaktere aus Band ein, die ebenfalls sehr gut ausgearbeitet wurden.
Mein Fazit: Ich bin schon ein wenig traurig, dass diese Dilogie hier in Deutschland so wenig Beachtung erhält, denn es ist temporeich, spannend, etwas romantisch und einfach so bildlich geschrieben, dass man mitten im Geschehen ist. Wer Fantasybücher in dystopischen Welten mag, kommt hier absolut auf seine Kosten. Lest diese Bücher!

Bewertung vom 17.08.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


sehr gut

Sieben Jahre ist es her, dass die damals sechzehnjährige Isabell von einer Party spurlos verschwand. Jonas, ihr Vater und Polizist sucht nach seiner Tochter, doch kann sie nicht finden. Als er am Hauptverdächtigen Selbstjustiz beginnt, muss er ins Gefängnis, wird aber sechs Jahre später wieder entlassen. Zu der Zeit beginnt Privatermittlerin Franca mit ihrer Suche nach Silvi, die Enkelin einer reichen Witwe. Als sie zufällig auf Isabells alten Fall stößt, trifft sie Jonas. Welche Verbindung gibt es zwischen den beiden jungen Frauen? Hängt all das zusammen? Jonas und Franca beginnen gemeinsam zu ermitteln.
Was für ein unglaublich gelungener Einstieg. Autor Andreas Winkelmann gelingt es hier den Leser vom ersten Augenblick an mitten in seine Story zu ziehen. In gewohnt flüssigem und mitreißendem Schreibstil fesselt er an die Seiten seines neuesten Thrillers.
Das Tempo ist vom ersten Moment an hochgehalten, kurze Kapitel aus wechselnden Perspektiven und auf unterschiedlichen Zeitebenen, am Ende immer gerne mit einem Cliffhanger versehen, machen das Buch zum Pageturner. Als Mutter einer Tochter im ähnlichen Alter wie die verschwundene Isabell, gehen mir solche Themen natürlich nah.
Beim Hin- und Herspringen zwischen den Zeiten erleben wir die beiden Protagonisten intensiv und lernen sie kennen.
Diese fand ich beide unheimlich sympathisch. Mit Jonas konnte ich so unglaublich intensiv mitfühlen. Das er nicht aufgeben will, nach seiner Tochter zu suchen, macht ihn nur noch greifbarer.
Franca ist eine sehr lebendige und sympathische Frau, die mir vom ersten Augenblick an gut gefallen hat.
Der Fall selber ist spannend, aufwühlend, bewegend. Dabei wirklich sehr vielschichtig aufgebaut und absolut nachvollziehbar.
Mein Fazit: Mit diesem Buch hat Autor Andreas Winkelmann absolut meinen Geschmack getroffen und mich an die Seiten seines Buches fesseln können. Gerade als Mutter berühren mich solche Geschichten ganz besonders intensiv. Klar zu empfehlender Pageturner.

Bewertung vom 17.08.2025
Braun, Ruby

Glory of Broken Dreams / Devil's Dance Bd.1


sehr gut

Hotel Lichtenstein, ein Hotel für die Mächtigen und Reichen, ist bekannt für seine besondere Magie. Als Charlotte eine Stelle im Varieté als Tänzerin erhält, träumt sie davon, dass ihr größter Wunsch, auf den Bällen zu tanzen, wahr werden kann. Als sie auf den Showboxer Willem trifft, wählt sie ihn als ihren Partner, denn nur mit Partner darf man an den Bällen teilnehmen. Doch der schweigsame Mann verfolgt seine eigenen Ziele. Und Vorsicht, verlieben kann ins Unglück führen.
Mittlerweile übertreffen sich die Verlage mit der Gestaltung ihrer Bücher und dieses ist auch unter dem Schutzumschlag eine Schönheit.
Ruby Braun schafft es mit ihrem flüssigen, bildhaften Schreibstil eine mystische, geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen.
Das magische Hotel bietet ein einfach mal anderes Setting, wobei gerade die Magie des Hotels nicht schnell klar wurde. Das hätte gerne intensiver erzählt werden können.
Die Handlung hatte mehrere Erzählstränge, die insgesamt spannend waren, ich wollte definitiv wissen, was mit den verschwundenen Mitarbeitern des Hotels passiert ist. Es bleiben auch noch jede Menge Fragen offen, die neugierig auf Band 2 machen.
Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven zwischen Charlotte und Willem. Charlotte ist entschlossen, ihre Träume wahr werden zu lassen. Manchmal ist sie nahezu verbissen, doch sie entwickelt sich durchweg weiter und je näher man sie kennenlernt, desto mehr Verständnis entwickelt man.
Willem ist ein interessanter Charakter, dessen Fähigkeiten man nach und nach kennenlernt. Die Lovestory zwischen den Beiden ist langsam und doch spürbar. Sie haben ihre Päckchen zu tragen, was manches melancholisch wirken lässt.
Mein Fazit: Eine Geschichte mit einer düsteren Atmosphäre, ein wenig Magie, etwas Liebe und auch psychologische Aspekte. Auch wenn es hin und wieder Längen gab, hat mir das Buch gut gefallen. Wer Geschichten wie z.b. Caraval mag, ist hier richtig.

Bewertung vom 08.08.2025
Riedel, Sabine

How to Feed a Demon


ausgezeichnet

Marie hat die Nase voll, ihre Eltern verstehen sie nicht und mit ihrem nun Exfreund Felix hatte sie auch noch Streit. Kurzerhand packt sie ihren Koffer und verschwindet. An der Bushaltestelle sitzt ein merkwürdiger Typ neben ihr, mit nur einem Sneaker und auch sonst ziemlich abgerissen und während sie so warten, stellt er fest, dass kein Bus mehr käme. Sein Tipp: Ein Hotel am Ende des Weges. Im strömenden Regen macht Marie sich auf den Weg, trifft im Hotel jedoch keinen an, beschließt aber trotzdem dort zu bleiben. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, steht eine Fänggin vor ihr, eine Baumdämon und hält Marie für die neue Hotelbesitzerin. Allerdings hat dieses Hotel nur dämonische Gäste.
Dieses Buch ist optisch wirklich ein Traum und macht neugierig. Der Einstieg fällt unheimlich leicht, denn Autorin Sabine Riedel schreibt locker, leicht, voller Humor und bildhaft.
Das Buch ist eine herrliche cozy Urban Romantasy mit so unglaublich gelungenen Charakteren, die mich häufig zum Schmunzeln brachten.
Wer TJ Klunes Mr. Parnassus Bücher mochte, wird hier absolut auf seine Kosten kommen. Denn in dieser Geschichte stehen vor allem Found Family Vibes im Vordergrund. Marie ist einsam, der einzige Mensch, der ihr wirklich Liebe entgegenbrachte, ihre Oma, ist verstorben. Der Verlust und die Trauer bringen sie dazu zu fliehen, doch im Hotel mit all den Dämonen taut sie zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich auf.
Das Hotel wird von den Dämonen zwischen Voll- und Neumond besucht. Doch leider hat die Vorbesitzerin einige Schulden hinterlassen. Doch da hier niemand seinen geliebten Ort so schnell hergeben möchte, müssen die ungewöhnlichen Gäste zusammenhalten.
Das Buch ist eine Wohnfühlgeschichte, Romance bleibt im Hintergrund bzw. ist so gut wie gar nicht vorhanden und Spice somit mal nicht im Vordergrund. Es gibt Rätsel zu knacken und Wendungen, die man nicht unbedingt voraussagen kann.
Marie ist wundervoll, still, nachdenklich und doch im richtigen Moment zur Stelle. Die Charaktere um sie herum sind bunt und ungewöhnlich und es machte so einen Spaß, sie kennenzulernen. Von Fänggin bis Blutschink über Golem, hier hat man einiges zu entdecken, was man nicht überall zu Gesicht bekommt.
Mein Fazit: Ich habe mich bei diesem Buch von Seite eins an wohlgefühlt, ich persönlich habe jetzt keine gruseligen Momente erlebt, stattdessen habe ich mich wirklich hervorragend amüsiert. Die Figuren sind originell, der Schreibstil fesselnd und ich hoffe, dass es ein Wiedersehen geben wird. Für alle Mr Parnassus und Found Family Fans perfekt, aber auch sonst eine große Empfehlung für cozy Fantasyleser.

Bewertung vom 08.08.2025
Center, Katherine

Hello Stranger


sehr gut

Für Künstlerin Sadie ist es gar nicht so leicht, im Alltag zu überleben, von ihrer Familie erhält sie kaum Unterstützung und auch sonst ist ihr Brotjob nicht sehr ergiebig. Doch dann eröffnet sich ihr eine riesen Chance, ein Wettbewerb, der ihr Einkommen sichern würde. Das Schicksal meint es allerdings nicht gut mit ihr, denn sie erleidet einen Anfall, muss sich einer OP unterziehen und leidet danach an Gesichtsblindheit und das als Porträtmalerin. Ausgerechnet ein Porträt soll sie nun auch beim Wettbewerb malen, zum Glück ist da ihre Freundin an ihrer Seite, die sie unterstützt. Gleichzeitig muss sie aber auch den Tierarzt ihres Hundes erobern und dem nervigen Nachbarn aus dem Weg gehen. Es wird turbulent.
Ich fand das Cover wunderschön und dann dieses Thema, ich glaube, ich habe bisher noch nie dazu irgendetwas gelesen und so war ich schnell neugierig.
Katherine Center schreibt ihre Geschichte Hello Stranger mit sehr viel Herz, aber auch Humor. Diese RomCom lässt schmunzeln, aber auch innehalten und nachdenken, denn allein durch Sadies Krankheit bekommt das Buch Tiefe. Dieses Buch weckt beim Lesen so einiges an Emotionen, von Lachen bis hin zu Tränchen wegblinzeln war alles dabei.
Gesichtsblindheit, habe ich schonmal gehört, ist mir persönlich noch nie begegnet und dementsprechend habe ich auch noch nie darüber nachgedacht. Doch es ist äußerst spannend, denn man erkennt ja nun Menschen nicht mehr an Äußerlichkeiten, sondern an ihrer Art. Spannend, oder?
Sadie steht im Mittelpunkt und damit auch ihre ganz persönliche Entwicklung. Gerade mit ihrem Hintergrund steht sie vor einer riesigen Herausforderung mit ihrer Krankheit umzugehen.
Ansonsten gibt es hier diverse Charakter, von mieser Stiefschwester über zwei Verehrer, einen Hund, Freundin uvm. Was mich persönlich etwas wunderte, ist, dass Sadie nicht gelang, die Menschen an ihrer Stimme zu erkennen. Aber ich glaube, da lassen wir der Autorin künstlerische Freiheiten.
Die Lovestory, bzw. das sich schon im Voraus abzeichnende Liebesdreieck ist eigentlich nicht unbedingt meins. Doch hier sorgt es für weitere Turbulenzen und mehr. Für wen sie sich entscheidet, fand ich allerdings sehr vorhersehbar.
Mein Fazit: Wer eine leichte RomCom mit gewissem Tiefgang sucht, ist mit Hello Stranger von Katherine Center absolut gut bedient. Das Thema Gesichtsblindheit wird hier wirklich gut mit eingebunden und vor allem die Charakterentwicklung der Protagonistin hat mir richtig gut gefallen. Perfekt für gemütliche Lesestunden!

Bewertung vom 08.08.2025
Elpel, Sophie A.

Silent Promises


ausgezeichnet

Seit ihrer Trennung von ihrem Exfreund ist Georgia völlig anders, denn durch ihn musste sie die bittere Erfahrung machen, dass Worte wehtun und verletzen können. Dieses verbale Zusammenschlagen hat die ehemalige LInguistikstudentin auch zwei Jahre später nicht überwunden. Als bei der Arbeit im Umweltamt ein neuer Mitarbeiter beginnt, Austin. Dieser ist gehörlos, doch alles andere als auf den Mund gefallen. Georgie und er beginnen zu chatten und Austin beweist ihr, dass es auch Menschen gibt, die zuhören und für einen da sein können.
Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos, was auch einfach diesem unheimlich guten, gefühlvollen Schreibstil der Autorin Sophie A. Elpel, die den Leser schnell in ihre Geschichte ziehen kann.
Da einer der Protagonisten gehörlos ist, ist das natürlich auch ein umfangreiches Thema in diesem Buch, was wirklich sehr gut umgesetzt wurde. Als Leser beschäftigt man sich hier einfach auch mal intensiv mit dem Thema, wie es sich für gehörlose Menschen anfühlt im Alltag.
Die Geschichte ist sehr gefühlvoll und ich musste ein wenig über Georgias Job schmunzeln. Sie arbeitet im Umweltamt und schreibt Liebesbriefe für Bäume, denn diese erhalten diese ebenfalls.
Hauptaugenmerk ist aber in diesem Buch eindeutig auf die Charaktere gerichtet. Georgia, aus deren Sicht wir die Story erleben, macht eine spannende Entwicklung durch. Wir erleben hier, wie es für sie in ihrer Beziehung zu ihrem Ex war und wie sich dieses toxische Verhalten auf die Psyche auswirkt. Auch hier entwickelt man ein anderes Verständnis.
Georgia ist nicht immer leicht, auch Austin gegenüber zickt sie schonmal rum, ist aber durchaus in der Lage, Fehler einzusehen und sich zu entschuldigen. Man fühlt intensiv mit ihr mit und kann sich durchaus in sie hineinversetzen.
Austin ist ein unglaublicher Charakter, seine Art vermittelt ganz viel Stärke. Gerade auch weil er offen und direkt ist und sagt, bzw. vermittelt, was in ihm vorgeht, macht ihn zu etwas besonderem.
Die Lovestory zwischen den beiden ist gefühlvoll und intensiv und in einem eigenen Tempo, das hier hervorragend zur Geschichte passt.
Mein Fazit: Diese Geschichte ist etwas besonderes und zieht den Leser durch die ganz besonders gefühlvolle Art in ihren Bann. Die Charaktere, vor allem die beiden Protagonisten lassen ganz viel an Gefühlen und Gedanken teilhaben, so dass man ein intensives Verständnis für sie und die Situationen erhält. Letztlich erhält man auch noch tiefe Einblicke in die deaf community, die ich sehr spannend fand und einen niedlichen, tierischen Sidekick zum Auflockern. Wunderschöne Geschichte nicht nur für jüngere Leser.