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Pandas Bücherblog

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2025
Hotel, Nikola

Breathing for the First Time / Lost Girls Bd.1


ausgezeichnet

Schon das Cover hat mich sofort angesprochen. Es wirkt geheimnisvoll und zieht einen förmlich in die Geschichte hinein, ohne dass man genau weiß, was einen erwartet. Nikola Hotels Schreibstil hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Worte fließen leicht, und gleichzeitig spürt man jede Emotion. Ich habe Darcys Angst, ihre Wut, ihre Hoffnung und ihre Unsicherheit hautnah miterlebt. Man kann gar nicht anders, als mit ihr zu fühlen, zu hoffen und zu bangen.

Die Geschichte selbst ist intensiv und hat mich emotional oft an meine Grenzen gebracht. Darcy lebt in einer Beziehung, die nach außen perfekt scheint, doch hinter der Fassade steckt Kontrolle, Manipulation und ständige Angst. Jason ist ein Mann, dessen Verhalten einen fassungslos macht. Man spürt Darcys Ohnmacht, und gleichzeitig wächst die Bewunderung für ihre Stärke und ihren Mut, sich Schritt für Schritt aus diesem Gefängnis zu befreien. Besonders berührt haben mich die Szenen mit der Mädelsgruppe. Die Freundschaften geben Darcy Kraft, Wärme und Unterstützung. Es sind diese Momente der Solidarität und des Zusammenhalts, die zeigen, wie wichtig echte Freundschaft ist. Man spürt, wie sehr sie ihr helfen, nicht aufzugeben und wieder an sich selbst zu glauben.
Ellis ist für mich ein Ruhepol inmitten all der Ungerechtigkeiten und des Chaos. Er respektiert Darcys Grenzen, ist geduldig und aufmerksam. Die Beziehung zwischen ihnen ist zart, aber kraftvoll. Sie zeigt, dass Nähe nicht einschränkt, sondern heilt, dass Vertrauen und Respekt die Basis von echter Unterstützung sein können.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass einige Szenen sich stellenweise gezogen angefühlt haben und die Handlung manchmal etwas konstruiert wirkt. Das ist aber wirklich Meckern auf hohem Niveau.
Alles in allem ist "Lost Girls" ein intensives, bewegendes Buch, das unter die Haut geht. Es ist erschütternd, aufwühlend und gleichzeitig voller Hoffnung. Die Geschichte zeigt, wie wichtig Freundschaft, Selbstbestimmung und das Finden der eigenen Stimme sind. Ich habe mit Darcy gelitten, gehofft und mitgefiebert, und ich werde die Geschichte noch lange nachklingen fühlen.

Fazit:
Ein emotional starkes, packendes und aufrüttelndes Buch, das tief unter die Haut geht.
4,5/5 Sterne

Bewertung vom 23.09.2025
Starker, Bo

Mumpelmoff und das Wunder am Schloss


ausgezeichnet

Schon das Cover hat mich sofort angesprochen. Die gedeckten Farben und die liebevolle Gestaltung passen perfekt zur Geschichte und spiegeln die besondere Atmosphäre wider. Auch die Illustrationen im Inneren sind kleine Kunstwerke. Sie sind detailreich und stimmungsvoll, laden zum Entdecken ein und tragen ganz wesentlich dazu bei, die Welt von Mumpelmoff lebendig werden zu lassen.
Der Schreibstil ist sanft und zugleich fesselnd. Er wirkt nie aufdringlich, sondern schafft eine Stimmung, die beim Lesen sofort Ruhe und Geborgenheit vermittelt. Besonders schön finde ich, dass die Geschichte in zehn Kapitel aufgeteilt ist. So eignet sich das Buch wunderbar zum Vorlesen in kleinen Etappen und jedes Kapitel entfaltet dabei seinen eigenen Reiz.

Die Handlung dreht sich um Mumpelmoff, der im Dachbodenstübchen eines alten Schlosses lebt und sich nichts sehnlicher wünscht als einen Freund. Sein Luftballon Kleinmeins leistet ihm Gesellschaft, doch die Sehnsucht nach Nähe bleibt. Als er die Eulenprinzessin entdeckt, hofft er, dass dieser Wunsch endlich in Erfüllung geht. Doch er muss lernen, dass Freundschaft nicht durch Verkleidungen oder Anpassung entsteht, sondern durch Vertrauen und Echtheit.
Die Geschichte ist berührend, weil sie wichtige Themen wie Einsamkeit, Freundschaft und Selbstvertrauen aufgreift, ohne jemals belehrend zu wirken. Alles wird mit einer feinen Leichtigkeit erzählt, die Kinder erreicht und Erwachsene ebenso zum Nachdenken bringt. Besonders stark fand ich die Botschaft, dass man sich nicht verbiegen muss, um gemocht zu werden.

Fazit:
Für mich ist dieses Buch ein kleines Juwel. Es verzaubert durch Sprache und Bilder gleichermaßen, bietet Tiefe und Wärme und ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ein wunderbares Leseerlebnis.
5/5 Sterne

Bewertung vom 23.09.2025
Weaks, Charissa

The Witch Collector / Witch Walker Bd.1


gut

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es ist detailreich und stimmungsvoll und passt sehr gut zur dunklen Atmosphäre, die im Buch herrscht. Genau die richtige Mischung aus geheimnisvoll und eindrucksvoll, sodass ich sofort neugierig war. Der Schreibstil von Charissa Weaks liest sich flüssig und schafft es, eine dichte, manchmal auch bedrückende Stimmung aufzubauen. Besonders schön fand ich, dass die Protagonistin Raina stumm ist und mit Gebärdensprache kommuniziert. Das verleiht ihr eine ganz eigene Stärke und hebt die Geschichte von vielen anderen Fantasybüchern ab.

Die Grundidee mit Göttern, Runen und einer besonderen Form der Magie ist spannend, aber die Umsetzung konnte mich nicht vollständig überzeugen. Viele Erklärungen kommen spät und teils geballt, sodass ich mich immer wieder gefragt habe, ob ich wirklich alles verstanden habe. Gerade bei den Runen hatte ich das Gefühl, dass sie zwar wichtig sein sollen, mir ihr genauer Sinn aber bis zuletzt unklar blieb.
Auch mit den Figuren bin ich nur teilweise warm geworden. Raina ist mutig und entschlossen, wirkt aber manchmal sprunghaft in ihren Gefühlen. Ihr Hass auf den Witch Collector, der ihre Schwester vor Jahren mitgenommen hat, war für mich in dieser Intensität schwer nachvollziehbar. Umso schneller bröckelt dieser Hass dann, sobald sie gezwungen ist, mit ihm zusammenzuarbeiten. Alexus, der Witch Collector, ist interessant, bleibt für mich aber etwas zu glatt, gerade wenn man bedenkt, welche Vergangenheit er hinter sich hat.
Überrascht hat mich außerdem die Brutalität gleich zu Beginn. Ganze Dörfer werden niedergebrannt, auch Menschen, die fliehen wollen, fallen dem Blutvergießen zum Opfer. Damit hatte ich nicht gerechnet. Einerseits macht das die Bedrohung spürbar, andererseits war es für mich stellenweise etwas zu viel Gewalt.
Unterm Strich hat mich "The Witch Collector" nicht so sehr gepackt, wie ich gehofft hatte. Die Welt bringt viele interessante Ideen mit, und auch die Figuren haben Ansätze, die mich neugierig gemacht haben. Doch insgesamt fehlte mir der letzte Funke, der mich wirklich mitgerissen hätte.

Fazit:
Eine Geschichte mit viel Potenzial, die atmosphärisch beginnt, aber nicht konsequent genug durchgezogen wird. Dennoch bin ich auf die Fortsetzung gespannt und hoffe, dass mich diese mehr von sich überzeugen kann.
3 Sterne

Bewertung vom 14.09.2025
Etzel, Viktoria

Dämonisches Vermächtnis / Karma Drama Bd.3


ausgezeichnet

Das Cover passt perfekt zu den ersten beiden Bänden der Reihe. Es ist wieder farbenfroh und magisch zugleich, sodass man sofort Lust bekommt, in die Geschichte einzutauchen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, sodass man richtig in die Geschichte hineingezogen wird.

Livia zeigt in diesem Band, wie mutig sie ist. Sie steht vor schwierigen Entscheidungen, riskiert viel für ihre Freunde und wächst dabei über sich hinaus. Dabei wirkt sie nie perfekt, sondern greifbar, weil man ihre Zweifel und Unsicherheiten richtig spürt. Kasimir, Azura und Rami bringen viel Dynamik in die Geschichte. Besonders Rami bleibt spannend, weil er anfangs geheimnisvoll wirkt, aber trotzdem sympathisch ist.
Die Mischung aus Spannung, Magie und Humor hat mir besonders gefallen. Es gibt viele lustige Szenen, über die ich oft schmunzeln musste und die die Story etwas aufgelockert haben. Gleichzeitig bleibt die Handlung durchgehend spannend und man fiebert richtig mit, ob Livia und ihre Freunde ihre Pläne umsetzen können. Besonders schön finde ich, dass ihre Freundschaft immer im Mittelpunkt steht. Trotz aller Gefahren merkt man, wie wichtig der Zusammenhalt und das Vertrauen zwischen den Figuren sind.
Das Ende der Trilogie hat mir gut gefallen: es ist spannend, überraschend und gleichzeitig rund. Viele offene Fragen werden beantwortet, ohne dass alles vorhersehbar wirkt. Ich fand den Abschluss sehr zufriedenstellend und hätte mir kaum ein besseres Finale vorstellen können.

Fazit:
Ein spannender, witziger und magischer Abschluss einer tollen Reihe. Ich habe jede Seite genossen und kann das Buch allen empfehlen, die Abenteuer, clevere Heldinnen und fantasievolle Welten lieben.
5/5 Sterne

Bewertung vom 11.09.2025
Carnavas, Peter

Leo und Ralph


ausgezeichnet

Schon das Cover ist liebevoll gestaltet. Es zeigt sofort, dass die Geschichte etwas Besonderes ist und zieht einen sofort in Leos Welt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich und die kurzen Kapitel machen das Lesen sehr angenehm. Kleine Schwarz-Weiß-Illustrationen lockern den Text auf und passen perfekt zur Geschichte, ohne dass sie farblich auffallen müssen.

Leo ist ein besonderer Junge: verträumt und voller Begeisterung für das Weltall. Ralph, sein Fantasiefreund, bringt Freude und Geborgenheit in Leos Alltag. Besonders schön ist, wie selbstverständlich die Familie und die Lehrerin mit Ralph umgehen. Sie nehmen Leos Fantasie ernst und unterstützen ihn behutsam. Auch als Leo in eine neue Stadt zieht und eine neue Schule besuchen muss, fühlt man sich als Leser*in gut begleitet. Die Begegnung mit Gus und die kleinen Schritte, die Leo in der neuen Umgebung macht, werden warmherzig und einfühlsam dargestellt. Am Ende der Geschichte spürt man, wie Leo wächst, mutig wird und echte Verbindungen aufbaut. Es ist schön zu sehen, dass er durch eigene Initiative und kleine Taten Anerkennung erfährt. Die Geschichte zeigt, wie Freundschaft entstehen kann, wie wichtig Unterstützung und Verständnis sind und dass Anderssein etwas Wertvolles ist.

Fazit:
„Leo und Ralph“ ist ein herzerwärmendes Kinderbuch über Fantasie, Freundschaft und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Die Geschichte ist emotional, liebevoll erzählt und wird durch die Illustrationen perfekt ergänzt. Ein Buch, das Kinder ab 8 Jahren begeistert, aber auch Erwachsene berührt.
5/5 Sterne

Bewertung vom 10.09.2025
Schwendemann, Andrea;Kienle, Dela;Greschik, Stefan

Wieso? Weshalb? Warum? - Das Lexikon der Antworten


ausgezeichnet

"Das Lexikon der Antworten" aus der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? hat mich sofort begeistert. Schon das Cover ist ein Blickfang: farbenfroh und modern gestaltet, sodass man gleich Lust bekommt, es aufzuschlagen. Innen setzt sich dieser Eindruck fort. Jede Seite ist abwechslungsreich gestaltet und kombiniert Fotos, detailreiche Illustrationen, Schaubilder und auch kleine Comics. Dadurch entsteht eine lebendige Mischung, die Kinder sofort anspricht und neugierig macht.
Die Sprache ist klar und kindgerecht, aber niemals von oben herab. Man merkt, dass hier komplizierte Dinge so erklärt werden, dass Kinder sie verstehen und sich ernst genommen fühlen. Auch die motivierende Ansprache gefällt mir sehr, sie lädt zum Weiterdenken ein, ohne belehrend zu wirken.

Inhaltlich ist das Buch erstaunlich vielseitig. Es greift spannende Kinderfragen auf, und die Themenvielfalt ist enorm. Natur und Tiere, Geschichte, Technik, Alltagsfragen und vieles mehr sind vertreten. Besonders gut gefällt mir, dass die Antworten nicht nur Fakten liefern, sondern auch Zusammenhänge erklären. So wird Wissen greifbarer und Kinder bekommen ein Gefühl dafür, wie Dinge miteinander verbunden sind. Auch schwierigere Themen wie Plattentektonik oder Internetsicherheit werden so erklärt, dass sie verständlich bleiben, ohne an Tiefe zu verlieren. Damit eignet sich das Buch nicht nur für Kinder ab etwa acht Jahren, sondern auch jüngere Geschwister können schon mitlesen, und sogar Erwachsene entdecken noch Neues.
Sehr gelungen finde ich außerdem die vielen Extras. Am Ende jedes Kapitels gibt es Quizfragen, die spielerisch dazu anregen, das Gelernte zu wiederholen. Wer richtig antwortet, freut sich über den Erfolg, wer falsch liegt, schlägt automatisch nach und vertieft die Inhalte. Besonders schön sind auch die kleinen Experimente, die sich mit einfachen Dingen aus dem Haushalt durchführen lassen. Eine Rakete bauen oder einen Vulkan nachstellen macht das Wissen greifbar und sorgt für echte Aha Momente. Gleichzeitig eignet sich das Buch aber auch hervorragend zum Schmökern. Man bleibt schnell an einer Frage hängen und liest sich neugierig von Seite zu Seite weiter.

Fazit:
"Das Lexikon der Antworten" ist ein rundum gelungenes Kindersachbuch. Es vermittelt Wissen abwechslungsreich und verständlich, es lädt zum Mitmachen ein und ist so gestaltet, dass man es immer wieder gern zur Hand nimmt. Für zu Hause, für die Schule oder einfach zum Stöbern ist es ein echter Gewinn und gehört in jedes Kinderzimmer.
5/5 Sterne

Bewertung vom 10.09.2025

Anima Daemonis


gut

Das Cover von Anima Daemonis hat mich sofort angesprochen. Düster, geheimnisvoll und einfach stimmig – genau die Art von Buch, die ich schon vom Aussehen her in die Hand nehmen möchte. Die Autorin hat einen klaren, bildhaften Stil, der sich leicht lesen lässt und die Atmosphäre gut einfängt. Gerade zu Beginn fand ich es allerdings etwas herausfordernd, weil man sehr direkt ins Geschehen hineingeworfen wird und gleich mehrere Namen auftauchen, die man sich merken muss. Nach einer kurzen Eingewöhnung bin ich aber besser hineingekommen und habe die dichte Atmosphäre geschätzt, die der Geschichte von Anfang an einen besonderen Ton gibt.


Änlin als Protagonistin hat mich zwischendurch zwiespältig zurückgelassen. Anfangs wirkte sie noch unschuldig und fast zerbrechlich, doch mit der Zeit zeigten sich andere Seiten an ihr. Manche ihrer Entscheidungen fand ich schwer nachvollziehbar, und nicht selten habe ich mich gefragt, ob man ihr überhaupt trauen kann. Gerade diese Ambivalenz macht sie interessant, aber sie hat es mir auch nicht leicht gemacht, eine wirkliche Bindung zu ihr aufzubauen. Spannend fand ich dagegen, wie stark sie sich im Laufe der Handlung verändert und wie man immer mehr das Gefühl bekommt, dass sie nicht die typische Heldin ist.
Mephisto konnte mich ebenfalls nicht ganz für sich gewinnen. Seine Gefühle für Änlin wirkten für mich stellenweise zu intensiv und zu schnell, sodass ich nicht immer mit seiner Sichtweise mitgehen konnte. Gleichzeitig hat mich seine Treue beeindruckt, auch wenn sie fast schon schmerzhaft naiv wirkt. In gewisser Weise war er für mich die tragische Figur des Buches, weil er sich so sehr an eine Hoffnung klammert, die immer wieder zerbricht. Ich habe mich oft gefragt, was er eigentlich wirklich in ihr sieht, und ob es nicht eher die Hoffnung ist, an die er sich klammert, als die Person selbst.
Sehr spannend fand ich Nepthys. Sie bringt eine ganz eigene Dynamik in die Geschichte und ihre Beziehung zu Änlin hat mich oft mehr interessiert als die zwischen Änlin und Mephisto. Gerade weil sie anfangs so abgeklärt wirkt, fragt man sich ständig, ob in ihr nicht doch eine weichere Seite steckt. Ich hätte mir sogar noch mehr Szenen mit ihr gewünscht, weil sie für mich eine der facettenreichsten Figuren ist. Auch Morwen hat im Verlauf deutlich gewonnen. Anfangs erschien sie mir nur als kalte Herrscherin, doch später wird klar, dass sie weit mehr ist und ihre Handlungen von einer konsequenten Logik getragen sind, die sie in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt.
Das Worldbuilding war für mich gleichzeitig ein Highlight und ein Schwachpunkt. Ich fand die Grundidee sehr interessant und mochte es, dass die Hölle hier einmal anders gezeichnet wird. Aber es fehlte mir eine gewisse Klarheit in der Ausgestaltung, sodass ich mich nicht immer orientieren konnte. Eine Karte hätte hier enorm geholfen. Besonders in den Rückblenden kam es mir manchmal so vor, als würde die Handlung ins Stocken geraten. Da hätte ich mir mehr Tempo und eine stärkere Verknüpfung zur Haupthandlung gewünscht.
Trotz dieser Kritikpunkte hat mich die Geschichte nicht losgelassen. Vor allem gegen Ende gelingt es der Autorin, noch einmal alles auf den Kopf zu stellen. Dieser Twist hat mich wirklich überrascht und viele vorherige Fragen plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lassen. Das hat die Geschichte für mich deutlich aufgewertet und gezeigt, wie durchdacht sie eigentlich konstruiert ist.


Fazit:
Am Ende bleibe ich mit gemischten Gefühlen zurück. Manche Entwicklungen waren für mich nicht ganz nachvollziehbar und das Pacing hätte an einigen Stellen straffer sein können. Aber die Atmosphäre, die Charakterkonflikte und vor allem das konsequente Ende haben mich beeindruckt.
3/5 Sterne

Bewertung vom 03.09.2025
Evans, Cathy

Warum schlafen wir?


ausgezeichnet

„Warum schlafen wir?" ist ein wunderschön gestaltetes Kindersachbuch, das mich sofort begeistert hat. Schon das Cover ist ein Hingucker, und auch innen überzeugt das Buch mit detailreichen, fantasievollen Illustrationen, die perfekt zum Thema passen und Kinder sofort neugierig machen. Besonders gelungen finde ich, dass auf jeder Seite so viel zu entdecken ist; selbst kleine Zuhörer bleiben aufmerksam, auch wenn die Texte manchmal etwas umfangreicher sind.

Inhaltlich bietet das Buch eine beeindruckende Vielfalt: Es erklärt, warum wir schlafen, was im Körper dabei passiert, wie Träume entstehen, was es mit Schlafwandeln oder Albträumen auf sich hat und sogar, wie Tiere schlafen. Auch kulturelle Unterschiede oder besondere Schlafgewohnheiten werden kindgerecht aufgegriffen. Das Glossar am Ende ist eine tolle Ergänzung, um Fachbegriffe verständlich nachzuschlagen.
Sehr schön finde ich außerdem, dass sich das Buch sowohl zum Vorlesen als auch zum ersten Selberlesen eignet, wobei man bei manchen schwierigen Begriffen sicherlich noch unterstützen muss. Einziger kleiner Kritikpunkt für mich ist die gewählte Schriftart. Gerade für Leseanfänger ist sie nicht ganz optimal, da Groß- und Kleinschreibung manchmal schwer zu unterscheiden sind. Außerdem wirken manche Seiten durch die Fülle an Bildern und Textstellen etwas überladen. Trotzdem überwiegen für mich klar die positiven Aspekte: Das Buch vermittelt eine enorme Menge an Wissen, ohne trocken zu wirken, und macht das Thema Schlaf für Kinder ab 8 Jahren spannend, verständlich und unterhaltsam. Auch als Erwachsene habe ich beim Lesen noch einiges gelernt.

Fazit:
Ein liebevoll gestaltetes, kluges und vielseitiges Buch, das Wissen, Neugier und Spaß perfekt verbindet.
4,5/5 Sterne

Bewertung vom 03.09.2025
Flix

Immerland - Die Stadt der Ewigkeit


gut

"Immerland - Die Stadt der Ewigkeit" ist ein Buch, das sofort durch sein Cover und die liebevoll gestalteten Illustrationen ins Auge fällt. Die Bilder sind detailreich und bringen die Fantasiewelt, in die Mika mit seiner Oma gerät, gut zum Leben. Man merkt, dass der Autor seine Leidenschaft für kreative Welten einbringt: die Architektur von Immerland, die Mischung aus Steinzeit und futuristischen Hochhäusern, und die skurrilen Figuren machen die Stadt zu einem optischen Erlebnis.

Inhaltlich startet die Geschichte spannend: Mika, ein fast 13-jähriger Außenseiter, muss die Ferien bei seiner Oma verbringen und wird plötzlich in eine fremde, merkwürdige Welt katapultiert. Anfangs ist es faszinierend zu verfolgen, wie er sich in Immerland zurechtfindet, Freunde gewinnt und seine Talente entdeckt. Der Schreibstil ist leicht zugänglich, flüssig und erzählt die Handlung auf eine Weise, die Jugendliche gut erreichen dürfte. Auch die kurzen Kapitel machen das Buch angenehm lesbar. Allerdings hat mich die Geschichte über weite Strecken nicht vollständig überzeugt. Die Handlung wirkt oft überladen und sprunghaft: Es passieren viele merkwürdige, überraschende Dinge, die sich nicht immer logisch verbinden. Mika selbst bleibt als Protagonist eher eindimensional, seine Entwicklung beschränkt sich stark auf die eigenen Abenteuer, während andere Figuren fast nur als Statisten auftreten. Dazu kommt, dass die moralischen Botschaften und Gesellschaftskritik stellenweise sehr deutlich vermittelt werden, wodurch die Geschichte manchmal belehrend wirkt. Auch einige Passagen, etwa die Darstellung von Gewalt, passen meiner Meinung nach nicht gut in ein Buch für die angestrebte Altersgruppe ab 12 Jahren.
Positiv hervorheben kann ich die Szenen, in denen Mika seine Fähigkeiten im Roboter-Wettbewerb einsetzt und die Momente mit seiner Oma, die emotional stimmig und nachvollziehbar sind. Auch gegen Ende nimmt die Spannung wieder zu, was den Lesefluss etwas rettet und neugierig auf eine mögliche Fortsetzung macht.

Fazit:
"Immerland - Die Stadt der Ewigkeit" ist ein fantasievolles, visuell beeindruckendes Buch mit vielen kreativen Ideen, das jedoch inhaltlich und erzählerisch zu schwach bleibt, um vollständig zu überzeugen. Die Charaktere wirken oft eindimensional, die Handlung teils chaotisch, und die moralischen Botschaften werden zu direkt vermittelt. Für junge Leser kann die Geschichte durchaus reizvoll sein, Erwachsene oder ältere Jugendliche dürften dagegen eher zwiegespalten bleiben.
3/5 Sterne

Bewertung vom 03.09.2025
Schneider, Roberta

In sieben Koffern um die Welt


gut

"In sieben Koffern um die Welt" fällt sofort durch sein auffälliges gelbes Cover mit den bunten Koffern auf. Die Illustrationen sind farbenfroh und detailreich, sodass Kinder beim Durchblättern allerhand entdecken können. Gerade die Koffer des Bonbon-Agenten oder von Dani, dem Flüchtlingskind, laden dazu ein, die Gegenstände genau zu betrachten und darüber nachzudenken, was sie über ihre Besitzer verraten. Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht verständlich, sodass sich das Buch gut zum Vorlesen eignet.

Die Grundidee des Buches ist schön: Jeder Koffer erzählt eine eigene Geschichte, und die Kinder erfahren so etwas über Erinnerungen, Träume, Familie und andere Kulturen. Die Texte sind dabei teilweise witzig, teils rührend oder nachdenklich, was dem Buch eine abwechslungsreiche Stimmung verleiht. Allerdings bleibt die Umsetzung hinter dem Potenzial zurück. Die Geschichten der Koffer sind oft skurril oder merkwürdig zusammengewürfelt, wodurch der rote Faden fehlt und das Buch insgesamt etwas zusammenhangslos wirkt. Einige Koffer, wie der des Bonbon-Agenten oder der vermeintlich außerirdische Koffer, erscheinen konstruiert und wenig kindgerecht, während die ernsten Geschichten, etwa von Kapitänin Nema oder Dani, deutlich stärker wirken. Auch die Illustrationen sind zwar bunt, wirken aber teilweise altmodisch und könnten mehr Details enthalten, um die Kinder länger zu fesseln. Kleine Zusatzideen wie Suchspiele, Wimmelbildfragen oder ein leerer Koffer zum Selbstgestalten hätten dem Buch noch mehr Spannung und Interaktivität verliehen.

Fazit:
In sieben Koffern um die Welt ist ein liebevoll gestaltetes Bilderbuch mit interessanten Geschichten und farbenfrohen Illustrationen, das jüngeren Kindern durchaus Freude bereiten kann. Für ältere Kinder oder Leserinnen und Leser, die sich einen stärkeren Zusammenhang oder mehr Interaktion wünschen, wirkt es jedoch unstrukturiert und teilweise zu simpel. Das Buch regt zur Fantasie an, bleibt aber inhaltlich und erzählerisch hinter den Möglichkeiten zurück.
3/5 Sterne