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Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 14.05.2025
Yumi and the Nightmare Painter
Sanderson, Brandon

Yumi and the Nightmare Painter


gut

Da ich von Brandon Sanderson bisher nur „Weit über der smaragdgrünen See“ kenne, war ich sehr gespannt auf das neue Werk des Autors. „Yumi and the Nightmare Painter“ spielt im Kosmeer-Universum, kann jedoch auch als Einzelband ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Brandon Sanderson punktet mit einem bildhaften Schreibstil, der es leicht macht, in der fantasievollen Welt einzutauchen. Neben dem interessanten Weltenaufbau sind auch die Charaktere hervorragend ausgearbeitet und wirken authentisch. Ich war sofort begeistert vom bildhaften Schreibstil und den großartig ausgearbeiteten Hauptfiguren.

Es fällt leicht, in der von Sanderson erschaffenen Welt zu versinken. Doch meine anfängliche Begeisterung wurde schnell gedämpft. Die Handlung braucht lange, um in Fahrt zu kommen. Der Fokus liegt stark auf der Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren und dem Kennenlernen der unterschiedlichen Welten. Durch wiederholte alltägliche Situationen kommen einige Längen auf. Erst im letzten Drittel wird das Tempo angezogen und den Leser erwarten einige überraschende Wendungen. Besonders die Auflösung fand ich grandios – kreativ, originell und nicht vorhersehbar.

Neben dem Finale konnten mich vor allem die zahlreichen atmosphärischen Illustrationen von Aliya Chen begeistern. Sie verleihen der Geschichte zusätzlichen Charme und Tiefe.

FAZIT: „Yumi and the Nightmare Painter“ punktet mit authentischen Charakteren, einer außergewöhnlichen Welt und eindrucksvollen Illustrationen. Obwohl mich der Weltenaufbau und die Auflösung begeistern konnten, hätte ich mir einen schnelleren Spannungsaufbau gewünscht. Der Einstieg hat einiges an Geduld gefordert und letztendlich muss ich sagen, dass es mir einfach nicht ausreicht, wenn nur das letzte Drittel begeistern kann.

Bewertung vom 04.05.2025
Phantasma - Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe
Smith, Kaylie

Phantasma - Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe


ausgezeichnet

Da ich düstere Fantasybücher liebe, musste ich „Phantasma“ unbedingt lesen. Kaylie Smith hat ein Werk geschaffen, das den Leser in ein gefährliches Spiel zieht. Das Setting des verfluchten Hauses voller Gefahren sorgt für einige Gänsehaut-Momente. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen und habe es innerhalb von zwei Tagen gelesen.

Kaylie Smith konnte mich mit „Phantasma“ von Anfang an in den Bann ziehen. Die verschiedenen Level, die die Autorin in diesem Buch erschaffen hat, sind düster und grausam. Die Grenze zwischen Sieg und Versagen sowie Magie und dunkler Versuchung ist sehr dünn. Jeder Fehler kann zum Tod führen. Dank des bildhaften Schreibstils bin ich schnell in der Geschichte versunken und hatte sofort Bilder im Kopf. Die Idee der Phantasma-Spiele, in denen die Teilnehmenden in einem verfluchten Haus neun düstere Prüfungen bestehen müssen, ist originell und wurde mit viel Kreativität umgesetzt. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend: verwinkelte Gänge, prunkvolle Ballsäle, in denen Dämonen und tödliche Versuchungen lauern. Ich konnte die Gefahr die ganze Zeit über spüren.

„23. Oktober: Das Teufelshaus Phantasma kommt nach New Orleans. […] Ein Wettkampf mit zweifelhaftem Ruf: Es terrorisiert das Land und hinterlässt eine blutige Spur. Phantasma ist ein Ort der Albträume, dennoch lockt der magische Traumgewinn immer mehr Teilnehmer an.“ Zitat aus „Phantasma“, Seite 59.

Besonders gefallen hat mir die Protagonistin Ophelia. Sie hebt sich angenehm von typischen Heldinnen ab, da sie nicht an den Phantasma-Spielen teilnimmt, um zu gewinnen. Ihr einziges Ziel ist es, ihre verschwundene Schwester Genevieve zu finden. Ophelia ist nicht die starke Protagonistin, die man aus den meisten Büchern kennt. Sie ist zu Beginn eher ängstlich und hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen.Um ihre Schwester zu finden, schließt Ophelia einen Pakt mit dem Phantom Blackwell. Er ist charmant, gutaussehend, geheimnisvoll und sehr verführerisch. Ich mochte die Dynamik zwischen ihm und Ophelia sehr. Die zahlreichen spicy Szenen sind ansprechend geschrieben und fügen sich gut in die Handlung ein, ohne die Spannung der Prüfungen zu überlagern. Im Gegenteil – obwohl Blackwell Ophelia durch die Prüfungen hilft, bleibt es immer spannend. Jedes Spiel ist neu, gefährlich und fordert Ophelia auf andere Weise heraus. Die Prüfungen sind blutig, grausam und brutal.

An einigen Stellen hätte ich mir noch mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht. Die Liebesgeschichte hat sich für meinen Geschmack viel zu schnell entwickelt. Das Ende des ersten Bandes war für mich teilweise vorhersehbar, die Hintergrundgeschichte konnte mich jedoch überraschen und berühren. Zudem werden nach und nach Geheimnisse gelüftet, sodass die Spannung bis zur letzten Seite aufrechterhalten wird. Mein persönlicher Favorit war die Geisterkatze Poe, die zwar nur kurze Auftritte hat, mein Herz aber im Sturm erobern konnte.

Fazit: Insgesamt hat Kaylie Smith mit „Phantasma - Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe“ ein sehr unterhaltsames, spannendes und sinnliches Buch mit gefährlichen Prüfungen und einer prickelnden Liebesgeschichte geschaffen. Trotz kleiner Kritikpunkte konnte mich dieser Reihenauftakt bis zur letzten Seite fesseln. Daher bin ich schon wahnsinnig gespannt auf den zweiten Band, in dem Ophelias Schwester Genevieve die Hauptrolle spielen wird.

Bewertung vom 04.05.2025
Frust lass nach!
Grote, Maren

Frust lass nach!


gut

„Frust lass nach!“ von Maren Grote hat mir in vielen Punkten wirklich gut gefallen. Besonders die theoretischen Grundlagen fand ich sehr hilfreich und interessant. Ich habe einiges gelernt, das mir vorher nicht bewusst war. Die Themen Frustrationstoleranz und Impulskontrolle werden hervorragend erklärt. Auch das Thema Belohnungsaufschub ist wirklich spannend. Alle Erklärungen sind verständlich und regen zum Nachdenken an. Da wir neben der jungen Hündin auch eine alte Dame haben, fand ich den Abschnitt über das Lernverhalten alter Hunde besonders interessant.

Auch wenn die Theorie wirklich toll aufbereitet ist, hatte ich am Ende dennoch Schwierigkeiten, das Gelernte konkret in die Praxis umzusetzen. Es hat sich herausgestellt, dass wir viele der Beispiele schon von Anfang an in den Alltag integriert hatten und die junge Hündin sehr gechillt ist. Daher hatte ich anhand des Buches keine Idee, wie ich die Ansätze auf mein spezielles Problem übertragen kann. Letztendlich habe ich mir dann doch eine Trainerin nach Hause geholt, die das Problem innerhalb eines Tages erfolgreich und nachhaltig gelöst hat. Das war zwar deutlich teurer, in meinem Fall aber einfach effektiver und schneller.

Zudem gibt es einige Punkte, die einfach nichts meins waren. Wir haben die Übungen bei jedem unserer Hunde spielerisch in den Alltag eingebaut, sodass die meisten der genannten Beispiele für unsere Hunde bereits völlig normal sind. Die Herangehensweise der Autorin durch gezieltes Stress aufbauen mag sehr effektiv sein, ist aber nicht der Weg, den ich gehen möchte. Sehr schade fand ich, dass immer von Hunden ausgegangen wird, die keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Einige der Übungen sind für Auslandshunde nicht geeignet und können bei falscher Anwendung mehr Schaden als Nutzen anrichten. Im Zuge der Hauptübung, bei der der Hund angebunden wird, geht die Autorin zum Beispiel auf einen Schlafplatz mit Anbindehalterung ein. Erwähnt wird die Gefahr für Welpen. Aber was ist mit Angsthunden? Zudem würde ich einen Hund niemals anbinden, wenn ich schlafe oder in einem anderen Raum bin. Und dann noch im Dunklen. Allein die Erwähnung dieser Möglichkeit hat mich einfach nur entsetzt. Zumindest beim Thema Box gibt es einen Hinweis für Hunde mit Angstproblemen, was mich etwas erleichtert hat.

Insgesamt würde ich „Frust lass nach!“ vor allem denjenigen empfehlen, die sich für die Hintergründe von Frustrationstoleranz interessieren und tieferes theoretisches Wissen aufbauen möchten. Hinsichtlich der Trainingsmethode muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich damit identifizieren kann. In meinem Fall hat mir dieses Buch nicht weitergeholfen, die Trainerin bei uns vor Ort hingegen schon und das auch noch schnell und nachhaltig.

Bewertung vom 27.04.2025
Six Scorched Roses (Crowns of Nyaxia)
Broadbent, Carissa

Six Scorched Roses (Crowns of Nyaxia)


sehr gut

Ich liebe die Welt der „Crowns of Nyaxia“-Reihe und habe mich sehr auf die Novelle „Six Scorched Roses“ gefreut. Es war schön, erneut in die von Carissa Broadbent geschaffene Welt einzutauchen. „Six Scorched Roses“ ist eine eigenständige romantische Fantasy-Novelle, die im Universum der „Crowns of Nyaxia“ Reihe angesiedelt ist und aus der Feder von Carissa Broadbent stammt. Obwohl das Buch nur 240 Seiten umfasst, gelingt es Carissa Broadbent, eine düster-romantische Geschichte zu erzählen, die gut unterhält.

Lilith hat ihren eigenen Tod längst akzeptiert – doch sie weigert sich, die zu verlieren, die sie liebt. Als ihre Stadt von einer mysteriösen Seuche heimgesucht wird, sieht sie nur einen Ausweg: Sie geht einen gefährlichen Pakt mit dem Vampir Vale ein. Für sechs Rosen erhält sie sechs Phiolen seines Blutes – die letzte Hoffnung auf Rettung. Was als pragmatischer Handel beginnt, entwickelt sich zu einer Freundschaft und Lilith schließt den Vampir immer mehr ins Herz. Doch wer sich einem Vampir nähert, riskiert mehr als nur sein Herz – er riskiert alles.

Dank des bildhaften Schreibstils ist mir der Einstieg in die Novelle sehr leicht gefallen. Schon nach ein paar Seiten war ich wieder völlig in der von Carissa Broadbent erschaffenen Welt versunken. Lilith ist eine starke und clevere Protagonistin. Sie besitzt einen eisernen Willen und beeindruckt mit ihrem wissenschaftlichen Talent, tut sich jedoch schwer, ihre Emotionen zu zeigen. Vale steht ihr in seinem Streben oder nach Wissen in nichts nach, und schon bald kommen sich die beiden näher. Trotz der Kürze der Geschichte ist die Chemie zwischen Lilith und Vale deutlich spürbar und entwickelt sich sehr authentisch. Der Fokus der Handlung liegt klar auf der Liebesgeschichte.

»Wovor hast du Angst? «, fragte ich. »Das ich der Dunkelheit anheimfalle? Das sind wir doch längst. Schon seit Jahren, und wir stürzen immer nur noch tiefer in die Finsternis.« Zitat aus „Six Scorched Roses“ von Carissa Broadbent, Seite 48.

Ein tieferer Einblick in die Welt der „Crowns of Nyaxia“-Reihe bleibt in dieser Novelle jedoch weitgehend aus. Für Fans ist das sicherlich kein Problem, doch neue Leser sollten kein umfangreiches Worldbuilding erwarten. Insgesamt fehlt es der Geschichte an etwas Tiefe, was vor allem an der Kürze des Buches liegt. Ich hätte mich über einige zusätzliche Seiten sehr gefreut.

Was ich besonders liebe, ist die Gestaltung der Erstauflage. Sowohl die „Crowns of Nyaxia“-Reihe als auch diese Novelle gehören zu den schönsten Büchern in meinem Regal. Hier hat der Verlag wirklich viel Liebe und Herzblut in die Gestaltung gesteckt. Auch die edle Metallveredelung unter dem Schutzumschlag ist wieder atemberaubend schön.

Fazit: Der Einzelband „Six Scorched Roses“ ist eine unterhaltsame Ergänzung zur Hauptreihe „Crowns of Nyaxia“. Carissa Broadbent hat eine eigenständige Geschichte erschaffen, die sowohl für Fans der Reihe als auch für neue Leser geeignet ist. Für Fans der Reihe ist dieses Buch ein wunderbarer Zwischensnack. Ich freue mich schon sehr auf den vierten Band.

Bewertung vom 21.04.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Nachdem mich Lucy Clarke bereits mit Büchern wie „The Castaways“ und „No Escape“ begeistert hat, war für mich klar, „The Surf House“ muss ich lesen. Und wieder hat die Autorin genau meinen Geschmack getroffen. Ich liebe das Setting, die unverkennbaren Summer-Vibes und die unterschwellige Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.

Während einer Reise nach Marokko wird Bea in Marrakeschs Gassen ausgeraubt. Geld und Ausweis sind weg, aber wie ein Zeichen des Schicksals findet sie Unterschlupf in einem abgelegenen Surfhotel an endlosen Stränden, wo das Meer türkis schimmert und die Sonne die Klippen blutrot färbt. Doch als Gerüchte über eine verschwundene Urlauberin die Runde machen, muss Bea schnell feststellen, dass auch das schönste Paradies Schattenseiten hat.

Wie immer fiel mir der Einstieg in Lucy Clarkes Geschichte leicht. Bereits der Prolog baut geschickt Spannung auf, und auch der rasante Beginn der Handlung fesselt sofort. Danach wird das Tempo ruhiger und man lernt Beas neue Clique kennen. Doch durch den düsteren Auftakt misstraut man jedem. Ich ertappte mich immer wieder dabei, jedes Detail zu hinterfragen und nach Hinweisen zu suchen.

Das Leben im Surf House wirkt wie ein Traum, und oft habe ich mir gewünscht, dort am Strand zu sitzen, die Finger in das Fell des Streuners Salty zu vergraben und den Sonnenuntergang zu betrachten. Die Landschaftsbeschreibungen sind umwerfend und ich liebe die Summer-Vibes des Buches. Das Thema Surfen nimmt viel Raum ein, sorgt aber auch für ein wundervolles Urlaubs-Feeling. Man merkt, wie viel Liebe die Autorin mit diesem Thema verbindet. Lucy Clarke ist selbst eine leidenschaftliche Surferin, wodurch ihre Liebe zum Meer und zum Surfen in jeder Zeile zu spüren ist. Die Geschichte entwickelt sich über weite Strecken eher ruhig, fast wie ein Roman, bevor ab Seite 237 das Tempo deutlich anzieht und die Spannungskurve stark ansteigt. Nach und nach kommen mehr Geheimnisse ans Licht. Einen der Plottwists hatte ich schon sehr früh erraten, doch die komplette Auflösung hat mich überrascht.

„Als Marnie weg ist, setzt Bea sich auf ihren üblichen Felsen. Salty macht es sich vor ihren Füßen bequem. Sie legt eine Hand auf das weiche Fell zwischen seinen Ohren und spürt, wie ihr Herzschlag zur Ruhe kommt. Das Meer ist von der Brandung aufgewühlt. Das Kommen und Gehen der Wellen erfüllt Bea mit einem tiefen inneren Frieden.“ Zitat aus „The Surf House“, Seite 296.

Fazit: „The Surf House“ ist ein atmosphärischer Spannungsroman, der sich um das Verschwinden einer jungen Touristin dreht. Lucy Clarke hat eine wundervolle Geschichte über den Wunsch nach Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit geschaffen. Ich liebe die Summer-Vibes und das Beach-Feeling. Die Autorin versteht es meisterhaft, exotische Orte lebendig werden zu lassen – ich konnte die Sonne auf meiner Haut und den Sand unter meinen Füßen spüren. Auch wenn ich manches vorhersehen konnte, habe ich Bea auf ihrer Suche nach Antworten mit großer Spannung begleitet. Lucy Clarke bleibt für mich eine meiner Lieblingsautorinnen und ich freue mich schon jetzt auf ihr nächstes Buch.

Bewertung vom 15.04.2025
Lady of Shadows / Liebe und Dunkelheit Bd.2
Roehrich, Melissa K.

Lady of Shadows / Liebe und Dunkelheit Bd.2


ausgezeichnet

Grandiose Fortsetzung - Fantasy mit Suchtfaktor. Nachdem mich Melissa K. Roehrich bereits mit „Lady of Darkness“ begeistern konnte, stand für mich fest: Der zweite Band muss gelesen werden. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich liebe einfach alles an dieser Fortsetzung!

„»Wahre Stärke, Lady der Dunkelheit, ist, schweren Zeiten mit Mut zu begegnen. Wahre Stärke ist, wieder und wieder aufzustehen. Zu glauben, dass man für eine Zeit wie diese geschaffen wurde und sich allen Widrigkeiten stellen kann. Wahre Stärke bedeutet Hoffnung zu haben, selbst wenn die Sterne verlöschen.«“ Zitat aus „Lady of Shadows“, Seite 15.

Den Leser erwartet keinesfalls ein typischer Mittelband. Ganz im Gegenteil: Man darf sich auf ein Werk freuen, das genauso detailliert und liebevoll ausgearbeitet ist wie der Reihenauftakt. Melissa K. Roehrich beweist in dieser Fortsetzung, dass sie nicht nur gut unterhalten kann, sondern auch ein Talent zum Geschichten erzählen hat. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und war völlig gefangen in der Welt, die sie erschaffen hat. Die Geschichte knüpft nahtlos an den ersten Band an und startet direkt voller Spannung. Dank des angenehmen Schreibstils und der packenden Handlung fliegen die Seiten nur so dahin. Es ist fast unmöglich, sich dieser Geschichte zu entziehen. Den Leser erwarten actionreiche Szenen, überraschende Momente und spannende Enthüllungen.

„»Alle Sterne werden in der Dunkelheit geboren, Scarlett. Die Dunkelheit erlaubt es uns, sie zu sehen. Du entscheidest, ob sie es wert sind, für sie zu kämpfen.«“ Zitat aus „Lady of Shadows“, Seite 179.

Auch die Figuren haben mich wieder voll überzeugt. Wer starke Charaktere liebt, wird hier absolut auf seine Kosten kommen. Es gibt so viele Protagonisten, die man einfach ins Herz schließen muss. Ich liebe vor allem den Found Family Trope, den ich richtig fühlen konnte. Insgesamt bewegt sich die Handlung in diesem Band noch stärker in Richtung High Fantasy. Es werden viele neue Charaktere eingeführt und der Leser erhält spannende Einblicke in andere Reiche und deren Geheimnisse. Zum Ende hin verdichtet sich die Handlung immer mehr und eine Enthüllung folgt der nächsten. Ich hoffe so sehr, dass der dritte Band nicht so lange auf sich warten lässt.

FAZIT: Auch im zweiten Band der „Liebe und Dunkelheit“ Reihe setzt Melissa K. Roehrich routiniert alle Elemente ein, die das Herz von Fantasyfans höherschlagen lassen: spannende und actionreiche Szenen, überraschende Momente und ein Ende, das weitere unerwartete Wendungen im Folgeband verspricht. Von mir gibt es für diesen starken Mittelband volle 5 Sterne. Ich freue mich schon riesig darauf, im nächsten Band erneut in diese faszinierende Welt einzutauchen. Diese Reihe hat definitiv das Potenzial, eine meiner Lieblingsreihen zu werden.

Bewertung vom 11.04.2025
Eislotus. Wasser findet seinen Weg / Bücher der Macht Bd.1
Grimm, Liza

Eislotus. Wasser findet seinen Weg / Bücher der Macht Bd.1


sehr gut

Ein Buch, in dem „Die Tribute von Panem“ auf „Avatar – Der Herr der Elemente“ trifft? Mit tödlichen Wettkämpfen, politischen Intrigen und Elementar-Magie? Dieser Mix machte „Eislotus“ für mich zu einem Must-Read. Ein weiterer Pluspunkt ist die wunderschöne Gestaltung der Erstauflage. Cover und Farbschnitt sehen einfach wunderschön aus.

In einer Welt, in der Seelenbücher Macht über die Elemente verleihen, reist die Wassergesandte Nara zur Akademie der vier Reiche. Dort entscheidet ein erbarmungsloser Wettkampf, wer künftig über die begehrten Buchbinder herrscht. Als Gesandte des Wassers tritt Nara an, um mit Hilfe der Buchbinder ihre Heimat zu retten.

„Wasser findet seinen Weg. Für Nara bedeutete dieser Satz Hoffnung. Die Aussicht darauf, am Ende an dem Punkt zu sein, den der Mond für sie vorsah. Für ihre Gegner war er eine Drohung. Das Versprechen, von einer Welle überrollt zu werden, ganz gleich, wie sehr sie sich auch wehrten.“ Zitat aus Eislotus von Liza Grimm, Seite 7.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und lockeren Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Liza Grimm hat es geschafft, mich direkt ab der ersten Seite zu fesseln. Besonders begeistert hat mich das originelle Magiesystem rund um die Seelenbücher – eine Idee, die ich in dieser Form bisher noch nicht gelesen habe. Die Vorstellung, dass man mit dem verstorbenen Besitzer eines solchen Buches in Kontakt treten kann, fand ich gleichzeitig tröstlich und wunderschön. Seelenbücher werden in der Familie weitergegeben und tragen nicht nur große Macht in sich, sondern können für ihren Träger auch gefährlich werden. Man merkt beim Lesen schnell, wie viel Überlegung und Detailarbeit die Autorin in die Entwicklung dieses Magiesystems gesteckt hat. Die Umsetzung ist sehr gelungen.

Die Hauptfigur Nara war mir von Anfang an sympathisch. Sie überzeugt mit Mut, Intelligenz und ihrer Loyalität. Neben ihr steht vor allem Katso, ihr eigentlicher Rivale, im Mittelpunkt der Geschichte. Besonders positiv fand ich, dass das Buch auf eine Liebesgeschichte verzichtet und stattdessen den Fokus auf Freundschaft legt. Gerne hätte ich noch mehr über die Nebenfiguren erfahren – insbesondere über die anderen Mitstreiter an der Akademie. Der Weltenbau ist eher schlicht gehalten, wird aber angedeutet und macht neugierig auf mehr im nächsten Band.

Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich der Vergleich mit „Die Tribute von Panem“. Dieser weckt die Erwartung, dass gefährliche Prüfungen eine zentrale Rolle spielen – tatsächlich nehmen diese aber nur einen geringen Teil der Handlung ein und wirken im Vergleich zu den Hungerspielen eher unspektakulär. Die Geschichte selbst verläuft überwiegend ruhig, mit gelegentlichen Spannungsmomenten. Trotzdem gelingt es Liza Grimm, auch ohne große Überraschungen, bestens zu unterhalten. Den Leser erwarten Lügen, Intrigen und undurchsichtige Rivalen vor dem Hintergrund eines Akademie-Settings.

FAZIT: Mit „Eislotus“ hat Liza Grimm ein Fantasybuch mit einem originellen und spannenden Magiesystem geschaffen. Die Autorin konnte mich von der ersten Seite an in den Bann ziehen und gut unterhalten. Auch wenn meine Erwartungen an die tödlichen Prüfungen nicht ganz erfüllt wurden, habe ich Nara und Katso gerne auf ihrer Reise begleitet und freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 11.04.2025
Der Jasmin-Thron (Die brennenden Reiche 1): Eine sapphische Romantasy   World-Fantasy-Award-Gewinner und Booktok-Sensation!
Suri, Tasha

Der Jasmin-Thron (Die brennenden Reiche 1): Eine sapphische Romantasy World-Fantasy-Award-Gewinner und Booktok-Sensation!


ausgezeichnet

Ihr liebt High Fantasy? Dann ist die Trilogie „Die brennenden Reiche“ vielleicht genau das Richtige für euch. Mit „Der Jasmin Thron“ legt Tasha Suri einen Reihenauftakt vor, der vor allem jene Leser begeistern dürfte, die Bücher mit komplexen Handlungssträngen mögen. Man darf sich auf ein Werk freuen, das in einer indisch inspirierten Welt spielt, die von einem fanatischen Kaiser regiert wird.

Prinzessin Malini, von ihrem Bruder verbannt, träumt im Tempelgefängnis vom Umsturz. Priya, eine Magd mit verbotener Magie, sucht im Verborgenen nach ihrer Vergangenheit. Als sich ihre Wege kreuzen, entsteht eine gefährliche Allianz. Gemeinsam könnten sie ein ganzes Reich brennen lassen.

Die besondere Stärke dieses Werkes liegt in den unterschiedlichen Handlungssträngen. Der Leser folgt mehreren Protagonisten. Die verschiedenen Handlungsstränge geben einen guten Einblick in verschiedene Bereiche des Kaiserreiches und lassen ein interessantes Gesamtbild entstehen. Tasha Suri gelingt es mühelos, den Leser in die Geschichte der verschiedenen Protagonisten zu ziehen. Die wichtigsten Charaktere sind sehr gut gezeichnet und facettenreich. Ich habe den Weg von Malini und Priya mit Spannung verfolgt. Neben diesen beiden Hauptprotagonistinnen begleitet der Leser Bhumika, die Frau des Regenten und die Herrin von Priya, sowie den Rebellen Ashok. Tasha Suri ist es ausgesprochen gut gelungen, alle Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. Nach und nach offenbart sich dem Leser, in welchem Verhältnis die Protagonisten untereinander stehen. Es gibt noch weitere POVs, die teilweise aber recht unbedeutend sind. Diese werden sehr kurz gehalten und einige dienen nur dazu, eine Szene intensiver darzustellen.

Die Autorin verfügt über einen einnehmenden Schreibstil, der die von ihr erschaffene Welt lebendig werden lässt. Sowohl der Weltenaufbau als auch das Magiesystem sind gut durchdacht. Tasha Suri haucht der von ihr erschaffenen Welt mit Leichtigkeit Leben ein und nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise in ein zerrüttetes Kaiserreich. Die Autorin enthüllt nur langsam, Stück für Stück, die Hintergrundgeschichte und die Motive der Charaktere. Wie für High Fantasy üblich, nimmt die Autorin sich sehr viel Raum für die Einführung in die Welt und die Vorstellung der Charaktere. Dadurch ist das Tempo sehr gemächlich. Ich habe die gesamte Geschichte trotzdem mit Spannung verfolgt und nur kleine Längen wahrgenommen. Zum Ende hin wird das Tempo deutlich gesteigert. Immer mehr dunkle Geheimnisse werden enthüllt und den Leser erwarten einige überraschende Wendungen. Bei diesem ersten Band handelt es sich um klassische, tiefgründige High Fantasy mit Politikanteil. Es ist kein Romantasy Buch. In diesem Reihenauftakt gibt es keine Liebesgeschichte, nur die zarte Annäherung zweier starker Frauen.

FAZIT: Komplex, magisch und eindringlich: Mit „Der Jasmin Thron“ hat Tasha Suri einen starken Reihenauftakt geschaffen, der durch einen komplexen Handlungsaufbau und facettenreiche Charaktere zu gefallen weiß. Insgesamt bietet dieses Buch einfach alles, was das High Fantasy-Herz begehrt: Einen gut durchdachten Weltenentwurf, ein interessantes Magiesystem, facettenreiche Charaktere und eine komplexe Handlung. Von mir gibt es volle 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für Fans von klassischer High Fantasy und starken Protagonistinnen.

Bewertung vom 02.04.2025
Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven - Romantische Hexen-Cozy-Fantasy mit magischem Farbschnitt nur in der 1. Auflage
Handel, Christian

Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven - Romantische Hexen-Cozy-Fantasy mit magischem Farbschnitt nur in der 1. Auflage


sehr gut

Eine humorvolle Hexengeschichte mit verwunschener Landhaus-Atmosphäre und dunklen Familiengeheimnissen – dieses Szenario hatte mich magisch angezogen. Und da ich die Bücher von Christian Handel liebe, musste ich „Beneath the Ivy“ unbedingt lesen.

Die 16-jährige Hexe Marissa lebt mit ihrer Familie in einem alten Landhaus auf einer Insel. Doch die Idylle bröckelt, als ihre verbannte Tante Gladys plötzlich zurückkehrt. Seltsame Dinge geschehen: Ihre Cousine wird krank, und alle durchleben denselben Tag immer wieder. Marissa sucht fieberhaft nach Antworten – warum wurde Tante Gladys verstoßen? Welche Geheimnisse birgt das Haus? Und wie entkommt sie der Zeitschleife?

Christian Handel punktet wie gewohnt mit einem bildhaften und lockeren Schreibstil, der den Leser schnell gefangen nimmt. Das Buch liest sich sehr angenehm und wird vor allem jüngeren Lesern gut gefallen, da es leicht fällt, sich mit der Teenagerhexe Marissa zu identifizieren. Marissa ist eine starke Protagonistin – mutig, klug und sehr mit ihrer Familie verbunden. Sie würde alles tun, um ihre Liebsten zu schützen. Die junge Hexe ist zudem nicht die übliche Superheldin, die unglaubliche Kräfte hat. Daher scheut Marissa sich nicht davor, auch mal um Hilfe zu bitten. Auch ihre innere Zerrissenheit wird sehr gut dargestellt. Insgesamt kommt ihre Charakterdarstellung erfrischend ehrlich und authentisch daher. Auch die anderen Protagonisten wurden mit viel Liebe gezeichnet.

Die Idee der Zeitschleife konnte mich auf Anhieb faszinieren und begeistern. Ich liebe es, wie der Autor dem Leser näherbringt, was kleinste Veränderungen für Auswirkungen haben können. Die Umsetzung dieses Themas ist sehr gelungen. Zudem liebe ich lebendige Häuser und habe den eigenwilligen Charakter von Marissas Heim sehr ins Herz geschlossen. Christian Handel versteht es perfekt, unterschwellige Spannung aufzubauen. Die Geschichte ist locker, leicht und sehr cozy. Trotzdem spürt man die ganze Zeit das drohende Unheil. Dadurch bleibt die Geschichte bis zum Schluss spannend.

Mit "Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven" hat Christian Handel einen magischen Lesespaß geschaffen, der vor allem jüngere Leser und Fantasy-Einsteiger begeistern wird. Eine junge Hexe, ein lebendiges Haus und dunkle Familiengeheimnisse lassen Teenagerherzen höherschlagen.

Bewertung vom 19.03.2025
Lady of Darkness / Liebe und Dunkelheit Bd.1
Roehrich, Melissa K.

Lady of Darkness / Liebe und Dunkelheit Bd.1


ausgezeichnet

„Lady of Darkness“ ist der erste Teil der Dark-Romantic-Fantasy Reihe „Liebe und Dunkelheit“ und stammt aus der Feder von Melissa K. Roehrich. Die Autorin punktet mit einem fesselnden und einnehmenden Schreibstil, der die von ihr erschaffene Welt lebendig werden lässt. Melissa K. Roehrich nimmt sich zudem ausreichend Raum für Details und tiefere Einblicke. Dadurch ist das Tempo zu Beginn recht ruhig. In diesem ersten Band ist der Weltenaufbau noch nicht komplex, hat mir aber dennoch sehr gut gefallen. Der Leser erfährt einige Details über die anderen Reiche und die dort lebenden Wesen. Die Charaktere sind alle gut greifbar und wirken authentisch. Der Leser verfolgt den Weg von Scarlett, die eine der gefürchtetsten Killerinnen des Assassinenkönigs ist. Mit Scarlett hat die Autorin eine facettenreiche Protagonistin geschaffen. Scarlett ist auf der einen Seite stark, skrupellos und absolut tödlich. Auf der anderen Seite verbirgt sich hinter der Maske der Killerin eine verletzliche junge Frau, die einen verlorenen Eindruck macht und häufig weint. Diese Ambivalenz ist in Fantasyromanen selten und hat mich sofort fasziniert. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet, viele von ihnen habe ich schnell ins Herz geschlossen.

»Wir aus dem Schwarzen Syndikat werden aus gutem Grund böse, hinterhältig und grausam genannt. Heute Abend werde ich all das sein, nur ohne Blut und Stahl. Ich wurde in der Dunkelheit aufgezogen. Deshalb fühle ich mich dort wohler, aber es ist zu leicht, sich darin zu verlieren.« Zitat aus „Lady of the Darkness“, Seite 360.

Während der ersten Hälfte des Buches war ich zugegeben etwas enttäuscht, da die Entwicklung einer typischen Romantasy-Geschichte gleicht. Der Leser bekommt nur sehr wenig von Scarletts Tätigkeit als Assassine zu sehen. Das Kennenlernen aller Charaktere und vor allem die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Ryker und Scarlett stehen stark im Vordergrund. Doch dann folgt die Kehrtwende: Das Tempo wird rasant angezogen, eine Enthüllung jagt die nächste, und Scarletts außergewöhnlichen Fähigkeiten kommen endlich voll zur Geltung. Man ahnt die ganze Zeit, dass im Dunkeln etwas lauert, aber die Wahrheit hat mein Herz zerrissen und es sind einige Tränen geflossen. Die Triggerwarnung sollte hier definitiv beachtet werden. Besonders beeindruckend ist, wie eindringlich die Autorin Scarletts Schmerz schildert. Man fühlt förmlich die Dunkelheit, die ihre Seele umgibt. Das berührende Nachwort der Autorin zeigt, dass hier persönliche Erfahrungen mit Schmerz und Verlust eingeflossen sind. Ich danke Melissa K. Roehrich von Herzen für ihren Mut, aus ihren eigenen Gefühlen zu schöpfen.

»Ich habe Callan viel von mir gegeben«, flüsterte sie, »aber er versteht nicht, dass die Dunkelheit manchmal tröstlicher ist als das Licht «. Zitat aus „Lady of Darkness“, Seite 336.

FAZIT: Melissa K. Roehrich hat mich mit „Lady of Darkness“ vollkommen überrascht. Was zunächst wie eine typische Romantasy-Geschichte beginnt, entwickelt sich zu einer tiefgründigen Erzählung über Schmerz, Verlust und Trauer. Ich habe höchsten Respekt davor, wie die Autorin ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle mit der Handlung verwoben hat. Nach einer ruhigen ersten Hälfte nimmt die Handlung rasant an Tempo auf, und es geht Schlag auf Schlag. Besonders gefallen haben mir auch die Ansätze, die in Richtung High Fantasy gehen. Der Cliffhanger war fies und ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen. Für mich war es Liebe auf den zweiten Blick – doch letztendlich hat mich dieses Buch völlig mitgerissen und tief berührt. Von mir gibt es 4,5 Sterne und ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es mit Scarlett und ihren Gefährten weitergeht.