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Yagmur

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Bewertung vom 02.12.2013
Seelen im Eis
Yrsa Sigurdardóttir

Seelen im Eis


sehr gut

Odinn wird ein Projekt zugeteilt. Er
soll untersuchen, ob die Jungen in dem Erziehungsheim Krokur durch
schlechte Behandlung oder Gewaltanwendung bleibende Schäden
davontragen und somit möglichweise ein Anrecht auf Entschädigung
haben. Dabei untersucht er auch den mysteriösen Tod zweier Jungen in
dem Erziehungsheim. Er ermittelt tiefgründig, um Antworten auf seine
Fragen zu erhalten. Doch langsam häufen sich Parallelen zu seinem
Leben. Und gleichzeitig rückt das Bedrohliche immer näher.


"Seelen im Eis" ist das erste
Buch von Yrsa Sigurðardóttir, das ich gelesen habe. Obwohl auf dem
Cover "Unbedingt lesen!" geklebt ist, hatte ich am Ende
nicht wirklich den Eindruck erhalten.

Zu Beginn begegnet sich der Leser mit
dem Ende der Geschichte. Jedoch wird dem Leser der Hintergrund nicht
übermittelt, sodass die Spannung weiterhin vorhanden bleiben kann.
Dabei gibt es in der Geschichte zwei Handlungsstränge. Der eine
Handlungsstrang stellt die Gegenwart dar, in der Odinn eine
Untersuchung leitet, und der andere die Vergangenheit, in der über
das Erziehungsheim in Krokur erzählt wird. Diese Sprünge zwischen
den Zeiten erschweren nicht das Lesen. Vielmehr wird dadurch die
Spannung der Geschichte erhöht und die Neugier des Lesers geweckt,
in welchem Zusammenhang diese Handlungsstränge stehen würden.

Nach der Einführung "Das Ende"
lernt der Leser Odinn kennen. Zuvor war er ein Wochenendvater. Nach
dem Tod seiner Ex-Frau ist er nun ein alleinerziehender Vater. Seine
Beziehung zu seiner Tochter Run ist nicht problemfrei. Ich konnte
mich in ihn hineinversetzen und mit ihm schnell eine Freundschaft
schließen. Auch die anderen Charaktere habe ich freundlich
aufgenommen. Vor allem mit Aldis habe ich mitgefühlt.
Die
Geschichte lässt sich leicht lesen. Duch den angemesseen Schreibstil
wird der Leser gefesselt. Sigurðardóttir erzählt gründlich
und teilweise gruselig. Die Atmosphäre in Island stellt sie düster
und beänstigend dar, die aber nicht, wie gewünscht, zur Gänsehaut
gesorgt hat.
Am Ende der Geschichte ich einige offene Fragen, die
ich gerne beantwortet bekommen hätte. Es wäre wünschenswert
gewesen, wenn die Geschichte in sich einstimmig und abschlossen wäre.

Lieblingszitat:
"Stets wurde jemand bestraft, wenn
ein Verbrechen begangen worden war, nur nicht immer der Schuldige."

Fazit:
Ein spannender Thriller, der den Leser
fesselt. Vielleicht sollte man diese Lektüre doch nicht abends
lesen.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.