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Books of Tigerlily
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Saarbrücken

Bewertungen

Insgesamt 180 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2025
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


ausgezeichnet

Joel Dicker gehört zu den Autoren, von denen ich ungesehen jedes Buch lese - ich weiß einfach, dass es mich durchweg unterhalten wird. So auch mit seinem neuesten Werk, Ein ungezähmtes Tier. Hiermit hat Joel Dicker mir wieder einmal bewiesen, wieso er zu meinen liebsten Autoren zählt und wieso ich seine Bücher jedem Leser uneingeschränkt ans Herz lege.

Mich hat der Roman bereits ab der ersten Seite gefesselt. Dicker erzählt aus einem idyllischen Vorort, der bei näherem Hinsehen alles andere als idyllisch ist. Typisch Dicker, entfalten sich im Laufe der Handlung menschliche Abgründe und kriminelle Machenschaften, vermeintlich perfektes Familienglück ist mehr Schein als Sein. Dabei geht der Leser Dicker immer wieder auf den Leim, wenn er aufgrund eines ersten Eindrucks die Untiefen der Gesellschaft so nicht erwartet hätte.

Und genau das macht die Bücher von Joel Dicker aus. Eine spannende Story, erzählt aus verschiedenen Perspektiven, bei denen nach und nach die gesellschaftliche Fassade entblättert wird. Der Autor verknüpft geschickt Kriminalgeschichte mit Gesellschaftsporträt, perfekt geplottet und hochkomplex, durchdacht bis ins letzte Detail. Allein das beeindruckt und liefert eine perfekte Vorlage für eine Verfilmung.

Mit Ein ungezähmtes Tier hat Joel Dicker wieder einmal gezeigt, dass er einfach rundum perfekte Romane schreiben kann.

Bewertung vom 16.02.2025
Willud, Laura

Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1


sehr gut

Ich muss zugeben, dass das Cover nicht direkt meine Aufmerksamkeit erregt hat, der Klappentext dafür umso mehr. Im Fokus der Geschichte steht ein Profi Basketball Spieler mit einer mysteriösen Vergangenheit und eine neugierige Sportjournalistin.

Natürlich möchte diese sein Geheimnis aufdecken, wodurch das Buch neben der Romance noch einen weiteren Handlungsstrang erhält und für Spannung gesorgt ist. Die Lovestory ist sehr süß gehalten, zwischen den Protagonisten knistert es schnell und beide sorgen für viel Gefühl und Leidenschaft. Als Paar haben sie mir wirklich gut gefallen und ihre Romance konnte mich gut unterhalten.

Auch der Sport kommt als Rahmen für diese Lovestory nicht zu kurz, das Thema Basketball fließt schön in die gesamte Geschichte ein und ist auch authentisch dargestellt. Nicht nur für Basketball Begeisterte oder aktive Spieler ist diese Sport Romance geeignet.

Bewertung vom 16.02.2025
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

Ich liebe das Alte Ägypten, ich liebe Abenteuer-Filme wie Die Mumie und ich liebe Fantasy-Romane. What the River knows vereint einfach all dies und noch viel mehr. Man merkt also, ich bin schwer begeistert von diesem Buch!

What the River knows spielt im goldenen Zeitalter der Archäologie und verbreitet bereits dadurch einen tollen Flair. Das Setting in Ägypten mit Großstadt und Ausgrabungsstätte möchte man am liebsten selbst besuchen.

Auch die Handlung folgt klassischen Abenteuer-Romanen. Es gilt, gemeinsam mit der Protagonistin Geheimnisse aufzudecken und einen Schatz zu jagen. Hier trifft sie auf einige Charaktere, die alle ihre eigenen Ziele zu verfolgen scheinen. Natürlich gibt es auch einen Love Interest, der Zeug zu einem Book Boyfriend hat.

Insgesamt ein wirklich spannender Plot, der den Figuren genug Raum zur eigenen Entwicklung gibt. Dabei hat die Autorin eine geschickte Prise an Fantasy-Elementen zugemischt, die die Handlung abrunden und zu etwas ganz besonderem machen!

Bewertung vom 16.02.2025
Peñaranda, Chloe C.

The Stars are Dying / Nytefall Bd.1


sehr gut

The Stars are dying entführt in eine aufregende neue Fantasywelt voller Mystik und Geheimnisse. Ein großes Lob an dieser Stelle an den Verlag für die wirklich außergewöhnlich schöne Aufmachung des Buches, ein wirkliches Schmuckstück im Bücherregal.

Mich hat aber nicht nur der Look überzeugt, auch inhaltlich hat The Stars are dying meinen Nerv getroffen. Der Leser taucht hier ein in eine geheimnisvolle Welt und trifft auf Vampire und gefährliche Spiele. Dabei begleitet man Protagonistin Astraea, die sich einigen Gefahren und Herausforderungen gegenüber sieht und dabei auch sich ihrer eigenen Vergangenheit stellt. Dabei trifft man auf den düsteren und mysteriösen Nyte, der sicherlich Potential als Shadow Daddy mitbringt.

Die Handlung ist spannend und konnte mich an die Seiten fesseln, wobei einige Szenen Ähnlichkeiten von der Grundidee mit anderen Büchern aufwiesen. Die Autorin hat hier nicht das Rad neu erfunden sondern gängige Elemente in ein neues und außergewöhnliches Worldbuilding gegossen. Ich mochte die erzeugte Stimmung und den Plot tatsächlich sehr gerne. Für mich ein überzeugendes Debüt.

Bewertung vom 05.01.2025
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Richard Osman konnte mich - wie so viele Leserinnen und Leser weltweit - mit dem Donnerstagsmordclub restlos begeistern. Wir finden Mörder ist sein neuester Roman, mit dem er (hoffentlich) eine weitere Reihe beginnt.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Protagonistin Amy, eine Personenschützerin, die plötzlich selbst in den Fokus mysteriöser Todesfälle gerät. Dabei stellt der Autor ihr eine Reihe weiterer Protagonisten und Nebencharakerte an ihrer Seite und einige Bösewichte gegenüber, mit denen er wie bereits beim Donnerstagsmordclub sein Geschick für Figuren, Charakterentwicklung und Interaktion beweist.

Bereits die zum Teil skurril und schrullig aber dennoch liebenswürdig anmutenden Charaktere haben einen hohen Unterhaltungswert und machen dieses Buch zu etwas Besonderem.

Aber auch die Handlung kann durchweg fesseln und unterhalten, denn gemeinsam mit Amy und ihren Gefährten jagen wir durch die Welt der Influenzer, Auftragskiller und fiesen Gangsterbosse und Gentlemangangster. Die Story entfaltet sich nach und nach mit einer sehr aktuellen Idee, mit der Richard Osman mich komplett abgeholt hat. Daneben hat er mich immer wieder mit vielen Wendungen überrascht und auch mit der Auflösung habe ich nicht gerechnet.

Spätestens mit Wir finden Mörder sollte jeder Krimiliebhaber Richard Osman und seine Geschichten auf dem Schirm haben. Ein unverwechselbarer Stil, ein Gemisch aus Charakterschau und spannendem Krimi versprechen Unterhaltung auf Spitzenniveau.

Bewertung vom 02.12.2024
Braun, Ruby

Grace / Academy of Dream Analysis Bd.2


ausgezeichnet

Der Auftakt der Academy of Dream Analysis-Reihe, Vengeance von Ruby Braun, war mein letzter richtiger Impulskauf und gleichzeitig Überraschungshit. Nun geht es weiter mit Nemesis und Mercy.

Die Handlung setzt genau da an, wo der erste Teil so spektakulär geendet hat und es bleibt dramatisch. Der Leser erhält kaum eine Sekunde zum Durchatmen, die Spannung wird auf einem hohen Level gehalten und lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Dabei weiß die Autorin immer wieder zu überraschen, ich habe die Wendungen so nicht vorausahnen können.

Auch der Schreibstil hat mich wieder völlig abgeholt ebenso wie die Charaktere, die allesamt tiefgründig sind. Hier gibt es kaum eine scharfe Abgrenzung von Gut und Böse sondern es herrschen alle möglichen Schattierungen dazwischen vor, was auch die Interaktion der Personen so spannend hält.

Neben Handlung und Protagonisten kann das Buch aber auch wieder durch ein tolles Dark Academy Setting glänzen. Die Academy of Dream Analysis ist wirklich einzigartig und besticht durch eindrückliche Beschreibungen und der Lage im hohen Norden, perfekt passend zur Story. Nicht nur das Academy-Setting trägt dazu bei, dass eine düstere, geheimnisvolle und oft auch etwas schauerliche Atmosphäre entsteht, die einen krassen Sog auslöst und den Leser gefangen nimmt.

Ein rundum gelungenes Buch, ein toller Abschluss dieser außergewöhnlichen Dilogie.

Bewertung vom 29.10.2024
Sanyal, Mithu

Antichristie


sehr gut

Mit Antichristie legt Mithu Sanyal erneut einen Roman vor, der es zurecht auf Nominierungslisten geschafft hat.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Protagonistin Durga, die als Drehbuchautorin eine kritische Agatha Christie-Verfilmung umsetzen soll. Doch plötzlich reist der Leser auch in die Vergangenheit und blickt auf indische Revolutionäre gegen die britische Kolonialisierung. Durga ist dabei das verknüpfende Element zwischen verschiedenen Zeitebenen und Handlungssträngen und ermöglicht dem Leser so Einblicke.

Einblicke in das Leben einer Familie mit Migrationshintergrund und in die Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen, Einblicke in die Kolonialisierungspolitik des British Empire und dem Aufbegehren der kolonisierten Länder sowie in die Gesellschaft Indiens, die selbst in starren Strukturen gefangen ist, auch heute noch.

Teilweise wollte mir die Autorin hier zuviele schwere Brocken an Themen unterbringen, dennoch gelang ihr der Spagat zwischen all diesen dann doch irgendwie mit Witz und Humor und einem einnehmenden Stil. Mithu Sanyal hat sich viel vorgenommen und einen gelungenen Roman geschaffen, der sicherlich viele Leser begeistern wird.

Bewertung vom 29.10.2024
Bogdan, Isabel

Wohnverwandtschaften


sehr gut

Isabel Bogdan ist vielen sicherlich bekannt durch ihre Romane Laufen und Der Pfau. Mit Wohnverwandtschaften ist ihr neuester Roman bei Kiepenheuer & Witsch erschienen, der eine zusammengewürfelte WG und deren Bewohner in den Mittelpunkt stellt.

Startpunkt der Handlung ist der Einzug von Constanze in die besagte WG, die dort auf einen bunt zusammengewürfelten Haufen an Charakteren trifft. Erzählt wird in abwechselnden Perspektiven oder in gemeinsamen Szenen in Dialogform, das mochte ich sehr, brachte es doch einen tollen Drive in die Handlung.

Bei allen Protagonisten blickt man schnell hinter die Fassade, denn jeden treibt sein ganz eigenes Thema um. Die Autorin hat dabei sehr sensibel und unaufgeregt viele gesellschaftliche Themen einfließen lassen, die zum einen nachdenklich machen. Abgewechselt wird dies immer wieder mit auflockernden Szenen der WG, die den Leser zum Schmunzeln bringen.

Eine kurzweilige aber intensive Lektüre, die ich sehr mochte. Vor allem die Aufbereitung der Themen wie Verlust und das Älterwerden hat Isabel Bogdan toll umgesetzt.

Bewertung vom 29.10.2024
Jones, Dan

Winterwölfe


sehr gut

Essex Dogs war einer meiner letzten Überraschungshits, konnte mich der Historiker Dan Jones doch mit seinem Romandebut komplett überzeugen. Nun legt er mit Winterwölfe nach und erzählt damit den zweiten Teil in seiner Essex Dogs-Trilogie, die den Hunderjährigen Krieg zum Thema hat.

Im Fokus steht erneut die Söldnertruppe der Essex Dogs rund um deren Anführer Loveday, die alle gezeichnet sind von den Strapazen seit ihrer Anlandung in Frankreich, dargestellt im Auftaktroman. Winterwölfe knüpft dabei relativ nahtlos an die dortige Handlung an und erzählt die Geschichte der Dogs weiter, die in abwechselnder Perspektive eindrücklich von ihren Erlebnissen im Krieg erzählen.

Und genau das macht diesen Roman wie auch bereits Essex Dogs so besonders. Durch die Feder des Autors fließen wahnsinnig gut recherchierte historische Hintergründe in die Handlung ein und werden ergänzt durch die vielfältig ausgestalteten Protagonisten. Die Historie bildet den Rahmen für eine komplexe und spannende Handlung, bei der man als Leser auch allzu oft ins Reflektieren kommt über seine eigenen moralischen Grenzen. An mancher Stelle kommt man etwas aus dem Tritt aufgrund der häufigen Szene- und Perspektivwechsel, das fängt sich dann aber schnell wieder.

Ein fesselndes Buch, dass ungeschönt und in all seinen Details die Gräuel des Kriegsalltags für die Beteiligten beleuchtet und dabei dennoch die Leserschaft mit den Essex Dogs mitfiebern lässt. Auf jeden Fall lesenswert!

Bewertung vom 24.10.2024
Score, Lucy

The Christmas Fix


sehr gut

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es wird cozy. Da kommen Bücher mit weihnachtlichem Bezug gerade recht, um in festliche Stimmung zu kommen. Mit The Christmas Fix hat Lucy Score nun ebenfalls ein solches Buch auf dem deutschen Markt veröffentlicht.

Ich bin riesiger Fan der Autorin, ihre Knockemout-Reihe gehört zu meinen liebsten Romance-Büchern. Dementsprechend hohe Erwartungen hatte ich an The Christmas Fix. Mit Knockemout kann es zwar nicht mithalten, dennoch bot es mir süße Unterhaltung mit weihnachtlichem Touch.

Das Setting versprüht ebenfalls einen charmanten Kleinstadt-Flair mit passendem grumpy aber sexy Bürgermeister sowie einigen Nebencharakteren, die Witz und Charme versprühen. Catalina ist eine Protagonistin, die oberflächlich perfekt scheint, die aber einiges an Tiefe mitbringt. Das erkennt nach und nach auch Bürgermeister Noah. Zwischen den beiden sprühen wundervoll die Funken und es herrscht eine klassische Hassliebe. Es wird dann schnell spicy zwischen den beiden.

Insgesamt war mir einiges an der Entwicklung ihrer Lovestory zu glatt, wer hier also Drama und Tiefe erwartet wie bei Knockemout, dem wird sicherlich etwas fehlen. The Christmas Fix ist dagegen eine flüssige, süße und gleichzeitig sexy Story mit weihnachtlicher Atmosphäre von einer Autorin, die einfach schreiben kann.