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Märchens Bücherwelt
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Wolfenbüttel

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Insgesamt 257 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2025
Turansky, Carrie

Das Tagebuch von Longdale Manor


ausgezeichnet

Dieses Werk ist weit mehr als ein historischer Roman – es ist ein tiefgründiges Glaubenszeugnis, das die Leser nicht unberührt lässt. Mit großer Sensibilität verbindet die Autorin die Geschichten zweier Epochen: 1912, als Charlotte Harper ihre Erfahrungen und seelischen Konflikte in einem Tagebuch niederschreibt, und 2012, als die Kunsthistorikerin Gwen Morris nach Longdale Manor reist, wo sie neben der Aufzeichnung von wertvollen Antiquitäten auch Wegweiser für ihren eigenen Glauben entdeckt.

Diese gut gelungene Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart macht den Reiz des Romans aus und führt den Leser mitten hinein in die Fragen von Schuld, Vergebung und Neuanfang.

Besonders eindrucksvoll ist, wie authentisch die Glaubensdimension im Roman gezeichnet wird. Die Figuren sind keine makellosen Helden, sondern Menschen mit Zweifeln, Verletzungen und seelischen Narben. Gerade dadurch wirken ihre Begegnungen mit Gottes Liebe umso glaubwürdiger. Wer selbst schon Zeiten der Entmutigung oder des Zweifels durchlebt hat, wird sich wiederfinden in den inneren Kämpfen und in der Sehnsucht nach Frieden. Vorbilder im Vertrauen auf Gott treten in entscheidenden Momenten auf – nicht belehrend, sondern in schlichter, gelebter Glaubenshaltung.

Dieses unaufdringliche, aber kraftvolle Zeugnis macht die Botschaft des Romans so nachhaltig: Gott begegnet uns auch in Schwachheit, er schenkt Trost, Hoffnung und einen neuen Blick für die Zukunft.

Dass Vergebung nicht nur ein theologisches Konzept bleibt, sondern konkrete Lebensgeschichten heil machen kann, zeigt die Autorin auf bewegende Weise. Die Entwicklung der Figuren macht Mut, selbst Schritte der Versöhnung zu wagen. So entsteht ein literarisches Mosaik, das historische Tiefe mit geistlicher Wahrheit vereint.

Besonders gelungen ist die behutsame Verflechtung sich entwickelnder Freundschaften und zarter Romanzen, die der Handlung Tiefe verleihen – ehrlich, respektvoll und frei von jeder Vorhersehbarkeit oder übertriebener Sentimentalität.

Ein Roman, der Herz und Glauben gleichermaßen anspricht und deshalb zu Recht mit dem Carol Award ausgezeichnet wurde.

Bewertung vom 21.08.2025
Hedlund, Jody

Eine unmögliche Braut


gut

Der Heiratsvermittler Bellamy hat es nicht leicht mit Finola Shanahan: Trotz hilfsbereitem Wesen vergrault sie jeden Bewerber und plant sogar, ins Kloster zu gehen. Erst Riley Rafferty, stur, einfallsreich und geduldig, versucht, ihr Herz zu gewinnen – bis ein Cholera-Ausbruch ihre Pläne durcheinanderwirbelt.

Der Roman stellt sich als durchwachsene Lektüre heraus. Zwar kennt man von der Autorin spritzige Geschichten mit selbstbewussten Heldinnen, doch hier fehlt oft die gewohnte Leichtigkeit. Die Hintergründe der Protagonisten geben Einblicke in ihr Handeln, machen es aber nicht immer nachvollziehbarer. Zahlreiche hitzige Dialoge, ständige Liebesbekundungen und Gefühlswirren wirken bisweilen überladen, ehe einzelne Szenen doch wieder berühren. Positiv fällt der starke familiäre Zusammenhalt auf, ebenso die liebevolle Darstellung der Vaterfiguren.

Auf die christlichen Werte wartet man eher vergeblich, sind sie doch lediglich auf wiederholte Ausrufe des himmlischen Erstaunens oder kurze Worte des Paters beschränkt – verschenktes Potenzial. Manche Dialoge und Situationen wirken sehr draufgängerisch, anzüglich und unausgewogen, was die Sympathie für die Figuren erschwert. Bellamys Methoden, um die Erfolgsquote gegenüber seinem Vater zu steigern, mögen raffiniert wirken – sind aber nicht ganz lupenrein, was mir bei der Ernsthaftigkeit des Themas nicht zugesagt hat.“

Nach dem ständigen Gefühlswirrwarr stellt sich am Ende zwar Erleichterung ein, doch wirkt auch hier vieles zu künstlich und überzeichnet, was bei mir nicht selten für Frust sorgte. Insgesamt bleibt es ein leichter Roman ohne großen Tiefgang, zumal die unsteten Charaktere kaum Raum lassen, echte Nähe zu ihnen aufzubauen. Mit dem Hinweis auf Bellamys nächstes, zeitlich knappes Matchmaking-Projekt wird außerdem schon die nächste Geschichte vorbereitet.

Bewertung vom 05.08.2025
Hannon, Irene

Eine Pension zum Verlieben


ausgezeichnet

Mit Band 10 der Hope Harbor-Reihe entführt Irene Hannon uns erneut an jenen besonderen Ort, an dem Heilung möglich wird – für Herz, Seele und Lebensweg. Es ist eine Geschichte über Neuanfänge, Glauben und darüber, wie wichtig es ist, sich seinen Ängsten und Verletzungen zu stellen.

Im Mittelpunkt stehen diesmal Tierarzt Matt Quinn und Hotelmanagerin Vienna Price, die beide mit emotionalem Ballast im Gepäck nach Hope Harbor kommen. Matt springt für seine Schwester in deren Pension ein – und findet schnell heraus, dass dieses Haus, wie auch er selbst, eine gründliche Renovierung braucht. Vienna, frisch gekündigt und innerlich zerrissen, sucht bei ihrer Mutter Trost – und landet durch eine Fügung genau dort, wo Heilung möglich ist.

Doch was diese Geschichte besonders lebendig macht, ist nicht nur das Hauptpaar – sondern auch ein zweites, stilles Liebespaar im Hintergrund, das mit ganz anderen Sorgen kämpft: existenziellen. Ohne eigenes Verschulden geraten sie in eine Lage, in der ihr Lebensunterhalt bedroht ist. Ihre Geschichte verleiht dem Roman eine zusätzliche emotionale Ebene, berührt durch ihre Bescheidenheit, ihren Zusammenhalt und den tiefen Wunsch, nicht aufzugeben. Sie stehen exemplarisch für viele stille Kämpfer – und man schließt sie schnell ins Herz.
Die christlichen Werte – Mitgefühl, Barmherzigkeit, Vergebung – durchziehen die Handlung wie ein warmes Licht. Sie sind nicht belehrend, sondern einfühlsam integriert und erinnern daran, dass Glaube im Alltag lebendig wird – durch Taten, Zuhören, Dasein.

Natürlich dürfen auch die charmanten Nebenfiguren wie Charley mit seinen weisen Worten und Tacos nicht fehlen, ebenso wenig wie die Möwen Gladys und Floyd – die in ihrer humorvollen, leicht romantisch veranlagten Art für besondere Momente sorgen.

Besonders schön: Hope Harbor bekommt endlich einen eigenen Buchladen – mit einer liebenswert skurrilen Besitzerin, die frischen Wind in die Gemeinde bringt.

Fazit: Mit Humor, Tiefe und Emotionen nimmt dieser Roman seine Leser mit auf eine Reise voller leiser Wendepunkte, rührender Einsichten und aufrichtiger Menschlichkeit. Er lässt lachen, mitfühlen, träumen – und bringt zum Nachdenken. Ein tiefgründiger, bewegender Roman über Vertrauen, Wiederaufbau und Herzensverbindungen.

Und wenn das letzte Kapitel endet, bleibt ein bittersüßer Abschied – doch auch ein warmes Gefühl der Hoffnung auf viele weitere Geschichten aus diesem ganz besonderen Ort. Hope Harbor bleibt auch nach zehn Bänden ein Ort, zu dem man immer wieder gerne zurückkehrt.

Bewertung vom 17.07.2025
Pettrey, Dani

Nur ein falscher Schritt


gut

Mit ihrem neuen Roman startet die Autorin eine Reihe, die im malerischen New Mexico spielt und mit einigen spektakulären Kunstdiebstählen sofort Spannung verspricht. Der Sicherheitsexperte Christian und die ehemalige FBI-Agentin Andi sollen dem Ganzen auf den Grund gehen. Was zunächst als vielversprechender Thriller beginnt, verliert sich schnell in einer überladenen Mischung aus Romanze, Action und immer wiederkehrenden, inhaltlich gleichbleibenden Gebeten, zumeist in Krisensituationen. Diese hätten das Potenzial für mehr Tiefe geboten, bleiben jedoch leider oberflächlich.

Der Einstieg in die Geschichte ist rasant und macht neugierig, doch schon bald leidet der Lesefluss unter der Vielzahl an Charakteren, die schwer auseinanderzuhalten sind – eine selbst erstellte Namensliste auf 1,5 DinA4 Seiten war notwendig, um den Überblick zu behalten. Dies zehrt deutlich am Lesevergnügen.

Statt sich auf die Ermittlungen zu konzentrieren, dominiert eine etwas kitschige und überstürzte Liebesdynamik – nicht nur zwischen den Hauptfiguren, sondern auch bei zwei weiteren Paaren. Die Romantik wirkt aufgesetzt, unterbricht den Spannungsbogen und wird von klischeehaften Selbstzweifeln, Beziehungsdiskussionen und Zukunftsängsten begleitet, was der eigentlichen Handlung die Tiefe nimmt.

Das Setting hingegen – die Schauplätze in New Mexico – überzeugt mit Atmosphäre, und einzelne Figuren bieten durchaus interessante Ansätze.

Insgesamt wirkt der Roman jedoch zu vollgepackt: zu viele Figuren, zu viel Gefühlsduselei, zu viele parallele und teils auch unlogische Handlungsstränge, die auch zum Schluss etliche Fragen offenlassen. Spannung, Romantik und Charakterentwicklung stehen sich hier eher im Weg, statt sich gegenseitig zu bereichern.

„Fazit: Wer auf spannende Hollywood-Romanzen mit ordentlich Action steht, kommt hier sicherlich auf seine Kosten. Für alle, die einen klaren und fokussierten Krimi erwarten, könnte der Reihenauftakt etwas überwältigend wirken. Für mich bleibt es vorerst beim ersten Band – aber jeder hat ja seinen eigenen Geschmack!“

Bewertung vom 02.07.2025
Shocklee, Michelle

Was wir für wahr gehalten haben


gut

Das Cover und der rätselhafte Titel wecken Interesse und geben zusammen mit dem Klappentext einen Ausblick auf eine abwechslungsreiche Reise -zentrales Thema: die Wahrheit. Dabei geht es nicht nur um Ehrlichkeit gegenüber anderen, sondern auch um die Auseinandersetzung mit sich selbst. Das Buch lädt zur Reflexion ein, zeigt wie persönliche Entwicklung durch Verständnis und Mitgefühl für andere möglich wird.

Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen. Im Zentrum der Gegenwartsebene steht Mattie, die Ende der 1960er Jahre mit dem Verlust ihres Zwillingsbruders und der schwerwiegenden Erkrankung ihrer Mutter konfrontiert wird. Ihre Emotionen – Wut, Verzweiflung, Angst – dominieren ihr Denken und Handeln. Inmitten dieser Krise erhält sie von ihrer Mutter eine Sammlung von Briefen, die ihr bisheriges Weltbild erschüttern und eine tiefere Familiengeschichte offenbaren.

Diese Briefe führen die Lesenden in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zu Ava Delaney, deren Schicksal und ihre Begegnung mit dem deutschen Medizinstudenten Gunther eindrucksvoll geschildert werden. Die parallele Erzählweise offenbart nach und nach persönliche und historische Wahrheiten – über Verlust, Lügen und die Narben des Krieges.

Durch die Ich-Perspektive beider Frauen erlebt man ihre sehr unterschiedlichen Verarbeitungsweisen. Dabei fällt die Charakterzeichnung sehr unterschiedlich aus: Mattie agiert häufig impulsiv und überfordert, was es bis zum Schluss nicht leicht macht, eine empathische Verbindung zu ihr aufzubauen. Ava hingegen überzeugt durch innere Ruhe, Tiefe und ihren gelebten Glauben, der ihr Kraft und Orientierung verleiht.

Trotz der bewegenden Schicksale und der gelungenen thematischen Verknüpfung fehlte mir stellenweise die narrative Balance.

Die Vielzahl an Einzelschicksalen und der insgesamt ernste Ton lassen wenig Raum für Momente der Leichtigkeit oder Hoffnung, was der Geschichte eine gewisse Schwere verleiht. Zudem wirken einzelne Passagen redundant oder zu ausführlich.

Die christlichen Aspekte beschränken sich überwiegend auf Zitate oder oberflächliche Bezüge; hier wäre mehr inhaltliche Tiefe wünschenswert gewesen.
Das Ende ist leider zu komprimiert und lässt dadurch einige emotionale Entwicklungen unausgereift zurück. Trotz kleiner Lichtblicke durch einzelne Nebenfiguren überwiegt ein eher bedrückender Gesamteindruck.

Bewertung vom 24.06.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


sehr gut

Verschickungskinder – wenn Kinder und Jugendliche auf Anraten von Ärzten zur Förderung der Gesundheit in so genannte Kurheime geschickt werden. Dieses Thema greift die Autorin in ihrem Roman auf und nachdem ich es beendet habe, musste ich erstmal tief durchatmen.

Die mittlerweile fast 50jährige Susanne, Mutter von einer 26-jährigen Tochter erzählt am Sterbebett ihrer Mutter auf deren Wunsch das erste Mal intensiv über diese Zeit in dem Verschickungsheim in St.Peter Ording. Bis dahin verdrängt, weil ihr nach der Heimkehr keiner geglaubt hat, was sich dort abgespielt hat, ihre Mutter aber ahnt, dass das, was die kleine lispelnde Susi erlebt hat, doch mehr war, als man es in dem Alter der blühenden Phantasie zusprechen konnte.
In Zeitsprüngen erlebt man nicht nur die wachen und dementen Züge von Susannes Mutter, sondern auch nach und nach die grausame, unvorstellbare Zeit in einem der unzähligen Heime und Susis ganz eigene traurige Geschichte, die sie und alle Kinder, die dort waren, für immer geprägt hat.

Mich hat es eiskalt erwischt, es fühlte sich wie ein Emotionstsunami an, der mich gnadenlos überrollt hat, völlig erschüttert, dass Menschen zu so was fähig sind und vor allem, weil man die Gründe einfach nicht versteht. Dieses Heim ist ja kein Einzelfall gewesen, aber dennoch so wichtig, dass dieses dunkle Thema, dass sich von der Nachkriegszeit bis in die 90er Jahre noch basierend auf NS-Ideologie durchgezogen hat, endlich Gehör und Verständnis für die Betroffenen findet.

Am meisten Unverständnis kommt dabei auf, wie geschickt die Heime die Abläufe vertuscht haben, die Kinder eingeschüchtert haben und somit kaum etwas nach außen drang oder nur wenige Eltern sich bewogen fühlten, dagegen anzugehen.
Trotz dieser sehr bedrückenden Erlebnisse fand ich dieses feine Netz der Verbundenheit zwischen den Kindern so niedlich und besonders Susannes Geheimnisse und Erinnerungen bringen etwas zutage, was mich sehr berührt und am Ende sehr gefreut hat.

Ausdrucksstark, bildgewaltig, emotionaler Volltreffer - die Autorin versteht es wieder mal, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und all die Erlebnisse fast selbst spüren zu können. Parallel als Hörbuch fand ich die gesprochene Umsetzung genial, Ulrike Kapfer ist die geniale Besetzung und durch sie ist die Geschichte noch lebendiger geworden.

Eine fiktive Geschichte, die aber auf Tatsachen beruht, wichtig gegen das Vergessen, gegen all die Gräuel an den Kindern, die in solchen Verschickungsheimen das Schlimmste, was man einem kleinen Menschlein antun kann, erleben mussten, meist nur schwer darüber hinwegkamen und vielleicht immer noch damit zu kämpfen haben, jedes auf seine ganz eigene Weise.

Bewertung vom 16.06.2025
Büchle, Elisabeth

Tage wie Buchstabensuppe


ausgezeichnet

Man kann die Wirkung des Buches gar nicht richtig in Worte fassen, so viel gibt es zum Nachdenken und selbst reflektieren. Ganz besonders das Nachwort und die aufkommenden Fragen der Autorin lassen die Geschichte noch intensiver wirken, denn wie viel ist man heute noch bereit, an Zeit zu investieren, sich um Freundschaften zu bemühen, dass es auf Gegenseitigkeit beruht und sich selbst zurückzunehmen, um dem anderen Raum zu gewähren, besonders in schweren Zeiten?

Mit der Goldschmiedin Kayla und ihrem Neubeginn in einer bunt gemischten WG im Ostallgäu erlebt man eine herzerwärmende Geschichte und ihre Begegnung mit der obdachlosen, demenzkranken Lio ist Auslöser für den Beginn großartiger Freundschaft, Zusammenhalt und Selbstlosigkeit.
Jeder der Mitbewohner aber auch deren Freunde zeigen auf ihre Weise, was es bedeutet, Unannehmlichkeiten des Lebens, persönliche Lasten, Ängste aber auch die Umstände einer Krankheit, die wie ein Labyrinth der Gedanken und Erinnerungen wirkt, gemeinsam anzugehen.

Der Umgang miteinander war nicht aufgesetzt, genauso sollten Freundschaften sein, in denen man zusammen lachen und weinen kann, in denen man Gefühle und Geheimnisse austauscht und füreinander einsteht, selbst wenn es einem noch so schwerfällt.

Dabei spielt die geheimnisvolle Lio mit ihren vielen Namen und ihren Auf und Ab Momenten eine große Rolle und dabei gefielen mir die vereinzelten Gedankensplitter von ihr, die wie in Tagebuchauszügen integriert wurden ganz besonders.

Obwohl man anfangs mit vielen Namen konfrontiert wird, so sind sie leicht zuzuordnen und jeden der liebenswerten Menschen schließt man ins Herz, nimmt an seiner Geschichte, seinen Hintergründen teil. Ich hab gelacht, geschluchzt, geschmunzelt und jede einzelne Seite genossen, weil das ernste Thema mit so viel Herz, Liebe und Wärme verarbeitet wurde und deshalb nicht erschwerend, sondern mit einer ganz besonderen Leichtigkeit verbunden ist.

Cover und Titel harmonieren mit dem Inhalt und werden immer wieder hervorgehoben.

Nebenbei erhält man ganz viel Lokalkolorit und Einblicke in die Arbeit von Kayla, so dass man sich als Leser komplett einbezogen fühlt, die Eindrücke und Abläufe fast schon spürbar sind und des Öfteren auch Gänsehaut bereitet haben.

Dieses Buch muss man wirken lassen, es hat Tiefgang, es berührt auch auf christlicher Ebene, wünscht man sich doch Gleichgesinnte, die Wert auf echte Freundschaft legen und füreinander da sind- auch hier in guten und schlechten Zeiten.

Buchstabensuppe – wo Freude und Leid so nah beieinander liegen und zu einer wundervollen, ergreifenden Geschichte zusammengefügt wurden.

Für mich ein Highlightbuch

Bewertung vom 13.06.2025
Knodel, Maya

Unless you try


gut

„Es sei denn Du versuchst es“, so lautet der Titel übersetzt und genau das hat die Autorin mit ihrem Debütroman getan. Sie arbeitet in ihrem Roman mit vielen Kontrasten, die die Protagonistin vor einige Herausforderungen und Entscheidungen stellt. Geprägt von einem schweren Verlust und Mauern, die sie sich zum Selbstschutz aufgerichtet hat, möchte sie die Einladung zu einem Beachvolleyball-Turnier in Malaga von einem angesagten Star nutzen, um ihre Karriere voranzubringen. Genau das ist der erste Kontrast – eintauchen in die Welt der Stars und Reichen, Ruhm und Anerkennung, der großen Hoffnung irgendwie dazugehören zu können und Chancen zu nutzen. Doch gleichzeitig lernt sie auch die andere Seite Malagas kennen, die entspannte, gelassene Art, die Ausgeglichenheit, innere Ruhe und Frieden ausstrahlt und das unter anderem in Form von einem knuffigen Hund und dazugehörenden Herrchen und Sozialarbeiter Max, aber auch der aufgeweckten Hostelangestellten Carly.

3 Wochen braucht es, um Miris bisherige Ansichten und Vorstellungen völlig auf den Kopf zu stellen, die vielen Kontraste kennenzulernen, sowohl was Malaga selbst betrifft, aber auch in Form der Personen, mit denen sie in Kontakt kommt. Hinzukommt, dass Max Glaube und die Art, wie er diesen auslebt ihr bisheriges Denken durcheinanderwirbelt. Zwischen Zweifeln, inneren Konflikten, aber auch den vielen Eindrücken, die sie nach und nach an der Costa del Sol gewinnt, muss sie sich entscheiden und stellt dabei fest, dass auch der Himmel kleine Wunder in vielfältiger und ungeahnter Weise bereithält.

Das Cover wirkt einladend, zart mit den Bougainvilleablüten, den weißen typischen Fassaden und dem Blick aufs Meer. Abgerundet durch die goldenen Punkte und der interessanten Inhaltsbeschreibung fühlt man sich sofort an diesen Ort versetzt.

Mit Miri hab ich mich etwas schwergetan, bis man nach und nach hinter die Gründe ihres Verhaltens kommt und ein bisschen mehr Verständnis hat. Sie wirkte auf mich stellenweise nicht wie eine 22jährige, manches verfolgt sie sehr verbissen, bei anderem ist sie eher oberflächlich und ihre Antworten sind oft schnippisch.

Es ist mal ein anderer Faithful Roman, Malaga ist zwar als Urlaubsort bekannt, sonst spielen viele Romane eher in anderen Gebieten, deswegen sind die Einblicke in diesen Sonnenort Spaniens beeindruckend und gut auch mit der Sportart Beachvolleyball verwoben, wobei letzteres eher nebenbei läuft, ohne überladen zu wirken.

Die Liebesgeschichte, die sich trotz der Kürze der Zeit entwickelt, hat mich am Ende irgendwie gefreut, wenn auch Miris Umgang damit leider auch hier etwas oberflächlich und stellenweise unreif rüberkam, mag aber Geschmackssache sein. Mir war es leider etwas zu viel durch die Haare fahren und Erwähnungen des überaus attraktiven Aussehens und der Muskelspiele, was so manches Mal ein kleines Augenrollen bei mir bewirkt hat.

Der Glaube ist sanft und mehr durch Handeln und Vorbild eingearbeitet, wenn auch etwas spät für diesen doch etwas kürzeren Roman, kommt dann aber immer mehr zur Geltung. Max lebt den Glauben auf seine ganz spezielle, ruhige und liebenswerte Weise, auch wenn er auf Fragen etwas verhaltener wirkt.

Auf jeden Fall ist das Thema gut gewählt, selbst wenn man versucht, Türen verschlossen zu halten, so ist es doch letztendlich Gott, der behutsam und auf erstaunliche Weise etwas öffnet, was man bislang weder wahrgenommen noch vermisst hat, aber im Rückblick merkt, dass da etwas gefehlt hat und zu unglaublich schönen Erlebnissen führen kann. Diese Botschaft hat mir gut gefallen und ich bin gespannt, wie es im 2.Teil noch weiter fortgesetzt wird.

Bewertung vom 10.06.2025
Hasselt, Julia

Weil du so wertvoll bist


sehr gut

Das Cover hat mir sofort zugesagt und zusammen mit dem Titel macht es wirklich Mut. Gerade in Zeiten, in denen man oft mit mangelndem Selbstwertgefühl, Ängsten, Zweifeln und Hoffnungslosigkeit zu kämpfen.

Dieses Mutmach- und Geschenkebuch enthält auf der ersten Seite den Eintrag einer Widmung für eine Person, der man eine Freude machen möchte. Die liebevolle Gestaltung auf jeder Seite ist sehr ansprechend, mit schönen Fotografien und Bibeltexten versehen, die sich der jeweiligen Überschrift widmen.

Die Texte sind aus dem Herzen heraus, wie man sich fühlt, was einen bewegt, welche Zweifel man hegt, wie es sich anfühlt, wenn man an sich arbeitet und es doch nicht geklappt hat und man in seinen eigenen Gedanken gefangen ist.

Doch mit zunehmendem Kapitel, mit der toll entwickelten Bestätigung, dass Gott bei uns ist, mehr in uns sieht, als wir selbst, größer als unsere Zweifel ist und uns in so vielfältiger Weise seine Liebe, seinen Schutz und eine großartige Hoffnung zusichert, erlebt der Leser, was aus der Dunkelheit der Gedanken für Lichtblicke und Sonnenstrahlen der Hoffnung und Zuversicht erstrahlen, die am Ende des Buches das Gefühl geben: Ja mit meinem Gott schaffe ich alles.

Ob in Frageform oder Feststellungen – die Überschriften bieten schon Vorfreude auf den Inhalt der Passage. Es ist wie ein Zwiegespräch mit Gott was hier geführt wird, um am Ende alles in seine Hände zu legen und beruhigt zur Ruhe kommen zu können.

Ich hab es wirklich gern gelesen, das Einzige, was mich gestört hat, dass Gottes Sohn mit Gott auf eine Stufe gestellt wird, das glaube ich anders und hab es auch anders in der Bibel gelernt.

Es ist ein wohltuendes Buch, das voller Hoffnung und Glauben über das Vertrauen zu Gott spricht, unaufdringlich, zu Herzen gehend und auch zum Nachdenken anregend.

Bewertung vom 06.06.2025
Freedman, Claire

Gott schickt dir einen Liebesbrief


ausgezeichnet

Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich mir, wie schön, dass auch schon unsere Kleinen durch solche Hilfsmittel erfahren, wie unglaublich lieb Gott sie hat und wie er ihnen das zeigt.

In der 32-seitigen Geschichte geht es um einen von Gott kommenden Liebesbrief, den er jedem seiner Kinder schreibt. Durch verschiedene Illustrationen erhält man einen Einblick, wie umfangreich Gottes Liebe ist, wie sie sich äußert und was auch das Umfeld des Kindes damit zu tun hat.

Gleichzeitig dürfen die Kinder zählen lernen, denn gleich zu Anfang werden sie aufgefordert, all die Briefe mit rotem Herz zu suchen und zu zählen. Außerdem sind die Bilder so detailliert gezeichnet, dass man auch hier fast schon eine Wimmelbildsuche daraus machen kann und somit auch ins Gespräch kommt, um zu erfahren, wie das Kind diesen Ausdruck von Liebe empfindet.

Ich finde sowohl die kurzen Texte als auch die Zeichnungen toll gelungen, um Gott auch Kindern näher zu bringen, selbst wenn sie ihn nicht sehen oder anfassen können. Dabei werden auch die Gefühlswelten der Kinder aufgegriffen, wenn sie ängstlich sind, etwas falsch gemacht haben oder traurig sind. Egal ob etwas gut läuft oder nicht, Gottes Liebe ist unendlich und er hört selbst den kleinsten Geschöpfen gern zu.

Unabhängig vom Alter, lernen schon unsere kleine Mäuse hierdurch Gottes Nähe kennen und lieben, und je mehr sie über Gott lernen, desto mehr werden sie auch anderen erzählen, wie großartig es ist, von Gott geliebt zu sein.

Tolle Idee und zuckersüß umgesetzt mit Widmungsmöglichkeit, falls man es verschenken möchte – von mir eine große Leseempfehlung