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La Calavera Catrina

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2025
Fraser, Lu

Flapp lernt fliegen


ausgezeichnet

In «Flapp lernt fliegen - Mut kommt manchmal über Nacht» geht es um eine kleine Fledermaus namens Flapp. Flapp würde gern fliegen können, aber traut sich nicht. Eine freundliche Motte beschließt Flapp dabei zu helfen, das Fliegen zu lernen und als es brenzlig wird, ist es an Flapp, der kleinen Motte zu helfen.

Sehr begeistert bin ich vor allem von den grandiosen Illustrationen von Sarah Warburton, die von Beginn an eine stimmungsvolle Atmosphäre erschaffen und in den Dschungel entführen, wo neben Fledermäusen auch Krokodile leben. Ob tropische Abendstimmung oder vom Mond erhellt - die Nacht präsentiert sich vielseitig und jede Doppelseite bietet Abwechslung.

Besonders toll für jüngere Kinder ab 4 Jahren, weil es nicht unbedingt den Text braucht (der zudem nur aus kurzen Reimen besteht) um zu verstehen, worum es in dem Buch geht. Die Bilder sprechen für sich. Obwohl die Reime aus dem Englischen übersetzt wurden, sind sie wohlklingend und lassen sich wunderbar vorlesen. So macht das Vorlesen Spaß.

Die mitreißende Geschichte ist einfach aufgebaut und vermittelt, dass es Übung und Geduld braucht, um Dinge zu lernen und mit welcher Herangehensweise es gelingen kann. Mit der Kraft der Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Selbstvertrauen schafft Flapp etwas, dass ihm eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten erlaubt.

Flapp sieht in allen Variationen einfach fantastisch illustriert aus. Knuffig mit seinen großen Kulleraugen, kopfvoran hängend und von seinen Flügeln umschlungen. Auch wenn das Cover in Neonblau dem nicht ganz gerecht wird - einmal reingeschaut und begeistert. Dieser Mutausbruch ist perfekt für alle, die Tiergeschichten und stimmungsvolle Bilderbücher mögen. Denn es ist einfach eine schöne Geschichte, die zeigt, was man zusammen erreichen kann und eine liebevolle Hommage an ganz außergewöhnliche Geschöpfe der Nacht.

Bewertung vom 24.09.2025
Halls, Smriti

Huhu und Momo - Für dich trau ich mich!


ausgezeichnet

Ein Bilderbuch über eine Freundschaft, die so wahrhaftig ist, dass eine Eule ganz groß über sich hinauswächst, um ihren mausigen Freund zu retten. Ich liebe alles an dem Buch: die Mut-Botschaft, die niedlichen Illustrationen und die spannende Geschichte.

Wer mag es in der kalten Jahreszeit nicht auch lieber, es sich Zuhause gemütlich zu machen? Die Eule Huhu bleibt auch am liebsten drin. Mit dem Mäuserich Momo hat Huhu einen Freund gefunden, der gern mit ihr gemütliche Stunden drin verbringt, doch als Momo eines Tages nicht zu ihrer Verabredung erscheint, macht die kleine Eule sich große Sorgen.

Eine ermutigende Geschichte, die zeigt, es ist in Ordnung, wenn man etwas nicht mag und manchmal kommt der Zeitpunkt, wo man sich überwinden kann, auch wenn man Angst hat, und sich neue Möglichkeiten eröffnen. Momo gibt der kleinen Eule immer wieder Anstöße, aber Huhu bliebt lieber in ihrem sicheren Baum und erklärt Momo auch, warum sie sich damit wohler fühlt. Momo akzeptiert es, auch wenn er das vielleicht nicht ganz nachvollziehen kann, wie man an seiner Mimik erkennt. Es zeigt, wie inspirierend Freundschaft sein kann, wenn man über sich hinauswächst und durch Hilfsbereitschaft stärker wird, um das Abenteuer «Leben» gemeinsam zu meistern.

Die Reime wurden aus dem Englischen von Franziska Jaekel übersetzt. Das ist gut gelungen, denn sie klingen harmonisch und lassen sich lebendig vorlesen. Der unverwechselbare Zeichenstil von Lucy Fleming passt hervorragend zur Geschichte. Ihre illustrierten Bücher haben immer einen ganz besonderen Charme und erzeugen mit liebevollen Details Behaglichkeit und eine märchenhafte Natur. Huhu sieht einfach niedlich mit ihren Lieblingsschlappen und ihrer Mütze aus, wie sie auf ihrem Sessel sitzt und ein warmes Getränk genießt. Das strahlt ganz viel Wärme aus - genau das richtige Bilderbuch für die kalte Jahreszeit also. Ebenso toll sind aber auch die letzten Seiten, die Huhu in ihrem Element zeigen. Diese Kraft strahlt auch das Cover aus, was dieses Bilderbuch zu einem Lieblingsstück aller Zeiten für Kinder und Erwachsene macht. Ich würde lediglich beanstanden, dass es unnötigerweise in China gedruckt wurde, da Huhu vermutlich viel lieber in ihrem Wald geblieben wäre, statt soweit zu „fliegen“.

Bewertung vom 24.09.2025
Hennig, Markus

Waschbär Willi Wunderquatsch. Die Erfindung der Trompetenwurst und weitere verrückte Geschichten (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Mango-Joghurt liebende Waschbär Willi macht immer einen Kopfstand, wenn ihm die Ideen ausgesehen oder er einfach nicht mehr weiter weiß. Dann kommen ihm die besten Wunderquatsch-Einfälle, die Kindern gefallen werden, weil sie so verrückt und lustig sind. So findet ein Zahnpasta-Festival im Park statt und Willi kocht, sagen wir mal, ein interessantes Süppchen. Sehr lustig war das Kapitel, indem Willi erfährt, dass es eine Geburtstagsparty geben soll, aber vergessen hat, wer Geburtstag hat und sich dann mit einer Torte im Park auf die Suche nach dem Geburtstagskind macht. In einer anderen Geschichten sammeln Willi und Alice alternative Wörter. Solche spielerischen Idee können Kinder dann auch direkt selbst umsetzten. Ingesamt sind die Geschichten abwechslungsreich und immer voller verrückter Idee und ganz viel Spaß statt Langeweile. Was Erwachsene wohlmöglich eklig finden, trifft bei der Zielgruppe ins Schwarze.

Wer seine Kinder humorvoll beschäftigen möchte, sollte unbedingt zum Hörbuch greifen. Es wird gesprochen von Thomas Nicolai, der seine Stimme hervorragend verstellen kann, sodass das jeder Charakter rauszuhören ist. Dazu gibt es Musik und die Kapitel erzählen sieben abgeschlossene Geschichten, die nicht zu lang sind. So können Kinder aufmerksam zuhören, während Willi mit seinen Freunden ordentlich Wunderquatsch fabriziert.

Bewertung vom 24.09.2025
Keßler, Verena

Gym


ausgezeichnet

„Ich war die Barfrau in einer Western kneipe, und sie waren die einsamen Cowboys.“

In drei „Sätzen“ erzählt Verena Kessler von einer Frau, ihren Lügen, ihres sportlichen Ehrgeizes, ihrer Selbstzerstörung und Obsession. Fesselnd, faszinierend und einfach krass.

Die ersten beiden Akte sind im Präteritum geschrieben und man ahnt schon, dass die Spitze des Eisbergs erst noch bevorsteht, als sie erwähnt, dass es nie einen Job gab, den sie mehr geliebt hätte.

Nachdem der Ich-Erzählerin beim Einstellungsgespräch im MEGA GYM die Lüge, gerade Mutter geworden zu sein und leidenschaftliche gern Sport zu machen, leicht über die Lippen geht, ist ihr der Job und die Unterstützung ihres Chefs sicher. Die erfundene Mutterschaft schmückt sie so detailreich aus, dass sie Vergnügen daran findet, sich etwas auszudenken. Die Angst entlarvt zu werden bleibt trotzdem, doch sie steckt die Zeit und Energie in ihr wackeliges Kartenhaus aus Lügen. Dazu gehört auch Muskelmasse für mehr Aufmerksamkeit. Was für belogene Außenstehende eine positive Wendung darstellt, ist in seiner Entwicklung beunruhigend. Rasant Ziele erreichen, immer mehr Gewichte, Proteine - schneller und „immer, immer weiter.“ Diese eindrucksvollen Beschreibungen aus dem schweißtreibenden Fitnessstudio waren auf den Punkt.

Faszinierend und gleichzeitig irritierend spitzt sich das Spektakel seinem dramatischen Höhepunkt zu. Geschrieben ist es so kritisch und ironisch überspitzt, dass es ein kurzweiliges Lesevergnügen darstellt, während sich nach und nach alles Puzzleteile zusammenfügen. Wer es sich mit einer wahnhaften Antisympathin und einer literarischen Trainingseinheit gemütlich machen will, wird es nicht bereuen. Ab ins GYM!

Bewertung vom 24.09.2025
Starker, Bo

Mumpelmoff und das Wunder am Schloss


ausgezeichnet

«Mumpelmoff und das Wunder am Schloss», geschrieben und illustriert von der Autorin Bo Starker, ist eins der schönsten Kinderbücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Dieses Werk hat mich verzaubert und steht für zeitlos kunstvolle Kinderliteratur, die für alle ist - spannend unterhält, zum Denken anregt und die Fantasie beflügelt.

Es beginnt an einem stürmischen Herbsttag damit, dass Mumpelmoff das Morl-Haus nach Pilzen für seinen leuchtenden Luftballon-Freund Kleinmeins durchsucht. Man ahnt noch gar nicht, wohin die Geschichte genau führt und lässt sich einfach durch das geheimnisvolle Schloss mitnehmen, während man Spannendes über Mumpelmoff, sein Leben und sein zu Hause erfährt. Die Details und kreativen Einfälle in Wort und Bild sind einfach fantastisch. Man weiß nie, was als Nächstes passiert und fiebert mit dem kleinen mumpeligen Pechvogel mit, der es liebt, ausgefallene Kleidung zu schneidern, die er verspeist, wenn ihn der Hunger überkommt, der wunderbare Gibtsnichtwörter erfindet und einsam ist, bis er eine Eulenprinzessin auf dem Baum an der Schlucht zum Schloss entdeckt und mit ihr Freundschaft schließen möchte. Mumpelmoff gibt nicht auf, nutzt seine Stärken - dann kommt aber doch alles ganz anders und es bleibt nicht die einzige Überraschung in dem Buch, das ich mit einem warmen Gefühl im Bauch beendet habe und am liebsten sofort wieder von vorne angefangen hätte.

Mumpelmoff ist nicht nur ein knuffig wundervoller Charakter, dessen Einsamkeit für jeden nachvollziehbar ist, auch die Atmosphäre des Schlosses, das hoch oben am Hügel steht, während Herbststürme an den Türmen rütteln und lediglich ein Leuchtpilz das Turmzimmer erhellt, ist überwältigend und steigert das Wohlbehagen beim Lesen. Die Art und Weise wie es geschrieben ist, ruft Assoziationen und Empfindungen hervor, die mit den Kunstwerken in Verbindung treten und durch den kreativen Wortwitz ein besonderes Vorleseerlebnis schaffen, das auch spürbar ist, wenn man nur den Text hört. Bo Starker hat mit ihrem ganz eigenen Stil etwas Neues geschaffen, das Jung und Alt verzaubern wird. Es eignet sich sehr gut für das abendliche Vorleseritual und begeistert nicht nur mit Themen wie Mut, Freundschaft und Selbstakzeptanz, sondern auch mit kreativen Wortschöpfungen und einer spannenden Handlung.

Wer auf das Äußere eines Buch wert legt, wird die außergewöhnliche Aufmachung lieben. Selbst das Inhaltsverzeichnis und die Danksagung sind kreativ gestaltet und versprühen hochwertigen Sammlercharme. Bei der Betrachtung der Illustrationen lässt man sich gern etwas Zeit. Ich mag die Wirkung und verschiedenen Stile sehr. Darin steckt ganz viel Arbeit, Liebe und Zeit.

Mein Fazit:
Grandios! Ich liebe alles an diesem Buch. «Mumpelmoff und das Wunder am Schloss» ist unverwechselbar und zeitlos. Ein wunderschöne Geschichte, das dazu einlädt, Kunst, Literatur und Träume zu entdecken, mitzufiebern und die Nächte in einem Schloss zu verbringen, indem Wunder möglich sind. Mumpelmoff ist ein kleiner Held, den man nicht vergisst und es ist ein Buch, dass man gern öfter liest und anschaut.

Bewertung vom 24.09.2025
Willbrand, Klaus;Razumovych, Daria

Einfach Literatur


ausgezeichnet

Freundschaft kennt kein Alter, ging mir bei dieser anrührenden Einführung durch den Kopf, in der Dara Razumovych ihre Begegnungen mit mit 83-jährige Antiquar Klaus Wilbrand beschreibt. Ich finde es faszinierend, was sich aus einer Social-Media-Idee für Möglichkeiten ergeben haben und wie zwei Freunde zu ganz außergewöhnlichen Bookfluencern wurden. Auch dadurch ist dieses konservierte Wissen in Buchform entstanden, welches von Klaus Wilbrands Leben erzählt und einige Buchempfehlungen gibt.

Das Buch liegt seit mehreren Wochen auf meinem Nachtschrank und ich habe es immer wieder genossen, darin zu lesen. Mir hat besonders gefallen, dass der Titel Programm ist und die leicht zugängliche Sprache auf kluge und unterhaltsam Weise Hürden abbaut. Jeder der Literatur und Bücher liebt, wird Klaus Wilbrands Gedanken dazu gern lesen. Es fühlt sich nicht starr und beschränkend an, sondern wie es gedacht ist: als Einladung, die Mut macht, sich mit Weltliteratur zu beschäftigen.

Es gibt eigentlich nichts, was ich nicht mit Interesse gelesen habe. Ob Anekdoten aus dem Literaturbetrieb und seine Anfänge als gelernter Buchhändler, vorgestellte Schriftsteller und Schriftstellerinnen und einige ihrer Werke, Stationen aus dem Leben von Klaus Willbrand oder welchen Rat er Buchliebhabern geben würde.
In seiner unverwechselbaren ehrlichen Art legte er Wert auf Sprache und Schreibstil, während der Inhalt nur zweitrangig war, ebenso wie die optische Ausstattung. Das Wort zählte für ihn und das merkt man auch an seiner eigenen Leserbiographie. Mich hat beeindruckt, wie Klaus das Lesen gelernt hat und ich kann nachvollziehen, warum die beiden sich stundenlang in Gesprächen verlieren konnten.

Es ist ein wertvolles und zeitloses Vermächtnis, was mich inspiriert, berührt und motiviert hat, und das ohne Dara Razumovych nicht möglich gewesen wäre. Eine würdige Hommage und wunderbare Geschichte eines leidenschaftlichen Lesers.

Bewertung vom 17.09.2025
Köstler, Stephan

Zauberstäbe und ihre Geheimnisse


ausgezeichnet

Stephan Köstler ist ein echter Zauberstabmacher-Meister und verrät in «Zauberstäbe und ihre Geheimnisse» auf fantastische Weise, wie seine Lehrjahre waren und wie sich Zauberstäbe im Wandel der Jahrhunderte verändert haben. Abschließend gewährt er authentische Einblicke in die Zauberstabkunde und seine Arbeit als Zauberstabmacher.

Dieses Buch ist ein edles Schmuckstück ist für die ganze Familie und Sammler. Für Kinder konzipiert, werden alle kleinen und großen Hexen und Zauberer ihre Freunde damit haben. Ob als reich bebildertes Vorlesebuch oder fantasievolles Geschenkbuch für Fans von Harry Potter - der sympathischen Einladung eines Zauberstabmachers folgt man gern, vor allem wenn sie so atmosphärisch und humorvoll ist.

Die hochwertige Gestaltung aus Halbleinen, Goldfolie, abgenutzt wirkenden Seiten, goldenem Vor- und Nachsatzpapier und zwei Panoramaseiten zum Ausklappen, sowie farbigen Illustrationen von Alessandra Fusi und zahlreichen Fotos ist umwerfend schön.

Kurzweilige Geschichten über die Lehrlingsjahre in Venedig, Norwegen und Deutschland und über Zauberstäbe im Wandel vier historischer Epochen, laden zum Schmökern ein. Mit viel Humor, Detailreichtum und Atmosphäre wird Sachwissen vermittelt und fantasievolle Geschichten erzählt.

Mein Highlight: Die Fotos aus der Werkstatt zeigen schrittweise den Herstellungsprozess eines Zauberstabs mit einer Drechselbank und geben spannende Einblicke hinter die Kulissen. Mit der beigefügten Kopiervorlage kann man das klassische Modell sogar (auch mit der Hand) selbst anfertigen. Die Einführung in die Zauberstabkunde verrät auch alles über das ideale Holz, das Werkzeug und alle Materialien für den magischen Kern. Werkstattkatze Molly ist immer mit dabei - natürlich ist sie auch auf zahlreichen Seiten kommentierend vertreten.

Mich haben besonders die sonderangefertigten Zauberstäbe, die fast in Originalgröße abgebildet sind, beeindruckt. Stephan Köstler erschafft mit viel Geduld und Feingefühl wunderschöne Unikate und begeistert für das Arbeiten mit Holz. Auch Flugbesen sind dabei. Das regt die Kreativität und Fantasie an. Mit dem passendem Zauberspruch wird die Magie zum Leben erweckt.

Ein ganz liebevoll und ansprechend gestaltetes Entdeckerbuch zum Thema Zauberstäbe mit Sachwissen, fantastischen Geschichten und Handwerkskunst, das die ganze Familie verzaubern wird.

Bewertung vom 17.09.2025
Pohl, Nathalie

Nanami - Schwimm dich mutig


ausgezeichnet

Die kleine Sandbank-Robbe Nanami blickt sehnsüchtig auf das Meer und träumt von Abenteuern, während ihre Geschwister durch das Seegras tummeln und ihre Eltern Fische jagen. Als sie einen glitzernden Reisestein findet und die Möwe Carl seine Unterstützung anbietet, traut sich Nanami in ein großes Abenteuer aufzubrechen und die sieben Weltmeere des Mutes zu erkunden.

Die wunderschönen Illustrationen von Matthias Derenbach sind sehr niedlich und atmosphärisch. Das Meer leuchtet intensiv, verändert seine Farbe und spielt mit dem hereinfallendem Licht, denn auch das Meer zeigt sich von ganz vielen Seiten: ob stürmisch, ruhig, finster bei Nacht, eiskalt oder warm, in dunklen Tiefen oder mit zauberhaften Korallenriffen. Variierende Blickwinkel von der Wasseroberfläche oder mitten im Meer - es gibt faszinierende Einblicke und Kinder lernen unterschiedliche Meeresbewohner in ihrem Zuhause kennen. Jeder von ihnen ist freundlich zu Nanami und hilft ihr, sodass die kleine Robbe immer mutiger und selbstsicherer wird und viele Freunde findet, die alle einen Namen haben.
Der Reisestein glitzert durch eine besondere Beschichtung tatsächlich und übt eine magische Faszination aus, die Kinder begeistert. Mit diesem Glücksbringer kann Nanami alles schaffen. Auf manchen Seiten glitzern auch die Sterne und das Eis und verleihen dem Buch etwas Einzigartiges.

Die stimmungsvollen Beschreibungen und wertschätzenden Gespräche harmonieren sehr mit den ganzseitigen Illustrationen und kreieren eine angenehme Atmosphäre, die ich sehr mochte. In dieser Gefühlslage, zusammen mit der Spannung, wie es weitergeht, fällt es leicht, die kleinen Mutmacher und Lebenslektionen aufzunehmen, die das Meer Nanami lehrt. Kinder lernen, wie befreiend es sein kann, sich seinen Ängsten zu stellen, was mutig sein genau bedeutet und wie schön und vielseitig das Meer ist.

Ein wunderschön gestaltetes Bilderbuch zum Vorlesen mit wertvollen Botschaften und Glitzermomenten für die ganze Familie.

Bewertung vom 16.09.2025
Geschke, Linus

Der Trailer (Donkerbloem 1) (MP3-Download)


sehr gut

In dem packenden Auftakt der neuen Thriller-Trilogie von Linus Geschke geht es um den Vermisstenfall Lisa Martin. Sie verschwand 2011 bei einem Trip in Belgien und wurde zuletzt in Camp Donkerbloem in den Ardennen gesehen. Die Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke setzt mit ihrer Teilnahme an einem True-Crime-Podcast eine Kettenreaktion in Gang, denn der verurteilte Stalker Wout Meertens hört den Podcast und ein Fremder, der bereit ist, zu töten. Der Kölner Wout war zu Lisas Verschwinden im Camp Donkerbloem und weiß mehr darüber, aber er will nicht mit der Polizei sprechen. Wout ist ein anstößiger Charakter und meist umgeben von dem kraftstrotzenden Türken Tayfun. Ausgerechnet der redet ihm ins Gewissen und so kommen Frieda und Wout irgendwann zusammen, obwohl sie sehr unterschiedliche Gründe haben, um herauszufinden, was mit Lisa Martin geschah.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, wobei mir Wout am meisten im Gedächtnis geblieben ist. Es ist ein widersprüchlicher Mensch, der nicht aus seiner Haut kann, aber sich glücklich schätzten darf, weil er Freunde hat, die ihm beistehen. Mir hat gefallen, dass die Charaktere es einem nicht zu leicht machen, sie zu mögen. Die Atmosphäre ist düster, obwohl Camp Donkerbloem ein ganz normaler Campingplatz ist, der allerdings ein Geheimnis hat. Der Schreibstil ist flüssig und man bleibt dran, weil man wissen will, wie es endet.
Insgesamt ein spannender Thriller, der vor allem realistisch wirkt und zum Ende den Nervenkitzel erhöht. Der Twist hat mich überrascht. Die Auflösung musste ich erstmal durchdenken - hier war aber die Danksagung des Autors hilfreich, es besser nachzuvollziehen. Spannender Thriller, der schon mal vorgelegt hat für die kommenden zwei Fortsetzungen.

Bewertung vom 16.09.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


gut

Jonas durchlebt das Schlimmste: seine Tochter Isabell verschwindet spurlos. Er verdächtigt jemanden und begeht einen schrecklichen Fehler. Sieben Jahre später treffen Jonas, mittlerweile Ex-Polizist, und die Privatdetektivin Franka aufeinander. Franka wurde engagiert um die 22-jährige Silvia zu finden. Sie war nicht nur die Freundin von Isabelle, sondern auch die Tochter von Bernd Vollstedt, der bei den Ermittlungen eine Rolle gespielt hat. Franka und Jonas versuchen neue Beweise vorzulegen, damit der Fall der verschwundenen Isabell Waider wieder aufgenommen wird.

Ich habe das Hörbuch gehört und kann es wegen der starken Ausdruckskraft von Charles Rettinghaus empfehlen. Er geht so leidenschaftlich in seiner Rolle als Sprecher auf, dass man mitfühlt und mitfiebert, wenn Jonas von Wut und Verzweiflung gepackt wird. Die Handlung erinnert mich an eine Mischung aus Krimi und Drama, die mich leider nicht durchweg packen konnte. Allerdings waren die Charaktere authentisch aufgebaut, die Rückblicke spannend in Szene gesetzt und es war emotional aufwühlend, was Jonas alles durchstehen musste. Wer einen soliden Spannungsroman sucht, würde ich in diesem Fall das Hörbuch empfehlen, weil Sprecher Charles Rettinghaus alles gibt und es zu einem Hörerlebnis macht.