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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 169 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2025
Borrmann, Mechtild

Lebensbande


ausgezeichnet

Ein uneingeschränktes Highlight
Mit „Lebensbande“ ist der Autorin Mechtild Borrmann wieder ein unglaublich emotionales und fesselndes Werk gelungen, das auf wahren Begebenheiten basiert und den Leser auf eine Zeitreise entführt.
Erzählt wird einerseits in historischen Rückblicken ab 1931 die Geschichte von Lene, einer Bauerntochter, die sich in den holländischen Schreiner und Fabriksarbeiter Joop de Jong verliebt. Da Joop ihrer Familie nicht standesgemäß erscheint, muss Lene zu einer reichen Familie um dort als Dienstbote zu arbeiten und auf andere Gedanken zu kommen. Der Kontakt zwischen den beiden bleibt jedoch aufrecht, bis auf einmal keine Briefe mehr von Joop kommen. Gekränkt beginnt sie eine Beziehung zu Franz und wird von diesem schwanger. Die beiden heiraten und bald stellt sich heraus, dass Franz überfordert ist und oft gewalttätig gegenüber Lene. Auch dass ihr erster Sohn Leo, der nach einer schweren Geburt geistig ein wenig eingeschränkt ist und Lene auch noch Zwillinge bekommt, dient nicht gerade einer Familienidylle. Franz verstirbt jedoch, als die Kinder noch sehr klein sind bei einem tragischen Arbeitsunfall.
Der Nationalsozialismus erstarkt einstweilen und Leo kommt in ein Kinderheim, dort lernt Lene ihre Kusine Nora kennen, eine Krankenschwester, die verspricht, sich um Leo gut zu kümmern und die ihr eine gute Freundin wird. Nora ist es auch, die alles riskiert um Leo vor der geplanten Verlegung in ein Heim zu retten, von dem sie gehört hat, dass dort sehr oft Kinder sterben.
Der zweite Erzählstrang beginnt kurz nach dem Mauerfall in Kühlungsborn, einem Ort in der ehemaligen DDR. Eine Frau, deren Namen der Leser lange nicht erfährt, bekommt einen Brief von der Rentenversicherung, um fehlende Jahre in ihren Versicherungszeiten bekannt zu geben. Dieser Brief bringt die Frau völlig außer Fassung und als sich dann auch noch ein Neffe ankündigt, der sie endlich ausgeforscht hat und sich mit ihr treffen möchte, beginnt sie, für ihn ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben, die sich mit der Geschichte von Lene überlagert. Die Frau trägt eine große Last mit sich.
Die Charaktere sind gut herausgearbeitet, auch die Gefühlswelt wir facettenreich dargestellt. Zuerst der beginnende Aufschwung der nationalsozialistischen Partei, die Unfähigkeit wirklich zu glauben, welche Gesetze plötzlich vorherrschen und die Gefahr, die für jene geboten war, die sich gegen das Regime zu stellen wagten.
Der Roman ist unglaublich fesselnd verfasst, man fühlt mit den Frauen, ihren Schicksalen und dem ihrer Familien. Hier werden vor allem starke Frauen in den Vordergrund gestellt und das Thema Euthanasie aus einer ganz neuen Perspektive dargestellt.
Die Autorin schafft es, mitten ins Herz zu treffen, für mich war dieses Buch eines meiner Jahreshighlights und ich gebe dafür eine absolute Empfehlung ab.

Bewertung vom 07.11.2025
Suppiger, Tanja

Rauhnächte - Reguliere dein Nervensystem und schaffe die Basis für persönliches Wachstum


ausgezeichnet

Die Sperr- und Rauhnächte bewusst erleben – Kraft tanken
Tanja Suppigers Buch „Rauhnächte – Reguliere dein Nervensystem und schaffe die Basis für persönliches Wachstum“ ist ein wunderschön gestalteter Ratgeber, der uns helfen soll, entschleunigt durch die Sperr- und Rauhnächte zu gelangen und um Kraft zu tanken. Nicht nur die Haptik des Buchs und die Ausstattung mit einem Lesebändchen machen das Werk zu einem Hingucker, auch im Inneren sind wunderschöne Naturaufnahmen, die zum Entschleunigen anregen.
Das Buch ist sehr gut strukturiert und übersichtlich aufgebaut, wobei zu Beginn die Begriffe und der Zusammenhang zwischen Sperr- und Rauhnächten und dem autonomen Nervensystem erklärt und dargestellt werden, wobei für mich der Begriff der Sperrnächte völlig neu war.
Weiters werden die 12 Sperr- und Rauhnächte einzeln vorgestellt, die einzelnen Nächte sind jeweils einem konkreten Monat zugeordnet. Hier wir Raum dafür geschaffen, das vergangene Jahr noch einmal bewusst zu reflektieren, es gibt Impulse, die gezielt auf die jeweiligen Monate ausgerichtet sind. Grundvoraussetzung ist natürlich, dass man dafür bereit ist, sich auf diese Veränderungen, die angestrebt werden, einzulassen.
Ich möchte diese Tage heuer bewusst die Übungen aus diesem Ratgeber ausprobieren um mein Körperbewusstsein zu stärken, ich freue mich schon darauf!

Bewertung vom 06.11.2025
Sedgman, Sam

Die gestohlene Zeit


ausgezeichnet

Spannendes Abenteuer um kriminelle Machenschaften
Die Handlung von „Die gestohlene Zeit“ des Autors Sam Sedgman hat mich von Beginn an gefesselt.
Isaac ist mit seinem Vater Diggory Turner gerade dabei die Uhrzeit am Big Ben umzustellen, als sein Vater plötzlich spurlos verschwindet.
Da Isaac mit seinem Vater alleine lebt, nimmt ihn vorerst sein Patenonkel Sol, der Speaker oft he House, zu sich. Isaac freundet sich mit dessen Tochter Hattie an, die zum Zeitpunkt des Verschwindens einen weißhaarigen Mann beim Big Ben beobachtet hat.
Zur selben Zeit soll ein Gesetz verabschiedet werden, das eine Umstellung der Zeit auf das Dezimalsystem veranlassen soll.
Die Polizei tappt völlig im Dunkeln, darum beschließen die Kids, sich selbst auf die Suche nach Isaacs Vater zu machen. Diggorys Uhr, die am Tatort liegengeblieben ist, liefert den Kinder Hinweise, die nur Isaac entschlüsseln kann. Eine abenteuerliche und gefährliche Suche beginnt und bald wissen Isaac und Hattie nicht mehr, wem sie vertrauen können.
Sie finden eine geheimnisvolle Verbindung von Diggory zu den Hütern der Zeit heraus, aber im Bunde dieser Organisation muss sich ein Verräter befinden.
Für die Kinder bedeutet die Recherche einen gefährlichen Wettlauf gegen die Zeit, denn der hinterhältige Feind fungiert in den höchsten Kreisen der Gesellschaft. Ob sie ihren Vater und die Zeit retten können?
Die Personen werden gut gezeichnet, Isaac ist die technikaffine Komponente und Hattie ist eine Sportskanone, die noch dazu durch ihren Vater gut über die politischen Zusammenhänge Bescheid weiß.
Insgesamt wird sehr viel Wissen beiläufig vermittelt, ob politisch oder Details über Uhren.
Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen, hier ist vollste Spannung zu erwarten, wobei ich die Altersempfehlung eher auf 12 oder 13 Jahre einstufen würde.

Bewertung vom 03.11.2025
Hooton, Richard

Der Tag, an dem Barbara starb


ausgezeichnet

Batgran & Robin
Das Buch „Der Tag, an dem Barbara starb“ von Richard Hooton ist ein Cozy Crime der besonderen Art.
Als Barbara, die Nachbarin der 89jährigen Margaret, eines gewaltsamen Todes stirbt und die Ermittlungen nur schleppend vorangehen, beginnt Margaret mit ihrem 15-jährigen Enkel James auf eigne Faust zu ermitteln. Da sich bei Margaret untrüglich Anzeichen einer Demenz auftun, stellt sich dies als gar nicht so einfach heraus. Gut, dass ihr James, wie sich bald herausstellt auch nicht ganz uneigennützig, zur Seite steht. Er ist ihr Gehirn und steuert die digitale Komponente bei.
Was war es bloß, was Barbara ihr noch sagen wollte?
Die Geschichte wird aus Margarets Sicht in der Ich-Perspektive erzählt, immer wieder führt sie Zwiegespräche mit Arthur, ihrem vor einem Jahr verstorbenen Ehemann.
Gut herausgearbeitet hat der Autor die Komponente der Demenzerkrankung. Es wird sowohl die Erkrankung aus Margarets Sicht geschildert als auch die Sorge der Angehörigen, vor allem von Margarets Tochter Shirley, die ihre Mutter am liebsten wohl behütet in einem Pflegeheim versorgt wüsste.
Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, vor allem Margaret, die Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit hütet und trotz ihrer Einschränkung noch über eine sehr gute Kombinationsgabe verfügt wächst einem schnell ans Herz. Sie kann einem richtig leidtun, wenn sie nicht mehr unterscheiden kann, was real ist und was in ihrer Einbildung stattfindet.
Ich kann diese warmherzige und einfühlsame Geschichte, die durchaus humorvoll ist und sich vor allem durch ein unvorhersehbares Ende auszeichnet, allen ans Herz legen, die Krimis ohne grausige Details vorziehen.

Bewertung vom 30.10.2025
Magalhaes, Vanessa

Streuner - von der Straße direkt ins Herz


ausgezeichnet

Ein Plädoyer für den Tierschutz und ganz viel zum Nachdenken
Da wir selbst einen Hund haben, ist mir das Cover des Buchs „Streuner - von der Straße direkt ins Herz“ von Vanessa Magalhaes direkt ins Auge gestochen.
Die Autorin, die selbst drei Hunde aus dem Tierschutz als Familienmitglieder hat und aktiv im Tierschutz tätig ist, berichtet ehrlich und ohne zu beschönigen, welche Herausforderungen die Adoption eines Tierschutzhundes mit sich bringen kann – aber auch, wie groß die Belohnung ist, in dem Wissen, ein wehrloses Tier vor einem traurigen Schicksal bewahrt zu haben und mit viel Geduld und Liebe einen Ort zu schaffen, an dem sich das Tier, das schon viele Grausamkeiten erlebt hat, tatsächlich zu Hause und geborgen fühlen darf.
Die einzelnen Tierschicksale, die im Buch erwähnt wurden, haben mich sehr berührt, kaum zu glauben, dass es in unsere Zeit noch möglich ist, solches Tierleid als gegeben zu sehen. Vor allem von Straßenhunden in Portugal wird hier berichtet, es werden aber auch sogenannte Puppy-Mills thematisiert, von denen ich schon zuvor gehört habe. Hier werden Hunde allein zur Produktion von Welpen ausgebeutet und wenn sie zu alt dafür sind, oft einfach getötet.
Meiner Meinung nach sollte jeder, der Tiere mag, dieses einfühlsame Buch lesen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es sehr viel Tierleid gibt und dass jeder aktiv beim Tierschutz mitmachen kann, in welcher Form auch immer, hier werden viele Möglichkeiten vorgestellt.
Absolut lesenswert!

Bewertung vom 29.10.2025
Dumas, Marti

Secret Society of Rebel Girls. Wie ich wegen Nachsitzen einen Brief von Kleopatra bekam (Band 1)


sehr gut

Mut, Magie und Mädchenpower
Das Buch Secret Society of Rebel Girls. Wie ich wegen Nachsitzen einen Brief von Kleopatra bekam von Marti Dumas möchte das Selbstbewusstsein und die Selbstbestimmung von Mädchen stärken.
Nina, Maya und Zoe sind unzertrennlich – die drei Musketiere. Doch nach den Sommerferien ist plötzlich alles anders: Zoe distanziert sich von ihren Freundinnen und unterstützt sogar Kai, Mayas Gegenkandidaten bei der Wahl zum Jahrgangssprecher. Kai verteilt großzügig kleine Geschenke und steht nach dem ersten Wahlgang klar an der Spitze. Hat Maya überhaupt noch eine Chance?
Als die technikbegeisterte Nina mit ihrem selbstgebauten Roboter zufällig ein Gespräch von Kai belauscht, kommen sie in Versuchung eine kurze Sequenz des Gesprächs durch den Schulfunk laufen zu lassen. Das bringt ihr und Maya allerdings eine Stunde Nachsitzen ein – und dort beginnt das eigentliche Abenteuer. Nina schreibt einen Brief an Kleopatra und erhält tatsächlich eine geheimnisvolle Antwort auf Pergament, die nur für sie und Maya sichtbar ist. Ob es den beiden gelingt, mit Kleopatras klugen Ratschlägen das Blatt zu wenden?
Die Handlung ist spannend und durch die kurzen Kapitel fliegt man nur so durch die Seiten. Gleichzeitig steckt sehr viel in dieser Geschichte – vielleicht sogar ein wenig zu viel. Es geht um Wahlkampf und Freundschaft, um unterschiedliche soziale und ethnische Hintergründe, gleichgeschlechtliche Eltern, historische Bezüge zu beeindruckenden Frauen und ein wenig Magie.
Trotz der vielen Themen freue ich mich auf weitere Bände dieser Reihe, die Mädchen ermutigt, an sich selbst zu glauben und sich nicht kleinmachen zu lassen.

Bewertung vom 27.10.2025
Bertram, Rüdiger

Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt?


ausgezeichnet

Spannend und witzig, absolute Leseempfehlung!
Das Buch Robin the Hood – Wie klaut man eine Stadt? von Rüdiger Bertram ist eine spannende Agentenkomödie für Kids ab 10 Jahren und auch Erwachsene werden hier nicht zu kurz kommen, aufgelockert wird die Geschichte durch witzige Illustrationen.
Robin ist ein Nachfahre des berühmt, berüchtigten Robin Hood und seine Devise lautet: von den Reichen nehmen und den Bedürftigen geben. Auch seine Oma hat ein gutes Herz, leider sitzt sie gerade für 30 Jahre in einem Gefängnis, das extra für sie gebaut wurde. Da Robins Eltern nichts von den edlen Werten des berühmten Vorfahren halten, schippern sie auf ihrer Yacht herum und verprassen Geld.
Robins Bezugsperson ist seine persönliche Trainerin Loretta, die sein Training perfektioniert, um ein noch besserer Meisterdieb zu werden.
Als eine Drohne die Botschaft übermittelt, dass es gilt, den als unstehlbar geltenden Apollofalter zu klauen, ist Robins Ehrgeiz – trotz aller Warnungen – geweckt. Tatsächlich gelingt es ihm den Falter beinahe zu stehlen, bevor die Falle zuschlägt.
Um sich selbst zu retten und seiner Oma 10 Jahre Haftersparnis herauszuschinden, begibt er sich, ausgerechnet mit Mary, der Tochter des Generals auf eine riskante, lebensbedrohliche Mission.
Die Superschurkin Schenial droht die Welt mit einem tödlichen Virus zu infizieren.
Es beginnt eine aberwitzige jedoch auch spannende Challenge, in der Mary, Sam und Robin versuchen, die Welt zu retten, wobei sich Sam als sehr hilfreich erweist. Wer dieser Sam ist, möchte ich noch nicht verraten, aber hier werden auf jeden Fall die Lachmuskeln strapaziert.
Ich habe das Buch insgesamt einfach toll und witzig gefunden, es wird aus der Sicht von Robin erzählt und man merkt sofort, dass dieser Junge das Herz am rechten Fleck hat.
Auch Mary, die sich als unnahbar zeigt, hat ihre Gründe dafür und insgesamt einen weichen Kern.
Diese Geschichte lässt auf jeden Fall einige Fragen offen und ich hoffe wirklich, dass es dazu bald einen weiteren Band geben wird. – Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf!

Bewertung vom 23.10.2025
Bhatter, Ina

Drei Tage im Schnee


ausgezeichnet

Vom Mut, innezuhalten
Das Buch Drei Tage im Schnee von Ina Bhatter ist ein leises, nachdenkliches Werk, das den Blick auf die kleinen, oft übersehenen Momente des Lebens richtet.
Die Protagonistin Hannah scheint alles zu haben – ein gut bezahlter Job, finanzielle Sicherheit und ein Leben, das nach außen hin perfekt wirkt. Viele würden sie beneiden. Doch hinter dieser Fassade fühlt Hannah eine wachsende Erschöpfung, eine Leere, die sie nicht mehr ignorieren kann. Schließlich beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen – in einer kleinen, abgelegenen Hütte, fernab von ihrem Alltag.
Dort begegnet sie Sophie, einem kleinen Mädchen im roten Schneeanzug, das mit seiner unbeschwerten Art und seinen überraschend klugen Fragen etwas in Hannah berührt. Sophie bringt sie dazu, über ihr Leben nachzudenken – über eine alte Freundschaft, die sie hat einschlafen lassen, über die Fähigkeit, auch einmal Nein zu sagen, und über das, was sie auf ihrem Weg verloren hat.
Bhatter gelingt es, viele stille, aber kraftvolle Gedanken anzusprechen, die nicht nur Hannah bewegen, sondern auch die Lesenden dazu einladen, innezuhalten und in sich hineinzuspüren.
Die Geschichte erzählt von Selbstfindung, dem Mut zur Auszeit, dem Wiederentdecken vergessener Sehnsüchte und der Rückkehr zu kindlicher Leichtigkeit. Sophie erscheint dabei fast symbolisch – als Spiegel und Impulsgeberin, die Hannah hilft, ihre Perspektive zu verändern und das Wesentliche wiederzusehen.
Ich kann dieses Buch als kleine literarische Auszeit nur empfehlen. Viele der Gedanken habe ich mir zu Herzen genommen – sie wirken nach, lange nachdem man das Buch geschlossen hat.

Bewertung vom 20.10.2025
Sandmann, Elisabeth

Wir dachten, das Leben kommt noch


ausgezeichnet

Ein bewegendes Stück Zeitgeschichte
Elisabeth Sandmann gelingt mit ihrem Roman „Wir dachten, das Leben kommt noch“ ein beeindruckendes literarisches Denkmal für die Frauen des britischen Geheimdienstes Special Operations Executive (SOE). Diese Agentinnen kämpften während der deutschen Besatzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg mit Mut, Intelligenz und Entschlossenheit gegen das NS-Regime – und riskierten dabei täglich ihr Leben.
Gwen, die bei der BBC arbeitet, wird 1998 mit der Recherche über genau diese Frauen beauftragt. Sie beschießt, gemeinsam mit ihrer Tochter einige Zeit in Paris zu verbringen, um sich auf Spurensuche zu begeben und stößt dabei auf Familiengeheimnisse ihre eigene Großmutter betreffend.
Eine Schlüsselfigur ist Pat, die in England in einer französisch-englischen Familie aufwächst. Während ihre Schwester Simone alle guten Eigenschaften besitzt und stets im Rampenlicht steht, fühlt sich Pat oft übersehen. Doch ihre Sprachkenntnisse und praktischen Fähigkeiten – vom Autofahren bis zum Schießen – machen sie zu einer idealen Kandidatin für den Einsatz im Widerstand. 1941 beginnt ihr gefährlicher Auftrag in Paris an den sie sich am liebsten nicht erinnern würde.
Auf zwei Zeitebenen entfaltet sich eine fesselnde Geschichte, die historische Fakten und persönliche Schicksale gelungen miteinander verknüpft.
Einzig die vielen Personen waren für mich ein wenig herausfordernd, jedoch insgesamt ist der Roman ein bewegendes, klug recherchiertes und packend erzähltes Werk, das Geschichte lebendig macht und nachhallt.

Bewertung vom 19.10.2025
Fraser, Lu

Flapp lernt fliegen


ausgezeichnet

Mit Mut kann man alles schaffen
„Flapp lernt fliegen“ von Lu Fraser ist ein zauberhaftes Bilderbuch mit liebevoll gestalteten Illustrationen von Sarah Warburton – und einer wunderbaren Botschaft über Mut, Freundschaft und Selbstvertrauen.
Die Geschichte ist in kindgerechten, rhythmischen Reimen erzählt, die sich perfekt zum Vorlesen eignen. Im Mittelpunkt steht die kleine Fledermaus Flapp, die nach ein paar missglückten Flugversuchen ihre Angst vorm Fliegen nicht überwinden kann. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin, die kleine Motte, die fest an sie glaubt.
Als eines Tages ein Sturm aufzieht und Motte in große Gefahr gerät, wächst Flapp über sich hinaus. Im entscheidenden Moment gelingt es ihr nicht nur, ihre Freundin zu retten – sondern endlich auch, selbst zu fliegen.
Besonders schön ist, dass die beiden Hauptfiguren – eine Fledermaus und eine Motte, Tiere, die vielen Menschen zunächst etwas unheimlich erscheinen – hier mit so viel Wärme und Charme dargestellt werden, dass jede Scheu verschwindet.
Ein rundum gelungenes, herzerwärmendes Bilderbuch, das Mut macht und zeigt: Mit Vertrauen und Freundschaft kann man alles schaffen.
Absolut empfehlenswert!