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Bewertungen
Insgesamt 382 BewertungenBewertung vom 04.07.2022 | ||
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Milde Gaben / Commissario Brunetti Bd.31 Eine alte Bekannte sucht Commissario Brunetti auf: In seiner Kindheit hatte er im selben Haus wie Elisabetta gewohnt und das ältere Mädchen bewundert. Jetzt besucht sie ihn, weil sie sich Sorgen macht: Ihr Schwiegersohn scheint berufliche Probleme zu haben. Es wirkt, als würde es die Ehe ihrer Tochter belasten und Elisabetta bittet Brunetti um Hilfe. Er soll doch ein wenig ermitteln; vielleicht stößt er auf das Problem, vielleicht kann er die Sorgen aber auch zerstreuen. Brunetti willigt ein; weniger, weil ihn der Fall interessiert oder er Elisabetta einen Gefallen schuldet. Vielmehr geht es um Elisabettas Mutter, die seinerzeit zu Brunettis Mutter ausgebrochen nett war. Also beginnt der Commissario zu ermitteln, flankiert wie immer von Signora Elettra, Vianello und der Kollegin Griffoni. Die Ermittlungen verlaufen schleppend, bis Brunetti auf eine Stiftung stößt. Gegründet wurde sie - just - von Elisabeths Ehemann. Der verdächtige Schwiegersohn war als Steuerberater beratend tätig. Als dann die Tierarztpraxis von Elisabettas Tochter zerstört wird, nimmt der Fall endgültig an Fahrt auf. |
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Bewertung vom 22.06.2022 | ||
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In dritter Auflage ist bei Nomos das von Gerhold, Hoefer, Ingwersen-Stück und Schulz herausgegeben Formularhandbuch "Formulare für Referendare" erschienen. Wie andere Angebote auf dem Markt auch, bietet es die wichtigsten Formulare im Zivil-, Straf- und Verwaltungsverfahren. Für Referendare kann es damit einerseits eine Hilfe in den praktischen Stationen sein, andererseits die theoretische Vorbereitung auf das Zweite Staatsexamen begleiten. Zunächst fällt bei diesem Band auf, dass er sehr viele einzelne Formulare enthält: Insgesamt 153 Formulare. Zum Vergleich: der in Bayern maßgebliche Formularband von Kroiß und Neurater umfasst lediglich 62 Formulare. Der hier vorliegende Band versucht sich zudem an einer Kombination von Formular und Erläuterung. Jede Seite ist in zwei Spalten aufgeteilt: Links findet sich das Formular, rechts die Erläuterungen. Verbunden mit einem relativ kleinen Druck führt das aber leider zur völligen Unübersichtlichkeit von vier kleingedruckten Spalten pro Doppelseite. Dieses Formularbuch erschließt nichts auf einen ersten Blick - gerade das wäre aber der Vorteil eines Bandes, der ja nicht das Rechts als solches vermitteln sollte, sondern nur einen groben Überblick über die üblichen Schemata gibt. |
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Bewertung vom 27.04.2022 | ||
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Die Passion Christi beschäftigt die Menschheit seit zweitausend Jahren. Nicht nur der Glaube beschäftigt sich mit dem Leiden des Mannes aus Nazareth, sondern auch die Kunst, die Musik und die Literatur. Einen neuen Baustein zu dieser langen Geschichte liefert nun die Schriftstellerin Amélie Nothomb: "Die Passion" ist bei Diogenes erschienen. Erzählerisch stellt sich die Autorin ein Selbstgespräch Jesu während seines Leidens vor: Von der Gefangenschaft bis zum Tod am Kreuz und einer eher nur angedeuteten Auferstehung. Diese Erzählung - sprachlich durchweg gelungen - birgt spannende Elemente. So entwirft Nothomb etwa den Gedanken, Jesu habe gewusst, was mit ihm geschehen werden, aber nicht wie es geschehen werde. Er wusste von seiner Hinrichtung, nicht aber, dass diese am Kreuz erfolgen würde. Das scheint ein theologisch nicht uninteressanter Beitrag zu der Frage zu sein, wie in Jesus - wahrer Mensch und wahrer Gott - menschlicher und göttlicher Wille, menschliches und göttliches Wissen zusammengedacht werden können. |
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Bewertung vom 27.04.2022 | ||
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Schneeblind / Dark Iceland Bd.1 Ari hat sein Theologiestudium geschmissen und will Polizist werden. Plötzlich bietet sich ihm eine Stelle im Norden Islands: Ari verlässt Reykjavik und seine Freundin, um in Siglufjördur seinen Dienst anzutreten. Zunächst ist die Arbeit beschaulich; Verbrechen werden in der kleinen Stadt nicht begangen, die Lage ist friedlich. Das ändert sich, als der prominenteste Einwohner der Stadt plötzlich stirbt: Ein berühmter Schriftsteller stürzt bei den Proben zum neuesten Theaterstück der Stadt. Es könnte an seiner Alkoholisierung gelegen haben; Ari aber glaubt an ein Verbrechen. Er beginnt zu ermitteln und geht teilweise eigene Wege hinter dem Rücken seines Vorgesetzten. Wenig später wird dann noch eine beinahe tote Frau gefunden, die bewusstlos im Schnee liegt. Hängen die beiden Verbrechen zusammen? Was hat so plötzlich das Verbrechen in das abgelegene Siglufjördur gebracht? Hat es mit der Vergangenheit des Schriftstellers zu tun? |
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Bewertung vom 23.03.2022 | ||
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Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2 Rechtsanwalt Rocco Eberhardt übernimmt ein neues, für ihn eher ungewöhnliches Mandat. Timo Krampe wurde in seiner Kindheit Opfer sexuellen Missbrauchs. Das Perfide: Die Behörden selbst hatten absichtlich Kinder an Pädophile vermittelt im Glauben, den Kindern und Jugendlichen so ein liebevolles Zuhause schaffen zu können. Lange wurde über das Versagen der Behörden geschwiegen, Timo Krampe und sein Pflegebruder Jörg Grünwald wollen nun aber ein ausführliches Zeitungsinterview geben. Nur: Grünwald verschwindet, das Interview platzt. Kurz darauf taucht die Leiche von Grünwald auf. Eberhardt nimm sich des Falles an und steht plötzlich auf der Seite der Opfer, nicht der Täter. Bald kommt ein führender Berliner Politiker ins Visier Eberhardts. Der Rechtsanwalt ermittelt gemeinsam mit dem Rechtsmediziner Jarmer und seinem alten Freund und Ermittler Tobias. Das Trio kann den Politiker beinahe des Mordes überführen und sogar eine Anklage erzwingen. Am Ende aber wartet eine große Überraschung. |
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Bewertung vom 22.03.2022 | ||
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Die vergessliche Mörderin / Ein Fall für Hercule Poirot Bd.35 Eine junge Frau sucht den Meisterdetektiv Hercule Poirot auf: Sie glaubt, einen Mord begangen zu haben. Poirot ist verdutzt. Hat sie nun einen Mord begangen oder nicht? Müsste man sich nicht erinnern können, falls man einen anderen Menschen getötet hat? Schnell verlässt die junge Frau Poirot wieder; er weiß weder ihren Namen noch ihre Adresse. Zufällig aber kann ihm die Krimi-Autorin Ariadne Oliver helfen: Sie erinnert sich an die junge Frau. Und tatsächlich: Bei ihren Eltern ist sie nicht, in ihrer Londoner WG aber auch nicht. Ist die Frau verschwunden? Poirot und Ariadne Oliver stürzen sich in die Ermittlungen und fragen sich, was es bedeuten könnte, dass die Frau "vielleicht" einen Mord begangen hat. Und tatsächlich: Im Londoner Wohnhaus der Frau ist kürzlich eine Bewohnerin aus dem Fenster gesprungen. Es sah zwar nach Selbstmord aus, vielleicht aber könnte jemand nachgeholfen haben? Und dann ist da noch die Stiefmutter von Poirots Klientin: Sie leidet in letzter Zeit immer wieder an seltsamen Erkrankungen, die auf eine Vergiftung zurückzuführen sein könnten. Ist das ein versuchter Mord, der "vielleicht" begangen wurde? |
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Bewertung vom 03.03.2022 | ||
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Die Tote in der Bibliothek / Ein Fall für Miss Marple Bd.3 In der Bibliothek von Ehepaar Bantry wird eine Tote gefunden. Eine junge Frau, die weder Mr noch Ms Bantry kennen. Wie kommt sie in die Bibliothek ihres Landhauses? Die Ermittlungen beginnen und die Polizei hat Mr Bantry auch nicht im Verdacht - doch Miss Marple ist besorgt. Sie ist - wie es der Zufall will - eine gute Freundin von Ms Bantry. Die Hobbydetektivin fürchtet, dass an Mr Bantry doch etwas hängen blieben könnte. Auch wenn die Polizei ihn nicht im Verdacht hat, könnten die Dorfbewohner das anders sehen. Also lässt sich Miss Marple nicht lange bitten und stürzt sich in die Ermittlungen, um den wahren Täter zu finden. Bei der Toten handelt es sich um Ruby Keene. Sie arbeitet in einem nahegelegenen Hotel als Tänzerin. Dort hat sie ein älterer Mann in sein Herz geschlossen und sie großzügig in seinem Testament bedacht - das könnte ein Motiv für seine beiden Schwiegerkinder sein, die sich selbst Hoffnungen auf die Erbschaft gemacht hatten. Nur: Die beiden haben ein Alibi. Verzwickt wird der Fall, als auch die junge Pamela Reeves ermordet aufgefunden wird. Sie scheint mit dem Fall nichts zu tun zu haben - und doch hängt alles zusammen. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 21.02.2022 | ||
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Das Christentum und die Entstehung des modernen Europa Die Frage nach dem rechten Verhältnis von Kirche und Staat, von Religion und Politik ist aktuell. Der Staat fragt sich dieser Tage nicht nur, wie mit dem Islam staatskirchenrechtlich umzugehen ist, sondern auch, welchen Weg die an die Kirche erbrachten Staatsleistungen in der Zukunft gehen sollen. Dem Verhältnis von Kirche und Staat geht Heinz Schilling in einem bei Herder erschienenen Band historisch nach: "Das Christentum und die Entstehung des modernen Europa. Aufbruch in die Welt von heute". Schilling zeigt zunächst anhand der ausgehenden Antike, wie Christentum und Staat einander beeinflussten und stellt fest: "Das Christentum war von Anfang an auf Weltlichkeit, also auf Wirken in und auf die Welt angelegt." Das Miteinander kirchlicher und staatlicher Strukturen prägt die europäische Welt über Jahrhunderte. Gleichzeitig liegt Schillings Augenmerk hauptsächlich auf der Entstehung der Moderne; den Schwerpunkt seines Werkes bildet die Untersuchung der Zeit ab der Reformation, begleitet von konfessioneller Auseinandersetzung. |
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Bewertung vom 21.02.2022 | ||
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Maria Leiner führt ein einsames und zurückgezogenes Leben. Sie lebt in einem kleinen Haus mitten im Wald, auf einer abgelegenen Lichtung. Ein langer Fußmarsch trennt sie vom Dorf Talberg. Marias Leben dreht sich um ihren Hund und vor allem um den angrenzenden Wald - sie ist im Dorf als "Hexe" bekannt und fühlt sich wohl tatsächlich auch selbst so. Ihr beschauliches Leben gerät aber plötzlich durcheinander: Sie erhält Briefe von ihrer lange totgeglaubten Tante. Dann taucht auch noch ein seltsamer Wanderer auf, der in ihrem Stall übernachten möchte. Irgendetwas ist im Gange - nur weiß Maria nicht genau, was. Die Probleme werden größer, als der Wanderer plötzlich vermisst wird. Maria scheint ihn als letzte gesehen zu haben. Was ist mit dem Mann geschehen? Und was hat es mit einem weiteren Mann auf sich, der Maria ständig beschattet? |
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Bewertung vom 21.02.2022 | ||
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Marco Politi gilt als Kenner des Vatikans und von Papst Franziskus. Nach "Franziskus unter Wölfen" und "Das Franziskus-Komplott" ist ein neuer Band von ihm bei Herder erschienen: "Im Auge des Sturmes." Schon der Untertitel wirkt etwas bemüht: "Franziskus, die Pest und die Heilung der Welt". Es geht - die "Pest" deutet es bereits an - zunächst um die Corona-Krise. Politi erzählt eigentlich nur nach, was die Corona-Pandemie für die Kirche und den Vatikan bedeutete: Dass Kirchen geschlossen wurden, Messen ausfallen mussten, der Papst die morgendliche Messe aus Santa Martha streamen ließ und in einem Aufsehen erregenden Gebet auf dem leeren Petersplatz die ganze Welt bewegte. Für die Kirche waren und sind das sicherlich prägende Monate und Jahre; Politis Ausführungen bringen dem Leser, der sich auch nur ein wenig mit diesen Fragen auseinandergesetzt hat, aber nichts neues. |
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