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biremano
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Köln

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Insgesamt 17 Bewertungen
Bewertung vom 29.05.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns


sehr gut

Als das Haus von Gina, ihrem Mann Matt und den beiden Kindern abbrennt können sie glücklicherweise vorübergehend in das Haus ihrer alten Freundin Annie einziehen, die sich auf einer längeren Reise befindet. Direkt am nächsten Tag kommt dann auch Annies Haushälterin Mary um ihren Dienst anzutreten.
Erstmal ist Gina etwas verwirrt, da Annie ihr nicht von Mary erzählt hat und Mary ihr auch etwas unheimlich ist, aber nach dem Austausch von WhatsApp Nachrichten arrangiert sich Gina mit Mary, auch wenn sie immer noch kein gutes Gefühl dabei hat. Und auch als Mary vermeintlich obdachlos wird und mit ihrem Sohn bei Gina und Matt einzieht können Gina die Nachrichten ihrer Freundin Annie beruhigen obwohl ihr ungutes Gefühl bleibt.
Die Situation eskaliert als Ginas Freundin Laura sie besuchen kommt.
Das Buch fängt direkt spannend an, aber schnell denkt man bei Ginas Verhalten “ernsthaft?“
Und leider bleibt es fast die ganze Zeit über so, dass man Gina am liebsten schütteln möchte.
Man kann das Buch gut und schnell lesen, nachdenken muss man nicht viel. Eher im Gegenteil, man weiß recht schnell wo es hingeht.
Das Ende fand ich ein bisschen übertrieben und unglaubwürdig.
Eine herausragende Protagonistin gab es für mich in diesem Buch nicht. Weder im positiven noch im negativen Sinn.
Insgesamt fand ich es schon spannend, allerdings hatte ich nach dem Klappentext und der Leseprobe mehr erwartet.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2025
Höflich, Sarah

Maikäferjahre


ausgezeichnet

Maikäferjahre von Sarah Höflich spielt in den letzten Kriegsmonaten und in der ersten Zeit danach.
Die Zwillinge Tristan und Anni werden durch den Krieg getrennt. Tristan muss als Pilot zur Wehrmacht, Anni bleibt schwanger bei ihren Eltern, denn auch ihr Mann wurde eingezogen. Als Dresden bombardiert und zerstört wird flieht Anni mit dem Halbjuden Adam, einem Protegé ihres inzwischen verstorbenen Vaters, und ihrem neugeborenen Kind aus der brennenden, zerstörten Stadt. Ihr Ziel ist ein Dorf in Tirol in dem Annis Großmutter und ihre Schwiegereltern leben. Auf der Flucht kommen sie sich näher, doch keiner der Bekannten bei denen sie auf der Flucht Schutz suchen hat Verständnis für sie. Ganz im Gegenteil, Adam wird gemieden, verachtet und sogar gehasst.
Annis Bruder Tristan ergeht es nicht viel besser. Er wird abgeschossen, kommt schwer verletzt in britische Gefangenschaft und aufgrund seiner schweren Verletzungen in ein Militärkrankenhaus. Dort verliebt er sich in die britische Krankenschwester Rosalie, doch auch ihre Verbindung steht unter keinem guten Stern. Auch hier gibt es viel Hass, Wut und Verachtung.
Das Buch ist in Kapitel unterteilt in denen abwechselnd von Anni und Adam und von Tristan und Rosalie erzählt wird. Oft gibt es in den Kapiteln Rückblenden in die Vergangenheit, die aber immer gut zum jeweiligen Kapitel passen, viel erklären und immer gut in das jeweilige Kapitel eingebunden sind. Auch beeindruckend wird beschrieben wie sich die Protagonisten durch die Anfeindungen kämpfen und nie den Mut verlieren.
Insgesamt hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Klar, gut lesbar und ohne Kitsch. Die handelnden Personen fand ich sehr glaubhaft, das Buch insgesamt eine runde Sache bei der wirklich alles zusammen passt. Cover, Schreibstil, die Protagonisten und die Geschichte.
Ein sehr schönes, bewegendes Buch, das ich wirklich sehr gerne gelesen habe.
Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.03.2025
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


ausgezeichnet

Als die 94jährige Elisabeth in ein Pflegeheim ziehen muss haben ihre Tochter Anja und die Enkelin Lena die Aufgabe die große Berliner Wohnung auszuräumen.
Sie schwelgen in Erinnerungen und finden aber auch unerklärliche Dinge. Fotoalben in denen Bilder fehlen, altes Handwerkszeug für die Hundschur und eine auf dem Dachboden versteckte Pistole.
Als sie Elisabeth vorsichtig darauf ansprechen erzählt diese ihnen zögernd die Familiengeschichte, hauptsächlich die Geschichte ihrer Tante Clara, von der Elisabeth die Wohnung geerbt hat.
Clara hat in den 20er Jahren in Berlin erst in einer Brauerei als FLaschenspülerin gearbeitet, später in einem Hundesalon, bis sie diesen dann übernommen hat. Immer schon hat sie sich für schwächere Menschen eingesetzt und gekümmert. Schon damals eine starke Frau.
Anja lebt in Hamburg, soll die Leitung der Unibibliothek in Bremen übernehmen ist sich aber unsicher ob sie das Angebot annehmen soll, zumal sich dort antisemitische Angriffe häufen.
Ihre Tochter Lena lebt in Berlin, studiert dort, ist aber insgesamt unzufrieden, unglücklich und fühlt sich nur in der Wohnung der Großmutter wohl , die sie ausräumen muss, und später in einem Hundesalon, in dem sie aushilft. Auch sie wird an ihrer Uni verstärkt mit antisemitischen Vorfällen konfrontiert.
Das Buch spielt zu verschiedenen Zeiten. Man liest von Clara in den 20er Jahren, bis hin zu 1933, und in der Gegenwart hauptsächlich von Anja und ihrer Tochter Lena, die beide mit persönlichen Entscheidungen zu kämpfen haben. Die Verknüpfung zwischen den Zeiten ist der Autorin allerdings gut gelungen.
Das Buch ist sehr authentisch geschrieben und klammert auch nicht die aktuelle Situation aus. Das findet man tatsächlich nicht so oft.
Die Charaktere finde ich sehr glaubwürdig und gut beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar und ich finde dass es zum hin immer spannender wurde, gerade weil man doch erfahren wollte wie es damals mit Clara und ihrer Schwester Mathilde weiter ging.
Und das ist auch schon die einzige „Kritik“ die ich habe, ich hätte gerne mehr von Mathilde erfahren, die die Schwester von Clara und die Mutter von Elisabeth war.
Man erfährt nur am Rande dass Mathilde nie von er Vergangenheit erzählt hat wenn sie darauf angesprochen wurde.
Insgesamt hat mir das Buch aber ausgesprochen gut gefallen, ich habe es sehr gerne gelesen.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.09.2024
Winterberg, Linda

Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1


sehr gut

Als Bankert und Findelkind in einem oberbayerischen Dorf ist Maria aufgewachsen. Im Erwachsenenalter zieht es sie nach München und sie beginnt in einem Gebärhaus eine Ausbildung als Hebamme.
Die Geschichte beginnt 1893 für den Leser, als Maria ihre Ausbildung beendet hat und sie auf Drängen ihres Freunds aus Kindertagen in ihr Heimatdorf zurückkehrt. Dort soll sie die alte Dorfhebamme Alma ersetzen.
Lange überlegt sie ob sie Max Angebot annehmen soll, denn sie hat schon als Kind unter den Feindseligkeiten und Ausgrenzungen der Dorfbewohner gelitten.
Im Dorf wird sie anfangs fast nur von den jungen Frauen als Hebamme akzeptiert. Die älteren Bäuerinnen erinnern sich immer noch nur an das Bankert Maria. Besonders die Althebamme Alma und der alte Pfarrer machen Maria das Leben schwer. Wieder muss sie mit Feindseligkeit und Beschimpfungen kämpfen.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen, große Überraschungen gibt es in dem Buch nicht.
Mir war es ein bisschen zu flach und oberflächlich. Auch wenn es totgeborene Kinder und sterbende Mütter gibt, war es mir ein bisschen viel heile Bergwelt für die damalige Zeit. Über das harte Leben der Bäuerinnen und ihrer Mägde erfährt man kaum etwas.
Was mich dann aber tatsächlich gestört hat sind (kleine) Fehler, die zumindest einem Lektorat auffallen müssten.
Ihre Freundin Auguste, die mit ihr zusammen die Ausbildung gemacht hat, wird als Halbwaise deren Vater verstorben ist vorgestellt, ein paar Seiten weiter gibt sie die Ausbildung auf und geht zurück nach Hause in der Hoffnung dass ihr Vater sie wieder aufnimmt.
Während einer Geburt bekommt eine Gebärende dann mal kurzzeitig einen andren Vornamen, und es werden die Päpste Johannes Paul und Benedikt angesprochen, die beide erst 1920 bzw. 1927 geboren sind. Das Buch spielt 1893!
Das ist meiner Meinung nach schon ein dicker Fehler.
Insgesamt aber war das Buch aber nett zu lesen, Leseempfehlung mit kleinen Einschränkungen

Bewertung vom 30.08.2024
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


ausgezeichnet

Die junge Frances McGarth, Tochter einer „höheren“ Familie, hat mehrere Gründe um als Krankenschwester nach Vietnam zu gehen. Zum einen will sie ihre Familie, besonders ihren Vater, stolz machen, will es an seine „Heldenwand“ (an der nur Männer der Familie verewigt sind) schaffen, sie will ihrem Bruder Finley, der nach Vietnam einberufen wurde, folgen und nahe sein und sie will als Krankenschwester helfen. Als auf der Abschiedsparty für ihren Bruder sein Freund dann noch zu ihr sagt „auch Frauen können Helden sein“ steht ihr Entschluss fest. Immerhin ist sie Krankenschwester und die werden auch in Vietnam gebraucht.
Sie hält auch an ihrem Entschluss fest als die Nachricht kommt, dass ihr Bruder gefallen ist, sehr zum Missfallen ihrer Eltern.
In Vietnam angekommen muss sie erkennen, dass ihre Ausbildung als Krankenschwester so gar nichts mit dem Dasein als Krankenschwester in einem Kriegsgebiet zu tun hat. Sie stößt physisch und psychisch an ihre Grenzen.
Als sie nach 2 Jahren nicht mehr als idealistisches junges Mädchen, sondern als selbstbewusste junge Frau (die sich innerlich aber viel älter fühlt) nach Amerika zurückkommt wird ihr aber nur Ablehnung und Verachtung entgegengebracht.

Kristin Hannah ist hier ein gut recherchiertes Buch gelungen. Sie zeigt die Schrecken dieses Krieges aus der der Sicht der Frauen auf und wie Amerika nach diesem Krieg mit seinen „Helden“ umgegangen ist. Besonders mit den Frauen die in diesem Krieg gedient haben. Denn nach der damaligen Meinung gab es keine Frauen in Vietnam. Das bekommt auch die Protagonistin Frankie oft hören wenn sie sich Hilfe holen will.
Der Schreibstil der Autorin ist wie immer angenehm zu lesen, das Buch ist interessant geschrieben und rutscht auch nicht ins kitschige ab wenn es um Themen wie Freundschaft und Liebe geht.
Für mich war es ein absolut lesenswertes und packendes Highlight mit einer klaren Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.08.2024
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


sehr gut

Der Roman beginnt mit Jane und ihrer Beziehung zu dem lila Haus auf den Klippen, welches in ihrer Kindheit und Jugend ein geheimer Rückzugsort für sie war, insgeheim „ihr“ Haus, aber es war auch ein (von Mutter und Großmutter) verbotener Ort.
Als junge Frau kehrt sie nach dem Tod ihrer Mutter an den Ort ihrer Kindheit zurück, auch zu dem lila Haus, was nun nicht mehr lila ist, und verkauft wurde. Sie lernt Genevieve kennen die das Haus gekauft hat und mehr über die Menschen erfahren möchte die vor ihr das Haus bewohnt haben. Jane beginnt zu recherchieren,nicht nur für Genevieve sonder auch für sich selbst.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, der Schreibstil ist gefällig und man kann das Buch gut lesen und das Cover passt hervorragend zum Titel. Allerdings hatte das Buch für mich einige Längen in denen es mir schwer fiel dran zu bleiben.
So konnte ich zum Beispiel mit der Geistergeschichte recht wenig anfangen und auch- die gut recherchierte – Geschichte der indigenen Bewohner Mains war mir teilweise zu langatmig.
Hingegen haben mir die Geschichten über die früheren Hausbewohnerinnen gut gefallen, und jede hatte irgendeine Verbindung zu einer anderen Bewohnerin, die nach und nach ans Licht kam.
Leider muss ich sagen, dass der Roman mir teilweise etwas zu überfrachtet war. Es geht um Mutter-Tochter Beziehungen, Alkoholismus, Geister und Spiritualität, indigene Völker, Freundschaft, Trennungen, Tod und um Mann-Frau Beziehungen. All das wurde in das Buch gepackt und manches hat mich mit offenen Fragen zurück gelassen.
Deshalb gibt es von mir nicht die volle Punktzahl, obwohl das Buch durchaus lesenswert ist, auch wenn ich stellenweise etwas Durchhaltevermögen brauchte.

Bewertung vom 10.04.2024
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

Die norwegischen Brüder Konrad und Sverre arbeiten zur Zeit des 2. Weltkriegs auf einem norwegischen Handelsschiff. Auf dem Weg nach Australien wird das Schiff von den Japanern angegriffen und sinkt. Nur wenige Männer der Besatzung überleben den Angriff. Sverre wird gefangen genommen, Konrad kann in einem Rettungsboot flüchten. Nach Tagen ohne Nahrung und nach einem heftigen Sturm strandet sein Boot auf der Insel Java. Konrad kommt schwer verletzt in ein Krankenhaus wo er sich in die norwegische Krankenschwester Sigrid verliebt.
Als Java von den Japanern besetzt wird werden Konrad und Sigrid getrennt. Sigrid kommt mit ihrer Mutter und Schwester in ein Frauenlager, Konrad in ein Männerlager. Keiner weiß wo der andere ist und ob er bzw. sie überhaupt noch lebt. Zudem quält Konrad die Frage ob sein Bruder noch lebt und ob er ihn je wiedersehen wird.

Mir hat das zweite Buch von Trude Teige sehr gut gefallen. Ich würde es nicht als Fortsetzung zu „Als Großmutter im Regen tanzte“ sehen. Eher ist es ein „Vorgängerbuch“ obwohl ich finde man kann beide Bücher durchaus unabhängig voneinander lesen.
Auch hier fand ich den Schreibstil sehr ansprechend, flüssig und das Buch sehr spannend.
Sehr empathisch und nie reißerisch erzählt Trude Teige davon wie es in den Lagern zuging.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für dieses großartige Buch.

Bewertung vom 12.02.2024
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


ausgezeichnet

Maria ist eine alleinerziehende Mutter die mit ihren beiden Teenagertöchtern in der Stadt lebt und ihr Leben gut im Griff hat. Als junge Frau hat sie Hals über Kopf den elterlichen Einödhof verlassen, und genau so plötzlich braucht die Mutter jetzt, nach einem Unfall des Vaters, ihre Hilfe bei den Tieren und der dementen Großmutter.
Auf dem Hof angekommen holen die Erinnerungen an ihre Kindheit auf dem Birkenhof Maria ein.
In der Ich-Form erzählt Maria im Buch von einer glücklichen, unbeschwerten Kindheit, aber auch von harter Arbeit und Abgeschiedenheit.
Zwischen den Kapiteln der Vergangenheit gibt es auch immer wieder Kapitel die in der Gegenwart handeln. So zum Beispiel als der Bruder plötzlich nach Hause kommt und Dinge zur Sprache kommen die jahrelang totgeschwiegen wurden.
Das Buch ist wunderschön und gut gut lesbar geschrieben. Man kann sich direkt hineinversetzen in die Geschichte. In die Situation der Eltern, die nie gefragt worden sind ob sie den Hof übernehmen wollen und doch für ihre zwei Kinder nur das Beste wollen, obwohl sie den ganzen Tag hart arbeiten müssen. In die Situation der Kinder, die abgeschieden auf dem Hof wohnen und sich nie mit Freunden treffen können, weil niemand Zeit hat sie zu irgendwelchen Aktivitäten oder Verabredungen zu fahren, die aber trotzdem eine schöne Kindheit hatten.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn mir die Jugendzeit von Maria gefehlt hat.
Buch und Cover passen meiner Meinung nach perfekt zusammen, der Schreibstil ist sehr gefällig und gut lesbar, und auch wenn eigentlich nichts großartiges oder spannendes im Buch passiert war es ein wunderbares Leseerlebnis. Von daher von mir eine eindeutige Leseempfehlung für dieses Buch.

Bewertung vom 09.02.2024
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Nachdem mir Trümmermädchen und Findelmädchen schon so gut gefallen haben war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Lilly Bernstein – Sturmmädchen – und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte spielt in einem kleinen Eifeldorf vor und während des Krieges.
Elli, die nach einer Erkrankung ein verkrüppeltes Bein hat und von allen im Dorf nur Hinkemädchen genannt wird, und Käthe sind seit Kindheitstagen befreundet und als
die Jüdin Margot dazustößt, deren Eltern ein Ferienhaus im Dorf besitzen, wird sie in den Kreis der Freundinnen aufgenommen und von nun an stehen die Freundinnen fest zusammen – bis der Nationalsozialismus auch in das kleine Eifeldorf Einzug hält.
Käthe engagiert sich in der Frauenschaft, Margot die ein sogenanntes Judenhaus deportiert wurde leidet fernab der Freundinnen und Elli wird wie immer schon aufgrund ihrer Behinderung von der Mutter behütet .
Die Freundschaft der Mädchen droht zu zerbrechen.
Die etwas naive und sehr behütete Elli beginnt die Dinge zu hinterfragen als ein geistig behindertes Mädchen aus dem Dorf verschwindet.
Es ist die Geschichte einer Freundschaft in einem dunklen Kapitel der Geschichte und es ist die Geschichte einer Entwicklung vom jungen, unbedarften Mädchen zur selbstbewussten jungen Frau.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es in 2 Tagen gelesen.
Die Personen sind absolut glaubhaft dargestellt, ich konnte gut in die Geschichte eintauchen, der Spannungsbogen den Lilly Bernstein geschaffen hat ist wirklich großartig und ihr Schreibstil wie immer flüssig und gut zu lesen.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses wunderbare Buch.

Bewertung vom 01.07.2023
Mank, Ute

Elternhaus


ausgezeichnet

Irgendwann werden die Eltern alt und man muss sich kümmern. Das macht Sanne, die älteste von drei Schwestern. Sie kümmert sich um die Eltern, um ihre eigene Familie mit 2 Kindern, ihren Haushalt und ihre Arbeitsstelle. Sie wohnt halt in der Nähe. Irgendwann geht es aber nicht mehr. Das wird spätestens dann klar als die Mutter krank wird und er Vater nicht viel tun kann. Also sucht Sanne nach einer Lösung und findet sie in einer altersgerechten Wohnung. Gitti, die jüngste der Schwestern hilft, wenn auch widerwillig, beim Umzug, kann aber nicht verstehen warum die Eltern umziehen müssen und kümmert sich auch nicht weiter. Petra, die mittlere Schwester, wird gar nicht über die Aktion informiert und geht danach lange Zeit davon aus, dass die Eltern zu Sanne gezogen sind.
Der Vater hat das Haus „mit eigenen Händen“ gebaut, aber es hat den Schwestern nie viel bedeutet, es war eben „nur“ ein Haus. Als Petra erfährt, dass das Haus verkauft werden soll eskaliert die Situation und die Erinnerungen an die Zeit im Elternhaus kommen (bei allen Schwestern) hoch.
Ute Mank hat hier ein Buch aus dem „wahren“ Leben geschrieben.
Durch geschickte Rückblenden versteht man warum die Schwestern sind wie sie sind. Die Situation der Schwestern wird gut und einfühlsam beschrieben. Man kann vieles verstehen, aber teilweise habe ich mich gefragt „warum redet ihr nicht miteinander?“

Das Buch hat mir wirklich gut gefallen, und regt zum Nachdenken über die eigene Familie an.
Der Schreibstil ist einprägsam und gut zu lesen. Allerdings hätte ich mir gewünscht ein wenig mehr von Gitti zu erfahren. Sie lief im Buch, so wie im Leben als jüngstes Kind, einfach so mit.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Buch und verdiente 5 Sterne