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Kathrineverdeen
Wohnort: 
Düchelsdorf

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 10.04.2021
Der große Sommer
Arenz, Ewald

Der große Sommer


ausgezeichnet

Könnt ihr euch noch an die innere Unruhe in der letzten Stunde vor den langen Sommerferien erinnern? Obgleich diese Stunde von den Lehrern meist mit Videovorführungen gefüllt wurden, konnte man sich vor lauter Vorfreude kaum auf seinem Stuhl halten. Nach dem Klingeln warteten damals acht vielversprechende Ferienwochen auf mich, in denen gefühlt alles möglich war. Für Frieder, der literarischen Hauptfigur aus Ewald Arenz neuem Roman „Der große Sommer“, sieht es jedoch nicht nach entspannten Ferien aus. Um das Schuljahr nicht wiederholen zu müssen, stehen für Frieder Nachprüfungen an. In Folge dessen fällt der Familienurlaub für ihn aus und er muss den Sommer bei seinem Großvater mit lernen verbringen.

Der große Sommer

Auch wenn Frieder dem Sommer mit sehr viel Skepsis entgegensieht, versucht er seine Ferien so angenehm wie möglich zu gestalten. Auftrieb gibt ihm dafür eine zufällige Begegnung im Freibad mit einem Mädchen im flaschengrünen Badeanzug.

Am besten haben mir die Passagen gefallen, in denen Frieder sich mit seinem gestrengen Großvater durch die Handlung von „Der große Sommer“ bewegt. Auch wenn diese im Vergleich zu anderen Episoden nicht mit der sommerlichen Leichtigkeit daherkamen. Diese Szenen sind ausgezeichnete Charakterstudien beider literarischer Figuren, die erneut beweisen, dass der erste Eindruck auch trügen kann. Und es war für mich wunderbar zu erleben, wie Frieder bei seinem Großvater etwas wachkitzelt und hervorholt, was dieser versucht hat, tief in sich zu vergraben.

Ein Sommer, der alles verändert

Jedoch geht es nicht nur um die zwischenmenschliche Beziehung von Großvater und Enkel. Dies ist nur ein Teil der Geschichte. Vielmehr geht es um die Momente und die Menschen, die die literarische Hauptfigur Frieder auf dem Weg zum Erwachsenwerden prägen. Momente, die manche Ängste heraufbeschwören und Menschen, die Frieder helfen, seine Ängste zu überwinden und über sich hinaus zu wachsen.

Wir Leser durchleben mit Frieder seinen alles verändernden Sommer, der von großen Gefühlen, Freundschaft, Vertrauen und Tod erzählt. Ewald Arenz hat jenen Sommer auf beachtliche Weise zu Papier gebracht. Der Autor bewegt seine Leser sich so sicher und präzise durch die Geschichte, dass man davon ausgehen kann, dass Ewald Arenz sehr viele persönliche Details und Erlebnisse mit einfließen lassen hat.

Der Autor hat mich schon mit seinem Roman „Alte Sorten“ beeindruckt und für sich eingenommen. Nicht zuletzt, weil er einen sehr ausdrucksstarken und wohltuenden Schreibstil hat, der die Leser entschleunigt und zum Verweilen einlädt. In einem außergewöhnlichen Stil zeichnet er unvergessliche Stimmungsbilder und erschafft Geschichten, die man mit allen Sinnen erleben kann. Seinem neuen Roman „Der große Sommer“ hat er mir erneut viele wunderbare Lesemomente beschert. Momente, die den Geschmack von einem lieblich warmen Sommer haben.

Bewertung vom 20.07.2020
Weltraum für clevere Kids / Wissen für clevere Kids Bd.2

Weltraum für clevere Kids / Wissen für clevere Kids Bd.2


ausgezeichnet

Wenn ich meinen Sohn frage, was er später einmal werden möchte, kommt seine Antwort wie aus der Pistole geschossen: Astronaut! Er findet nicht nur den Weltraum furchtbar interessant, sondern vor allem auch, wie man dort hingelangt. Sein großes Vorbild ist Geophysiker, Vulkanologe und Astronaut Alexander Gerst. Wenn man – im Falle meines 5 -jährigen Sohnes – Eltern hat, die gerade einmal eine Handvoll Fakten zum Thema Weltraum und Raumfahrt parat hat, muss man sich eben anderweitig nach präzisen Informationen umschauen. Und wenn es um interessante Sachbücher für Kinder und Erwachsene geht, ist man beim Dorling Kindersley Verlag immer an der richtigen Adresse. Auch zum Thema Weltraum sind wir mit „Weltraum für clevere Kids“ von Peter Bond fündig geworden.

Vom Urknall über unser Sonnensystem, von schwarzen Löchern bis zur modernen Raumfahrt

Dieses Lexikon nimmt seine kleinen und großen Leser mit auf eine spannende Reise durch Raum und Zeit, um die großen und kleinen Wunder des Weltraums zu erkunden. Ein bisschen Zeit benötigt man jedoch schon, um das umfangreiche Nachschlagewerk zu durchstöbern. Denn schlägt man dieses Buch erst einmal auf, taucht man buchstäblich in das Universum ein und erfährt mit fantastischen Abbildungen, interessanten Infokästen und fesselnden Texten viele Hintergrundinformationen.

Weltraumteleskope, Planeten, Tarantelnebel

Auf den 256 Seiten werden in 9 Kapiteln, die jeweils mit einer anderen Farbe gekennzeichnet sind, verschiedene übergeordnete Themen wie das Sonnensystem, die Erde, das Universum und Menschen im Weltall abgehandelt. In den jeweiligen Kapiteln findet man dann zahlreiche untergeordnete Themen, die abermals mit präzisen und spannenden Fakten auf die Leser warten.

Der perfekte Planet

Das Schöne an diesem Buch ist, dass man nicht nur in die Ferne schweift. Auch der erstaunlichste Himmelskörper des Weltalls – unser Planet Erde – wird besprochen. Dieser bietet als einziger Planet geeignete Bedingungen für das Leben.

„Weltraum für clevere Kids“ von Peter Bond ist ein überaus gelungenes Nachschlagewerk für kleine und große Leser. Mit diesem Buch kann ich wirklich jede Frage meines 5-jährigen Sohnes in Bild und Text beantworten. Und glaubt mir – die haben es in sich. Schließlich hat er große (und weit entfernte) Ziele.

Bewertung vom 21.10.2018
Die Streithörnchen
Bright, Rachel;Field, Jim

Die Streithörnchen


ausgezeichnet

Seht ihr sie auch gerade durch die Wälder flitzen? Die kleinen possierlichen Eichhörnchen – immer auf der Suche nach Nahrung für den Winter. Ich persönlich könnte diesem Schauspiel stundenlang zusehen. In diesem Jahr ist leider wenig Nahrung für ihren Wintervorrat übrig. Denn der Sommer war sehr trocken und die Früchte und Samen fielen alle notreif von den Bäumen. Gerade dann, als die Eichhörnchen noch mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt waren. Aus diesem Grund könntet ihr vielleicht in den nächsten Wochen ein paar Tiere beobachten, die sich um die eine oder andere Nuss streiten.

Wenn zwei sich streiten
Das wunderbare Bilderbuch „Die Streithörnchen“ von Rachel Bright und Jim Field beschäftigt sich mit einem ähnlichen Thema. Wie der Titel schon erahnen lässt, gibt es in dieser Geschichte etwas Streit. Eichhörnchen Lenni genießt das ruhige Leben und zieht leichtfüßig und sorglos durch den Herbst. Jedoch ist das übrige Waldvolk mit dem emsigen Sammeln von Samen und Pilzen beschäftig, um sich einen Vorrat für den Winter anzulegen. Lenni, der bisher keinen Gedanken daran verschwendet steht plötzlich vor seinem leeren Vorratsschrank. Nun geht ihm auf, dass er nicht mehr im Hier und Jetzt leben darf, sondern auch an morgen denken muss, um den Winter zu überstehen. Plötzlich entdeckt er einen einzelnen Zapfen – womöglich den letzten dieses Jahres. Diesen Zapfen hat aber auch Eichhörnchen Finn, dem nur noch ein Zapfen für seinen Wintervorrat fehlt, entdeckt.

Die wilde Jagd nach einem Zapfen
Nach diesem ersten Zusammentreffen entbrennt eine wilde Jagd nach einem einzigen Zapfen. Eine Jagd, die aussichtslos erscheint, weil beide Eichhörnchen viele gefährliche Hürden überwinden und überleben müssen. Was während dieses Wettrennens alles geschieht und welche Gefahren Finn und Lenni, auf dramatische Weise überwinden müssen, erfahren wir Leser in dem großartigen Bilderbuch „Die Streithörnchen“. Während die beiden Eichhörnchen sich ordentlich abplagen müssen, haben wir Leser riesigen Spaß beim Betrachten. Denn die Taten der tierischen Helden wurden mit viel Situationskomik verpackt und sorgen für einige Lachkrämpfe. Aber nicht nur das – die Geschichte enthält wertvolle und kindgerecht verpackte Botschaften, die aus dem Geschehen hervortreten und im Gedächtnis bleiben.

Am schönsten finde ich persönlich die großartigen Illustrationen, die jede für sich schon so viel Raffinesse und Witz enthält. Auch wenn sie ganz ohne Text auskommen würden, bin ich froh über die wunderbaren Zeilen und Reime. Sie fügen sich perfekt in die Illustrationen ein und machen aus diesem Bilderbuch einen riesigen Vorlesespaß.

„Die Streithörnchen“ von Rachel Bright und Jim Field ist ein wunderbares Bilderbuch zum Thema Freundschaft und Zusammenhalt und ein riesiger Vorlesespaß für die ganze Familie.

Und vielleicht hat der eine oder andere von euch ein paar Nüsse und Samen für die hungrigen Eichhörnchen übrig? Ich habe schon ein bisschen Futter in Büschen verteilt.

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1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2018
Echte Bären fürchten sich nicht
Dale, Elizabeth

Echte Bären fürchten sich nicht


ausgezeichnet

Stellt euch vor ihr schlaft selig in eurem gemütlichen Bett. Plötzlich reißt euch ein seltsames Geräusch aus eurem Tiefschlaf. Wer von euch kann sich nach so einem Ereignis einfach auf die andere Seite legen und weiter schlummern? Ich könnte das nicht. Jedenfalls nicht, bevor ich weiß, was es mit diesem Geräusch auf sich hat.

Echte Bären fürchten sich nicht
Genau so ergeht es auch Bär Bobo aus dem Bilderbuch „Echte Bären fürchten sich nicht“ von Elizabeth Dale und Paula Metcalf. Bobo wurde von einem lauten Grunzen aus dem Schlaf gerissen und ist nun sehr verwirrt und verängstigt. Er muss wissen, wer da so geschrien hat – vorher legt er sich nicht mehr hin. Er schreit laut um Hilfe und seine Familie versucht vergebens ihn wieder zu beruhigen. Diesem Geräusch muss auf den Grund gegangen werden – vorher macht keiner mehr ein Auge zu.

Dieses nächtliche Ereignis kommt in den besten Familien vor – bei uns ist es hin und wieder auch ein Thema. Umso schöner ist es, wenn man dann ein passendes Bilderbuch zur Hand nehmen kann, welches wieder ein bisschen Ruhe in die Situation bringt. Natürlich, nachdem man sich auf die Jagd nach den gefährlichen Monstern gemacht hat. Auch Papa Bär bleibt in dieser Geschichte nichts anderes übrig. Trotz seiner beruhigenden Mantras wie „Es gibt ganz bestimmt keine Monster zu sehen“ lässt sich Bär Bobo nicht beruhigen und die Familie – allen voran der Papa – macht sich auf die Suche nach dem unheimlichen Geräusch.

Aus harmlosen Fröschen werden unheimliche Monster
Wir Leser begleiten die Bärenfamilie auf ihrer Nachtwanderung durch den dunklen Wald und erleben, was ihnen auf ihrem Weg alles in die Quere kommt. Denn in der nächtlichen Dunkelheit kann einem die eigene Fantasie einen Streich spielen. So werden aus harmlosen Fröschen riesige Monster. Nun fürchtet sich selbst der tapferste Bär. Und während Papa Bär das Fürchten gelehrt wird, hat der Leser riesigen Spaß. Denn im Gegensatz zu den Bären haben die Betrachter gut Lachen, weil sie das gesamte Geschehen erfassen können. Am Ende der Geschichte darf die Bärenfamilie dann doch mit lachen, als die Quelle für das Grunzen endlich ausgemacht wird.

Der Oetinger Verlag hat gut daran getan, dass er Paul Maar die Übersetzung aus dem Englischen anvertraut hat. Denn oft verliert eine Geschichte an Charme, wenn Reime all zu wörtlich übersetzt werden. Die munteren Verse Maars bereichern die humorvoll gezeichneten Illustrationen und verleihen der Handlung eine besondere Dynamik, die alle Betrachter – egal ob jung oder alt – mitreißen.

„Echte Bären fürchten sich nicht“ von Elisabeth Dale und Paula Metcalf ist eine wunderbare Geschichte, die sich bestens dafür eignet, die allabendlichen wiederkehrenden Monster aus den Kinderzimmern mit einer großen Portion Humor zu vertreiben.

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1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2018
Eddie Goldfisch ist weg!
Grimm, Sandra;Hellmeier, Horst

Eddie Goldfisch ist weg!


ausgezeichnet

In unserem Bücherregal befinden sich zahlreiche Bilderbücher. Zugegeben – wir sind wirklich etwas verwöhnt, weil wir schon so viele wunderschöne Bücher besitzen. Unsere Bilderbuchlieblinge machen es den Neuzugängen sehr schwer, denn sie müssen schon sehr originell sein, um mit ihnen mithalten zu können. Ein Bilderbuch, das im Vergleich glänzend abgeschnitten hat, ist „Eddie Goldfisch ist weg! Ein Fall für Hektor Supersucher“ von Sandra Grimm und Horst Hellmeier. Dabei sah es auf dem ersten Blick gar nicht danach aus.

Ein klarer Fall für Hektor Supersucher
Oh Schreck! Der Goldfisch Eddie von der Familie Wildschwein ist weg. Wer hat ihn nur gestohlen? Und an wen kann man sich nur wenden, damit das geliebte Fischlein wieder nach Hause kommt? Ein ganz klarer Fall für Rehbock Hektor! Warum? Hektor ist ein sehr kluger und toller Supersucher, der mit zahlreichen Pokalen ausgezeichnet wurde. Hektor findet alles und jeden. Er ist einfach der Beste auf diesem Fachgebiet. Aus diesem Grund beauftragt Familie Wildschwein den Rehbock mit der Suche. Ob Hektor Goldfisch Eddie wirklich finden wird?

Mit der spannenden Suche nach Eddie dem Goldfisch beschäftigt sich dieses Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren. Nach einer kurzen Einführung und einem Kennenlernen mit dem Supersucher, geht es auch sofort zur Sache. Hektor zückt am Tatort seine Lupe und arbeitet fieberhaft daran die ersten Spuren zu sammeln und Familie Wildschwein hilft mit. Schließlich ist ihnen sehr daran gelegen, dass der Goldfisch wieder in heimische Gewässer zurückkommt. Ihre gemeinsame Suche führt sie vom Tatort in die Stadt und wir Leser erleben viele belebte und bunte Schauplätze mit spannenden und urkomischen Szenen.

Eine spannende Bilderbuchgeschichte mit Wimmelbuchcharakter
Das Besondere an dieser Bilderbuchgeschichte sind die großen Seiten, die an ein Wimmelbuch erinnern. Obgleich es hier einige Textpassagen gibt. Auf den illustrierten Seiten gibt es viele spannende Szenen mit humorvollen Details zu entdecken, die auf amüsante Weise zum Verweilen einladen. Ergänzt werden die wimmeligen Seiten von Aufgaben, die den Betrachter dazu auffordern etwas genauer hinzuschauen und mitzuraten.

„Eddie Goldfisch ist weg! Ein Fall für Hektor Supersucher“ von Sandra Grimm und Horst Hellmeier ist eine sehr gelungene Bilderbuchgeschichte, die mit urkomischen Illustrationen und spannenden Szenen zum Mitraten und Dingeentdecken, überzeugt. Die originelle Geschichte mit ihren quirligen Bildern und Akteuren hat uns viele schöne und lustige Lesestunden bereitet.

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Bewertung vom 09.09.2018
Scarlett Bd.1
Remington, Laurel

Scarlett Bd.1


ausgezeichnet

Obgleich das Jahr schon über acht Monate alt ist, gab es im Buchbereich – trotz aller Erwartungen – nur wenige Überraschungen. Manchmal beschlich mich ein Gefühl, dass ich gerade um die groß angekündigten Highlights der Bücherwelt einen großen Bogen machen sollte. Denn fast jedes war eine herbe Enttäuschung und ich habe sie nach wenigen gelesenen Seiten abgebrochen. Und dann kam Scarlett und rettete meinen unbefriedigten Lesehunger. Scarlett ist die literarische Hauptfigur aus „Scarlett: Ein Löffelchen Geheimnis und der Duft von Magie“ von Laura Remington. Gerettet hat sie mich mit ihrer Geschichte und ihrer Art zu erzählen. Denn was sie zu erzählen hat, ist mir sehr zu Herzen gegangen und hat mich tief berührt. Nicht nur, weil mein Hobby – das Bloggen – auch ein Bestandteil von ihrer Geschichte ist.

Scarlett, die unfreiwillige Bloggerqueen
Scarlett ist die Tochter einer bekannten und erfolgreichen Bloggerin und sie hasst es. Denn die Themen, die ihre Mutter in ihren Posts anspricht, sind alles andere als angenehm für Scarlett. Mit den peinlichsten Erlebnissen aus ihrem Alltag wurde sie zum unfreiwilligen Star des Blogs und die Tatsache, dass eigentlich jeder aus ihrer Schule darüber Bescheid weiß, ist nur sehr schwer zu ertragen. Doch Scarlett hat sich im Laufe der Zeit angepasst und gibt kaum noch etwas von ihrer Welt und ihren Emotionen preis.

Von Geheimnissen und dem Duft von Magie
Peinliche Erlebnisse sind jedoch nicht das Einzige, was Scarlett lieber geheim halten möchte. Nach einer schicksalshaften Begegnung mit ihrer Nachbarin Rosemary, entdeckt sie ein handgeschriebenes Kochbuch. Seitdem verspürt sie das besondere Verlangen, die Rezepte aus diesem besonderen Buch auszuprobieren. Aus Scarletts neu entdeckter Leidenschaft entwickeln sich einige Möglichkeiten und sogar Freundschaften, weil kochen und essen Menschen zusammenbringt. Und weil es sich zusammen mit Freunden noch besser kocht, gründet Scarlett einen geheimen Kochklub.

Als ich das Cover und den Klappentext von dieser Geschichte das erste Mal sah, war ich neugierig. Es klang nach einer locker leichten Geschichte für zwischendurch. Doch nachdem ich ein paar Seiten gelesen hatte, bemerkte ich, was für einen Schatz ich in diesem Buch gefunden hatte. Nie hätte ich so eine tiefgründige und liebenswerte Handlung erwartet. Umso schöner war es für mich, dieses Buch in vollen Zügen zu genießen.

Scarletts anfängliche Schilderungen über ihren Alltag haben mich sehr beeindruckt und manchmal auch entsetzt. Ich war schockiert, was ihre Mum so alles von ihrer Tochter preisgibt und was sie ihr eigentlich damit antut. Scarletts Art zu erzählen war so mitreißend und bewegend, dass ich mich ihr nicht entziehen konnte. Sie entfachte einen regelrechten Lesehunger – ich wollte nur noch lesen und mitfiebern. Die Schattenseiten des Bloggerdaseins ist aber nicht das einzige Thema, über welches die literarische Hauptfigur berichtet. Ihre Geschichte umfasst so viele wichtige Themen und wertvolle Botschaften, sodass jeder Leser – egal ob jung oder alt – etwas aus diesem Buch mitnehmen kann.

Was einen großen Teil der Handlung ausmacht, sind die Veränderungen, die durch das gemeinsame Kochen in Bewegung gesetzt werden. Es scheint fast so, als würde das selbst gekochte Essen eine magische Zutat enthalten, die nach dem Verzehr der Köstlichkeit die Menschen verändert. Plötzlich entdeckt man wunderbare neue Seiten an ihnen und man kommt nicht umhin, sich ein Stück weit daran zu erfreuen.

Die gesamte Rezension finden sie hier: https://kathrineverdeen.de/rezension-scarlett-ein-loeffelchen-geheimnis-und-der

Bewertung vom 01.09.2018
Lizzy Carbon und die Qual der Wahl / Lizzy Carbon Bd.3
Fesler, Mario

Lizzy Carbon und die Qual der Wahl / Lizzy Carbon Bd.3


sehr gut

Es sind einige Jahre vergangen, seit ich die hormongesteuerte und aufbrausende Lizzy Carbon durch ihre ausnahmezustandsähnliche Pubertät und ihr erstes Wunder der Liebe begleiten durfte. Meine Liebe zu dieser Ausnahmeprotagonistin ist ungebrochen. Denn die Meisterin des Sarkasmus und Expertin für Fettnäpfchen jeder Art und unüberlegtes Aussprechen von Gedanken ist wie eine Seelenverwandte für mich. Und diese sind im wahren Leben schon sehr schwer zu finden. Nachdem ich einige Höhen und Tiefen mit Lizzy überstanden habe, durfte ich nun den 3. Band „Lizzy Carbon und die Qual der Wahl“ von Mario Fessler lesen.

Die Qual der Wahl
Die Qual der Wahl durchlebt Lizzy in diesem Buch am eigenen Leib. Denn irgendwer scheint es für eine furchtbar witzige Idee zu halten, dass Lizzy sich für die Wahl zur Schulsprecherin zur Verfügung stellt. Plötzlich steht sie auf der Kandidatenliste. Doch Lizzy wäre nicht Lizzy, wenn das das einzige zu lösende Problem wäre. Nebenbei stehen noch der Scheidungskrieg ihrer Eltern, eine große Liebe auf Distanz und eine beste Freundin mit mörderischen Absichten an. Wie und ob Lizzy Carbon diese Probleme löst, erfahren wir in dem 3. Band dieser Reihe.

Lizzy Carbon is back!
Wer Lizzy Carbon bereits kennenlernen durfte, weiß, dass sie eine große Begeisterung für zum Scheitern verurteilte Projekte entwickeln kann. Und da man bei solchen Aufgaben reichlich Unterstützung benötigt, heuert sie die altbekannten Mitglieder vom „Klub der Verlierer“ für den Wahlkampf an. Diese sollen Lizzy beim Schulsprechergedöns unterstützen. Denn obgleich sie anfangs auf keinen Fall die Wahl für sich bestimmen wollte, sieht sie darin auch eine wunderbare Möglichkeit. Dieser Wahlkampf soll für eine ganz bestimmte Person zur besonderen Qual werden.

In gewohntem Stil führt uns Lizzy Carbon durch ihr manchmal chaotisches Leben. Chaotisch ist vielleicht etwas untertrieben. Denn für Lizzy beginnt gefühlt eine Art Apokalypse, als sie ihren Namen auf der Kandidatenliste findet. Und wir Leser dürfen dank ihrer enthaltenen Tagebucheinträge, auch in diesem dritten – vorerst letzten Band – hautnah dabei sein. Aber nicht nur das. Wir leiden und erleben mit ihr die Qual der Wahl und die Qual ein Scheidungskind zu sein. Jedoch konnte ich in diesem Fall nicht ganz mitziehen, weil Lizzy sich oft selbst im Weg steht und manches Problem selbst heraufbeschwört. Trotzdem konnte ich es durchaus verstehen, dass sie bestimmte Ängste in Wut umwandelt, weil sie diese anders nicht filtern kann. Wahrscheinlich hatte ich aus diesem Grund etwas Anlaufschwierigkeiten mit dem Buch.

Lizzy, die im ersten Band meinem imaginären Zwilling gleicht, hat sich weiterentwickelt. Und zwar in eine Richtung, die ich selbst nie genommen hätte. Jedenfalls fühlte es sich beim Lesen so für mich an. Und doch konnte sie mich nach knapp 50 gelesenen Seiten mit ihrer kämpferischen Art wieder einfangen und für sich gewinnen. Danach entwickelte sich ein Sog, dem ich mich buchstäblich nicht mehr entziehen konnte. Auch wenn es im Vergleich zu den beiden vorherigen Bänden nicht mehr ganz so absurde Erlebnisse gibt, geschehen viele urkomische Dinge. Lizzy beweist ein weiteres Mal ihren Sinn für einen fantastischen Humor.

Vielsagend waren neben Lizzys Problemen auch bestimmte Reaktionen von Lizzys Eltern, ihren Mitschüler und die der Wahlkampfhelfer, die nebenbei beleuchtet wurden. Viele interessante Beziehungsfäden spannen sich neu oder wurden überraschend getrennt, was für mich persönlich sehr unterhaltsam war.

Alles hat ein Ende …

die gesamte Rezi findet ihr auf dem Blog: https://kathrineverdeen.de/

Bewertung vom 08.08.2018
Der höchste Bücherberg der Welt
Bonilla, Rocio

Der höchste Bücherberg der Welt


ausgezeichnet

Kennt ihr das? Ihr schlagt ein Buch auf und es entfesselt einen Sog, der euch buchstäblich ins Innere zieht. Und es scheint fasst so, als würdet ihr all das, was dort geschieht, auch selbst erleben. Plötzlich erlebt ihr Dinge, die ihr nie für möglich gehalten habt und reist in ferne Länder oder fantastische Welten. Von diesem Phänomen berichtet das Bilderbuch „Der höchste Bücherberg der Welt“ von Rocio Bonilla. Dieses besondere Kinderbuch beinhaltet die wohl schönste Botschaft der Welt: Mit Büchern gehen alle Wünsche und Träume in Erfüllung, weil du durch die Kraft deiner Gedanken alles machen und schaffen kannst, was du willst.

Geboren, um zu fliegen
Lukas glaubt fest daran, dass er geboren wurde, um zu fliegen. Jedes Jahr aufs Neue wünscht er sich Flügel vom Weihnachtsmann. Die bekommt er auch. Nur funktionieren diese leider nie. Sein Wunsch fliegen zu lernen bleibt ungebrochen und eines Tages bekommt er ein Buch von seiner Mutter geschenkt mit den Worten: Man kann auch anders fliegen. Lukas beginnt mit dem Lesen und kann nicht mehr damit aufhören. Er verschlingt ein Exemplar nach dem anderen und türmt sie aufeinander – bis der höchste Bücherberg der Welt entsteht. Und plötzlich versteht er den Sinn der Worte seiner Mutter.

Lesen – die wohl schönste Beschäftigung, die es im Leben geben kann

Für mich persönlich ist sie das und die Vorstellung, dass ich meine Leidenschaft für Bücher an mein Kind weitergeben kann, war ein Hauptgrund, warum ich zu diesem Buch gegriffen habe. Als ich „Der höchste Bücherberg der Welt“ das erste Mal in meinen Händen hielt, ahnte ich nicht, mit welchem Bilderbuchschatz ich hier zu tun hatte. Obgleich das Cover schon sehr vielversprechend anmutete.

Bevor dieses Buch in die Hände meines Sohnes wandert, musste ich es erst selbst einmal lesen. Denn oft fehlt mir einfach die Ruhe, mich dem Geschehen im Inneren hinzugeben. Eine richtige Entscheidung, denn es ist ein wunderschönes Bilderbuch, das man wirklich mit allen Sinnen genießen sollte. Der Text, die grazilen Illustrationen und die ganze Geschichte sind so einzigartig schön gestaltet worden und ich bin buchstäblich in dieses Buch versunken.

„Der höchste Bücherberg der Welt“ von Rocio Bonilla ist ein Bilderbuch für jedermann. Vor allem bücheraffine Menschen werden sich in diesen Kinderbuchschatz verlieben. Ich werde es jetzt an meinen Sohn weiterreichen und bin gespannt auf seine Reaktion. Und wer weiß – vielleicht gibt er es eines Tages an seine Kinder weiter. Was für eine wunderbare Vorstellung …

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Bewertung vom 08.08.2018
Ein Geheimnis liegt in der Luft / Die Duftapotheke Bd.1
Ruhe, Anna

Ein Geheimnis liegt in der Luft / Die Duftapotheke Bd.1


ausgezeichnet

In den letzten Monaten hatte ich eine miese Begleiterin: Eine ausgewachsene Leseflaute, die sich hartnäckig an meiner Seite aufhielt. Las ich abends eine Seite, so schlief ich danach sofort ein. Selbst sehr dünne Bücher mit vielversprechenden Geschichten konnte ich nicht komplett lesen. Zum einen, weil sie wirklich tödlich langweilig waren, und zum anderen, weil sie mich nicht wirklich erreichten. Buch für Buch – spätestens nach 100 Seiten wurde das Lesen für mich zur reinsten Qual. Ich befürchtete schon, dass diese Begleiterin womöglich dauerhaft an meiner Seite sein würde, und hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. Doch dann griff ich zu dem Kinderbuch „Die Duftapotheke – Ein Geheimnis liegt in der Luft“ von Anna Ruhe, von dem alle sagen, dass es mich sicher begeistern würde. Trotz dieser Mut machenden Worte begann ich skeptisch die ersten Seiten zu lesen. Und tatsächlich: Meine Leseflaute verflog so schnell, wie sie aufgekommen war.

Gebrauchte Dinge hüten Geschichten
Diese Worte kann Luzie nicht mehr hören, denn ihre Mutter hat sie aufgrund ihrer Leidenschaft für Dinge, die Geschichten behüten, in eine alte Villa verschleppt. Die Begeisterung für ihr neues Zuhause hält sich, im Gegensatz zu ihrer Mutter, bei Luzie in Grenzen. Denn dort ist nicht nur alles verstaubt – es riecht auch irgendwie seltsam. Nicht direkt unangenehm, aber nach tausend Dingen gleichzeitig. Tausend Dinge gibt es auch in der alten Villa zu entdecken und als Luzie einen Schlüssel unter einer knarzenden Bodendiele findet, wächst ihre Neugier ins unermessliche und sie macht sich auf die Suche nach dem passenden Schloss. Sie ahnt jedoch nicht, welch gefährliches Abenteuer dort auf sie wartet.

Die Duftapotheke – Ein Geheimnis liegt in der Luft
Als ich mit dem Lesen begann, stellte sich sofort ein wohliges Gefühl bei mir ein. Ein Gefühl, das ich längst verloren geglaubt habe und das ich mit Worten nur sehr schlecht beschreiben kann. Und wer weiß, vielleicht wurde diese besondere Empfindung von den Düften, die scheinbar zwischen den Zeilen hervor strömen, ausgelöst. Denn Anna Ruhe beschreibt alles in ihrer Geschichte so, dass man es buchstäblich riechen, schmecken und fühlen kann. So erlebt man als Leser die wunderbare Handlung auf eine ganz besondere Weise. Fast, als würde man zusammen mit Luzie über knarzende Dielen schreiten – auf der Suche nach den zahlreichen Geheimnissen, die in der alten Villa verborgen sind.

„Die Duftapotheke – Ein Geheimnis liegt in der Luft“ von Anna Ruhe ist ein Kinderbuch, das ganz nach meinem Geschmack ist. Es beherbergt nicht nur überaus interessante Themen und eine stimmige und abwechslungsreiche Handlung. Auch die Protagonisten haben jeder ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen – obgleich sie nicht alle sympathisch sind. Für mich war es ein absolutes Leseerlebnis und ich freue mich, dass diese Geschichte fortgesetzt wird.

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