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LaNasBuchclub

Bewertungen

Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2025
Smith, Kaylie

Phantasma - Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe (eBook, ePUB)


sehr gut

Geister, Teufel und Phantome lösen in Ophelia und Genevieve längst keinen Schrecken mehr aus, schließlich ist ihre Mutter eine erfahrene und höchst gefragte Nekromantin. Eine Meisterin ihres Fachs. Doch jetzt ist ihre Mutter tot und die beiden Schwestern stehen einem Schrecken ganz neuer Art gegenüber: Zwei Mitarbeiter der Bank eröffnen ihnen, dass ihr geliebtes Haus Grimm Manor kurz vor der Pfändung steht, es sei denn es gelingt ihnen entgegen jeder Wahrscheinlichkeit die Forderung vor Ablauf der Frist zu begleichen. Nun muss Ophelia nicht nur lernen die mächtige Familienmagie zu navigieren, die mit dem Tod ihrer Mutter auf sie übergegangen ist, sondern auch den Verlust ihres Hauses irgendwie verkraften, aber das ist des Übels nicht genug. In der Hoffnung sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien, hat Genevieve beschlossen an dem geheimnisumwitterten Wettbewerb Phantasma teilzunehmen. Es lockt ein legendärer Gewinn, aber der Preis ist hoch. Phantasma ist ein verfluchtes Haus und hinter jeder Tür lauert der Tod. Außer sich vor Sorge tritt Ophelia selbst bei den Spielen an, um ihre Schwester zu finden und wieder nach Hause zu bringen. Als sie das Tor zum Anwesen hinter sich lässt, hat sie sich bereits damit abgefunden, um ihr Leben kämpfen zu müssen. Worauf sie nicht gefasst war, ist der Kampf um ihr Herz, als ihr ein mysteriöser Bewohner von Phantasma unerwartet seine Hilfe anbietet.

Phantasma von Kaylie Smith hat mich auf die bestmögliche Weise überrascht und mitgerissen. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich der Einstieg ins Buch zunächst nicht komplett abgeholt hat. Es beginnt eher ruhig, mit einem verständlichen Einstieg in diese wunderliche Version von New Orleans und der Vorstellung beider Schwestern und ihrer Beziehung. Mir war das zuerst beinahe zu viel Einleitung, aber rückblickend denke ich, dass er gerade genug vermittelt, um unsere Protagonistin an den richtigen Punkt zu bringen und die Leser so weit einzufangen, dass man unbedingt dranbleiben will. Doch sobald Ophelia die Pforte zu Phantasma überschreitet, nimmt das Buch rasant an Tempo auf.
Kaylie Smith versteht sich meisterhaft darauf, eine düstere und atmosphärisch dichte Stimmung zu erschaffen, die einen voll ins Geschehen eintauchen lässt. Der Schreibstil war absolut mitreißend. An dieser Stelle auch ein großes Lob an die deutsche Übersetzung, der es gelungen ist, die Essenz von Smiths Erzählstil so treffend einzufangen.
Besonders gut fand ich die jeweiligen Prüfungen, denen sich Ophelia und ihre MitstreiterInnen stellen mussten. Bei all den Romantasy-Stories, in denen es irgendeine Form von Prüfung gibt, lobe ich mir eine, die mit etwas Neuem aufwarten kann. Die Geschichte ist in vielerlei Hinsicht sehr originell, teilweise richtig brutal, aber vor allem nervenaufreibend.
Auch die Charaktere konnten mich Stück für Stück für sich gewinnen. Ophelia ist eine starke, kluge und glaubwürdige Protagonistin. Am Anfang wirkt sie noch sehr verunsichert und schicksalsergeben, sie kämpft mit inneren Dämonen und einer Zwangsstörung, die sie im Alltag nicht wenig beeinflusst, aber das macht sie gleichzeitig sehr nahbar und einnehmend als Protagonistin. Ich mochte ihre Entwicklung sehr.
Blackwell hat es mir auch auf Anhieb angetan mit seiner charismatischen, arroganten und mysteriösen Art. Ihre Beziehung hätte ein wenig mehr Tiefe vertragen können, aber die Spannung zwischen ihm und Ophelia war von Anfang an greifbar. Ich fand allerdings nicht ganz so super, dass Ophelia soo stark auf seine Hilfe angewiesen war, um durch die Level zu kommen. Da hätte man ihr meiner Meinung nach etwas mehr zutrauen können.

Obwohl ich hier und da ein paar Kritikpunkte beim Lesen hatte, hat mich Phantasma doch insgesamt echt überrascht und mitgerissen. Es ist eine atmosphärische, geheimnisvolle und auch kurzweilige Geschichte, in der man sich prima fallen lassen kann. Ich freue mich definitiv jetzt schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 10.06.2025
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf den Doktor


ausgezeichnet

Was haben ein Motorradtreffen, ein toter Arzt und eine heißblütige Dackeldame gemeinsam? Richtig – Es sind alles Zutaten für einen weiteren erfolgreichen Krimi im malerischen Brunngries.

Im inzwischen 11. Fall für das erfolgreiche Ermittlerduo Tischler und Fink, gilt es das Rätsel um den toten Dr. Sebastian Burgegger zu lösen. Eigentlich wollte sich der ortsansässige Herr Doktor mit seinen Biker-Kollegen auf eine entspannte Tour durch den Chiemgau begeben, doch der Trip endet für ihn bereits nach der ersten Nacht mit durchtrennter Kehle in einem Gästebett des KRAUSE. Wie er da gelandet ist und wer es auf ihn abgesehen hatte, müssen nun die kompetenten Kollegen der Brunngrieser Dienststelle ans Licht bringen. Leichter gesagt als getan, denn der werte Dr. Burgegger hat sich über die Jahre so einige Feinde gemacht.

Autor Friedrich Kalpenstein ist es abermals gelungen, einen wunderbar humorvollen, interessanten und mitreißenden Kriminalfall auf die Beine zu stellen, der alles mitbringt, was man sich von einem Ausflug nach Brunngries erhofft. Ich finde es jedes Mal aufs neue interessant zu erfahren, wohin die Reise mit den alteingesessenen Figuren geht, sei es im Polizeidienststellenalltag mit der guten Luise, oder mit den vielfältig veranlagten Unternehmerinnen Thereza und Nori, die ihr Business-Portfolio ständig erweitern. Gleichzeitig muss sich der Dorfalltag natürlich mit den Mordermittlungen die Waage halten. Auch das ist hier definitiv gelungen. Ich konnte von Anfang an prima miträtseln und der Fall schreitet in einem gemächlichen, aber dennoch guten Tempo voran. Es kommen regelmäßig neue Hinweise oder Spuren hinzu, die den Leser bei Laune halten, ohne zu viel über die Tat preiszugeben. Dieses Mal war es richtig schwer sich Mord, Motiv und Täter zusammenzureimen.

Tischler bleibt wie immer eine Marke, mit Ecken und Kanten, aber schneidig und auf Zack wie eh und je – da würde ihm bestimmt auch seine alte Motorradkluft zustimmen. Ich bin jedes Mal gerne dabei, wenn er und Fink zusammen ermitteln.

Alles in allem ein unterhaltsamer Krimi mit Lokalkolorit und einer menge Charme und Witz. Definitiv die Empfehlung wert!

Bewertung vom 10.06.2025
Mas, Jasmine

Blood of Hercules / Villains of Lore Bd.1


weniger gut

Blood of Hercules: Berühre sie und stirb von Jasmine Mas ist der Auftakt einer neuen Dark-Romantasy-Reihe, die versucht mit einer ungewöhnlichen Heldin und einer Neuinterpretation der griechischen Mythologie zu überzeugen.
Was man dem Buch definitiv zugutehalten muss, ist die äußere Gestaltung. Von Cover, zum Farbschnitt über das gesamte Layout ist das Buch wirklich ein Blickfang. Leider konnte der Inhalt für mich nicht mit der äußeren Aufmachung mithalten.
Während der Einstieg in die Geschichte noch vielversprechend war – eine junge, obdachlose Waise, die schon früh die Brutalität der Welt kennenlernen musste, ist gezwungen sich gegen Monster, Mitschüler und übernatürliches Grauen zu behaupten – konnte das Buch das Potential nicht so ausschöpfen, wie ich es mir gewünscht hätte. Es erschöpft sich in Wiederholungen, Längen, fehlender Entwicklung und Unstimmigkeiten in einigen Charakterzeichnungen.
Die Protagonistin wird vorgestellt als jemand, der gelernt hat trotz aller Widrigkeiten zu überleben, wenn nicht für sich selbst, dann doch zumindest für ihren Pflegebruder, den sie sehr liebt. Tatsächlich stellt sich aber schnell heraus, dass Alexis über weite Strecken des Buches vor allem davon geprägt ist, dass sie nicht nur keinen Überlebenswillen hat, sondern regelrecht eine Todessehnsucht in sich trägt. Die meiste Zeit denkt sie darüber nach, wie nett es wäre tot umzufallen. Ihr Pflegebruder spielt nach den ersten Kapiteln kaum noch eine Rolle (was besonders schade ist, weil sie außer ihm niemandem in ihrem Leben hat, außer einer sarkastischen Schlange, die außer Alexis selbst niemand sonst sehen kann). Wer darauf hofft, dass sich Alexis irgendwann aus ihrer Passivität und andauernden Lethargie befreit, hofft vergebens. Der Klappentext verspricht zwar, dass ihre Mentoren Achilles und Patro sie zu einer „gefährlichen Kriegerin formen“, davon bekommt man aber herzlich wenig mit. 600 Seiten später hat Alexis nicht eine Unze mehr Kampfgeist (oder Fähigkeiten) in sich als am Anfang. Sie hat ein paar gute Momente, in denen ich richtig gehofft hatte „jetzt ist es soweit, jetzt kommt sie zu sich“, aber das war nur ein kurzes Aufflammen von Widerstand, das schnell in sich zusammenfiel. Die meiste Zeit lässt sie sich widerstands- und willenlos durch die Ereignisse treiben und hinterfragt nicht, was um sie herum oder gar mit ihr geschieht. Obwohl sie eigentlich als sehr clever beschrieben wird, wirkt sie überwiegend extrem naiv und unaufmerksam.
Neben meinen Problemen mit Alexis war ein weiteres Manko, das ich beim Lesen hatte, dass es nicht eine annähernd sympathische Figur gab. Eine Ausnahme war höchstens die Schlange Nyx, aber mit der Zeit machte es den Eindruck, dass sie nur als Comic Relief herhalten soll. Ich hatte gehofft mehr über die Sonderbarkeiten ihrer Beziehung zu erfahren, aber das spart sich die Autorin wohl für den Folgeband auf. Ansonsten strotzt das Buch von unausstehlichen Begleitcharakteren. Besonders die männlichen Hauptfiguren waren ein einziges rotes Warnsignal. Schon klar, bei Dark Romance gehört das dazu, aber für mich funktioniert das nur, wenn man etwas von der Bindung zwischen den Protagonisten spürt. Hier bauen alle männlichen Wesen in Alexis Umfeld quasi aus dem Nichts eine übertriebene Besessenheit von ihr auf und Alexis scheint von alledem nichts mitzubekommen. Man bekommt als Leser auch nichts davon mit, wie sie sich mit potenziellen Gefühlen für ihre Verehrer auseinandersetz, weil sie ja die ganze Zeit nicht mitzubekommen scheint, dass absolut jeder etwas von ihr will. Allein bei dem Gedanken daran, will ich die Augen verdrehen.
Insgesamt muss ich sagen, dass Blood of Hercules meiner Meinung nach sowohl mit seinen Charakteren als auch der Handlung hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Es lässt sich gut lesen und ab einem gewissen Punkt, kann man gut durchrauschen, ohne weiter drüber nachzudenken, aber die Handlung bleibt überwiegend schleppend und einzelne Spannungsspitzen können über den Mangel an Entwicklung nicht hinwegtrösten. Ich glaube, es ist eins von diesen Büchern, bei denen es einfach passt, oder eben nicht und für mich gilt eher letzteres. Aber bei all den positiven Rezensionen muss es auch einen Grund dafür geben. Meine Erwartungen hat es leider nicht erfüllt.

Bewertung vom 17.05.2025
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


gut

Simon Masons Kriminalroman Ein Mord im November entführt seine Leser in die traditionsreiche und zugleich düster-atmosphärische Welt der Universität Oxford – und präsentiert ein Ermittlerduo, das unterschiedlicher kaum sein könnte: DI Ryan Wilkins, aufgewachsen im Trailerpark, ungeschliffen und direkt, trifft auf seinen Namensvetter DI Raymond Wilkins, selbst Oxford Alumni und aus der wohlhabenden Mittelschicht stammend. Gemeinsam sollen sie den Mord an einer unbekannten jungen Frau aufklären, deren Leiche ausgerechnet im Arbeitszimmer des Provosts von Barnabas Hall gefunden wurde. Die heiklen Tatumstände fordern äußerstes Fingerspitzengefühl – etwas, das DI Ryan Wilkins absolut fremd ist.
Die Handlung ist durchweg spannend und wendungsreich. Jedes Mal wenn ich dachte den Fall durchschaut zu haben, kam ein neuer Hinweis, der ihn in eine neue Richtung gelenkt hat. Mason versteht es wirklich, seine Leserschaft bei der Stange zu halten und die Ermittlungen mit interessanten Entwicklungen voranzutreiben. Auch zum Schluss ist es ihm gelungen die Handlungsstränge stimmig zusammenzuführen, den Mord aufzuklären und gleichzeitig genug Anreize zu legen, die auf eine Fortsetzung neugierig machen.
Weniger überzeugt haben mich die Figuren. Zwar funktioniert das Spannungsverhältnis zwischen Ray und Ryan als Kontrastprogramm sehr gut, doch wirken beide stellenweise doch sehr überzeichnet. Besonders Ryan gerät fast zur Karikatur: Prollige Sprache, ständiges Im-Schritt-Kratzen, eine nicht zugelassene Waffe und Jogginghose als Arbeitsuniform. Seine ruppige, unsensible Art soll provozieren und bewusst anecken – doch einige seiner Aussagen, insbesondere solche mit rassistischer Färbung oder sexistische Bemerkungen (selbst das Opfer bleibt davon nicht verschont), haben mich beim Lesen ziemlich abgestoßen. Ich finde es persönlich sehr schwierig einer Figur durch die Handlung zu folgen, wenn ich mit ihr selbst nichts anfangen kann, also hat es mir Ryan beizeiten entsprechend schwer gemacht, am Ball zu bleiben. Ich finde es eigentlich sehr bedauerlich, dass alles an ihm so übertrieben dargestellt wurde, denn an sich hat sein Charakter eine sehr interessante Geschichte, aus der man viel machen könnte. Stattdessen habe ich mich neunzig Prozent der Zeit gefragt, wie er diesen Job überhaupt bekommen hat und weshalb er noch nicht gefeuert wurde.
Ray auf der anderen Seite, ist leider auch nicht weniger klischeehaft, nur geht es bei ihm ums Regelbefolgen, den guten Ton treffen und seinen Qualitätsanspruch an Designerkleidung. Bei den Charakteren hätte ich mir einfach etwas mehr erhofft.
Trotzdem: Die Krimihandlung ist klug konstruiert, der Schreibstil klar, stimmungsgeladen und pointiert, und wer sich an schwierigen Figuren nicht stört, wird hier mit einem spannenden Fall und einem interessanten Ermittlerduo belohnt. Ein Mord im November ist ein intelligenter Krimi mit sozialem Tiefgang und originellem Setting – stark in der Handlung, aber mit ausbaufähigen Charakteren, die nicht jeder mögen wird.

Bewertung vom 04.05.2025
Deitch, Hannah

Killer Potential


weniger gut

Hannah Deitch legt mit Killer Potential ein Debüt vor, das mit einem sehr starken Einstieg punktet, im weiteren Verlauf aber spürbar an Spannung und Biss verliert. Das Buch beginnt, wie man es sich bei einem Thriller nur wünschen kann, eine interessante Protagonistin, ein sonderbarer Tatort und viel zu verlieren.
So stark die Prämisse ist, so enttäuschend war für mich leider das, was am Ende daraus gemacht wurde. Statt einem tempo- und wendungsreichen Thriller entfaltet sich nach dem aufregenden Einstieg ein eher zähflüssiger Roadtrip, der nur vereinzelte Spannungsspitzen zu bieten hatte. Die Handlung plätschert überwiegend vor sich hin, ohne wirklich viel zu bieten oder auch nur neue Impulse für eine Entwicklung zu setzen. Größtenteils verliert sie sich in den immergleichen Abläufen aus Tanken, Autofahren und dem obligatorischen Halt bei McDonalds oder Starbucks. Ermittlungen finden im Grunde gar keine statt. Die Polizei agiert furchtbar klischeehaft, überzogen und ineffektiv. Man hat sich auf Evie als erstbeste Täterin eingeschossen und auf einmal wird daraus eine landesweite Hexenjagd. Aus dramaturgischen Gründen kann ich das verstehen, aber mir fehlte ein vernünftiges Gegengewicht zu dieser überzogenen Fahndung. Irgendwelche neuen Erkenntnisse, DNA Spuren (das Haus müsste voll davon sein) oder Befragungen im Umfeld der Victors. Stattdessen sucht das ganze Land nach wenigen Stunden nach Evie Gordon und niemand interessiert sich für irgendwelche Fakten. Es besteht auch kein wirkliches Interesse an ihrer Begleitung. Der Polizei gelingt es nicht einmal selbst deren Namen zu ermitteln. Natürlich muss man berücksichtigen, dass alles aus Evies Perspektive geschildert wird und so beim Leser ankommt, wie sie es wahrnimmt, aber mir hat dahingehend einfach was gefehlt. Auch Evie selbst, angeblich hochintelligent, liefert kaum neue Erkenntnisse. Sie setzt sich im Großen und Ganzen kaum mit dem Fall auseinander. Sie entwickelt mit der Zeit eine Theorie über den Mord an den Victors und ist fest davon überzeugt, dass das die einzig richtige Antwort auf alle Fragen sein kann, dabei ist diese so absurd, dass ich als Leserin nur die Augen darüber verdrehen konnte.

Mit den Defiziten in der Handlung hatte ich darauf gehofft, dass die Protagonistinnen das Ruder nochmal herumreißen könnten, aber auch hier ist der Funke für mich nicht übergesprungen. Anfangs fand ich Evie sehr interessant. Ich mag ambivalente Figuren, besonders solche, die nicht typischerweise gut oder auf Anhieb symphytisch sind. Allerdings ist es ein Balanceakt die Figur nicht zu sehr ins unsympathische abrutschen zu lassen. Mit Evie war das leider so für mich. Manche Aspekte ihrer Persönlichkeit waren gut ausgestaltet und nachvollziehbar, aber insgesamt wirkt sie wie ein klassisches „Mean-Girl“, das sich selbst überschätzt. Der einzige Grund sie noch anzufeuern war ihre Unschuld bei dem ganzen Schlamassel, aber selbst das war irgendwann nicht mehr möglich.

Auch die Romanze zwischen ihr und ihrer Begleiterin hat mich nicht abholen können. Die Autorin hat auf eine Bonnie und Clyde Dynamik abgezielt, aber als Bonnie und Bonnie Variante, was ich als Idee sehr cool finde, hier aber einfach nicht gefühlt habe. Evie und ihre Begleiterin wechseln für die Hälfte des Buches kaum ein Wort miteinander, jede Interaktion ist überschattet von der Flucht, bis von jetzt auf gleich die Stimmung zwischen ihnen zu etwas Romantischem umschlägt. Dabei kennt Evie – und auch der Leser – die Andere nicht wirklich. Man lernt erstmal nur das Bild kennen, dass Evie sich von ihr ausgemalt und zusammengereimt hat. Eine merkwürdige Basis für eine „wir gegen den Rest der Welt“-Romanze.

Als Pluspunkt zum Schluss, kann ich immerhin den Schreibstil hervorheben. Das Buch ließ sich recht gut lesen, angenehm und flüssig. Auch das Coverdesign gefällt mir richtig gut, das will ich nicht unerwähnt lassen. Über die inhaltlichen Schwächen tröstet das aber nur teilweise hinweg. Insgesamt hat mich das Buch als Thriller nicht so richtig überzeugt. Trotz der wirklich spannenden Idee ließ die Umsetzung für mich zu wünschen übrig. Deshalb bekommt Killer Potential von mir 2 bis 2.5 Sterne.

Bewertung vom 07.04.2025
Durgun, Tahsim

'Mama, bitte lern Deutsch'


ausgezeichnet

"Mama, bitte lern Deutsch" von Tahsim Durgun hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen – ein Hörbuch, das lange nachklingt. Tahsim erzählt mit großer Offenheit und sprachlicher Feinfühligkeit von seinem Aufwachsen zwischen zwei Kulturen und von der Liebe zu seiner Mutter, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Dabei scheut er nicht davor zurück unschöne Wahrheiten auszusprechen und auch sich selbst einen Spiegel vorzuhalten. Es ist ein ungefilterter Blick auf Ausgrenzung, Missverständnisse und Herablassung, die zum festen Bestandteil der Erfahrungen geworden sind, die migrantische Familien in diesem – unserem – Deutschland machen und gleichzeitig ein starker Appell an die Gesellschaft nach Verständnis, Respekt und Versöhnung.
Dabei hat mich besonders beeindruckt, dass Tahsim uns nicht nur an seiner persönlichen Familiengeschichte teilhaben lässt, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte eingefangen hat, das vielen, insbesondere jungen Menschen mit Migrationshintergrund aus der Seele sprechen dürfte. Seinen Erfahrungen zu lauschen war beinahe wie ein Echo meiner eigenen Kindheit zu hören.
Die Liebe zu seiner Mutter und die Liebe zur deutschen Sprache sind dabei ein allumfassendes Thema, das auf jeder Seite, in jedem Satz zum Ausdruck kommt. Er spricht über Sprachbarrieren, über Scham und Stolz, über Erwartungen und Enttäuschungen und schafft es dabei, mit einer beeindruckenden Offenheit zu erzählen, ohne jemals anzuklagen. Stattdessen lädt er zum Zuhören ein, zum Mitfühlen und zum Nachdenken über unsere Gesellschaft und die Rolle von Sprache, Herkunft und Identität.
Bei aller Ernsthaftigkeit bleibt aber auch reichlich Raum fürs Lachen. Wer Tahsim von Social Media kennt, wird auch mit seinem trockenen und messerscharfen Humor vertraut sein und kann sich insofern auf rund 200 Seiten oder 5 wunderbare Hörstunden davon freuen. Seine Stimme und Erzählweise machen das Hörbuch zu einem besonderen Vergnügen.
Unbedingte Hörempfehlung – ehrlich, lustig und absolut stark erzählt!

Bewertung vom 07.04.2025
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Mit The Surf House entführt uns Lucy Clarke in eine atemberaubende Küstenkulisse voller Sonne, Sand und dunkler Geheimnisse. Die Geschichte spielt in einem idyllisch gelegenen Surferparadies – ein Setting, das Clarke mit so viel Atmosphäre und Lebendigkeit beschreibt, dass man beim Lesen förmlich das Salz auf der Haut und den Wind in den Haaren spürt. Wie schon in ihren früheren Romanen beweist sie erneut ihr Gespür dafür, Reiseorte nicht nur als Hintergrund, sondern als integralen Bestandteil ihrer Handlung zu inszenieren.
Der Roman beginnt direkt mit einem dramatischen Knall: Protagonistin Bea, ein erfolgreiches Model, das eigentlich nur zum Arbeiten nach Marrakesch gekommen ist, wird nach einem verpatzten Fotoshooting in einer dunklen Seitengasse von zwei Männern in die Ecke gedrängt. Gelähmt vor Angst befürchtet sie das Schlimmste, doch als ihr eine junge Frau zur Hilfe eilt, gelingt ihnen die Flucht – aber nicht ohne schreckliche Konsequenzen. Ihre Begleiterin Marine nimmt sie mit ins Surf House, ein sicherer Hafen und Heimat für Surf-Begeisterte aus aller Welt, wo auch Bea endlich etwas wie Glück kennenlernt. Doch die grauenvollen Ereignisse in jener Gasse werfen lange Schatten auf Beas fragilen Frieden und schon bald muss sie erkennen, dass auch in ihrer neu gefundenen Oase düstere Geheimnisse vergraben liegen.
Die Handlung ist raffiniert konstruiert: Immer wieder werden Hinweise gestreut – nie zu viel, aber gerade genug, um permanent dieses Jucken in den Fingerspitzen zu spüren, das einen weiterblättern lässt. Diese erzählerische Strategie hat bei mir voll funktioniert und mich dazu gebracht, das Buch kaum aus der Hand legen zu können.
Die Figuren sind interessant und vielschichtig gestaltet, wobei man natürlich die meiste Zeit mit Bea verbringt. Auch wenn sie keineswegs unsympathisch wirkt, erschien sie mir an manchen Stellen etwas zu gutgläubig und naiv. Ihre Traurigkeit und die Unzufriedenheit, die sie bezüglich ihres Lebens empfindet, sind gut getroffen, ich hätte mir bei ihr nur eine stärkere emotionale Tiefe gewünscht, um mehr mit ihr mitfiebern zu können. Sie ist mir etwas zu sehr von Situation zu Situation gestolpert, ohne das kleinste Bisschen zu hinterfragen. Nichtsdestotrotz tragen die zwischenmenschlichen Dynamiken sowie die individuellen Geheimnisse und Konflikte der einzelnen Figuren stark zur Gesamtspannung bei.
Was für mich allerdings einen kleinen Dämpfer bedeutete, war das Finale. Trotz der gut aufgebauten Spannung und der vielen geschickt platzierten Wendungen, war die Auflösung für mich leider allzu vorhersehbar. Ich hatte mir zum Ende hin eine überraschende Wendung gewünscht, etwas, das mich wirklich noch einmal aus der Bahn wirft – doch dieser Moment blieb aus. Dennoch wird die Handlung glaubhaft aufgelöst und alle losen Enden finden zueinander, weshalb ich mich unterm Strich immer noch gut unterhalten gefühlt habe.
Insgesamt ist The Surf House ein gelungener, atmosphärischer Destinations-Thriller, der sich hervorragend für alle eignet, die sich in ferne Urlaubsgefilde träumen möchten und dabei nicht auf ein gutes Maß an Nervenkitzel verzichten wollen. Clarke beweist einmal mehr ihr Talent für fesselnde Geschichten mit atemberaubendem Setting – auch wenn das große Finale für mich persönlich etwas mehr Überraschungspotenzial vertragen hätte.

Bewertung vom 17.03.2025
Grace, Hannah

Daydream / Maple Hills Bd.3


sehr gut

Mit Daydream geht die Maple-Hills-Reihe von Hannah Grace in die inzwischen dritte Runde. Dieses Mal geht es um Halle und Henry, die auf ihre ruhige und beständige Art definitiv mein Herz erobern konnten.
Halle denkt immer nur an andere. Als älteste Tochter in ihrer Familie ist sie es gewohnt alles zu organisieren, die kleinen Alltags-Brände zu löschen und ihre eigenen Bedürfnisse beiseitezuschieben, um ihre Lieben zu unterstützen. Selbst die Beziehung mit ihrem Jugendfreund geht sie eigentlich nur ein, um es allen recht zu machen. Als dieser sie jedoch höchst unfeierlich abserviert, beschließt Halle die Reißleine zu ziehen. Sie muss ihr Leben endlich für sich selbst leben, lernen auch mal Nein zu sagen, eigene Freunde finden und ihr eigenes Ding durchziehen. Und ausgerechnet Henry Turner, der neue Captain der UCMH-Eishockeymannschaft, scheint derjenige zu sein, der ihr genau den Schubs in die richtige Richtung gibt.
Ich mochte den sanften Ton von Halles und Henrys Geschichte sehr. Beide kämpfen mit ihren Unsicherheiten und Herausforderungen, aber waren dabei stets offen und authentisch, was es sehr leicht gemacht hat, sich mit der Handlung treiben zu lassen. Anders als in den Vorgängerteilen fand ich die Handlung von Daydream um einiges besser ausgestaltet mit Blick auf Tempo und Inhalt. Obwohl die Geschichte für meinen Geschmack auch mit ein paar Seiten weniger ausgekommen wäre, fühlte sich dieses Buch insgesamt einfach flüssiger und stimmiger an, was eine angenehme Überraschung war. Es steckt voller Charme, sanftem Knistern und herzerwärmenden Momenten
Was ich mir jedoch gewünscht hätte, wäre eine tiefere Auseinandersetzung von Halle mit ihren Problemen. Sie baut sich ein tolles Umfeld auf, das sie unterstützt und erkennt ihre Schwierigkeiten als solche, aber für die Charakterentwicklung hätte ich es interessant gefunden, wenn sie selbst ein wenig mehr Initiative gezeigt hätte. Dennoch wird der Zusammenhalt innerhalb der Freundesgruppe sehr schön dargestellt und ist ein großer Pluspunkt für das Buch. Überhaupt fühlt sich die Maple Hills Gruppe mit jedem weiteren Teil vertrauter an und es ist schön die Gelegenheit zu bekommen, ihre Entwicklung zu verfolgen.
Alles in allem ist Daydream eine wundervolle Romance mit großartigen Charakteren, gefühlvollen Momenten und einer überzeugenden Entwicklung. Kleine Kritikpunkte hin oder her – dieses Buch war ein schöner Zeitvertreib und ist wirklich empfehlenswert.

Bewertung vom 07.03.2025
Stevenson, Benjamin

Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2


sehr gut

Ein Mord, ein Zug und ein Haufen Verdächtiger – das klingt nach einem klassischen Whodunit à la Agatha Christie. Aber statt im namenhaften Orient-Express finden wir uns dieses Mal im (nicht weniger berühmten) „The Ghan“ wieder, auf einer Reise durch die eindrucksvollen Landschaften Australiens. Leider entwickelt sich die Fahrt jedoch ein wenig anders, als es sich die illustre Reisegesellschaft bei ihrer Abfahrt aus Adelaide wohl vorgestellt hat. Ein exklusives Krimi-Festival mit handverlesenen Autoren sollte es werden, doch kaum setzt sich der Zug in Bewegung, werden nicht nur die verbalen Messer gewetzt. Als einer der Reisenden in einer dramatischen Szene seinen letzten Atemzug macht, fühlt sich True Crime Autor und Mitreisender Ernest Cunningham dazu berufen den „Fall“ zu lösen. Schließlich soll der Gerechtigkeit Genüge getan werden. Und natürlich wäre es eine super Handlung für sein neues Buch, das er eigentlich schon längst geschrieben haben sollte (ein Buch über ein wahres Verbrechen funktioniert nicht so recht, ohne wahres Verbrechen).
Jeder im Zug ist verdächtig von Benjamin Stevenson ist eine köstlich überdrehte Hommage an das Krimi-Genre, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt und gerade deshalb eine Menge Spaß beim Lesen macht.
Der Einstieg in die Geschichte fühlt sich ein wenig an wie der Versuch, bei voller Fahrt auf einen fahrenden Zug aufzuspringen (eine Erfahrung die Ich-Erzähler Ernest wahrscheinlich besser beschreiben könnte): nervenaufreibend, aufregend und auch reichlich chaotisch. Es gibt viele Figuren, deren Namen man erst einmal sortieren muss, reichlich Bezüge zu dem ersten Teil der mörderischen Cunninghams (den ich (noch) nicht gelesen habe), die ich nicht ganz verstanden habe und es dauert auch eine Weile, bis sich ein Fall hervortut. Doch hat man sich erst einmal eingegroovt und mit dem doch eher ungewöhnlichen Erzählstil vertraut gemacht, entfaltet sich ein raffinierter Kriminalfall, der mit cleveren Wendungen, amüsanten Seitenhieben auf das Genre und jeder Menge skurriler Situationen punktet. Ich kann nur jedem nahelegen mit großer Aufmerksamkeit zu lesen und alle Details im Hinterkopf zu behalten, denn die Auflösung lässt wirklich nichts aus. Das Dénouement zum Ende hat mir so viel Spaß gemacht beim Lesen und mich für alle anfänglichen Schwierigkeiten mehr als entschädigt.
Alles in allem ist Jeder im Zug ist verdächtig eine gelungene Mischung aus klassischem Krimi und augenzwinkernder Satire – ein Buch für alle, die klug konstruierte Rätsel lieben, sich aber auch gerne über die Konventionen des Genres amüsieren. Wer den etwas wilden Einstieg meistert, wird mit einem unterhaltsamen Leseerlebnis belohnt.

Bewertung vom 03.03.2025
Huang, Ana

The Striker / Gods of the Game Bd.1


sehr gut

Als gefeierter Star der Premier League ist Asher Donovan an den Ruhm und die Schlagzeilen gewöhnt – doch sein Hang zu riskanten Entscheidungen setzt seinem Ruf langsam zu. Der Wechsel mitten in der Saison, die Eskapaden abseits des Spielfelds und schließlich das katastrophale Endspiel um die Meisterschaft bringen ihn in eine missliche Lage: ein verpflichtendes Sommertraining unter der Leitung von Scarlett DuBois, die nicht nur seinen Fokus komplett aus dem Gleichgewicht bringt, sondern zufällig auch die Schwester seines ärgsten Rivalen ist. Eine gefährliche Kombination.
Ana Huang bleibt sich mit The Striker treu und liefert eine mitreißende Liebesgeschichte, die vor prickelnder Chemie und emotionalen Konflikten nur so strotzt. Zudem ist es erfrischend, dass sich die Geschichte diesmal nicht – wie so oft in dem Genre der Sports Romance – um American Football oder Eishockey dreht, sondern stattdessen den Fußball in den Mittelpunkt stellt. Das bringt mal eine willkommene Abwechslung.
Scarlett ist eine starke, ambitionierte Protagonistin, die gelernt hat sich durchzusetzen, während Asher hinter seiner vermeintlichen Lebemann- Fassade mit ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Das Zusammenspiel der beiden ist elektrisierend – von hitzigen Wortgefechten bis zu tiefen, ungeahnten Gefühlen. Asher wirkt anfangs wie die typische Klischee Vorstellung eines Profi-Fußballers – charismatisch, mit einem Hang zu unklugen Entscheidungen und gewohnt, immer im Rampenlicht zu stehen. Doch schnell wird klar, dass nicht alles so ist, wie es im ersten Moment scheint und hinter seinem Verhalten eine Menge komplexer Gefühle lauern. Scarlett hingegen ist professionell und fokussiert, aber hinter ihrer toughen Fassade kämpft sie mit den Schatten ihrer eigenen Vergangenheit. Es war mitreißend sie dabei zu begleiten, wie sie sich mit ihren Ängsten auseinandersetzt und lernt diese allmählich zu überwinden. Als professionelle Sportler sind sich Asher und Scarlett in vielerlei Hinsicht ähnlich, aber die unterschiedlichen Blickwinkel, die beide jeweils mitbringen, machen ihr Zusammenspiel zu einer interessanten Angelegenheit.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich in einem angenehmen Tempo – die Spannung zwischen den Charakteren ist von Anfang an spürbar, aber die Story nimmt sich ihre Zeit, um sich zu entfalten. Es ist nicht suuper Slow Burn, aber wie immer gelingt es der Autorin auch mit Asher und Scarlett es ganz gehörig Knistern zu lassen. Darüber hinaus spielen auch Themen wie Loyalität, persönliche Weiterentwicklung und der Druck familiärer Erwartungen eine sehr tragende Rolle. Insgesamt finde ich, dass es der Autorin gut gelungen ist, diese Aspekte in die Handlung mit einzuarbeiten. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Konflikt mit Scarletts Bruder etwas mehr Platz bekommen hätte. Asher und Vincent können keine Unterhaltung führen, ohne sich gleich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, aber dann wird Vincent für wenigstens die Hälfte des Buches mehr oder weniger ausgeklammert.
Trotz der interessanten Charaktere und der spannungsgeladenen Atmosphäre gab es für mich aber auch in diesem Buch wieder kleinere Schwächen. Zum Beispiel finde ich es mit rund 650 Seiten entschieden zu lang für die Geschichte, die es erzählen will. Manche Abschnitte ziehen sich doch sehr und manchmal hat die Handlung kleinere Schlenker gemacht, die es für mich nicht unbedingt gebraucht hätte.
Alles in allem ist The Striker jedoch eine packende Romance, die Sport und Leidenschaft gekonnt zusammen bringt.