Toller High-Fantasyroman voller Intrigen und starker Charaktere
Obwohl es sich bei Ishabel - um den zweiten Teil der Flüchtlings-Chroniken handelt, ist das Buch so spannend und verständlich geschrieben, dass man es auch ohne Band eins zu kennen sehr gut lesen kann.
Klappentext:
Herzog Mirash richtete sich auf. „Es gibt schreckliche Krankheiten, Königliche Hoheit. Manche lassen sich nur durch den Tod kurieren. Andere – wie der weibliche Hochmut – mit einer Heirat.“
Das Königreich Sabinon ist nach einer Epidemie entvölkert, sein Herrscher todkrank. Er will seine Tochter Ishabel gegen ihren Willen verheiraten, um die Thronfolge des Königreichs zu sichern. Ishabel dagegen sieht ihre Aufgabe vor allem darin, ihre Heimat gegen die machtgierigen Intriganten am Königshof zu schützen. Doch dazu muss sie mit der Hilfe des Flüchtlings Shevon al Yontar nicht nur eine feindliche Invasion aufhalten, sondern auch einen Verräter in den eigenen Reihen enttarnen.
Meine Meinung:
Michael Knabe schafft eine unheimlich dichte, detailreiche Welt mit Charakteren, die - je nach ihren Rollen – wirklich sympathisch, intrigant, arrogant, fies oder naiv sind. Selbst Nebencharaktere, wie einfache Wachen werden in Szene gesetzt und tragen so zu einer detailreichen Darstellung des Königreichs Sabion bei. Ishabel wirkt zunächst noch wie die verwöhnte Prinzessin, die in einer männerdominierten Welt aus dem Schatten (der Nische) treten will. Doch sie handelt tatsächlich nicht aus Geltungsdrang und Egoismus, sondern weil sie ihre Stadt und ihr Volk liebt. Im Verlauf des Buches muss sie schwierige Entscheidungen treffen und einige Entbehrungen ertragen, findet aber auch Liebe und Loyalität. So wächst sie, wird stärker und wirkt viel reifer.
Aber nicht nur Mirash greift nach der Macht und dem Königsthron von Sabion, es gibt weitere Spieler, die es verstehen finstere Intrigen zu schmieden, zu manipulieren und die auch nicht vor Königsmord und Krieg zurückschrecken. Hat Ishabel unterstützt von Shevon und ihrer Kammerzofe eine Chance Sabions-Adel davon zu überzeugen einer Frau die Krone und die Macht im Reich zu überantworten und den wirklichen Mörder ihres Vaters zur Rechenschaft zu ziehen.
Wirklich gelungener Fantasy-Auftakt, für mich eins der besten Bücher seit langem.
Menden ist mit Leib und Seele Paladin. Er dient seinem Orden und beschützt die Bewohner der sechs Reichen Thersias.
Der Autor schmeißt den Leser direkt mitten ins Geschehen. Ein Dorf, wird von einer verunstalteten Tiermenschenrasse angegriffen und die Paladine des Feuerordens allen voran Menden und seine Freunde Edmûnd und Denzél kämpfen mutig und entschlossen, um die Bewohner zu retten. Der Heldenmut der Drei findet ausgerechnet in den eigenen Reihen in Person von Lorkirk und seinen Getreuen nicht nur Zuspruch, sondern trifft auf Neid und Missgunst. Die Dörfler haben noch ein weiteres Problem dessen sich die Paladine annehmen sollen, eine Hexe. Während Menden sich für die Freilassung der jungen Frau einsetzt, ist Lorkirk skeptisch und würde sie Frau am liebsten direkt vor Ort töten.
Marc Stehle hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Mir hat die Abwechslung extrem gut gefallen: am Anfang wird man direkt in die Handlung geschmissen, dann kommen immer wieder Abschnitte, in denen sich die Ereignisse schier überschlagen und Abschnitte, in denen sich der Autor mit viel Liebe zum Detail dem Setting widmet und man Menden und die vielen weiteren Charaktere, Rassen und Landstriche Thersias mit gut dosierten Informationen besser kennen lernen kann. Vieles bleibt bewusst unklar, welche Rolle hat Stefanie Menden zugedacht? Soll er Thersias für sie ins Chaos stürzen oder retten? Im Verlaufe des Buches zeichnet sich auch ab, dass die Guten einiges zu verbergen haben.
Ein sehr gutes Fantasy Buch ich bin gespannt, wie es weiter geht.
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