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Tanja

Bewertungen

Insgesamt 168 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2025
Rey, Christina

Der Duft der fernen Insel


sehr gut

Die Lehrerin Eve arbeitet an einer Schule für Blinde in England. Als ihr angeboten wird die blinde Tochter des Sultans von Sansibar zu unterrichten, zögert sie nicht lange und nimmt das Angebot an. Und es beginnt eine aufregende und exotische Reise.
Bereits die Ankunft auf Sansibar und der Sultanspalast sind sehr bildhaft und detailliert beschrieben. Das Leben der Frauen im Harem, das Essen und die vielen Düfte konnte ich mir sehr gut vorstellen und wurde hierdurch förmlich in die Geschichte hineingezogen. Eve ist eine starke Frau und findet sich schnell in Sansibar und in dem Palast zurecht. Aber auch Nunu, die blinde Tochter des Sultans, ist ein intelligentes und eigenwilliges Mädchen, der man oft die Einschränkung aufgrund ihrer Blindheit nicht anmerkt.
Die Geschichte ist jedoch weitaus vielschichtiger. Es geht nicht nur um Eve und Nunu und ihr Schicksal, sondern auch um die Gesellschaft des Landes Sansibar und um weitere Protagonisten, die im Lauf der Geschichte immer präsenter werden und in den Vordergrund rücken. Durch diese Personen erhält man einen Einblick in die Kultur des Landes, andere Religionen und Bevölkerungsschichten. Aber insbesondere Nunus Begabung Düfte zu kreieren, hat die Geschichte besonders gemacht. Es wurde sehr ausführlich beschrieben und die Autorin hat es geschafft hierdurch die Atmosphäre und Exotik Sansibars einzufangen.
Der Schreibstil ist sehr detailreich und bildhaft, was jedoch auch manchmal zu einigen Längen führt, die den Spannungsbogen abfallen lassen. Jedoch hat mir sehr gut gefallen, dass es in der Geschichte nicht nur die beiden Protagonistinnen Eve und Nunu, sondern viele weitere Personen gibt, durch die die Geschichte viel umfangreicher wird und ein besseres Bild auf die Zeit und die Gesellschaft wirft.
Die Autorin hat eine vielschichtige und abwechslungsreiche Geschichte erzählt, die die Atmosphäre und Exotik Sansibars wunderbar beschreibt.

Bewertung vom 01.08.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

Was wäre wenn...

...Du Dein Alter und die Ursache Deines Todes wüsstest? So geht es den Passagieren auf einem Flug nach Sidney, bei dem kurz vor Ende des Fluges eine alte Dame, wir lernen sie später als Cherry kennen, durch die Sitzplatzreihen geht und jedem der Passagiere sein Alter, indem er stirbt und die Ursache seines Todes nennt. Viele der Passagiere tun dies als Spinnerei einer alten Frau oder verrückt ab. Dennoch beschäftigt sie die Aussage der alten Dame. Im Laufe des Buches lernen wir daher verschiedene Passagiere und eine der Flugbegleiterinnen kennen und erfahren viel über ihr Leben vor und nach dem Flug.

Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was sie sehr abwechslungsreich macht. Besonders die Lebensgeschichte der "alten Dame", Cherry, fand ich hierbei sehr interessant. Aber auch die anderen Protagonisten mochte ich sehr und ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, wann die ersten Todesfälle passieren. Natürlich haben die Protagonisten behauptet, sie würden den Aussagen von Cherry nicht glauben. Dennoch haben sich alle viel mehr Gedanken über ihr Leben gemacht und manches daher auch in ihrem Leben geändert. Sehr interessant fand ich auch, wie die Fäden am Ende der Geschichte alle zusammengelaufen sind.

Der Schreibstil war recht einfach gehalten und oft hat mich bei Dialogen gestört, dass mit "Er sagt:, Sie sagt:" gearbeitet wurde. Doch daran habe ich mich im Laufe der Geschichte gewöhnt.

Fazit: Ein Roman, der einerseits sehr zum Nachdenken anregt und mich dennoch bestens unterhalten hat. Vor allem hat er ein schlüssiges Ende.

Bewertung vom 22.07.2025
Bullatschek, Sybille

Sie haben Ihr Toupet ins Glücksrad geschmissen


sehr gut

Sybille in der Quizshow

Bereits das Cover verspricht eine turbulente Geschichte mit Sybille Bullatschek. Es ist sehr bunt und witzig gestaltet und genauso geht es in der Geschichte weiter. Sybille arbeitet in dem Pflegeheim "Haus Sonnenuntergang" und möchte mit den Senioren an einer Quizshow teilnehmen, um 50.000€ zu gewinnen. Doch bis es soweit ist, muss sich Sybille noch um einige andere Dinge kümmern, die sowohl das Pflegeheim als auch ihr Privatleben betreffen. Und dabei geht es sehr turbulent zu. Der Schreibstil ist sehr locker und es fließt immer ein wenig das Schwäbische mit ein, was mich jedoch nicht besonders gestört hat. Die Autorin schafft es Alltagssituationen sehr humorvoll und witzig darzustellen. Dabei schafft sie liebevolle Protagonisten. Besonders bei Sybille merkt man, dass sie ihren Beruf in der Pflege und die Bewohner des Pflegeheims sehr mag, obwohl sie dabei auch immer auf die Missstände in der Pflege aufmerksam macht.

Eine turbulente Geschichte mit einer sehr engangierten Protagonistin, die wirklich sehr viel Spaß macht.

Bewertung vom 15.07.2025
Wolf, Klaus-Peter

Ein mörderisches Paar - Der Sturz


sehr gut

Der finale dritte Band der Reihe um Dr. Sommerfeldt und seiner Frau Frauke hatte es noch einmal in sich. Die beiden sind auf der Flucht vor der Polizei, dem BKA und einigen Profi- und Laienkillern.
Die Geschichte wechselt zwischen Szenen von Dr. Sommerfeldt auf der Flucht, der Polizei um Ann-Kathrin Klaasen und Desiree mit Claudia und Silke. Durch die Perspektiv- und Settingwechsel ist die Geschichte immer sehr abwechslungsreich und hat auch dieses Mal viele überraschende Wendungen. Doch neben den bereits bekannten Charakteren tritt auch ein neuer „Bösewicht“ auf und verändert den Lauf der Geschichte rasant.
Dieses Mal hat mir sehr gut gefallen, dass besonders den Nebencharakteren einen großen Raum gegeben wurde. Hierbei fand ich besonders die Szenen mit Rupert, der in diesem Teil wieder mehr Szenen erhalten hat, und Desiree mit ihren Freundinnen sehr unterhaltsam.
Wodurch die Bücher von Klaus-Peter Wolf jedoch immer bestechen, ist, dass der Autor viel Lokalkolorit einbringt. Denn nicht nur die Städte an der Nordsee werden sehr detailliert beschrieben, sondern auch andere Settings wie z. B. der Golfplatz in Groß-Zimmern oder die Buchhandlung in Dieburg.
Als Hörbuchsprecher schafft es Klaus-Peter Wolf sowohl seinen Protagonisten als auch den Nebencharakteren viel Leben einzuhauchen und ich höre dabei immer einen leichten ironischen Unterton heraus.
Der dritte Teil der Dr. Sommerfeld-Reihe hat mich wieder sehr gut unterhalten und ich bin gespannt, ob es ein Wiedersehen mit Dr. Sommerfeldt gibt.

Bewertung vom 10.07.2025
Kirchner, Angela

Love On Repeat


ausgezeichnet

Lara hat nach ihrem Bionik-Studium ein Sabbatical eingelegt, um einen Thriller zu schreiben. Allerdings kommt sie mit dem Buch nicht wirklich weiter und das Sabbatical ist schon fast zu Ende. Als sie an einem Montag in die Bibliothek geht, um sich ein Forensikbuch auszuleihen, wird es ihr von Leo vor der Nase weggeschnappt. Also versucht sie es eine Woche später erneut. Doch auch dieses Mal läuft ihr Leo wieder über den Weg und dies soll nicht das letzte Mal sein. Während sie versucht ihren Thriller trotzdem weiterzuschreiben, überlegt sie fieberhaft, wie sie aus der Zeitschleife herausfinden kann. Und auch Leo scheint dabei eine entscheidende Rolle zu spielen.

Diese Zeit mit Lara war äußert interessant zu lesen. Denn, obwohl sich diese eine Woche mehrfach wiederholt, wurde es nie langweilig zu lesen. Denn Lara lässt sich hierzu vieles einfallen und man lernt dabei ihre Freunde und Nachbarn kennen.

Sowohl die Protagonisten Lara und Leo als auch die Nebencharaktere wie ihre Mitbewohnerin Nalini und die anderen Nachbarn des Hauses waren sehr gut gezeichnet und mir sofort sympathisch. Es war eine leichte Rom-Com, die jedoch auch eine tiefgründige Geschichte beinhaltet.

Ich habe von der ersten bis zur letzten Seite mit Lara mitgefiebert und mitgelitten und habe dabei jede Seite genossen.

Bewertung vom 25.06.2025
Simon, Teresa

Zypressensommer


ausgezeichnet

Eine Erinnerung an eine schreckliche Zeit mit starken Frauen im Widerstand

Julia, eine Hamburger Goldschmiedin, reist in die Toskana nach Lucignano, um dem Wunsch ihres verstorbenen Großvaters Gianni nachzukommen. Hier lernt sie Matteo kennen, der sie bei ihren Recherchen unterstützt. Gemeinsam erfahren sie viel über die Geschichte der Gegend während des zweiten Weltkrieges und über die Resistenza, einer Gruppe von Partisanen, die sich in den Bergen versteckt, um gegen die Faschisten zu kämpfen. Es ist eine vielschichtige Geschichte, die aus verschiedenen Perspektive erzählt wird. Zuerst gibt es Julia, die aus Hamburg kommt und im Jahr 1998 nach Lucignano reist, um einem Wunsch ihres verstorbenen Großvaters, der aus der Gegend stammt, nachzukommen. Die zweite Zeitebene, die sehr detailliert und spannend beschrieben wird ist Giannis Geschichte, die im Jahr 1943 beginnt und erzählt wie er als italienischer Militärinternierter nach Deutschland kommt und zur Zwangsarbeit verpflichtet wird. Die dritte Zeitebene spielt in Lucignano zur selben Zeit und erzählt Giulias Geschichte, die sich den Partisanen angeschlossen hat und regelmäßige Botengänge für sie verrichtet. Aufgrund dieser Zeitebenen erfährt man viel über das Leben und die Situation der Militärinternierten in Deutschland und durch Giulias Geschichte über das Leben auf dem Land in Italien. Gerade diese beiden Zeitebenen fand ich sehr spannend. Hier wird über ein Stück Zeitgeschichte berichtet, das vielen unbekannt ist. Und gerade durch die Geschichte am Beispiel einer Familie und eines Dorfes schafft es Teresa Simon dieses Stück Zeitgeschichte lebendig werden zu lassen. Der Roman wechselt immer zwischen den Zeitebenen und ist daher in recht kurze Kapitel aufgeteilt. Während besonders Giannis Geschichte sehr bedrückend ist, konnte ich bei Julias Geschichte das kleine Dorf Lucignano, umgeben von Olivenhainen und der warmen Sonne Italiens vor mir sehen und die kulinarischen Spezialitäten der Region spüren, riechen und schmecken. Es ist ein Roman, der einerseits die Schönheit der Toskana beschreibt, aber gleichzeitig zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 15.06.2025
Adler, Sarah

Maybe this is how it starts


sehr gut

Die Rahmenhandlung der Geschichte handelt von Millie, die von Washington DC nach Miami fliegen möchte, um die Asche ihrer Freundin Rose, die im Alter von achtundneunzig Jahren verstorben ist, zu deren großer Liebe Elsie, zu bringen. Da der Flug aufgrund einer Computerpanne ausfällt, lernt sie Hollis, einen zynischen Schriftsteller, kennen, mit dem sie einen mit von vielen Pannen begleitetem Roadtrip quer durch die USA antritt.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Die etwas tiefsinnigere Geschichte dabei war Roses Geschichte. Millies Roaddtrip hingegen mit Hollis war eine sehr unterhaltsame RomCom, die die etwas traurige Geschichte um Rose regelmäßig aufgelockert hat.

Sehr schön war dabei zu lesen, wie sich sowohl Millie als auch Hollis während der gemeinsamen Reise verändert haben. Besonders Hollis öffnet sich mehr und mehr und unterstützt Millie bei ihrem Vorhaben. Hierdurch ereignen sich einige unterhaltsame und zum Teil chaotische Szenen.

Der Schreibstil ist locker und besonders die Dialoge zwischen Millie und Hollis sind sehr frech und witzig.

Hierdurch ist es Sarah Adler gelungen eine sehr unterhaltsame aber auch tiefsinnige Geschichte zu schreiben. Eine ideale Sommerlektüre.

Bewertung vom 09.06.2025
Mullender, Rosie

Ghosted


sehr gut

Emily gestaltet ihr Leben und sich neu, nachdem sie von Andy, der sowieso nur ein Winterlover für sie war, geghosted wurde. Denn die neue Emily ist erfolgreich, stylt sich sorgfältig und datet wieder. Dabei sucht sie den „perfekten“ Mann und der war Andy auf jeden Fall nicht. Bis sie erfährt, dass Andy sie nicht geghosted hat, sondern tatsächlich tot ist und nun als Geist bei ihr im Wohnzimmer sitzt und sie bittet ihm zu helfen seinen Tod aufzuklären.

Hier beginnt eine unterhaltsame und tiefgründige Geschichte über Selbstperfektionismus und die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Leider war mir die Protagonistin in einem Großteil der Geschichte nicht besonders sympathisch, da sie einen sehr oberflächlichen Eindruck machte. Dies änderte sich jedoch im Laufe des Romans, da ich Emily und ihre Vergangenheit immer besser kennenlernte und sie daher besser verstehen konnte.

Der Schreibstil ist locker und die Geschichte trotz ihres ernsten Themas sehr unterhaltsam. Sowohl die Protagonisten als auch die Nebencharaktere werden gut beschrieben. Es ist ein tiefgründiger und feinfühliger Roman mit einer gut dosierten Portion Humor und Romantik.

Bewertung vom 06.06.2025
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit


ausgezeichnet

Eine Geschichte über starke Frauen in einer Zeit des Wandels

In dem Roman geht es um Susanne, einer Frau aus einfachen Verhältnissen, und um Louise Otto, einer Schriftstellerin, die in privilegierten Verhältnissen aufgewachsen ist. Die Geschichte spielt in einer Zeit des politischen Umbruchs, zur Zeit der Revolution von 1848. Hier treffen die beiden Frauen aufeinander und kämpfen gemeinsam für die Demokratie und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland. Es ist aber vor allem eine Geschichte über Frauen, die mit ihrer Stärke und ihrem politischen Willen für mehr Selbstbestimmung der Frauen kämpfen.
In der Geschichte werden abwechselnd Kapitel über das Leben von Louise und Susanne erzählt. Dadurch erhält man einen intensiveren Einblick über das Leben der beiden Frauen, wobei mir Susannes Geschichte besser gefiel, da man durch sie viel über das Leben der „einfachen“ Leute erfahren hat.
Wie in allen Romanen von Tanja Kinkel schafft sie es eine Epoche der Geschichte lebendig werden zu lassen und dies ist ihr auch dieses Mal wieder hervorragend gelungen. Man erkennt die fundierten historischen Kenntnisse und trotzdem kommt die spannende Geschichte nicht zu kurz.

Bewertung vom 16.05.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life (MP3-Download)


ausgezeichnet

Alice Scott und Hayden Anderson, beide Journalisten, reisen zu Margaret Ives nach Little Crescent Island, um ihre Biografie zu schreiben. Doch Margaret möchte sich erst nach einem Monat für einen der beiden entscheiden. Alice und Hayden lassen sich darauf ein und treffen sich abwechselnd mit ihr zu den Interviews. Doch beide müssen eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben und dürfen sich gegenseitig nichts von ihren Recherchen erzählen. Da sie beide auf Little Crescent Island leben, laufen sie sich immer wieder über den Weg und lernen sich dabei auch besser kennen.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Alice erzählt. Sie möchte den Job unbedingt, rechnet sich jedoch nicht so viele Chancen aus, da Hayden bereits für das Schreiben einer Biografie einen Pulitzer-Preis erhalten hat. Es gibt allerdings auch eine zweite Zeitebene, in der Margaret aus ihrem bewegten Leben erzählt. Dabei geht es um ihr Leben an der Seite eines berühmten Sängers, ihre Familiengeschichte und die Höhen und Tiefen einer Frau, die stets in der Öffentlichkeit steht und dadurch von den Medien verfolgt wird.
Was mir bei diesem Roman sehr gut gefallen hat, ist, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt und Margarets Geschichte und die ihrer Familie sehr interessant war. Leider erfährt man immer nur, was sie Alice erzählt, und kennt nicht Haydens Seite der Geschichte. Beide vermuten jedoch, dass sie ihnen nicht alles und nicht immer die Wahrheit erzählt.
Die Geschichte ist sehr gut strukturiert und durch die zwei Zeitebenen sehr spannend. Besonders am Ende gibt es noch eine überraschende Wendung in der Geschichte.
Dies ist der beste Roman, den ich von Emily Henry bisher gelesen habe und den ich daher sehr gerne weiterempfehle.