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Tanja

Bewertungen

Insgesamt 181 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2025
Griffiths, Elly

Manche Schuld vergeht nie


sehr gut

Ali Dawson ist Kriminalbeamtin, die Verfahren aus der Vergangenheit löst und dazu in die jeweilige Zeit in der Vergangenheit reist. In ihrem ersten Fall wird sie daher in das viktorianische London des Jahres 1850 geschickt. Gleichzeitig geschieht jedoch auch in der Gegenwart ein Mord, bei dessen ihr Sohn verdächtigt wird.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt und wechselt immer zwischen ihnen, was den Schreib- und Erzählstil sehr abwechslungsreich und spannend macht. Ali ist eine sehr sympathische Protagonistin, die voller Energie und Engagement für ihre Arbeit steckt. Doch das Besondere an der Geschichte war der Zeitreiseeffekt. Hier hat es die Autorin geschafft, das London der viktorianischen Zeit lebendig werden zu lassen und gleichzeitig einen spannenden Kriminalfall geschaffen.
Da leider ein paar Fragen offen blieben, bin ich sehr auf den nächsten Band der Geschichte gespannt.

Bewertung vom 21.12.2025
McCluskey, Laura

Wolfskälte


sehr gut

Als ein junger Mann am Leuchtturm auf der Insel Eilean Eadar tot aufgefunden wird, werden Georgina und ihr Kollege Richie auf die Insel geschickt, um in dem Fall zu ermitteln. Hier stoßen sie bei den ohnehin schon wortkargen Einwohnern jedoch auf eine Mauer des Schweigens. Dazu kommt noch die Geschichte der drei Leuchtturmwärter, die vor über 100 Jahren auf der Insel verschwunden sind. Die Geschichte wird noch mysteriöser als Georgina nachts eine Wolfsmaske vor ihrem Fenster entdeckt.

In diesem Roman werden verschiedene Inhalte miteinander verwoben: der aktuelle Todesfall, die verschwundenen Leuchtturmwärter und die Wolfsmaske. Gerade diese Aspekte machen die Geschichte aber so spannend. Die beiden Polizisten sind gut gezeichnet, wobei mich Georginas Alleingänge sehr störten. Doch das Besondere an dem Krimi sind die verschlossenen Dorfbewohner und die Atmosphäre des Dorfes und der Insel. Durch diese Aspekte schafft es die Autorin die Spannungskurve des Krimis immer mehr zu steigern und hoch zu halten.

Bewertung vom 25.11.2025
Perry, Devney

Juniper Hill Die Edens 2


ausgezeichnet

Freundschaft, Liebe und Crime

Memphis kommt erschöpft mit ihrem Baby im Elois Inn in Montana an und kann vorübergehend in Knox Appartement wohnen. Knox ist hierüber nicht sehr begeistert, willigt jedoch aufgrund der Bitte seiner Schwester ein.

Bereits in diesem ersten Abschnitt habe ich mir die Fragen gestellt, weshalb Memphis mit ihrem Baby durch halb Amerika gefahren ist und warum Knox so gegen ihren Einzug in seinem Appartement war. Doch im Laufe der Geschichte werden die Gründe der beiden nachvollziehbar und ich mochte vor allem Memphis mit ihrer Kraft und ihrem Durchhaltevermögen und Knox für seine Warmherzigkeit. Beide kämpften zwar noch immer mit den Problemen aus ihrer Vergangenheit, kommen sich jedoch im Laufe der Zeit näher.

Die Protagonisten waren mir beide sofort sympathisch und auch die Nebenfiguren, insbesondere Knox Familie, waren sehr herzlich. Hierdurch wurde es zu einer schönen Small Town Romance. Doch es gab auch andere Personen, die ein wenig undurchsichtiger waren und wodurch der Crime-Aspekt in die Geschichte eingeflossen ist.

Durch diese verschiedenen Szenarien hat es Devney Perry geschafft eine Geschichte mit Tiefgang, Romantik und Spannung zu schreiben.

Bewertung vom 10.11.2025
Varga, Anne-Marie

Happy Ending


sehr gut

Rosie, Schriftstellerin, verlässt New York, um in London eine Auszeit zu nehmen. Diese Auszeit benötigt sie einerseits, um über eine schmerzliche Trennung hinwegzukommen, aber auch um den von ihrem Verlag erwarteten Roman zu schreiben. Sie findet ein Zimmer in einer WG, in der sie herzlich aufgenommen wird. In London lernt sie auch Gamble, den Zwillingsbruder ihrer Mitbewohnerin Tara kennen, der ihr jedoch sehr ablehnend gegenübersteht. Doch mit der Zeit lernen sich die beiden besser kennen und Gamble zeigt sich als ein sehr verständnisvoller Freund.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Mir hat einerseits die humorvolle Liebesgeschichte gefallen, aber auch der Umgang mit dem Thema Depressionen, das hier sehr sensibel behandelt wird. Hierdurch erhält die Geschichte wesentlich mehr Tiefgang. Doch trotz des ernsten Themas konnte ich mich auch durch viel Humor mit Gamble und Rosie verlieben.

Bewertung vom 05.11.2025
Kubicek-Boye, Helena

Stummes Trauma


ausgezeichnet

Als eine tote junge Frau gefunden wird, stellt sich heraus, dass es sich um eine Patientin von Anna Varga, Psychologin in der ambulanten Psychiatrie, handelt. Dies belastet Anna sehr und sie beginnt neben der Polizei und ihrem Chef Miro selbst Fragen zu ihrer Patientin Felicia Frost zu stellen. Hierzu nimmt sie Kontakt zu Freunden und Familie der Toten auf. Gleichzeitig erfährt man jedoch auch etwas über die polizeilichen Ermittlungen. Nachdem eine weitere Frau tot aufgefunden wird, ermittelt auch Miro, Annas Chef, der die Tote kannte.

Diese Perspektivwechsel in der Geschichte haben mir sehr gut gefallen und haben zur konstanten Spannung beigetragen. Man erfährt sehr viel über das Privatleben von Anna, Miro und der Polizistin Malin. Aber nach und nach erfährt man auch viel über Felicia Frost und ihre Geheimnisse. Hinzu kommt, dass es nicht nur in der Familie der Toten Geheimnisse gab, sondern auch in der Dorfgemeinschaft. Dieses Kleinstadtsetting mit einer eingeschworenen Gemeinschaft, in der sich Jeder, dessen Vergangenheit und auch das ein oder andere Geheimnis kennt und in der daher auch viel geheimgehalten wird, war es für Anna und Miro umso schwerer etwas herauszufinden.

Der Schreibstil war sehr flüssig und die Autorin hat es geschafft die Atmosphäre des schwedischen Winters mit seiner Kälte und Dunkelheit zu nutzen, um der Geschichte den Spannungsbogen eines Thrillers zu geben.

Bei diesem Thriller hat alles gepasst. Die Protagonisten waren glaubwürdig und sympathisch, die Polizeit hat gut gearbeitet und es gab viele Wendungen in der Geschichte.

Bewertung vom 03.11.2025
Allende, Isabel

Mein Name ist Emilia del Valle


ausgezeichnet

Die Geschichte einer starken Frau

Bereits das Cover mit der Frau, die bis zu den Hüften im Meer steht und von Möwen umkreist wird, zeigt, dass sich die Geschichte um eine willensstarke Frau dreht. Und dies ist auch der Fall. Emilia del Valle verfolgt von Beginn an ihre Ziele. Zuerst als Autorin von Groschenromanen und später als Journalistin, die mit ihrem Kollegen nach Chile geht, um dort über den sich anbahnenden Bürgerkrieg zu berichten. Auch in diesem Roman ist es Isabel Allende gelungen historische Fakten zu der Geschichte einer emanzipierten und kämpferischen Frau zu verknüpfen. Aber es ist auch ein Teil der Geschichte ihres Herkunftslandes und ich spüre in den Romanen von Isabel Allende immer wieder autobiographische Aspekte. Besonders gut haben mir auch hier wieder die Landschafts- und Städtebeschreibungen Chiles gefallen. Ein Großteil des Romans nehmen die Kriegsbeschreibungen ein. Diese werden sehr detailliert und durchaus brutal beschrieben. Doch auch hier zeigt sich wieder die Stärke von Emilia del Valle, die diese Grausamkeiten erträgt.

Ein sehr fesselnder Roman in gewohnter Isabel Allende Qualität.

Bewertung vom 13.10.2025
Lorentz, Iny

Der Krieger und die Königin


sehr gut

Es war der erste Roman, den ich von dem Autorenduo Iny Lorentz gelesen habe und obwohl die auf dem Buchrücken angekündigte Liebesgeschichte ein wenig zu kurz kam, mochte ich den flüssigen und bildhaften Schreibstil. Der Protagonist Garibald war sehr sympathisch und es war interessant in sein Leben mit den kriegerischen Auseinandersetzungen und den politischen Intrigen einzutauchen. Sowohl die Landschaften, die Personen als auch deren Lebensumstände zu dieser Zeit wurden sehr detailliert beschrieben. Jedoch besticht der Roman vor allem durch ein sehr gut recherchiertes Kapitel deutscher Geschichte. Es werden die Kriege mit den dazugehörigen Daten und Fakten sehr ausführlich beschrieben. Leider rückt dabei die Liebesgeschichte sehr in den Hintergrund.

Bewertung vom 05.10.2025
Jackson, Holly

A Good Girl's Guide to Murder


ausgezeichnet

Pippa recherchiert für ein Schulprojekt über einen Mordfall, der vor fünf Jahren passierte und bereits abgeschlossen ist. Hierbei geht es um die Ermordung von Andie Bell durch ihren Freund Sal Singh. Andies Leiche wurde jedoch nie gefunden, Sal hat den Mord bestritten und sich dann angeblich im Wald umgebracht. Doch Pippa konnte nie glauben, dass Sal der Mörder war und beginnt zu recherchieren. Hierbei kommt sie einigen Ungereimtheiten auf den Grund und auch die von allen geliebte Andie hatte ihre dunklen Seiten. Pippa nutzt für ihre Recherchearbeit einerseits die klassische Interviewtechnik, aber auch morderne Medien wie Social Media und lernt hierdurch Sals Bruder Ravi kennen, der sie bei ihrer Arbeit unterstützt.

Die Geschichte ist sehr spannend und wendungsreich, da bei Pippas Recherche immer mehr Personen aus Andies Umfeld verdächtig werden. Sehr gut haben mir hierbei die Protagonisten Pippa und Ravi gefallen, die einerseits sehr sympathisch, aber auch sehr mutig waren und sich oftmals auch selbst in Gefahr brachten. Dazu kommt das Setting einer typisch britischen Kleinstadt. Der Schreibstil war leicht und flüssig und die Geschichte so spannend, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen.

Es handelt sich zwar um einen Jugendroman, der aber auch für erwachsene Leser sehr zu empfehlen ist.

Bewertung vom 28.09.2025
Sandberg, Lou

Mainblüte


sehr gut

Anders als erwartet

Dieser Kriminalroman hat mich sehr erstaunt, da es kein Krimi im klassischen Sinne war. Dennoch fand ich die Geschichte sehr spannend. Es geht um Tyra, die tot am Mainufer gefunden wurde und es sich herausstellt, dass sie Suizid begangen hat. Im Laufe der Geschichte lernen wir sie und ihr Leben kennen und auch die Gründe für ihren Suizid werden ersichtlich.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, da hier aktuelle Probleme sowohl von Jugendlichen als auch der Gesellschaft sehr eindrücklich beschrieben werden. Dies wurde durch die "Jugendsprache" noch realistischer. Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben und insbesondere durch das Thema der Transsexualität erhielten die einzelnen Personen noch mehr Tiefe.

Ein durchweg spannender Roman, auch wenn es sich um keinen Krimi im klassischen Sinne handelt.

Bewertung vom 17.09.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


sehr gut

Was wäre wenn...

…wir die Möglichkeit hätten noch ein anderes Leben zu leben. Das haben sich bestimmt schon viele gefragt. Genau das passiert Antonia als sie eines Tages mit einem Baby erwacht und feststellt, dass sie mit ihrer Jugendliebe Leo verheiratet ist und in ihrem Heimatort lebt. In ihr altes Leben mit Jakob scheint sie nicht mehr zurückkehren zu können.
Wir lernen diese Frau als Toni kennen, wenn sie von ihrem kinderlosen Leben mit Jakob erzählt und als Antonia in ihrem Leben mit Leo und ihrer Tochter Hannah. Aber vor allem habe ich die zwei Leben jeder Frau kennengelernt und die Entscheidung für oder gegen ein Kind, bzw. das Problem, das Hoffen und Bangen eines unerfüllten Kinderwunsches.
Die Autorin hat es mit einer wunderbaren Sprache geschafft Antonia/Toni mit Leben zu erfüllen und sie mit und ohne Kind genau zu beobachten und zu beschreiben. Egal ob es ein Urlaub am Meer ist oder ein Einkauf in einem Drogeriemarkt. Dabei verstand sie es die Menschen sehr gut zu beobachten. Hierdurch ist es ihr gelungen diese beiden Leben, bzw. die Lebensentwürfe mit allen ihren Vor- und Nachteilen, aber auch den Schönheiten des Augenblicks und deren Mängeln zu erzählen.
Es war schön mit Antonia zu erleben, wie sie die neuen Aufgaben mit Baby bewältigt und ebenso traurig Toni während ihrer Zeit in der Kinderwunschklinik zu begleiten.
Ich mochte beide Personen sehr gerne und konnte mich sehr gut in ihre Situation versetzen. Die Geschichte war zwar manchmal ein wenig bedrückend, es gab jedoch auch immer wieder schöne und hoffnungsvolle Szenen. Besonders mochte ich die Protagonistin jedoch, weil sie nie aufgab und immer nach vorne schaute.
Diesen Roman empfehle ich sehr gerne weiter, weil es die Autorin geschafft hat, sehr detailliert und präzise das Leben einer Frau aus zwei Sichtweisen zu schildern.