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Semper
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Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2025
Piketty, Thomas

Eine kurze Geschichte der Gleichheit


ausgezeichnet

Thomas Pikettys „Eine kurze Geschichte der Gleichheit“ ist ein mutiges, komprimiertes Plädoyer für eine gerechtere Welt – geschrieben von einem Ökonomen, der sich nicht damit zufriedengibt, soziale Ungleichheit nur zu vermessen, sondern sie auch zu hinterfragen und zu bekämpfen. In klarer Sprache, gestützt auf umfangreiche Daten und historische Beispiele, erzählt Piketty, dass Gleichheit kein Naturzustand ist, aber sehr wohl eine Geschichte hat – und eine Zukunft haben kann.

Das Buch beeindruckt durch seinen Optimismus: Trotz aller Rückschläge skizziert Piketty eine Linie fortschreitender Demokratisierung, Bildung, Gleichstellung und Teilhabe – nicht als Selbstläufer, sondern als Ergebnis politischer Kämpfe. Er entwirft keine Utopie, sondern zeigt konkrete Reformschritte auf, von Vermögenssteuern über demokratisierte Eigentumsmodelle bis hin zu globaler Umverteilung. Es ist ein Buch, das nicht klagt, sondern entwirft.

Besonders erfrischend ist dabei, dass Piketty keine falsche Wissenschaftsgläubigkeit kultiviert. Er nimmt Partei, ja – aber nicht parteipolitisch, sondern menschenrechtlich. Ihm geht es nicht um Klassenrhetorik, sondern um eine funktionierende Demokratie, die ohne soziale Mindestgleichheit nicht auskommt. Dass er dabei nicht jedes Wort definiert, sondern viele Debatten voraussetzt, mag manchen stören – aber das liegt eher an der Kürze des Formats als an theoretischer Schlamperei.

Piketty schreibt mit Haltung, aber ohne Dogma. Er stellt unbequeme Fragen, ohne sie besserwisserisch zu beantworten. Wer dieses Buch liest, wird vielleicht nicht jeder These zustimmen – aber man wird verstehen, warum soziale Gleichheit kein romantisches Ideal ist, sondern eine politische Notwendigkeit. Und dass sie machbar ist.

Bewertung vom 11.10.2023
Brandt, Matthias

Blackbird


schlecht

Die letzten 40 Seiten habe ich dann nur noch überflogen. Die Erzählung besteht aus einer Aneinanderreihung von Geschehnissen, die mehr oder weniger zufällig sind, episodenhaft, fehlte eine dieser Episoden, würde es der Handlung, die also keine ist, auch nicht schaden. Das ganze als Ich-Erzählung in einem bemüht jugendlichen Stil bzw. in einem Stil, den man als reifer Mensch für jugendlich hält, so irgendwie flapsig, ohne gleich umgangssprachlich sein zu wollen. Das hätte vielleich als Erzählung getragen, aber hier ist es zu breit ausgewalzt und ermüdet schnell. - Der einzige Grund für den Verkaufserfolg sind wohl Deutschlehrer, die denken, das Buch könnte ihre Schüler irgendwie interessieren. - Wenn die sich da mal nicht täuschen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2023
Brandt, Matthias

Blackbird. Roman


schlecht

Die letzten 40 Seiten habe ich dann nur noch überflogen. Die Erzählung besteht aus einer Aneinanderreihung von Geschehnissen, die mehr oder weniger zufällig sind, episodenhaft, fehlte eine dieser Episoden, würde es der Handlung, die also keine ist, auch nicht schaden. Das ganze als Ich-Erzählung in einem bemüht jugendlichen Stil bzw. in einem Stil, den man als reifer Mensch für jugendlich hält, so irgendwie flapsig, ohne gleich umgangssprachlich sein zu wollen. Das hätte vielleich als Erzählung getragen, aber hier ist es zu breit ausgewalzt und ermüdet schnell. - Der einzige Grund für den Verkaufserfolg sind wohl Deutschlehrer, die denken, das Buch könnte ihre Schüler irgendwie interessieren. - Wenn die sich da mal nicht täuschen.