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Benutzername: 
Dr. Alexander Pytlik
Wohnort: 
Eichstätt

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Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2010
Licht der Welt
Benedikt XVI.

Licht der Welt


ausgezeichnet

Das sensationelle Interviewbuch des regierenden Heiligen Vaters Benedikt XVI. hält nicht nur das, was es verspricht ("der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit"), nein, es übertrifft jedenfalls meine Erwartungen. Wer dieses Buch von Peter Seewald ganz liest, lernt nicht nur die Motivationslage des jetzigen Petrusnachfolgers besser kennen, nein, er versteht auch viel besser, um was es der Kirche weltweit geht und immer gehen wird müssen. Dabei betont der Papst selbst, daß er damit nichts Unfehlbares produzieren wolle (vgl. S. 22). "Der Papst kann selbstverständlich verkehrte Privatmeinungen haben." (S. 23) Sogar zum ersten Band seines Jesusbuches hält er fest: "Es ist eben kein Buch des Lehramtes, kein Buch, das ich in meiner päpstlichen Vollmacht geschrieben habe" (S. 198). So lernt der Uninformierte auch den wahren Gehalt der päpstlichen Unfehlbarkeit kennen.

Wie Erzbischof Rino Fisichella, der Präsident des neuen Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung, richtig bemerkt hat, öffnet Benedikt XV. mit diesem Interview tatsächlich sein Herz, "was sein tägliches Leben betrifft, so wie er mit der nötigen Offenheit die Probleme anspricht, die sich im Verlauf der Geschichte dieser Jahre" seines Pontifikates ergeben haben. Dies alles erfolgt in radikaler Ehrlichkeit: "Für mich jedenfalls war es eine Überraschung, daß der Mißbrauch auch in Deutschland in dieser Größenordnung existierte." (S. 44) "Alles, was Lüge und Verheimlichung ist, darf nicht sein." (S. 58) "Personalentscheidungen sind schwierig, weil niemand in das Herz des anderen hineinschauen kann und niemand vor Täuschungen sicher ist." (S. 108) Seewald frägt zum Teil provokativ, manchmal auch etwas langatmig, aber diese Fragestellungen scheinen dem Papst ganz gut zu gefallen und auch dem Höchstmaß seines Auffassungsvermögens zu entsprechen.

Daß dieser Papst durch und durch katholisch ist, ergibt sich schon alleine aus der klaren Ansage auf S. 71: "Wenn man beispielsweise im Namen der Nichtdiskriminierung die Katholische Kirche zwingen will, ihre Position zur Homosexualität oder zur Frauenordination zu ändern, dann heißt das, daß sie nicht mehr ihre eigene Identität leben darf, und daß man stattdessen eine abstrakte Negativreligion zu einem tyrannischen Maßstab machte, dem jeder folgen muß. Das ist dann anscheinend die Freiheit - allein schon deshalb, weil es die Befreiung vom Bisherigen ist." Und es "bleibt der große Auftrag der Kirche, daß sie Glaube und Vernunft, das Hinausschauen über das Greifbare hinaus und zugleich die rationale Verantwortung miteinander verbindet." (S. 101) "Wir sind keine Moralisten, aber wir tragen vom Fundament des Glaubens her eine ethische Botschaft, die den Menschen Orientierung gibt." (S. 113)

Seewald und der Papst decken also sehr viele Themenbereiche ab, und daß zum Abschluß auch noch die sogar einigen Christen durchaus unangenehmen "Letzten Dinge" ausführlich durchgesprochen werden, ist ein Hinweis auf die durchaus gelungene Systematik des ganzen Interviewbandes. So meine ich mehr denn je: das Buch ist ein ideales Weihnachtsgeschenk. Es läßt besser verstehen, warum Jesus Christus gekommen ist: "Er ist in der Tat gekommen, damit wir die Wahrheit kennenlernen. Damit wir Gott berühren können. Damit uns die Tür offen steht. Damit wir das Leben finden, das wirkliche Leben, das nicht mehr dem Tod unterworfen ist." (S. 214)

13 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2010
Der Wahrheit die Ehre!

Der Wahrheit die Ehre!


schlecht

Da in meinem Profil aufscheint, daß ich das Buch nicht bewertet hätte, hole ich dies auf Basis meiner bereits abgegebenen Rezension nach!

1 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.