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Dimo23
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2025
Evans, Virginia

Die Briefeschreiberin


gut

Es handelt sich um einen Briefroman.
Sybill van Antwerp, eine ältere alleinstehende Dame im Ruhestand, schreibt Briefe an Freunde, Familie, einen Nachbarn, einen Verehrer, Lieblingsautoren und andere, die ihren Weg kreuzen.
Durch ihre Briefe und die Antworten lernen wir ihr nicht ganz einfaches Wesen kennen und tauchen dann immer mehr in ihr Leben als Adoptivtochter, ehemalige Juristin, Mutter, geschiedene Frau und alleinstehende Rentnerin mit einigen einschneidenden Ereignissen und Geheimnissen ein.
Das Schreiben der Briefe gibt ihr Halt und schafft in ihren Augen eine echte und zugewandte Beziehung zu ihren Mitmenschen.
Die Briefe und mails machen den Roman zu einer kurzweiligen und unterhaltsamen Erfahrung. Vieles klärt sich erst nach einigen Briefen und mails mit mehreren Perspektivwechseln und Informationen auf, so dass die Neugierde nach der jeweilige Auflösung mich durch die Geschichte getragen hat.
Ich habe den Roman sehr gerne und zügig gelesen und habe mich gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 13.07.2025
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


sehr gut

Eine Frau ü50 und alleinlebend, ihre zwei Kinder sind bereits ausgezogen, hat sich ihr Leben in einer Wohnung in der Stadt und in einem Haus auf dem Land mit Hund und einem Netzwerk aus ihrer besten Freundin, ihren Kindern, ihren Schwestern, Freunden und Nachbarn eingerichtet.
Einige Veränderungen geschehen.
Ihr Körper zeigt erste zarte Zeichen des unwiederbringlichen Alterns, ihre beste Freundin heiratet. Zudem taucht plötzlich Friedrich, eine frühere Beziehung, auf und scheint ihr Avancen zu machen.
Kurzfristig gerät ihr Innen- und Aussenleben ins Trudeln und sie fragt sich, wie es mit Mann wieder sein könnte, es sich anfühlen würde, was sich verändern und sie vielleicht auch aufgeben würde.
Ich konnte mich sehr gut in die Hauptfigur hineinversetzen, weil Doris Knecht so gut und treffend beschreibt, wie das Leben mit ü50 als Frau eben so ist. Sie beschreibt, wie sich ihre Einstellung zu Männern mit ihrer Lebenserfahrung gewandelt hat und sie weniger bereit ist, sich zu verändern oder Dinge und Eigenarten hinzunehmen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Ich habe mich in den sehr trefflich formulierten Gedanken der Hauptfigur wiedergefunden und kann vieles bestätigen. Sie lässt Hoffnung aufkeimen, dass man nie ganz alleine ist, auch wenn man nicht in einer Beziehung ist.
Es hat mir sehr gut gefallen und es gibt eine eindeutige Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 04.06.2025
Dunlay, Emily

Teddy


ausgezeichnet

Ich wurde von dem Cover und der Aussicht auf eine Geschichte in den 60 er Jahren angezogen, da mich diese irgendwie besonders interessiert. Dieser Roman hatte dann vielmehr zu bieten, als ich vermutet hatte. Die Lebensgeschichte einer jungen Frau in den 60 er Jahren entwickelt sich neben der Befragung in der Gegenwart, in der sie vermutlich irgendeines Verbrechens beschuldigt wird. Es wechseln sich die Gegenwart, die Äußerungen zum Geschehen in der nahen Vergangenheit und Schilderungen zu ihrer Kindheit, Jugend und jungem Erwachsenenalter ab. Man lernt Teddy dadurch näher kennen und die Ereignisse werden aufgeklärt.
Es ist spannend geschrieben und hat mir sehr gut gefallen. Insbesondere die twists zum Ende hin und das von mir nicht so erwartete Ende hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Es ist eine spannende Geschichte, die nicht nur krimiähnliche und politische Anteile hat, sondern auch die Stellung der Frau in den 60er Jahren eindrücklich und interessant darstellt.

Bewertung vom 12.05.2025
Suter, Martin

Wut und Liebe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Camilla ist unzufrieden in ihrer Beziehung zu Noah. Sie möchte nicht mehr die finanzielle Versorgerin des künstlerisch tätigen Freundes sein und trennt sich daher von ihm. Noah ist verzweifelt, hält an ihrer Liebe fest und will nicht aufgeben. In dieser Phase lernt er Betty kennen, eine reiche und unglückliche Witwe. Sie macht ihm ein Angebot, dass seine Liebe retten könnte. Er ist bereit alles zu tun, um Camilla zurück zu gewinnen. Camilla hingegen flüchtet in eine neue, ihr sorgenloser erscheinende Beziehung und wird dennoch nicht glücklich.
Betty hat geliebt und ist wütend.
Noah liebt und wird wütend durch die Ungerechtigkeit, die ihm widerfährt.
Ihre gemeinsame Wut bündelt sich in einer Person. Doch schlussendlich ist es nicht so, wie von Noah und Camilla vermutet.

Wie wird aus Liebe Wut? Zu was befähigt uns die Liebe und die Wut?

Martin Suter beantwortet diese Fragen in seinem Roman mit klar gezeichneten Charakteren und der Beschreibung ihrer Liebe und ihrer Wut und ihren Auswirkungen. Es gibt einige unerwarteten Wendung, die die Geschichte nicht nur sinnhaftig sondern auch spannend machen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Wunderbar, sehr gute Unterhaltung!

Bewertung vom 05.04.2025
Hillesheim , Christina

Sag deiner Angst, sie kann gehen!


ausgezeichnet

Christina Hillersheim gibt dem Leser 33 Sätze gegen Angst und Panik an die Hand.
Diese beruhen auf eigenen Erfahrungen, die sie unter anderem auch während ihres Burnouts gemacht hat.
Sie schreibt fundiert, einfühlend und auch locker und humorvoll, wie man sich seiner Angst stellen kann, mit ihr zu leben lernt und sie bestenfalls auch ganz aus seinem Leben verbannt.

Sie unterteilt ihre Sätze in 3 Abschnitte Gedanken, Körper und Seele, den drei Bereichen, in denen die Angst sich manifestieren kann.
Der Text ist sehr schön gestaltet. Die Überschriften und z.B. auch eingestreute Geschichten sind in blauer Textfarbe hervorgehoben. Jedes Kapitel zum Satz endet mit einem ebenfalls blau unterlegten Merkspruch. Es gibt Bonustools am Endes des Buches und zusätzlich über die Website wie z.B. ein Gefühlstagebuch oder das Sketchnote Poster der 33 Sätze gegen die Angst.

Dieses vielseitige Gesamtpaket hat mir sehr gut gefallen.

Einiges war mir schon bekannt und einiges noch nicht.
Sie schreibt so einfühlsam und hoffnungsbringend, dass es sich für mich wie Ratschläge und die Umarmung einer vertrauten Person angefühlt hat.
Das habe ich beim Lesen als sehr besonders empfunden.
Ich wünschte, ich hätte diesen Ratgeber schon früher gehabt. Das hätte mir einiges leichter gemacht.
Ich freue mich jetzt und bin der Autorin sehr dankbar und werde ihren Rat zu Anfang des Buches befolgen und es nocheinmal lesen, um mir einiges tiefergehend zu verinnerlichen und regelmäßig anzuwenden.

Ein sehr guter und schöner Ratgeber, den ich nur jedem mit Ängsten empfehlen kann und empfehlen werde!

Bewertung vom 26.03.2025
Lorenz, Sarah

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken


ausgezeichnet

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Dieser eindringliche Blick hat mich zusammen mit dem Bezug zur Lyrik von Mascha Kaleko, die ich auch sehr gerne mag, gefangen genommen. Ein jeder Abschnitt beginnt mit einem Gedicht von Kaleko. Die Protagonistin Elisa erzählt Mascha Kaleko ihre Lebensgeschichte, nimmt Bezug zu deren Leben und wie sie sich ihre Reaktion auf das Erlebte vorgestellt hätte.
Der Roman hat mir einiges abverlangt, die Erfahrungen in Elisas Kindheit und Jugendalter sind hart und authentisch beschrieben und haben mich oft traurig gemacht, auch wenn immer wieder ein Hoffnungsschimmer zu erkennen war. Sie reflektiert ihre Entwicklung aus der Sicht der gefestigten und glücklichen Erwachsenen, die verstanden hat, weshalb sie diesen Weg gegangen ist und was ihr die ganze Zeit gefehlt hat.
Zum Ende hin wird der Roman versöhnlicher, tröstend und hoffnungsvoll.
Schlussendlich ein schönes Buch.
Man sollte wissen, worauf man sich einlässt, sicher kein Wohlfühlroman und trotzdem bleibt am Ende ein warmes und helles Gefühl zurück.

Bewertung vom 04.03.2025
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


ausgezeichnet

Spannendes Leseerlebnis
Es geht um soviel mehr als der Anfang des Romans vermuten lässt. Ein Raubüberfall findet statt. Zwei benachbarte Paare freunden sich an, die unterschiedlicher nicht sein können. Wir lernen sie kennen, ihre Lebenswege verstricken sich immer mehr ineinander. Doch was hat es mit dem Raubüberfall auf sich. Wer ist wer? Wer lügt, wer lebt ohne Lüge? Und immer wieder ist dann doch alles anders als gedacht.
Joël Dicker erzählt eine spannende Geschichte, die sich langsam aufbaut und immer wieder neue unverhoffte Wendungen nimmt. Zunächst lernt der Leser die Hauptfiguren näher kennen, nebenbei läuft der Raubüberfall und lässt sich lange Zeit gar nicht zur Anfangsgeschichte der Charaktere einordnen. Irgendwann fügt sich alles zusammen und ich glaubte an einem gewissen Punkt, alles verstanden zu haben, was passiert. Dem war nicht so, es folgten noch einige Wendungen bis zur Auflösung.
Das hat mir sehr gut gefallen.
Es war ein tolles und spannendes Leseerlebnis. Ich konnte nicht aufhören, habe es in 2 Tagen und Nächten lesen „müssen“. Es erinnerte mich sehr an einen spannenden Film oder eine Serie.
Absolute Empfehlung von mir!
Beste Unterhaltung garantiert!

Bewertung vom 16.02.2025
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


ausgezeichnet

Ich lese über die harte Realität der alleinerziehenden Mutter Wanda im sozialen Brennpunkt, wie sie dort lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie ohne Partner und ohne Job und Geld. Sie erzählt über den Alltag im Wohnblock, den Zusammenhalt unter den Bewohnern, der sich fast wie Freundschaft anfühlt. Sie bekommt eine Chance, einen Job, eine Aussicht auf Liebe und den Absprung in ein besseres Leben. Wanda versucht ihre Chance zu nutzen, doch Karlie wird krank und es ist schwer bis fast unmöglich ohne Unterstützung Beides hinzubekommen. Die alte Welt und die Chance in der neuen Welt geraten ins Wanken. Schlussendlich entscheidet sie sich für Karlie gegen die Lüge, die Angst und die Scham.
Die Geschichte von Wanda hat mich sehr mitgenommen und gerührt, im Bewusstsein beim Lesen, dass es diese Art zu leben gibt, gefühlt weit weg von meiner Komfortzone, in der ich lebe. Sarah Gmuer beschreibt dieses Leben klar und deutlich, doch auch zart und poetisch. So wie Wanda selbst hart durch die Lebensumstände und doch ganz zart im Herzen ist.
Ich wollte wissen, ob Wanda es schaffen kann und wie sie es schaffen kann und habe gespannt ihre Geschichte verfolgt. Ich habe auf ein Wunder gehofft, so wie ich es jedem in unserer Gesellschaft wünsche , der es schwer hat.

Bewertung vom 31.01.2025
Würger, Takis

Für Polina


ausgezeichnet

Hannes und Polina werden zusammengeführt durch die Freundschaft ihrer Mütter, die sich im Krankenhaus nach der Geburt ihrer Kinder kennenlernen. Beide sind alleinerziehend und überzeugt, diesen Weg mit und für ihre Kinder zu meistern.
Hannes und Polina sind tief verbunden von Anbeginn, leben und erleben in der alten Villa von Hillebrand gemeinsam mit ihren Müttern glückliche Tage ihrer Kindheit.
Es ist auch dort, wo Hannes unter Anleitung des alten Hillebrand seine aussergewöhnliche Musikalität und das Klavierspielen für sich entdeckt.
Zeitweilig scheinen Hannes und Polina sich durch räumliche Trennung, Schicksalsschläge und Höhen und Tiefen zu verlieren, begegnen sich im Lauf des Lebens immer wieder, aber so richtig zueinander finden sie nicht.
Hannes sucht enttäuscht vom Leben seinen Weg ohne die Musik, doch wird nicht glücklich.
Erst als er über Umwege zurück zur Musik findet, sieht er auch einen Weg für sich und seine Liebe zu Polina.
Ein wunderbare Geschichte mit unglaublich gut gezeichneten Charakteren und Emotionen. Ich habe es ganz beseelt gelesen, ich konnte nicht mehr aufhören. Ich habe alle Gefühle miterlebt, mitgefiebert, geschmunzelt, getrauert, geweint, gehofft und war zutiefst berührt.
Was kann ich mehr von einem Roman erwarten?
Ich bin begeistert und kann nur empfehlen, es unbedingt zu lesen!

Bewertung vom 09.10.2024
Bogdan, Isabel

Wohnverwandtschaften


ausgezeichnet

Constanze zieht nach der Trennung von ihrem Freund in eine WG. Es soll vorübergehend sein, bis sie sich sortiert hat und eine andere Wohnung gefunden hat. Jörg, Murat und Anke nehmen sie auf. Constanze lernt alle mit der Zeit kennen und findet ihren Platz für sich und bei den Anderen.
Murat ist nicht nur für das leibliche Wohl, sondern auch für die Lebensfreude und Leichtigkeit verantwortlich. Anke ist eine arbeitslose Schauspielerin, die sich auch gerade neuorientiert und Constanze als zweite Frau in der WG und in Murats Nähe zu akzeptieren lernt. Jörg gehört die Wohnung, in der er einmal mit seiner verstorbenen Frau und seinem erwachsenen Sohn gelebt hat. Er plant eine große Reise bis ihm gesundheitliche Probleme dazwischenkommen. Trotz der veränderten Situation halten alle zusammen und gehen gemeinsam durch diese schwierige Zeit, halten aneinander fest, stützen und unterstützen sich.
Isabel Bogdans Roman lässt mich glücklich und optimistisch zurück. Gerne wäre ich den Protagonisten noch weiter gefolgt. Es war schön zu lesen, dass es und wie es Empathie und echtes Interesse aneinander geben kann, auch ohne verwandt zu sein. Gerade in der heutigen Zeit, wo es mir oft an sozialem Denken, Toleranz und einem Miteinander in unserer Gesellschaft fehlt, hat mir dieser Ausblick so gut getan.
Der Roman liest sich sehr flüssig. Die unterschiedlich gestalteten Kapitel, die aus den verschiedenene Perspektiven erzählt werden oder als Dialoge gestaltet sind, lockern die Geschichte auf und machen das Lesen abwechslungsreich und interessant.
Es gibt eine große Leseempfehlung von mir.
Dieses Buch hat mir sehr gut getan und Freude und Hoffnung geschenkt.