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Schnuck55

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


sehr gut

Unterhaltsamer historischer Kriminalfall aus Baden-Baden
Almas Spürsinn hat sich mittlerweile herumgesprochen. Deshalb bittet ihre Kollegin Friederike Alma, den Tod ihrer Cousine Gertrude zu erforschen. Diese wurde erstickt in der Wäschetrommel einer großen Wäscherei gefunden. Die Polizei glaubt an einen Unfall oder Suizid und hat den Fall bereits ad acta gelegt. Damit will sich Friederike jedoch nicht zufrieden geben. Im Laufe ihrer Nachforschungen stößt Alma auf eine Diebesbande, die es auf den Schmuck der illustren Gäste des internationalen Schachturniers in Baden-Baden abgesehen hat. Gibt es da einen Zusammenhang? Wie immer lässt Alma nicht locker, bis der Fall gelöst ist.

Das Autorenpaar Charlotte Blum nimmt die Leserschaft wieder mit ins mondäne Baden-Baden der 1920er Jahre, wo diesmal ein internationales Schachturnier stattfindet, das viele verfolgen wollen. Schach spielt aber hier nicht die Hauptrolle, Alma sieht sich vielmehr nicht nur mit dem Tod der jungen Gertrude konfrontiert, sondern versucht gleichzeitig die Diebstähle von edlem Schmuck aufzuklären. Und Alma wäre nicht Alma, wenn sie sich nicht selbst, ohne Rücksicht auf Verluste, in brenzlige Situationen hineinmanövrieren würde. Zum Glück erhält sie die Hilfe ihrer quirligen Freundin Emmi, ihres Cousins Walter und ihres Freundes Kommissar Ludwig Schiller.

Dieser dritte Band ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe um das Fräulein vom Amt. Die Geschichte ist unterhaltsam, liest sich flüssig und spannend. Das erklärende Hintergrundwissen ist informativ, die Atmosphäre des Kurorts ist beim Lesen spürbar. Die verschiedenen Charaktere sind authentisch und gut herausgearbeitet. Besonders Alma und ihre Freunde sind durchweg sympathisch dargestellt.

Zum Ende bleibt die Frage offen, ob sich Alma für die Liebe oder den Beruf entscheidet oder vielleicht beides miteinander verknüpfen kann. Darum hoffe ich auf mindestens einen weiteren Folgeband.

Das Cover ist mit der Goldprägung edel gearbeitet. Dem direkten Blick von Alma bleibt nichts verborgen.

4 Sterne

Bewertung vom 21.09.2023
Tage im warmen Licht
Pfister, Kristina

Tage im warmen Licht


ausgezeichnet

Berührende, fesselnde Geschichte
Aus einer persönlichen Not heraus zieht die Alleinerziehende Maria mit ihrer dreizehnjährigen Tochter Linnea vorübergehend in das geerbte Haus ihrer Oma Hanne aufs Land. Dort hat sie eine glückliche, behütete Kindheit und Jugend mit ihren Freunden verbracht. Über zweiundzwanzig Jahre ist es her, dass sie ihre Heimat überstürzt verlassen hat und zu ihrem Vater nach München gezogen ist. Nun kehrt sie mit gemischten Gefühlen zurück und die alte Nachbarin Martha empfängt sie mit offenen Armen.

Kristina Pfisters Roman ist eine gefühlvolle, berührende, fesselnde und flüssig zu lesende Geschichte mit Tiefgang über Maria, die zweiundzwanzig Jahre lang ein einschneidendes Erlebnis verdrängt hat und nun am Ort des Geschehens mit den Geistern der Vergangenheit kämpft. Die Unterstützung und Solidarität, die damals fehlte, erfährt Maria nun von Martha, die eine ganz besondere Frau und Bezugsperson mit einem großen Herzen ist und von ihren neuen Freundinnen.

Alle Charaktere sind authentisch dargestellt, das Umfeld ist atmosphärisch, die Stimmungen und Gefühle werden gut transportiert. Ich bin sofort in der Geschichte angekommen. Maria lernt mit der Zeit, was Zusammenhalt und wahre Freundschaft bewirken können. So kann sie mit dem alten Problem abschließen und neu durchstarten. Für dieses besondere Buch gebe ich gerne fünf Sterne und spreche eine Empfehlung aus.

Das Cover hat mich leider nicht so angesprochen, es ist mir einfach zu unnatürlich, sowohl von den Farben, als auch von der Gestaltung her. Doch das Buch selbst hat mich überzeugt. 5 Sterne

Bewertung vom 15.08.2023
A Place to Shine
Lucas, Lilly

A Place to Shine


sehr gut

Schön, aber kommt an die Vorgänger nicht heran
Auf der nächtlichen Heimfahrt nach einem Treffen wird Poppy, die jüngste der McCarty-Schwestern Ersthelferin bei einem Autounfall. Ausgerechnet Trace Bradley, der bekannte Countrysänger, von dem Poppy einst so enttäuscht wurde, ist der Verletzte. Aus Pflichtgefühl begleitet sie ihn ins Krankenhaus und wird dort für seine Freundin gehalten. Natürlich stürzt sich die Klatschpresse sofort auf die Geschichte. So müssen von Trace' Management alle Register gezogen werden, um den "Schaden" zu begrenzen.

Poppy ist das Nesthäkchen der Familie McCarty. Entsprechend ist ihre Rolle in diesem Kreis. Mit ihrem Baumhaushotel hat sie noch nicht den gewünschten Erfolg und ist deshalb immer in Geldnot. Nur deshalb lässt sie sich widerwillig auf einen Deal ein. Sie weiß eigentlich, was sie will und hatte Pläne für ihr Leben, die der plötzliche Tod ihres Vaters durcheinander gebracht hat. Umso enttäuschter ist sie von Trace, bei dem sie vor fünf Jahren Trost gesucht hat. Durch seine verletzende Handlungsweise hat er ihr Vertrauen zerstört. Doch Poppy und Trace müssen sich wohl oder übel zusammenraufen. Wir begleiten sie durch alle Höhen und Tiefen ihrer Gefühle.

Keine Frage: Cherry Hill ist ein Wohlfühlort, die Familie authentisch und herzlich, die Story ist plausibel, trotzdem sind bei mir die Gefühle nicht so ganz angekommen. Das mag vielleicht auch an meinem Alter und dem eingerosteten Englischkenntnissen liegen. Dafür kann die Autorin nichts. Das Buch empfehle ich deshalb vor allem auch jungen Leser*innen gerne weiter und gebe gute 4 Sterne.

Bewertung vom 15.08.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


ausgezeichnet

Unterhaltsamer Familienroman mit tollem Rahmen
Kellermeisterin Lily ist glücklich mit ihrem Beruf, den sie ihrem früh verstorbenen Vater zu verdanken hat. So sammelt sie derzeit Berufserfahrungen in den großen Weingütern der Welt. Kurz vor ihrer Abreise nach Italien erhält sie von einer Kanzlei ein Erbstück ihrer längst verblichenen Großmutter ausgehändigt. Die kleine Schachtel, die in einem Londoner Mutter-Kind-Haus gefunden wurde enthält nur zwei mysteriöse Zettel: Ein italienisches Rezept und einen Abriss eines Programms der Mailänder Scala von 1946. Was hat das zu bedeuten? Mit Hilfe des sympathischen Winzersohnes Antonio begibt sich Lily in Italien auf die Suche nach ihren Wurzeln.

In zwei abwechselnden Zeitsträngen erzählt uns Soraya Lane erstens von der Suche Lilys und Antonios nach der Identität ihrer Oma, zweitens eine herzzerreißende, berührende Liebesgeschichte zwischen der Ballerina Estee und dem Bäcker Felix, die durch Intrigen der Familie nicht zusammen kommen können. Geschickt verbindet sie diese Stränge, verrät aber nie zu viel, so dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt.

Die Protagonistinnen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart sind alle authentisch und zumeist sehr herzlich charakterisiert. Das toll beschriebene italienische Lebensgefühl und der landschaftliche Rahmen laden zum Träumen ein, ebenso wie das romantische Cover. Ein wunderbares, unterhaltsames, lesenswertes Buch für Musestunden! Es ist der erste Band einer achtteiligen Saga um verlorene Töchter in der ganzen Welt. Ich freue mich auf die weiteren Geschichten. 5 Sterne

Bewertung vom 15.08.2023
Mein großes Sachen suchen: Alle Tiere der Welt
Gernhäuser, Susanne

Mein großes Sachen suchen: Alle Tiere der Welt


ausgezeichnet

Schönes, großes Tier-Suchbuch mit Wimmelbildern
Meine Enkelin ist zweieinhalb Jahre alt und liebt es, Neues zu entdecken. Tiere sind dabei sowieso immer hoch im Kurs. Daher war dieses Buch für mich die richtige Wahl. Es hat ein etwas größeres Format als die üblichen Pappbilderbücher für die ganz Kleinen, liegt aber immer noch gut in der Hand und die kleine Leser*innen können selbstständig blättern. Das Cover zeigt die Tiere der Savanne, die auch im Innenteil noch vorkommen. Es gibt also selbst auf dem Einband schon einiges zu entdecken und einige beliebte Tiere wie Zebras, Elefanten und Giraffen laden zum Anschauen ein.

Der Innenteil ist für mich sinnvoll gegliedert in verschiedenen Lebensräume: Auf der Wiese, am Wasser, in den Bergen, im Wald, in der Savanne, in der Wüste, im Regenwald, im hohen Norden, am Korallenriff, in Australien und an den Polen. Jedem Lebensraum ist eine Doppelseite gewidmet, wobei eine Illustration des Gebietes den meisten Raum einnimmt. Lediglich am linken Rand befindet sich ein abgegrenzter Bereich mit jeweils einem kurzen, erklärenden Text und darunter einigen Tieren, die man suchen kann. Hier sind, anders als auf der Illustration, auch die Namen der Tiere angegeben, die man im großen Bild suchen kann. Der Text enthält manchmal Infos zu den Lebensräumen oder zu einzelnen Tieren und endet meist mit einer Frage, die ebenfalls zum Suchen einlädt.

Mir gefällt, dass sich die Kinder so lange mit dem Buch beschäftigen können und wollen. Sie können die Suchaufgaben lösen, einfach selbst die Bilder erkunden und neues entdecken, ihren Wortschatz erweitern und beim gemeinsamen Anschauen kommt man leicht ins Erzählen. Die Illustrationen sind farbenfroh und wimmeln von kleinen und großen Tieren in ihrer gewohnten Umgebung. So wird spielerisch erstes Wissen über die Tiere der Welt gesammelt. Wir schauen das Buch immer wieder gern an. 5 Sterne

Bewertung vom 15.08.2023
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 73: Komm mit zum Reiten
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 73: Komm mit zum Reiten


ausgezeichnet

Als erster Kontakt mit dem Reiten wertvoll
Komm mit zum Reiten! Band 73 der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? zeigt Kindern zwischen 4 und 7 Jahren alles Wissenswerte über den Umgang mit Ponys, Pferden und über das Reiten. Das Cover ist gewohnt einladend gehalten und zeigt ein Mädchen, das gerade Balanceübungen während des Reitens an der Longe macht. Gerade für Kinder, die noch keinerlei Erfahrung mit dem Reiten haben, sich aber dafür interessieren oder es einmal ausprobieren möchten, ist das Buch sehr informativ. Es beantwortet reichlich bebildert und in leicht verständlichen Worten die wichtigsten Fragen, die Kinder zum Reiten stellen könnten. Es zeigt Situationen auf dem Reiterhof und wie man ein Pferd kennen lernen kann, es informiert über die richtige Pflege, das Aufsitzen und verschiedene Gangarten. Dabei wird auch immer wieder darauf geachtet zu erwähnen, dass man respektvoll mit den Tieren umgehen muss, was ich sehr positiv bewerte. Auch wird gleich klar, dass ein Pferd zu reiten nicht nur bedeutet, dass man aufsteigt und los geht's. Es gehört sehr viel Verantwortung für das Tier dazu.

Ebenfalls gezeigt werden Dinge, die man für das Reiten braucht, wie spezielle Kleidung und Putzzeug. Es wird geklärt, wie eine Reitstunde abläuft, wie man dem Pferd Anweisungen gibt, was ein Hufschlag ist und was man nach dem Reiten beachten muss. Eine Seite zum Voltigieren und zu beliebten Reiterspielen vervollständigt das Angebot für wissbegierige Pony- und Pferdeliebhaber*innen. Neben den üblichen Klappen, unter denen man spezielle Infos oder auch eine Entwicklung der Handlung entdecken kann, gibt es am Ende des Buches noch Figuren zum Heraustrennen, mit denen man die verschiedenen Hufschläge nachreiten kann. So werden die Kinder mit eingebunden und durch das Tun das Wissen gefestigt. Die Illustrationen sind wieder sehr gut gelungen und helfen sehr beim Verstehen des Textes. Außerdem gibt es viel zu Entdecken. Für alle interessierten Kinder mit wenig Erfahrung im Reiten eine lohnende Anschaffung. 5 Sterne

Bewertung vom 15.08.2023
Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1


ausgezeichnet

Gegen alle Konventionen
Travemünde 1899. Komtess Nora ist trotz ihrer 16 Jahre ein kleiner Wildfang. Viel lieber als mit ihrer Gouvernante zu lernen, ist sie draußen in der Natur oder im Stall bei ihrem Freund Karl, der sich um die Pferde kümmert. Ihrem älteren Bruder Henry ist das ein Dorn im Auge. Durch die Krankheit der Mutter und der langen Abwesenheit des Vaters trägt er die Verantwortung für sie. So beschließt er, Nora nach Lübeck in das renommierte Pensionat am Holstentor zu schicken. Trotz anfänglichen Widerstands gefällt es Nora dort. In Agnes, Lotta und Fanny findet sie schnell Freundinnen und auch die aufgeschlossene Lehrerin Gesche Petersen ist ihnen sehr zugetan. Alles könnte wunderbar sein, wären da nicht die Klassenunterschiede, die das Leben und das Lieben schwer machen.

Anna Perbandt hat eine leicht lesbare, unterhaltsame Geschichte geschrieben, die mich sehr an meine Kinder- und Jugendbücher erinnert. Schon damals wäre ich gerne eine der Internatsschülerinnen gewesen. Die historische Lübecker Kulisse, die Freundschaft und der Zusammenhalt der vier Mädchen, die zugängliche Lehrerin Gesche, die die Schülerinnen bestärkt und unterstützt, wirken authentisch und überzeugend. Natürlich darf auch der Gegenpart in Person der verknöcherten Pensionatsleiterin Fr. Eggers nicht fehlen.

Vor allem geht es in diesem Roman aber um die Liebe, die durch Klassenunterschiede und Standesdünkel fast unmöglich scheint, sowie um das Rollenbild der Frauen dieser Zeit. Mir hat das Buch gut gefallen. Ich freue mich auf die Fortsetzung "Sturmschwestern" im Herbst 2023.

4,5 Sterne

Bewertung vom 31.07.2023
Das Schicksal der Blankenburgs / Die Porzellan-Dynastie Bd.2
Berg, Eric

Das Schicksal der Blankenburgs / Die Porzellan-Dynastie Bd.2


ausgezeichnet

Gefiel mir besser als der erste Band
Frankfurt am Main ab 1936. Nach schweren Zeiten geht es mit der Porzellanmanufaktur der Blankenburgs endlich wieder aufwärts. Die Schwestern - Elise im Stammhaus Königsstein und Ophelia im französischen Werk - haben sich versöhnt. Doch der zweite Weltkrieg wirft seine Schatten voraus, eine Zeitenwende steht bevor. Das wirkt sich natürlich auch auf die Familie Blankenburg und ihre Geschäfte aus, zumal Tankred als neues Mitglied der SS agiert und so die Verwandtschaft in Lebensgefahr bringt. Was hält das Schicksal bereit?

Band 2 der Blankenburgs von Eric Berg hat mich mehr gefesselt und berührt als der erste Band, da ich ihn mit ganz anderen Erwartungen gelesen habe. Die Manufaktur selbst spielt auch hier nicht die große Rolle. Vielmehr sind es die Familienmitglieder, die in der NS-Zeit alle vor schweren Schicksalsentscheidungen stehen.

Die Schwestern können nicht mit, aber auch nicht ohne einander. Gefühle, die nicht offen gezeigt werden dürfen, und das ständige "auf der Hut" sein, zermürben auf die Dauer. Tankred steht zwischen Partei und Familie in der Zwickmühle, man kann seine Zerrissenheit spüren. Als Älteste hält Tante Arabella alle zusammen, stützt so gut es geht, stutzt aber auch zurecht, wenn nötig. Die Charaktere der Protagonisten wirken authentisch und gut ausgearbeitet.

Die Geschichte hat mich emotional ergriffen. Der Krieg mit all seinen Verbrechen, dem Leid, Verrat, Verlust, Flucht und unmenschlichem Verhalten wird tabulos angesprochen. Das Schicksal der Blankenburgs ist ein lesenswerter, packender Roman, der noch lange nachwirkt. Hier vergebe ich gern 5 Sterne.

Bewertung vom 26.07.2023
Die Kinder der Luftbrücke
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


ausgezeichnet

Fesselnd vom Anfang bis zum Ende
Nora lebt zusammen mit ihren Kindern Veronika und Jörg, sowie ihrer Mutter Else und Schwester Hanna in einer kleinen Wohnung in Westberlin. Joachim, ihr Ehemann gilt seit fünf Jahren als vermisst. Die Zeiten sind hart, die Familie kommt nur sehr schwer über die Runden, hungern ist angesagt. Umso erfreulicher ist es für Nora, dass sie bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof Arbeit als Übersetzerin findet. Dort begegnet sie dem Piloten Matthew, für den sie alsbald Gefühle entwickelt. Hat diese Liebe eine Chance?

Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Juliana Weinberg hat es geschafft, einen realistischen Roman über die schlimmen Nachkriegszeiten mit einer emotionalen und romantischen Liebesgeschichte zu verknüpfen. Es sind schwierige Lebensumstände für die Menschen in Westberlin. Durch die Russen abgeriegelt, müssen sie über eine Luftbrücke mit dem Nötigsten versorgt werden. Nora braucht diese Arbeit bei den Alliierten und sie geht darin auf. Dass sie sich in Matthew verliebt ist Schicksal. Doch man spürt ihre innere Zerrissenheit, Schuldgefühle gegenüber ihrem vermissten Gatten und auch ihrer Tochter, die immer noch hofft, dass der Vater zurückkehrt.

Der fließende Schreibstil und die bildlichen Beschreibungen ließen mich das Buch fast in einem Rutsch durchlesen. Das Cover mit den sehnsüchtig zum Himmel blickenden Kindern und dem kleine Fallschirm runden das Ganze noch ab. Dafür gebe ich gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.07.2023
Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1
Gemmel, Stefan

Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1


ausgezeichnet

Erstleseabenteuer mit toller Aufmachung
Seit Alex Sahli aus einer Zauberkugel befreit hat, ist er sein bester, aber heimlicher Freund. Mit Sahli erlebt Alex die tollsten Abenteuer und lernt viel über die arabische Welt, zum Beispiel die Schriftzeichen. Sahli kann sogar ein wenig zaubern und zusammen reisen die beiden immer wieder mal in die Vergangenheit, dorthin, wo Sahlis Heimat ist. Gerade heute ist Alex genervt, denn egal, was er tut, er scheint es niemandem recht machen zu können, obwohl er es versucht. Sahli schlägt vor, Rat beim Dschuha zu suchen. Und schon reisen die beiden wieder durch die Zeit.

Erst im Nachhinein habe ich festgestellt, dass es sich bei "Im Licht der Zauberkugel" um eine Reihe handelt, die es schon länger für ältere Kinder gibt. Das stört aber bei diesem ersten Abenteuer von "Einfach Lesen lernen" überhaupt nicht. Vorwissen ist nämlich nicht nötig bzw. erfahren die Kinder alles, was sie wissen sollten, auf den ersten Seiten, allerdings etwas kleiner gedruckt, als die Geschichte selbst. Hier lernen sie die wichtigsten Details zu Sahli, Alex und den anderen wiederkehrenden Charakteren kennen. Das folgende Inhaltsverzeichnis sorgt dafür, dass man auch ohne Lesezeichen schnell zum letzten gelesenen Kapitel findet. Sieben Kapitel hat die Geschichte insgesamt. Das Buch gehört in der Reihe zur dritten Lesestufe, welche für die dritte Klasse empfohlen ist, gut geübte Leser können sicher schon früher Erfolge durch dieses Buch erzielen. Die Reihe an sich ist auch konzipiert für Lesemuffel und Kinder, die weniger gute Deutschkenntnisse haben und ist für diese beiden Zielgruppen ebenfalls perfekt.

Die Geschichte von Sahli und Alex geht so ein bisschen über Grenzen hinweg, beschäftigt sich nicht nur mit dem Kinderalltag hier, man reist auch in andere Zeiten und Länder und lernt Neues kennen. Vor allem die Figur des Dschuha, der durch das Erzählen einer Art Gleichnis dafür sorgt, dass Alex es nicht immer allen Leuten Recht machen will, gefiel uns gut. Eine Botschaft, die wichtig ist, denn wie sich zeigt, interpretiert Alex auch zu viel in das Verhalten anderer Menschen hinein. Die Freundschaft von Sahli und Alex ist ebenfalls ein tolles Motiv für ein Erstlesebuch. Die Textmenge ist sehr gut zu meistern und das Verständnis wird durch viele tolle bunte Bilder gestützt. Einfach Lesen lernen wird sicher viele Fans finden und wir hoffen ebenso, dass noch weitere Bände der Zauberkugel erscheinen. Hat uns sehr gut gefallen. 5 Sterne