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jacky1304

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 24.06.2025
Clarke, Norie

Neuanfang in Notting Hill


ausgezeichnet

Jess ist nach einer schmerzhaften Trennung übergangsweise bei ihrer besten Freundin samt Familie untergekommen. Da sie einfach keine bezahlbare Wohnung in London findet, zieht sie kurzerhand bei der 80-Jährigen Joan ein, die per Zeitungsannonce eine Untermieterin sucht. Obwohl die beiden Frauen grundverschieden sind, entwickelt sich bald eine wunderbare Freundschaft, die ihrer beider Horizonte erweitert und sich auf die Suche nach Joans erster großer Liebe macht.

Diese Geschichte ist sowas von entzückend. Gleich die ersten paar Seiten sind gespickt mit tollen Dialogen, herrlichem Humor, aber auch tiefgründigen Themen.
Die beiden Frauen sind in vielerlei Hinsicht absolut verschieden: Jess ist äußerst kontaktfreudig, hat viele Freunde, steht vor einer beruflichen Herausforderung und versucht sich nach langer Pause wieder im Daten. Joan ist seit vielen Jahren aus Ängsten ans Haus gefesselt und pflegt lediglich Kontakt zu ihrem Sohn Ed und ihrer Nachbarin Pamela. Die Geschichte, wie sich beide weiterentwickeln, quasi über sich hinauswachsen, und dabei eine tiefe Freundschaft aufbauen, hat mir unglaublich gut gefallen.
Obwohl auch schwierige Themen wie Verlust und Angststörungen behandelt werden, findet die Autorin durch lockere, witzige Dialoge die perfekte Mischung aus Ernst und Lockerheit.

Die Nebencharaktere haben mir ebenso gut gefallen. Sei es Jess‘ beste Freundin Debs, oder Nachbarin Pamela.

Die Kapitel werden abwechselnd aus Sicht von Joan und Jess erzählt. Gespickt werden diese immer mal wieder durch Briefe - teilweise etliche Jahre alt, manche aber auch aus aktueller Zeit.

Ich war mir sicher, dass die Geschichte großartig wird und wurde nicht enttäuscht. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung: perfekt für laue Sommernächte auf dem Balkon oder im Urlaub am Strand.

Bewertung vom 14.06.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


sehr gut

Toni lebt zusammen mit ihrem Freund Jakob in einer kleinen Wohnung in der Großstadt.
Doch eines Morgens wacht sie nicht neben Jakob auf, sondern neben einem Baby - ihrem Baby. Denn in einer Parallelwelt ist Antonia verheiratet mit Jugendliebe Adam, lebt in ihrem Heimatdorf und hat vor kurzem Baby Hannah geboren.

Autorin Anne Sauer erzählt in ihrem Debütroman mit wechselnden Perspektiven die Geschichten von Toni und Antonia, die eigentlich dieselbe Person sind, aber komplett unterschiedliche Leben führen. Und das, weil eine Version von ihnen eine andere Abzweigung genommen hat.

Trotz des locker-leichten Schreibstils, der einen nur so durch die Seiten fliegen lässt, handelt es sich bei dem Buch keinesfalls um eine Gute-Laune-Geschichte. Die aufgegriffenen Themen haben es in sich: (unerfüllter) Kinderwunsch, Fehlgeburt, gesellschaftlicher Druck, Beziehungskrise, Erschöpfung als Mutter und und und.
Die Grundstimmung ist bedrückt. Einerseits weil Antonia in ihrer Rolle als Mutter nicht aufgeht und sich ihr „altes“ Leben mit Jakob zurückwünscht, andererseits weil Toni sehr unter dem unerfüllten Kinderwunsch leidet.
Als Protagonistinnen fand ich beide Frauen schwierig. Zwar konnte ich viele Passagen nachvollziehen und habe mich oft wiedererkannt, trotzdem handeln beide sehr egoistisch. Mitmenschen werden (grundlos) vor den Kopf gestoßen. Vielleicht war das von Anne Sauer so gewollt - trotzdem hätte ich mir wenigstens eine Version der Toni/Antonia sympathischer gewünscht.

Als Debüt ist dieser Roman definitiv gelungen. Die Idee ist toll, der Schreibstil gefällt mir, es gab zahlreichen Textstellen, die ich markiert habe.
Das Buch wird sicherlich in meiner Erinnerung bleiben und regt mich auch jetzt noch zum Nachdenken an - Ziel erfüllt, würde ich sagen.

Bewertung vom 11.06.2025
Grandl, Peter

Reset


sehr gut

Es ist Oktober 2024 und in München passiert unglaubliches:
Ein vermeintlich terroristisch gekapertes Flugzeug muss mitsamt seiner Insassen abgeschossen werden, weil es droht in die Flughafenterminals zu fliegen.
Doch bald kommt heraus: die Informationen, die zu dieser Entscheidung führten, waren gefälscht. Und auch in anderen Teilen der Welt kann man zahlreichen Nachrichten, Videos und Fotos nicht mehr trauen. Die Welt droht ins Chaos zu stürzen.
Eine Sondereinheit aus Spezialisten aus aller Welt versucht nun den Supergau zu verhindern.

Peter Grandl schafft hier einen Thriller, der unglaublich gut recherchiert ist. Als Leser bekommt man geballtes Wissen aus verschiedensten Bereichen übermittelt, es bleibt aber angenehm zu lesen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl durch die „Informationsflut“ überfordert zu sein. Dazu trägt sicherlich auch der grandiose Schreibstil bei.

Anfangs hatte ich ein paar Probleme aufgrund der Vielzahl der Personen. Durch die Ortswechsel gibt es etliche Namen, die erstmal zugeordnet werden müssen. Hilfreich dafür war aber das Personenregister zu Beginn des Buches.

Der Autor lässt die Handlung in verschiedenen Metropolen spielen: New York, Tokio, Lyon, München, Tel Aviv und Dublin. Dazu gibt es unzählige spannende Charaktere - viele davon sind starke weibliche Figuren. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, versuchen aber alle den Untergang der Welt, wie wir sie kennen, zu verhindern.

Das Ende hat mir leider nicht so wirklich gefallen. Hier passiert mir zu viel auf einmal. Es wirkt etwas gehetzt und dann - zum Glück - doch sehr weit hergeholt.

Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack, was das Thema KI angeht. Ganz ausschließen, dass diese Geschichte so, oder so ähnlich, passiert, kann man eben doch nicht. Und das sollte uns allen zu denken geben. Daher meine Message: lest dieses Buch!

Bewertung vom 06.06.2025
Slater, K.L.

Misstraut (MP3-Download)


sehr gut

Darcy ist alleinerziehende Mutter zweier Söhne. Bei einem Spielplatzbesuch bekommt ihr Sohn Kane einen Asthma-Anfall und wird daraufhin von George, alleinerziehender Vater und Arzt, gerettet.
Schnell kommen sich Darcy und George näher, aber es wird klar: nicht alles ist so wie es scheint. Hält George Dinge heim oder übertreibt Darcy? Und dann gibt es außerdem noch die stalkende Exfreundin, die dem Paar das Leben schwer macht.
Als plötzlich Gefahr für ihre Kinder droht, muss Darcy schnell handeln.

Darcys Geschichte zu lesen, ging mir zwischenzeitlich recht nah. Nach dem Tod ihres Mann fiel sie in ein tiefes emotionales Loch und brauchte ihre Schwiegereltern als Unterstützung. Inzwischen sind vier Jahre vergangen, Darcy fühlt sich wieder gut, allerdings trauen ihr die Eltern und die Schwester ihres verstorbenen Mannes weiterhin nicht zu sich um ihre Söhne zu kümmern.
Ständig muss sie sich rechtfertigen und beginnt langsam wieder an sich zu zweifeln. Als Leser beginnt man sich zu fragen: übertreiben ihre Mitmenschen oder ist Darcy wirklich noch zu labil? Dadurch, dass die Kapitel nicht durchgehend aus Darcys Sicht geschildert werden, bekommt man viele Hinweise zugeworfen, die es dann zu ordnen gilt.

Bis zur Hälfte des Buches war ich mir relativ sicher worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Aber falsch gedacht. Die Story nimmt dann nochmal richtig Fahrt auf - es folgt eine Enthüllung nach der nächsten.
Leider fand ich es dann irgendwann etwas zu viel auf einmal. Das mag für viele wie Meckern auf hohem Niveau klingen, ich hätte mir die Spannung gleichmäßiger verteilt gewünscht. Der erste Part war doch recht zäh.

Die Auflösung hat mir dann wieder gut gefallen. Ebenso wie der Schreibstil und die Tatsache, dass die Kapitel aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden.
Leider fand ich Darcy als Charakter recht anstrengend. George war mir direkt unsympathisch, ebenso die Schwiegereltern und die Schwägerin.
Einzig Romy war Sympathieträgerin für mich.

Wer auf Psychothriller ohne blutiges Gemetzel steht, sollte sich das Buch genauer ansehen.

Bewertung vom 01.06.2025
Lynes, S. E.

Die Trennung (MP3-Download)


sehr gut

Jessica und Will feiern glücklich ihren Hochzeitstag, bis eine Nachricht an Jessica alles zerstört. Sie erhält Fotos von Will mit einer anderen Frau - seiner Affäre. Jessica ist schockiert und zieht die Reißleine: Will muss ausziehen - und zwar sofort. Doch ab diesem Zeitpunkt passieren sowohl in Jessicas als auch in Wills Leben Dinge, die Misstrauen erregen. Wie hängt das alles zusammen? Wer sagt die Wahrheit? Und wer führt ein doppeltes Spiel und riskiert alles?

Die Kapitel werden abwechselnd aus Wills und Jessicas Sichtweise erzählt. Dadurch kann man sich als Leser gut in beide Charaktere einfühlen.
Der Schreibstil ist, wie von der Autorin gewohnt, angenehm. Ich flog nur so durch die Seiten.

Etwa bis zur Hälfte des Buches wusste ich nicht wirklich, was ich von der Geschichte halten sollte. Es las sich eher wie ein Beziehungsdrama oder ein Roman. Der Thriller-Aspekt kam erst recht spät heraus. Dafür hatte er es dann aber in sich. Mit derart vielen Wendungen und Offenbarungen habe ich nicht gerechnet. Immer, wenn ich dachte, dass ich die Story durchschaut habe, gab es eine weitere Enthüllung, die alles durcheinander wirbelte.
Dieser Aspekt hat mir wahnsinnig gut gefallen.

Die (Neben-) Charaktere waren toll beschrieben. Von Ian über Pat, bis hin zu Lena oder Dave. Alle hatten ihre Ecken und Kanten und waren mehr oder weniger sympathisch.

Das Ende kam mir leider etwas zu kurz - ließ aber keine Fragen offen.

Wenn man darüber hinwegsieht, dass sich die ersten Seiten etwas ziehen, ist dieses Buch ein wirklich gelungener Thriller. Von mir gibts gerne eine Empfehlung.

Bewertung vom 26.05.2025
Hammann, T. J.

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!


gut

Lilli ist Lektorin und daher anfangs nicht überrascht, als ihr ein dringendes Manuskript in die Hände gedrückt wird. Beim Lesen der ersten Seiten wird sie jedoch schnell stutzig: der unbekannte Autor scheint über Lillis Leben zu schreiben. Er weiß Dinge, die er eigentlich nur wissen kann, wenn er sie persönlich kennt. Und dann bedroht er sogar ihre Familie.
Da die Polizei ihr nicht schnell genug arbeitet, beginnt Lilli selbst zu ermitteln und begibt sich in tödliche Gefahr.

Als Leser steigt man schnell in die Handlung ein. Bereits auf den ersten Seiten wird Lilli das Manuskript zugespielt. Die Spannung ist also anfangs da, nimmt dann aber leider rapide ab. Es passiert zwar pausenlos etwas, irgendwie ist aber alles sehr nüchtern und langatmig erzählt. Lilli ging mir zunehmend auf die Nerven. Ich fand es äußerst anstrengend ihren Gedankengängen zu folgen. Ständig hat sie jemand neues in Verdacht - teilweise sind die Argumente an den Haaren herbeigezogen.
Zudem fand ich die Art, wie sie mit den Leuten in ihrem näheren Umfeld umgeht, mehr als fragwürdig. Lassen wir den Ex-Mann mal außen vor. Aber ihre Kinder und ihre beste Freundin so zu behandeln? Finde ich mehr als suspekt.

Das Ende hat mich nochmal überrascht. Mit diesem Twist habe ich so nicht gerechnet. Leider konnten die letzten Seiten das Ruder dann aber auch nicht mehr rumreißen.

Für mich ein eher schwaches Debüt und viel Luft nach oben. Vielleicht nimmt es sich der Autor zu Herzen und lässt sein zweites Buch ein Highlight werden - we will see.

Bewertung vom 25.05.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns


gut

Gina kommt mit ihrem Mann Matt und ihren zwei kleinen Kindern im Haus ihrer Freundin Annie unter, nachdem sie bei einem Hausbrand ihr Zuhause verloren hat. Annie ist gerade auf Reisen und hilft der Familie in Not auf diese Weise gerne.
Einziges Manko ist Haushälterin Mary. Obwohl Annie beteuert, dass sie eine tolle und verlässliche Frau ist, spürt Gina Unbehagen ihr gegenüber.
Nach und nach häufen sich dann noch seltsame Vorfälle und Gina fängt an Mary auf den Zahn zu fühlen.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir gefallen. Leider geht es danach recht schnell bergab. Die Spannung lässt zeitnah nach, vieles ist vorhersehbar und wenig überraschend.
Die Charaktere fand ich sehr naiv. Gina hat mich stellenweise in den Wahnsinn getrieben. Einerseits will sie unbedingt die Wahrheit herausfinden, andererseits lässt sie sich ohne Anstrengung manipulieren.

Die Spannung nimmt leider erst wieder am Ende Fahrt auf. Bis dahin galt es durchzuhalten.
Erst auf den letzten 100 Seiten gab es ein paar überraschende Plottwists, die konnten es dann für mich aber leider auch nicht mehr rausreißen…

Die Geschichte hätte mehr Potenzial gehabt. Es gab düstere Momente, diese hätten aber besser ausgearbeitet werden müssen. Die bedrückende Stimmung konnte ich nicht wirklich fühlen.
Die Rückblicke in die Vergangenheit der Mädchen-Clique hätten Potenzial gehabt, leider waren aber alle vier Freundinnen eher blass.

Gut gefallen haben mir die Kapitel aus Marys Sicht. Allerdings wurde da auch recht schnell aufgelöst wohin die Reise geht, das kenne ich von anderen Autor*Innen anders.

Das Buch fand ich aufgrund der genannten Kritikpunkte leider nur mittelmäßig. Kann man lesen, muss man aber nicht.
Für Thriller-Vielleser wahrscheinlich eher weniger geeignet, da man sich vieles schon denken kann, weit bevor es aufgelöst wird.

Bewertung vom 15.05.2025
Clark, Julie

Die unsichtbare Hand


gut

Olivia Dumont ist Ghostwriterin und hat seit einiger Zeit Probleme neue Aufträge zu ergattern. Deshalb sieht sie sich gezwungen die Anfrage des gefeierten, aber erkrankten Horrorautors Vincent anzunehmen, obwohl ihr gar nicht wohl dabei ist. Er ist nämlich ihr Vater, zu dem seit Jahren keinen Kontakt mehr besteht.
Olivia verließ vor Jahren ihre alte Heimat, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen: ihr Vater wurde noch vor ihrer Geburt beschuldigt seine beiden Geschwister getötet zu haben. Dieser Fall soll nun aufgearbeitet und in Form seiner Memoiren festgehalten werden.
Olivia stößt auf düstere Wendungen und erfährt mehr, als ihr lieb ist.

Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Gegenwart, in der Olivia recherchiert und versucht mit ihrem Vater den Fall aufzuarbeiten, und die Vergangenheit erzählt aus Sicht von Vincent und vor allem seiner Schwester Poppy, die damals ermordet wurde.
Ich mochte die wechselnden Perspektiven, allerdings hat sich besonders die erste Hälfte des Buches sehr gezogen. Ich kam nicht recht in die Geschichte rein und wartete lange auf einen Punkt an dem es spannend wurde.
Der Twist und die Auflösung am Ende fand ich aber sehr gelungen.

Es gibt einige Nebenhandlungen, die es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte. Hierzu zählt für mich beispielsweise der Zwist mit Olivias Autoren-Kollegen oder die privaten Probleme mit ihrem Partner Tom.
Das wirkte sehr konstruiert.

Interessant fand ich den Hintergrund um Vincents Krankheit. Davon hatte ich noch nie gehört, der Krankheitsverlauf und die Symptome passten perfekt zum Verlauf der Geschichte.

Wer mit der Erwartung eines Vergangenheits-/Spannungsromans an das Buch herangeht, wird wahrscheinlich weniger enttäuscht sein, als ich es war. Ich hätte mir mehr von allem gewünscht:
Mehr Spannung und vor allem nahbarere Figuren.

Leider für mich nichts Besonderes. Da hatte ich mehr von Julie Clark erwartet.

Bewertung vom 01.05.2025
Deitch, Hannah

Killer Potential


gut

Evie ist Nachhilfelehrerin und gerät eines Tages in eine schockierende Situation: als sie beim Haus ihrer Nachhilfeschülerin ankommt, findet sie deren Eltern ermordet vor. Bevor sie die Polizei alarmieren kann, ruft eine Stimme um Hilfe. Sie findet in einem Versteck eine völlig verwahrloste Frau. Gerade als sie sie befreit, kommt die Nachhilfeschülerin nach Hause. Evie schlägt sie im Affekt nieder und muss nun flüchten. Mit ihr die verletzte Frau aus der Kammer.
Es beginnt eine verrückte Flucht vor den Behörden - quer durchs Land.

Die Geschichte klang unglaublich spannend. Auf dem Klappentext heißt es, dass Evie und die namenlose Frau versuchen ihre Unschuld zu beweisen. Und genau darauf war ich total gespannt. Leider passiert das aber gar nicht. Es wird einmal kurz gegoogelt - das wars. Sonst geht es um Flucht, Verstecken, Angst und die langsam aufblühende Beziehung der beiden Frauen zueinander. Das war nicht das, was ich erwartet habe und deshalb leider irgendwie enttäuschend für mich.

Es fehlte teilweise an Spannung. Gerade im Mittelteil wird es mal zäh. Dann gibt es zwar nochmal eine überraschende Wendung, aber auch die konnte es leider nicht rausreißen. Besonders das Ende zog sich wie Kaugummi und die letzten Seiten waren fast überflüssig…

Der Schreibstil allerdings hat mir wirklich gut gefallen. Der Großteil des Buches wird aus Evies Sichtweise erzählt. Es gibt aber auch Rückblenden und am Ende sogar Kapitel aus Sicht von der fremden Frau.

Als Sympathieträger empfand ich beide Frauen nicht. Deshalb war mir ihr Anbändeln auch nahezu egal. Das Zwischenmenschliche hätte man irgendwie anders lösen können.

Das Cover finde ich sehr ansprechend.

Für wirkliche Thrillerfans würde ich das Buch nicht empfehlen. Meines Empfindens nach handelt es sich eher um einen Roadtrip mit ein paar Spannungsmomenten.
Kann man lesen, muss man aber nicht.

Bewertung vom 25.04.2025
McCreight, Kimberly

Tochterliebe


sehr gut

Studentin Cleo und ihre Mutter haben ein eher angespanntes Verhältnis zueinander. Da sie immer öfter wegen Kleinigkeiten aneinander geraten, soll nun endlich eine Aussprache stattfinden. Doch dazu kommt es nie. Als Cleo im Elternhaus ankommt, ist ihre Mutter spurlos verschwunden, und als sie dann noch einen blutigen Schuh von ihr findet, ist klar: ihr muss etwas passiert sein. Cleo beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt schon bald auf Geheimnisse, die sie so besser nie herausgefunden hätte.

Der Schreibstil hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ebenso wie die Tatsache, dass die Kapitel abwechselnd aus Sicht von Mutter (was geschah bis zum Verschwinden) und Cleo (ab Zeitpunkt des Verschwindens) erzählt werden. Dadurch ist die Spannung durchweg vorhanden. Man fliegt nur so durch die Kapitel und möchte am Liebsten ununterbrochen weiterlesen.
Interessant fand ich die Beziehung zwischen Cleo und ihrem Vater. Denn auch da ist nicht alles so, wie es auf Anhieb scheint.

Mutter Katrina wurde anfangs als extrem überfürsorglich dargestellt. Schon bald ist das aber durchaus nachvollziehbar für den Leser. Die Hintergründe fand ich plausibel und spannend.

Leider war mir als „Thriller-Vielleserin“ schnell klar, wohin die Sache führt. Das muss aber niemanden abschrecken. Denn ganz so offensichtlich, wie es vielleicht klingt, ist es eigentlich gar nicht.

Ich mag die Bücher der Autorin sehr und wurde auch dieses mal nicht enttäuscht. Von mir gibts 4 Sterne und ich empfehle das Buch gerne weiter!