Wer hört nicht gerne schöne Musik? Mich machen Prince, Erasure, Sananda Maitreya und Münchener Freiheit glücklich, meistens jedenfalls. Wer liest nicht gerne spannende Bücher? Bei mir kommt Science Fiction der 70er und 80er auf den Tisch, aber auch literarische Fantastik von E.Y.Meyer bis Buzzatti.
SynthiePop ohne Wenn und Aber!
buecher.de bietet dies 2CD-Album zu einem echt guten Preis an, da kann man gerne zugreifen. Die zwei Scheiben bringen noch einmal das einigermaßen gute Neon-Album vom letzten Jahr in neuem Gewand zu Gehör. Bekannte und unbekannte Remixer und Erasure selbst haben die Songs erweitert, gebogen und verändert, und so ist im Grunde ein neues Album entstanden. Eigentlich kann ich Remix-Alben nicht ausstehen, aber dies hier ist zu 70% gelungen, was schon eine Menge ist. Insbesondere dort, wo die Mixer alte Sounds der 80er in die Songs quetschen, kommt gute Stimmung auf; auch ein paar schön "ruhig" reduzierte Nummern sind dabei sowie ein neuer Song (auch im Mix). Für'n Remix-Album wirklich gelungen. Reinhören!
Gewiss, gewiss, an die Klassiker der 80er und die sehr, sehr guten Alben der 90er schließt auch dies reine unverfälschte SynthiePop-Album von 2020 nicht an, doch es ist ganz gut gelungen. Zwar sind die Melodien von Herrn Clarke nicht mehr ganz so eingängig wie ehedem, aber Herr Bell singt, rein stimmlich gesehen, deutlich besser als auf den beiden Vorgängeralben, auf denen er sich fast operettenhaft wand und die Stimmbänder doch arg strapazierte, was leider auch zu hören war (dafür war die Phrasierung exzellent). Hier nun ist er wieder mehr der liebe Chorknabe, der sich viel Mühe gbt und voller Leidenschaft singt. In den ruhigeren Stücken, teils mit dramatischem Aufschwung, kommt das gut zur Geltung. Warum ich hier nur drei von fünf Sternen gebe? Das Songmaterial ist einfach etwas schwach, leider.
Erasurefan, der auch manchen Irrweg der Herren mitgeht
Oh, oh, offenbar befand sich Prince nach dem guten Album "2010" von, ah, 2010 in einer Schaffenskrise. Ganz anders als zehn oder fünfzehn Jahre zuvor, öffnete er sich aktuellen Einflüssen und ließ sich von RnB und Rock beeinflussen. Allzu sehr, wie ich finde. Die Songs bieten sehr durchschnittliche Sounds, die von jedem anderen stammen könnten, der "black music" macht; die typische Handschrift des Meisters fehlt völlig. Auch ein schrecklicher Hang zu handgemachter Musik ohne Effekte und Elektronica ist leider, leider auszumachen. Und groben Rock gibt es obendrein, wer soll das verstehen - denn Prince war einst der Meister seines EIGENEN Gebräus! Ach ja, singen will er auch nur selten, das lässt er den Frauenchor ran - warum nur?
Pricefan seit 1984
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