Eines der besten Bücher, die zum Thema Gleichstellungspolitik geschrieben wurden. Es ist kenntnisreich und liefert zahlreiche Daten. Doch Reeves macht auch Vorschläge, wie die Gleichstellung der Frau um eine Gleichstellung der Männer ergänzt werden könnte, etwa durch mehr Versuche, Männer für klassische Frauenberufe wie das Grundschullehramt zu begeistern.
Leider handelt es sich bei dem Buch vor allem um Vermutungen und Anekdoten, wenig um gut recherchierte Fakten. Todenhöfer ist immer noch so polemisch wie früher als Vertreter der rechten Stahlhelm-Fraktion.
Leider hält das Buch nicht, was es verspricht. Nur am Anfang gehen die Autoren darauf ein, wie Demokratien sterben. Der Rest des Buches ist eine Abrechnung mit Donald Trump und der Republikanischen Partei. Dabei versuchen die Autoren, obwohl Wissenschaftler, auch gar nicht, ihre Sympathie für die Demokratische Partei zu verhehlen, was sehr unprofessionell wirkt.
Ein anspruchsvolles, aber interessantes, sachkundiges und gut geschriebenes Buch. Das Beste kommt leider zum Schluss, nämlich die Beantwortung der Frage warum es Gewalt gibt, was dabei in unserem Gehirn passiert und warum wir uns trotzdem nicht ständig töten.
Die ersten Kapitel erklärt Pinker zunächst, dass die Gewalt seit Jahrhunderten abnimmt. Kaum eine Gesellschaftsform war - und ist in manchen Gegenden noch - so gewalttätig wie die alte Stammesgesellschaft, die von Romantikern noch immer als heile Welt verklärt wird.
Sachkundig erläutert der Autor, dass sich auch die Zahl der Morde in den vergangenen Jahrzehnten - abgesehen von den 1960er und 1970er Jahren - reduziert hat.
Nur an manchen Stellen verrennt sich Pinker. Beispielsweise wenn er erläutert, dass selbst im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends in den USA nur in einem Jahr mehr Menschen durch Terror starben als in den 1970ern. Doch leider war dieses eine Jahr das Jahr 2001 - und die Morde des 11. September kosteten laut seinen Daten mehr Menschenleben als alle Attentate der 70er Jahre zusammen. Auch beschäftigt er sich lange mit dem neuen Frieden nach 1945 und seinen Ursachen - und geht nur unzureichend darauf ein, dass der auch einfach großes Glück war.
Insgesamt aber ist es ein großer Verdienst, dass er auf die Alltäglichkeit von Gewalt in der Vergangenheit hinweist. Völkermord ist kein Erfindung des 20. Jahrhunderts und viele Kriege der "guten alten Zeit" töteten einen größeren Teil der Bevölkerung als die beiden Weltkriege.
Das ist auch hilfreich mit Blick auf die Gegenwart. Denn vielleicht lautet die interessante Frage gar nicht: "Warum gibt es Kriege auf der Welt" sondern "Warum gab es an vielen Orten lange keine Kriege mehr".
Zunächst muss man zur Verteidigung des Buches sagen, dass ich bereits noch schlechtere Bücher in der Hand hatte. Außerdem habe ich es nicht fertig gelesen, vielleicht wird es auf den letzten Seiten noch ein gutes Buch.
Was ich aber gelesen habe ist weder geistreich noch unterhaltsam. Statt subtilem Humor gibt es hier Witze aus der Kategorie: Mann pinkelt in Gartenteich, Hund beißt Mann in den Hintern, Frau bekommt erst beim Schwimmen und dann beim Tanzen einen Ellenbogen ins Gesicht und hat deshalb an jedem Auge ein Veilchen.
Deutlich wird an vielen Stellen auch die Distanz des Autors zu seinen Personen. Das Buch hat die Botschaft: "Sehr her, was für erbärmliche Würstchen". Genüsslich breitet der Autor seine dumpfen Vorurteile aus, was den Lesegenuß ebenfalls nicht fördert.
Wenn nicht auf den letzten Seiten alles anders wird ein Buch, das weder Zeit noch Geld lohnt.
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