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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
_Sophia_
Wohnort: 
Nordhessen

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2024
Behalte das für dich!
Ryan, Tom

Behalte das für dich!


sehr gut

Nach der Abschlussfeier trifft sich Mac mit seinen Freunden an ihrem Aussichtspunkt im Wald, wo sie vier Jahre zuvor eine Zeitkapsel vergraben haben. Doch seitdem ist sehr viel geschehen. Connor, der die Gruppe stets zusammengehalten hat, wurde im vergangenen Sommer ermordet. Mitten im beschaulichen Cameran Cove! Er war jedoch nicht der erste. Insgesamt sind vier Menschen einem Serienmörder zum Opfer gefallen, dem sogenannten Katalogkiller. Seinen Namen hat sich dieser dadurch verdient, dass er neben den Leichen stets eine ausgeschnittene Katalogseite platziert hat. Auch nach einer Ausgangssperre und intensiven Ermittlungen konnte der Täter nicht gefasst werden und befindet sich noch immer auf freiem Fuß. Da ein Jahr jedoch nichts passiert ist, wägen sich die Menschen in der kleinen Küstenstadt in Sicherheit und wollen am liebsten mit der Vergangenheit abschließen.
Mac jedoch leidet auch ein Jahr danach noch sehr darunter, mit Connor seinen besten Freund verloren zu haben. Er hat ihm sehr viel bedeutet und besonders die Ungewissheit, was in jener verhängnisvollen Nacht tatsächlich geschehen ist, quälen Mac. Als er von dem Treffen mit seinen Freunden heimkehrt, überwindet er sich und öffnet eine Tüte mit Comics, die ihm Connor nur einige Stunden vor seinem Tod an die Haustür gehängt hat. Die beiden waren große Fans und haben sich stets mit den neusten Ausgaben versorgt.
Doch als Mac in die Tüte schaut, traut er seinen Augen kaum: Dort befindet sich eine mysteriöse Nachricht von Connor! Er hatte ihn um ein Treffen gebeten, um ihm etwas Wichtiges mitzuteilen. Mac macht sich schlimme Vorwürfe. Hätte er Connors Tod etwa verhindern können? Die Unruhe verlässt Mac nicht mehr und so begibt er sich auf die Mission, herauszufinden, wer hinter den Morden steckt. Ist der Täter tatsächlich über alle Berge, wie die Polizei behauptet? Oder steckt etwa doch ein Einwohner von Cameran Cove dahinter? Unterstützt wird Mac bei seinen Nachforschungen von dem niedlichen Quill, der nicht nur seine Gefühle ordentlich durcheinanderwirbelt, sondern ihm auch eine große Hilfe ist. Zusammen finden sie etwas heraus, was sie zu anfangs niemals für möglich gehalten hätten.

Mac ist ein loyaler, mutiger und sympathischer Protagonist, der dem Leser schnell ans Herz wächst. Verständlich, dass er nicht so schnell über den Tod seines besten Freundes hinwegkommt, vor allem aufgrund der Tatsache, dass niemand weiß, wer ihn getötet hat. Mac wächst im Lauf der Geschichte des Öfteren über sich hinaus und macht eine echte Entwicklung durch, die ich am Anfang so nicht erwartet hätte. Da es sich bei diesem Buch um ein Jugendbuch handelt, halte ich das aber für sehr wichtig, da der Aspekt Coming of Age eine Rolle spielt.
Das Buch ist ausschließlich aus Macs Perspektive verfasst, weshalb man als Leser keinen großen Bezug zu den anderen Figuren der Geschichte entwickelt. Quill, in den sich Mac verliebt, ist eine selbstbewusste und lockere Person, die das Herz am rechten Fleck hat. Auch ihn mochte ich sehr gern.
Der Schreibstil von Tom Ryan ist wunderbar flüssig und wurde von den beiden Übersetzerinnen Jessika Komina und Sandra Knuffinke auch exzellent ins Deutsche übertragen. Das Lesen hat mir große Freude bereitet und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Länge der Kapitel ist einfach perfekt und gepaart mit der Spannung, die sich im Lauf der Geschichte immer weiter aufbaut, möchte man die Story am liebsten in einem Stück verschlingen. Besonders für Halloween und die dunkle Jahreszeit allgemein ist Behalte das für dich! wie geschaffen.
Bis auf das Ende, das mich nicht ganz von sich überzeugen konnte, war dies für mich eine sehr abwechslungsreiche Lektüre, die ich besonders auch an diejenigen empfehle, ansonsten eher nicht zum Genre Krimi/Thriller greifen.
Fazit: Ein meines Erachtens sehr spannender Jugendthriller, flüssig geschrieben und mit einem sehr interessanten Konzept. Darüber, wie Tom Ryan das Buch hat enden lassen, lässt sich diskutieren. Ich bin froh, die Geschichte gelesen zu haben und vergebe vier Sterne.

Bewertung vom 19.03.2024
Vom Mut des ersten Fisches, der das Wasser verlässt
Hoffmann, Anne

Vom Mut des ersten Fisches, der das Wasser verlässt


ausgezeichnet

An Halloween in eine verlassene Villa einsteigen? Das war ursprünglich nicht Felix Plan. Eigentlich wollte er bloß seiner kleinen Schwester einen Gefallen tun und mit ihr auf Süßigkeitenjagd gehen. Doch dann trifft er in seinem Stadtviertel vor der alten Villa „Theodora“ ein paar Klassenkameraden, die es präferieren, statt Süßigkeiten lieber Geister zu jagen. Die Jugendlichen betreten das Gebäude, doch nur Felix traut sich auf den Dachboden. Dort staunt er nicht schlecht, als ihm ein Mädchen mit türkis gefärbten Haaren entgegenblickt und ihm bedeutet, sie nicht zu verraten. Felix folgt ihrer Aufforderung perplex. Aber was hat das Mädchen in der alten Villa zu suchen? Hätte Felix nicht die Kamera eines seiner Klassenkameraden vor Schreck fallen gelassen und verloren, hätte er nie eine Antwort auf seine Frage gefunden. Doch so muss er das Mädchen bitten, ihm die Kamera zurückzugeben. Die beiden lernen sich bei den Besuchen, die sie „Theodora“ abstatten, immer besser kennen. Felix fühlt sich in der Schule furchtbar einsam und ist fasziniert von Selina. Doch weshalb hält sie ihn auf Abstand? Und warum möchte er trotzdem mit ihr befreundet sein, auch wenn sie sich unterschiedlicher nicht sein könnten? Die beiden gehen auf Mission, das Geheimnis der Villa, in der es seit längerem angeblich spuken soll, zu lüften. Sie ahnen jedoch nicht, dass sie dabei auch viel über sich selbst und das Leben herausfinden werden.

Unser Protagonist Felix ist sechzehn Jahre alt und hat bereits mehr durchstehen müssen als manch ein Erwachsener. Seine Mutter verstarb kurz nach der Geburt seiner kleinen Schwester Emma. Felix tut alles, um Emma ein normales Leben zu ermöglichen und kümmert sich sehr gewissenhaft um sie. Er übernimmt dabei mehr Verantwortung, als gut für ihn wäre. Aber Emma bedeutet ihm unglaublich viel und er weiß, dass die Familie auf das Gehalt des Vaters angewiesen ist.
Felix ist nicht nur ein toller großer Bruder, sondern auch noch gut in der Schule. In seiner Freizeit zeichnet er gern Fossilien und liest Bücher. Was ihm jedoch fehlt, sind Freunde. In der Schule findet Felix keinen Anschluss und das Gefühl von Einsamkeit ist ihm nur allzu bekannt.
Als er Selina kennenlernt, ist er fasziniert von ihr, obwohl oder gerade weil sie so gegensätzlich auftritt. Selbstbewusst, unnahbar und schlagfertig, wie sie ist, sagt sie ihm direkt ihre Meinung und bringt ihn widerwillig zum Nachdenken über sein eigenes Leben.
Alle Charaktere in dem Buch wurden meines Erachtens wunderbar herausgearbeitet. Neben dem Protagonisten schließt der Leser auch schnell Emma, Selina und all die anderen ins Herz. Wie aber auch im echten Leben gibt es auch Menschen, die Felix das Leben schwer machen. Wie er damit besser umgeht und lernt, für sich selbst einzustehen, davon erzählt diese Geschichte.
Der Schreibstil von Anne Hoffmann ist authentisch und super flüssig zu lesen. Als Leser fliegt man nur so durch die Seiten und kann an manchen Stellen gar nicht mehr aufhören. Aufgelockert wird die Geschichte auch noch durch Textnachrichten und Zeitungsartikel, was mir gut gefallen hat.
Das Buch erzählt von zahlreichen Themen, die in der Zielgruppe aktueller denn je sind. Freundschaft, Einsamkeit, Selbstvertrauen, Verantwortung und Vergebung sind nur ein paar Beispiele. Meines Erachtens kann man viel für sich selbst und sein eigenes Leben mitnehmen und man wird an vielen Stellen zum Nachdenken angeregt. Das ist einer der Gründe, warum mir das Buch noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Fazit: Eine sehr tiefgründige Geschichte, die zum Reflektieren einlädt. Es werden Themen von großer Bedeutung angesprochen. Viele Zitate haben mich nachdenklich gemacht und werden meinen Kopf so schnell nicht wieder verlassen.
Bücher wie dieses sollten an so viele Jugendliche wie möglich herangetragen werden. Um zu zeigen, dass es normal ist, sich erst kennenlernen zu müssen und kein perfektes Leben zu haben. Sich für sich selbst zu entscheiden, benötigt eine Menge Mut. Es dennoch zu probieren, dazu lädt diese Geschichte ein.
Von mir gibt es die vollen fünf von fünf Sternen und ich bin schon sehr gespannt auf zukünftige Werke der Autorin!

Bewertung vom 04.12.2022
Sternstunden mit dir
Uebach, Evelyn

Sternstunden mit dir


ausgezeichnet

Kimara war noch nie verliebt, bis sie plötzlich Gefühle für ihren Mitschüler Jona entwickelt. Sie wünscht sich nichts lieber, als mit ihm zusammenzukommen. Um dieses Ziel zu erreichen, schmiedet sie einen Plan. Schritt für Schritt möchte sie sich Jona annähern und am Ende seine Freundin werden. Doch der Trubel der Adventszeit und Jonas uneindeutiges Verhalten machen Ki das Planen nicht gerade leicht. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin Valeska, die sie seelisch unterstützt. Ob sie Jonas Herz für sich erobern kann? Oder wird sie diesen Winter als Single verbringen müssen? Wer das Buch liest, wird es herausfinden!

Kimara ist meines Erachtens eine sehr liebenswerte Protagonistin, die man einfach ins Herz schließen muss. Sie ist selbstbewusst und mutig, was mir gut gefallen hat. Jona ist etwas verschlossener, aber ebenso liebenswert und gutmütig. Er hat es zu Hause nicht immer leicht und nimmt viel Verantwortung für seine kleinen Schwestern übernehmen. Ki hat teilweise mit ihrer Schwester zu kämpfen, die gerade in die Pubertät gekommen ist und sich gern mal aus Prinzip gegen ihre Schwester stellt. So jemanden wie Valeska wünscht sich wohl jede als beste Freundin, auf sie kann sich Ki jederzeit verlassen.

Evelyn Uebachs neustes Buch passt wundervoll in diese Jahreszeit und ich kann es nur wärmstens empfehlen. Der Schreibstil ist wahnsinnig flüssig, lebendig und gut zu lesen. Man fliegt nur so durch die Seiten und es fällt schwer, die Geschichte beiseite zu legen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Buch auch herrlich gegen den Vorweihnachtsstress wirkt und einen daran erinnert, sich im Dezember auch einmal Zeit für sich selbst zu nehmen und die Zeit achtsamer zu genießen.

Fazit: Ein wundervoller Schreibstil, eine niedliche Geschichte und eine sympathische Protagonistin, was will man mehr? Ich empfehle das Buch wärmstens weiter und gebe ihm verdiente 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 30.10.2022
Dating on Ice
Iacopelli, Jennifer

Dating on Ice


ausgezeichnet

Adrianas Leidenschaft ist das Eiskunstlaufen. Diese Liebe ist ihr schon in die Wiege gelegt worden, denn ihre Eltern waren einmal selbst sehr berühmte Eiskunstläufer. Zwar haben sie in Boston die modernste Eishalle des Landes, doch es ist nicht alles Gold, was glänzt: Die Familie ist hoch verschuldet. Ihre Mutter, die ehemalige Hüterin der Finanzen, ist tot, und ihr Mann und Adrianas Schwester Elisa können nicht gut mit Geld umgehen. Sie bestehen auf einen Luxus, den sie sich nicht leisten können und so hat sich mit der Zeit ein riesiger Schuldenberg angehäuft. Die Einzige, die das im Blick zu haben scheint, ist Adriana. Ihr Ziel für die Junioren-Weltmeisterschaft in Paris, an der sie mit ihrem Eistanzpartner Brayden teilnimmt, ist die Goldmedaille. Durch sie könnten Sponsoren angeworben werden, die Geld in die Kassen spülen und verhindern, dass Adriana ihr Zuhause verliert. Als Brayden dann noch vorschlägt, eine Scheinbeziehung einzugehen, um den Medienhype zu verstärken, stimmt Adriana zu. Doch ihre Gefühle werden auf den Kopf gestellt, als Freddie zum Trainieren auf ihr Anwesen in Boston kommt. Er war ihr ehemaliger Eistanzpartner und lässt ihr Herz gefährlich höherschlagen, auch nach zwei Jahren Funkstille noch. Können sie die Vergangenheit hinter sich lassen oder ist ihre Liebe für immer verloren?
Adriana, unsere Protagonistin, ist mir sehr sympathisch gewesen. Zu Hause übernimmt sie vieles, was ihre Mutter eigentlich täte, wäre sie noch am Leben. Sie betreibt Hochleistungssport und ordnet dem im Leben alles unter. Trotz ihres Talents ist sie bodenständig geblieben und ein toller Charakter. Von ihrer Schwester lässt sich nur das Gegenteil behaupten. Ihr Handeln ist von Gier und Narzissmus geprägt. Ihre abgehobene Art hat mich an manchen Stellen aufgeregt und ist allein beim Lesen sehr anstrengend. Auch ihr Vater ist abgehoben und ich musste an mehr als einer Stelle die Augen über ihn verdrehen. Über Adrianas kleine Schwester Maria erfahren wir nicht besonders viel, aber ich würde sagen, sie ist eine Mischung aus ihren beiden Schwestern. Brayden ist ein toller Eistanzpartner für Adriana und sie harmonieren wirklich gut zusammen auf dem Eis. Freddie war eine meiner liebsten Figuren aus dem Buch und ist definitiv Book Boyfriend-Material!
Der Schreibstil von Jennifer Iacopelli ist locker leicht und hat mir angenehme Lesestunden beschert. Durch die gewählte Ich-Erzählperspektive erfahren wir Adrianas Gedanken aus erster Hand, was mir sehr gut gefallen hat.
Das Buch ist perfekt für kalte Wintertage mit einer kuscheligen Decke. Die Thematik versetzt in Winterstimmung und es ist auch für Leute, die nichts über Wintersport wissen, interessant, mehr darüber zu erfahren.
Was ich auch noch erwähnen möchte, ist, dass die Autorin ihre Geschichte sehr realistisch gestaltet hat: So wird von den Olympischen Spielen in Mailand gesprochen, die tatsächlich im Februar 2026 u.a. in der Lombardei ausgetragen werden.
Fazit: Ich kann das Buch nur von Herzen empfehlen. Die Protagonistin ist mir beim Lesen ans Herz gewachsen und es hat mir viel Spaß gemacht, ihrer Geschichte zu folgen. Der flüssige Schreibstil hat sein Übriges getan und ich gebe „Dating on Ice“ 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 08.10.2022
A Thousand Boy Kisses
Cole, Tillie

A Thousand Boy Kisses


ausgezeichnet

Tillie Cole hat mit "A thousand boy kisses" ein Buch erschaffen, das mir einerseits das Herz gebrochen und andererseits die Augen geöffnet hat. So eine Liebesgeschichte habe ich mir immer gewünscht und bin nur so durch die Seiten geflogen. Das Englisch ist wirklich leicht verständlich und ich kann das Buch nur dringend weiterempfehlen!

Bewertung vom 08.10.2022
You've Reached Sam
Thao, Dustin

You've Reached Sam


ausgezeichnet

Dieses Buch zeigt auf eine äußerst gefühlvolle Art und Weise, wie schwer Loslassen ist und wie wichtig es ist, den Schmerz auszuhalten und sich trotzdem zu verabschieden.

Bewertung vom 08.10.2022
Die Wellen der Zeit / Alea Aquarius Bd.8
Stewner, Tanya

Die Wellen der Zeit / Alea Aquarius Bd.8


ausgezeichnet

Ein Jahr haben wir auf ihn gewartet, jetzt ist der achte Band dieser großartigen Buchreihe endlich erschienen. „Die Wellen der Zeit“ hat wieder einmal ein wunderschönes Cover und eine sehr hübsche Innengestaltung.
Obwohl ich den Vorgänger „Im Bannkreis des Schwurs“ vor einem Jahr gelesen hatte, war es kein Problem für mich, das neueste Buch direkt zu lesen. Auf den ersten Seiten wird geschickt das nötigste wiederholt und die Erinnerungen an die neusten Ereignisse kommen schnell zurück.
Das Buch spielt in Italien, genauer gesagt in Venedig. Alea ist auf der Suche nach Thea, ihrer Zwillingsschwester, die sie im vorherigen Band zum ersten Mal getroffen und direkt danach wieder verloren hat, da Dr. Orion sie in Gefangenschaft genommen hat. Jetzt gilt es, den bösen Doktor zu fangen und zu einer Lafora zu bringen, die ihn richten wird. Doch bevor dies der Alpha Cru hoffentlich in Rom gelingen wird, wie es Alea bereits in einer Silberfadenvision gesehen hat, muss sie sich in der Lagunenstadt erst einmal wieder vereinen. Was an der Adriaküste noch so alles geschieht, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten, aber ich kann nur so viel sagen: Es ist ereignisreich und aufregend, auch für den Leser.
Unsere Protagonistin Alea hat seit den vergangenen Bänden eine enorme Entwicklung hingelegt und ist mittlerweile viel selbstbewusster geworden. Das zu sehen, hat mich sehr gefreut. Sie hat sich mit ihrer Rolle als Elvarion der letzten Generation mehr als abgefunden und ist wild entschlossen, die Meere und damit die Welt, zu retten. Wie in unserer realen Welt verschärft sich auch bei der Alpha Cru das Problem der Klimakrise immer weiter und gleichzeitig ist es den meisten Leuten nicht bewusst. Dagegen möchten die Freunde etwas unternehmen und bereiten sich auf ein großes Umweltkonzert in der italienischen Hauptstadt vor, um die Menschen mit Musik wachzurütteln und sie zum Umdenken zu bewegen. Man merkt nicht zuletzt in diesem Buch, wie sehr die Mitglieder der Alpha Cru Alea mittlerweile ans Herz gewachsen sind. Obwohl sie sich erst seit wenigen Wochen kennen, sind sie inzwischen eine Familie und halten immer zusammen. Auch der Oblivion Lennox, Aleas Krieger und Freund, hat sich weiterentwickelt und wird dadurch immer stärker. Doch der Herinnenschwur, den er Alea im letzten Band geleistet hat, bringt Probleme mit sich und verkompliziert ihre Beziehung. Wird sie das aushalten? Sammy ist wie ein kleiner, Ben wie ein großer Bruder für die Walwanderin und auf Tess kann sie sich als Freundin immer verlassen. Siska, die Darkonerin, spielt im neusten Band der Buchreihe ebenfalls eine wichtige Rolle und ist mir sehr sympathisch gewesen.
Obwohl die Bücher in der dritten Erzählperspektive geschrieben sind und ich eigentlich kein großer Freund dieser Perspektive bin, stört es mich bei Alea Aquarius überhaupt nicht, da man ihre Gedanken trotzdem erfährt und es irgendwie auch besser passt. Tanya Stewners Schreibstil ist wunderbar flüssig. Man möchte ihre Bücher gar nicht beiseitelegen, sondern immer erfahren, wie die Geschichte wohl weitergehen mag.
Fazit: Auch der achte Band dieser Buchreihe konnte mich bestens unterhalten und ich bin schon sehr gespannt auf den neunten Band, der am 14. Oktober kommenden Jahres erscheinen wird. Ich kann Alea Aquarius nur empfehlen und bin begeistert davon, wie schön die Reihe zusammen im Bücherregal aussieht!

Bewertung vom 06.09.2022
Lauf, Mädchen, lauf!
Simchen, Mirsada

Lauf, Mädchen, lauf!


ausgezeichnet

Im Jahr 1992 war die Autorin dieses Buches, Mirsada Simchen-Kahrimanović, 13 Jahre alt und eine ganz normale Jugendliche. Doch als der Krieg in ihrer Heimat in Bosnien ausbricht, ändert sich schlagartig ihr ganzes Leben. Ihr Dorf wird zerstört, ihr Vater getötet und sie mit ihrer Schwester und ihrer Mutter ins Konzentrationslager Trnopolje gesteckt. Was sie dort erlebt, traumatisiert das junge Mädchen und begleitet sie bis nach Deutschland, wo sie sich mühselig ein neues Leben in einem ihr völlig fremden Land aufbauen muss.
Dieses Buch erzählt, wie sie trotz der schwierigen Umstände und der Traumata nie den Überlebenswillen verliert und sich hocharbeitet. Man gewinnt schnell riesigen Aspekt vor der Autorin und bewundert sie für ihren Ehrgeiz und ihre Disziplin.
Ihr Erzählstil ist sehr spannend und das, was sie sagt, hat mich oft nachdenklich gestimmt. Man merkt schnell, wie intelligent Mirsada Simchen-Kahrimanović. So fesselnd ihre Geschichte auch ist, so emotional ist sie ebenfalls. Ihr Schicksal hat mich sehr berührt und ich musste das Buch nach jedem Kapitel erst einmal beiseitelegen, um das Gelesene zu verarbeiten. Wie es sein muss, das selbst am eigenen Leib zu erfahren, kann ich mir wohl nicht ansatzweise vorstellen. Ihr Schreibstil war mir beim Lesen sehr angenehm und hat mir viel Freude bereitet.
„Lauf, Mädchen, lauf!“ ist ja ein sehr persönliches Buch, allein schon, weil es auf Tagebucheinträgen beruht, aber auch die Bilder, die die Autorin hat mit einfließen lassen, machen das Buch noch persönlicher, was mir sehr gefallen hat.
Durch den Ukrainekrieg ist das Bewusstsein der Menschen, was Krieg und Gewalt anbelangt, gestiegen, und ich hoffe, dass Bücher wie solches zum einen das Verständnis und die Toleranz für Kriegsflüchtlinge erhöhen und zum anderen zur Erkenntnis führen, dass Frieden, Freiheit und Sicherheit, wie wir sie seit über 77 Jahren in Deutschland haben, nicht selbstverständlich sind und man keinen Hass in der Gesellschaft dulden darf, wenn man diese Werte bewahren möchte.
Fazit: Meine Erwartungen an das Buch hat die Autorin definitiv erfüllt. Mit ihrer Autobiografie ist der Autorin ein berührendes Werk gelungen, das über den Krieg in Bosnien aufklärt und ein Bewusstsein für dessen Opfer schafft. Mir bleibt nichts anderes übrig, als den Hut vor Mirsada Simchen-Kahrimanović zu ziehen und „Lauf, Mädchen, lauf“ die vollen 5 von 5 Sternen zu geben.

Bewertung vom 30.08.2022
So federleicht wie meine Träume
Turk, Mariko

So federleicht wie meine Träume


sehr gut

Alinas Passion ist das Ballett. Sie lebt dafür und hat das feste Ziel vor Augen, es ins American Ballett Theatre zu schaffen. Seit Jahren trainiert sie unermüdlich und bekommt tatsächlich eine Einladung zur Sommerakademie der weltweit berühmten Ballettkompanie. Doch im März geschieht ihr so mit das schlimmste, was einer Balletttänzerin nur passieren kann: Sie übertreibt das Training und bricht sich das Bein. Der Bruch ist komplex und hat zur Folge, dass sie nie wieder professionelles Ballett wird tanzen können. Ihr Traum von New York und dem ABT ist zerplatzt. Alina erholt sich zwar körperlich von dem Unfall und lernt wieder zu laufen, doch in ihrer Seele bleiben viele Narben zurück. Sie ist traumatisiert und kämpft mit Depressionen, als sie sich praktisch ein neues Leben ohne Ballett aufbauen muss. Die Nähe ihrer besten Freundin Colleen, mit der sie jede Ballettaufführung ihres Lebens hatte, erträgt sie nicht mehr, zu groß der Schmerz um die verlorene Zukunft. Über Jahre hat Alina ein Leben gelebt, um das sie viel beneidet wurde. Zur High School musste sie nur vormittags gehen, um den restlichen Tag über Zeit fürs Training zu haben. Nun aber geht sie genauso lang zur High School wie die meisten ihrer Mitschüler auch. Ihre beste Freundin Margot überredet Alina im November, an einem Musical in ihrer Schule teilzunehmen. Sie lässt sich tatsächlich darauf ein und ihr wird eine wichtige Rolle zugesprochen. In der Aula lernt sie auch Margots Freunde Ethan und Jude kennen, die ebenfalls große Musicalfans sind und bei dem Stück mitmachen. Mit Ethan freundet sie sich schnell an, doch mit Jude ist es schwieriger. Alina ist überrascht zu erfahren, dass er ihr Nachbar ist und direkt gegenüber wohnt. Er ist sehr aufmerksam und lieb, was für Alina aber genau das Problem ist. Gefangen in ihrem Selbsthass und den Depressionen kann Jude nicht wirklich zu ihr durchkommen und erreicht oft das Gegenteil von dem, was er eigentlich bezwecken wollte.
Was Alina noch zusätzlich aufwühlt, ist die Vergangenheit. Alina muss sich eingestehen, dass die Ballettwelt weit weg von perfekt ist und sie als japanische Amerikanerin dort oft aufgrund ihres Äußeren benachteiligt worden ist. Rassismus ist etwas, mit dem sie auch in der Schule zu kämpfen hat. Doch lässt sich etwas daran ändern? Und wird Alina wieder glücklich, auch wenn sie ihrer Leidenschaft nicht mehr nachgehen kann?
In „So federleicht wie meine Träume“ begleiten wir unsere Protagonistin Alina, die sich auf das Musical ihrer Schule vorbereitet. Sie hat einen komplizierten Charakter und macht es ihrem Umfeld alles andere als einfach, ihr zu helfen. An manchen Stellen musste ich wirklich den Kopf über ihr Verhalten schütteln, weil sie sich unglaublich danebenbenommen hat. Leute, die aber etwas ähnliches durchmachen mussten wie sie, werden sie vermutlich noch besser verstehen können als solche, bei denen das nicht der Fall ist. Ihre beste Freundin aus der Schule, Margot, ist ein wichtiger Grund, weshalb sie weitermacht. Ethan ist locker und unkompliziert und ein Freund, den sich wohl jeder wünscht. Colleen hat diesen Charakter einer besten Freundin, die einen immer unterstützt und stets für einen da ist, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Sie hat extrem viel Geduld mit Alina und bleibt bei ihr, obwohl sie keine Antworten auf ihre Nachrichten bekommt. Jude ist ebenfalls ein liebenswerter Charakter, dessen Sicht ich ebenfalls sehr gerne gelesen hätte. Er tut Alina wahnsinnig gut und er ist ein wichtiger Baustein in ihrem mentalen Heilprozess. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich erst spät einen Bezug zu ihm aufbauen konnte und die Autorin das hätte besser machen können.
Der Schreibstil von Mariko Turk ist flüssig und hat mir viel Freude beim Lesen beschert. Davon, dass dies ihr erstes Buch ist, habe ich nicht wirklich etwas bemerkt. Auch die Länge der Kapitel war sehr angenehm, wodurch der Lesefluss nie ins Stocken geraten ist.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Coming-of-Age-Roman

Bewertung vom 15.08.2022
Milan - Das Geheimnis der Wildpferde
Mattes, Ellie

Milan - Das Geheimnis der Wildpferde


gut

Nichts wünschen sich Mia und ihre beste Freundin Ally mehr als ein eigenes Pferd. Einmal in der Woche an einer Reitstunde auf einem Schulpferd teilzunehmen, genügt ihnen nicht. Obwohl Mia klar ist, wie unwahrscheinlich dieser Traum ist, wünscht sie sich gemeinsam mit ihrer Freundin genau das, als die beiden im Frühsommer abends zusammen die Sterne beobachten und eine Sternschnuppe sehen. Kurze Zeit später erfüllt sich dieser Wunsch für Ally tatsächlich. Ihre Eltern schenken ihr den übermütigen Cookie Dough, mit dem seine neue Besitzerin zunächst alle Hände voll zu tun hat. Mia hilft ihr zwar damit, aber gleichzeitig ist sie, genau wie alle anderen Reiterkolleginnen, schrecklich neidisch auf Ally. Doch eines Tages ändert sich alles für Mia: Ally entdeckt eine Anzeige an der Anschlagtafel, die von niemand geringerem als dem Besitzer von Gut Birkenmühle, Herrn Carl, stammt. Er sucht eine Pflegehilfe für ein neues Pferd. Zunächst konkurriert Mia mit der fiesen Semira um die Stelle, doch als diese begreift, dass sie mit ihm nicht den langweiligen Reitstunden entkommen kann, ist sie nicht länger an dem neuen Pferd interessiert und Herr Carl wählt Mia aus. Deren Freude ist riesengroß, bis sie ihre erste Reitstunde mit ihm hat und prompt abgeworfen wird. Gelingt es ihr, das Wildpferd zu zähmen und eine Bindung mit ihm aufzubauen oder wird sie an der Aufgabe scheitern?
Milan stammt aus der Huzulei, einem Gebiet in den Karpaten, das hauptsächlich in der Ukraine liegt. Frei war er dort und glücklich, bis er verkauft wurde und durch viele Hände gegangen, bis er schließlich auf Gut Birkenmühle gelandet ist. Er sehnt sich nach einem menschlichen Freund, wie er es daheim hatte. Mia schließt er schnell in sein Herz, doch passen die beiden wirklich zusammen und kann sie ihn tatsächlich verstehen?
Zu Beginn des Buches ist Mia ein ruhiges, schüchternes Mädchen, das sich nicht so recht traut, über ihren Schatten zu springen und etwas zu wagen. Dafür hat sie Ally, die viel mutiger ist und dementsprechend oft das Reden übernimmt, wie es in dem Alter oft vorkommt. Mia und Ally machen sehr viel zusammen und kennen sich dementsprechend sehr gut. Zwar erfährt man über Mias Freundin nicht besonders viel, aber man merkt schon, wie eng die beiden miteinander befreundet sind und sich brauchen. Semira ist die typische Zicke, wie es das Klischee so will. Eifersüchtig auf Mias Reitkünste lästert sie, was das Zeug hält und macht ihr damit das Leben schwer.
Milan ist ein verlässliches, loyales Pferd, dem es an Intelligenz und Mut nicht mangelt. Auf den ersten Blick scheint er wie geschaffen für Mia, der es an der nötigen inneren Stärke doch oft fehlt, aber wird sie ihm blind vertrauen können trotz des Abwurfs in der Reithalle?
Der Schreibstil der Autorin war im Großen und Ganzen flüssig, an manchen Stellen aber auch etwas holprig.
Erzählt wird das Buch abwechselnd von Mia und Milan selbst. Was ich jedoch schade fand, war die Tatsache, dass die Kapitel von Mia in der dritten Perspektive verfasst wurden und nicht in Ich-Perspektive. Durch den Personellen Erzähler hat man zwar ein paar Gedanken und Gefühle von ihr mitbekommen, aber ich konnte mich einfach nicht in sie hineinversetzen. Wären die entsprechenden Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben worden, wäre mir das sicherlich besser gelungen. So erfährt man auch sehr wenig über die Nebenfiguren wie beispielsweise Ally, was ebenfalls schade war. Einige Kapitel werden eben auch aus Milans Sicht erzählt. Hier fand ich es ziemlich verwirrend, dass dort die Ich-Perspektive gewählt wurde, meines Erachtens hätte die Autorin die lieber für Mias Kapitel nehmen sollen. Milans Denken wurde stark vermenschlicht und hat sich für mich unauthentisch angefühlt. Oft hatten seine Gedanken auch keinen Zusammenhang zur Geschichte selbst, was mich zusätzlich verwirrt hat. Besser wäre es gewesen, für ihn die Personelle Erzählperspektive zu wählen. Ebenfalls etwas verwirrend war für mich, dass Mias Kapitel im Präteritum verfasst w