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Chattys Bücherblog
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Bretten

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2020
Als wir der Freiheit nahe waren / Der Nordseehof Bd.2
Kölpin, Regine

Als wir der Freiheit nahe waren / Der Nordseehof Bd.2


ausgezeichnet

Als wir der Freiheit nahe waren ist der zweite Band der Nordseehof-Reihe von Regine Kölpin. Die Reihe startete im Oktober 2020 im Piper Verlag.


Über die Autorin (lt. Verlag):
Regine Kölpin, geb. 1964 in Oberhausen (NRW), lebt seit ihrer Kindheit in Friesland an der Nordsee. Sie hat zahlreiche Romane und Kurztexte publiziert und ist auch als Herausgeberin tätig. Regine Kölpin wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit ihrem Mann lebt sie in einem kleinen idyllischen Dorf. Dort konzipieren sie gemeinsam Musik- und Bühnenprojekte und genießen ihre Großfamiliendasein mit fünf erwachsenen Kindern und mehreren Enkeln.

Über das Buch (lt. Verlag):
1973: Die 18-jährige Adda träumt davon, die Enge des elterlichen Hofs an der Nordseeküste zu veranlassen, um in der Großstadt eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen. Erst nach und nach wird ihr klar, dass Freiheit nur dem gehört, der wagt, sie zu leben ...

Mein Leseeindruck:
Äußerlich betrachtet, knüpft das Cover direkt an den Vorgänger an. Ein Wiedererkennungswert ist somit gegeben. Diese Farben sind hell und auffällig, so dass das Buch nicht ungesehen bleibt. Ob die junge Frau im Vordergrund Johanna darstellen soll, ist unklar. Die Mühle im Hintergrund stellt eine gewisse Weite dar, strahlt aber auch Ruhe und Gelassenheit aus. Das Cover verleitet dazu, im Buch blättern zu wollen.
Kommen wir zum Inhalt. Hier erwartet den Leser zu Beginn ein ausführliches Personenverzeichnis, das den Einstieg in den Roman etwas leichter macht. Mit "Johanna trat aus dem großen schmiedeeisernen Tor des Nordseehofs und atmete tief durch" lässt die Autorin den Leser in die Zeit von 1973/1974 eintauchen. Johanna ist inzwischen sechsundvierzig Jahre alt und mit Eike glücklich. Sie haben sich arrangiert und auch Gefühle entwickelt. Dennoch lässt Johanna die Gedanken an Rolf und ihre Vergangenheit nicht los. Die Autorin fasst hier sehr gekonnt die Geschehnisse des Vorgängerbandes zusammen, bevor die Geschichte vom Nordseehof weiter geht. Ich denke, dass an dieser Stelle die Neuleser sich wünschen, dass sie den ersten Band gelesen hätten. Obwohl dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse gut verständlich ist, macht es noch mehr Spaß, wenn man die Entwicklung der Protagonisten verfolgen kann. Ich möchte deshalb jedem raten, unbedingt den ersten Band vorab zu lesen. Es lohnt sich, versprochen.

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Bewertung vom 03.07.2020
Weißbier-Requiem / Der Sanktus muss ermitteln Bd.5
Schröfl, Andreas

Weißbier-Requiem / Der Sanktus muss ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

"Der Mensch ist eine Sau," mit diesem Satz beginnt der fünfte Band der heiteren Bier-Krimi Reihe aus dem Land der deutschen Bierkunst.
Der 1975 in München geborene Autor, Andreas Schröfl, hat mit seiner Figur des Alfred Sanktjohanser, genannt Sanktus, einen Charakter entwickelt, wie er bayerischer nicht sein könnte. Das Klischee des Biertrinkers und der bayrischen Geselligkeit, gepaart mir Neugier, ergibt einen Protagonisten, der dem Leser ein ständiges Grinsen ins Gesicht zaubert. Aber nicht nur durch die Entwicklung des Protagonisten und dessen Fetisch (mehr sei hierzu nicht verraten), sondern auch durch den Schreibstil, lässt der Autor die Geschichten um den "Urbayer" lebendig werden.
Auffällig ist, dass der Autori die Figur des Sanktus auch eine stete Weiterentwicklung zubilligt. War er im ersten Band noch freiheitsliebend und eher unorganisiert, so zeigt er sich nun als fürsorglicher Familienvater, dem seine Rolle als Bräu und Hausmann zusagt. Er hat sozusagen nun seinen Platz gefunden und die Suche nach Neuem und Veränderungen aufgegeben. Er ist also ein stückweit erwachsener geworden.
Der vorliegenden Krimihandlung wurde ein Personenverzeichnis vorangestellt. Wie man auch feststellen wird, ist dieses auch wirklich ratsam. Viele Protagonisten mit unterschiedlich wichtigem Auftreten, machen den Krimi lebhaft. Aber wo viele Protagonisten mitwirken, wird in der Regel auch viel gesprochen. Dazu gibt es im Anhang ein bayerisch-hochdeutsches Wörterbuch, in dem alle relevanten Begriffe erläutert werden.
Abschließen möchte ich mit einem Zitat: WER IM GLASHAUS SITZT, DER MUSS IM KELLER SCHEISSEN. In diesem Sinne …. auf ein hoffentlich baldiges Wieder"lesen".

Bewertung vom 03.07.2020
Abschüssig
Michéle, Rebecca

Abschüssig


sehr gut

ChattysBuecherblog vor 5 Stunden
ie 1963 in Rottweil geborene Autorin, die bereits einige historische Roman unter dem Pseudonym Ricarda Martin, veröffentlich hat, wartet nun mit der Baden-Württemberg-Reihenauftakt "Abschüssig" auf.
Wer ihre historischen Roman kennt, wird den Schreibstil im Krimi widererkennen. Leicht, beschwingt, aber manchmal auf etwas getragen, ja, so könnte man den Schreibstil bezeichnen. Leider ist es aber auch so, dass er nichts besonders verbirgt. Also kein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Somit muss die Autorin wirklich mit ihrem Namen überzeugen. Keine leichte Aufgabe.
Gerade bei diesem Reihenauftakt merkt man, dass aller Anfang schwierig ist. Schwierig, aber nicht unmöglich oder schlecht.
Mit den beiden Kommissaren: Jürgen Riedlinger (Vorliebe: geschmälzte Maultaschen und Kässpätzle) und sein Kollege Mozer, bedient sich die Autorin jeglicher schwäbischer Klischees. Dieses kann auf Leser witzig wirken, aber letztendlich sind es ja nur Klischees.
Das Thema: Neid und Missgunst unter Geschwister ist sehr eindrücklich geschildert und auch absolut nachvollziehbar. Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, dass alles nur an den Haaren herbeigezogen war.
Ingesamt beurteile ich diesen Reihenauftakt als spannend und unterhaltsam und freue mich schon auf die Fortsetzung(en).

Bewertung vom 11.11.2019
Das Erbe von La Florentina
Colwey, Anne

Das Erbe von La Florentina


sehr gut

"Laura van Dyck öffnete die Tür des Krankenzimmers und betrat den Raum" so beginnt der beeindruckende Roman an der wunderschönen Amalfi-Küste. Die Story ist zwar komplett vorhersehbar, aber dennoch sehr interessant. Wohl auch durch den bildhaften Schreibstil und die sehr gut charakterisierten Protagonisten. Man sollte hier keine anspruchsvolle Literatur erwarten, sondern sich auf eine Wohlfühlgeschichte einstellen. Eine Geschichte, die zum einen Sehnsucht schürt, aber auch das Thema Freundschaft deutlich aufgreift. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, auch wenn die Geschichte stellenweise etwas platt und wie bereits geschrieben, vorhersehbar, war. Ein toller Urlaubsroman, der das gewisse Flair mitbringt.

Bewertung vom 04.11.2019
Die Wege der Liebe / Die Ärztin Bd.3
Sommerfeld, Helene

Die Wege der Liebe / Die Ärztin Bd.3


ausgezeichnet

"Die sanft hügelige Weite der östlichen Mark Brandenburg schlief unter einer dünnen Decke aus Schnee." so beginnt der dritte und damit auch der Abschlußband der Trilogie um die Ärztin Ricarda Thomasius. Das Autorenehepaar, HELENE SOMMERFELD, beschreibt hier, wie sich die Welt um Rica verändert hat. Alle Protagonisten aus den Vorgängerbänden finden ihre Erwähnung und auch ihre Geschichten werden weiter erzählt. Durch den gefühlvollen und bildhaften Schreibstil, macht das Autorenehepaar es den Lesern sehr leicht, sich in der Geschichte zurecht zu finden. Die Story zeigt sich durchgängig nachvollziehbar, mit durchaus spannenden Elementen, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Die Handlungen zeigen sich realistisch und vom Zeitgeschehen geprägt. Dieser Abschlußband war für mich ein wahrer Lesegenuß, ebenso wie die beiden Vorgängerbände.

Und mit dem Satz: Die Vergangenheit bleibt hinter uns, damit die Zukunft sich entfalten kann, schließt diese tolle und warmherzige Geschichte um die Ärztin Ricarda Thomasius, sowie ihrer Familie und ihren Freunden.

Bewertung vom 28.08.2018
Ins Dunkel
Harper, Jane

Ins Dunkel


ausgezeichnet

Erst nachdem ich mit dem Buch begonnen hatte, habe ich festgestellt, dass es sich ja um einen Fortsetzungsband handelt. Da ich sehr oft Bücherreihen lese, weiß ich von der Problematik bezüglich der Charakteren. Oft gibt es soviele Rückblenden, dass es kaum mehr Spaß macht, einen Band inmitten der Reihe zu beginnen. Oder es baut sich die Geschichte direkt im Anschluß an den Vorgänger auf. Hier nun gab es zwar ein paar kleinere Rückblenden, diese haben jedoch den Lesefluß in keinster Weise gestört. Sie wurden so gekonnt in die Story eingebunden, dass auch einige Charaktermerkmale oder Handlungen einfach besser verständlich wurden.
Aber kommen wir nun zur Handlung. Bereits beim Prolog ist diese gewisse Spannung zu bemerken. Mir erging es jedenfalls so, dass ich während des Lesens, völlig angespannt war. Für mich, ein gutes Zeichen für einen Thriller.
Schnell werden dann die einzelnen Protagonisten erwähnt, so dass es mir anfangs etwas zu wirr war. Aber dann wurden die Charakteren in den Kapiteln einzeln beschrieben und ich konnte mich in das Geschehen reinversetzen und habe durchaus auch Emotionen entwickelt. So war mein Urteil über Alice auch schnell klar: Sie muss ein Maulwurf sein. Jemand, der andere aus niedrigen Beweggründen verrät und verkauft. So eine Person, die man nicht wirklich in seinem Umfeld haben möchte. Sie hatte also alle Sympathiepunkte bei mir verspielt. Daran kann man natürlich das schriftstellerische Können messen. Wen der Leser Emotionen gegenüber Protagonisten entwickelt... kann es noch mehr Lob geben?
Auf die einzelnen Protagonisten möchte ich nicht näher eingehen, da ich sonst zuviel von der Story verraten würde. Ich kann nur soviel sagen, das Ende ist ganz anders als man denkt. Es ist durchaus nachvollziehbar, aber durch die vielen Motive, die zur Tat hätten führen können, habe ich dieses Ende wirklich nicht erwartet.
Die beiden Ermittler waren zwar durchaus wichtig, um den Fall aufzuklären, hatten jedoch bei mir nicht wirklich soviel Aufmerksamkeit. Für mich war der Handlungsstrang zur Aufklärung bzw. der Tat weitaus spannender.
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken.
Das Cover soll wohl die Wildnis widerspiegeln, in der die Story spielt. Es macht neugierig, ohne aufdringlich zu wirken. Man muss vielleicht sogar das Buch zweimal in die Hand nehmen, bevor man es wirklich zum Kauf in die engere Wahl zieht.
Der Klappentext macht neugierig. Das war auch der Grund, weshalb ich diesen Thriller unbedingt lesen wollte.
Was mir jedoch nicht so ganz klar wurde, war die Übersetzung des Titels. Weshalb "Ins Dunkel"?

Lesespaß oder Lesefrust?

Na ja, bei einem Thriller von Spaß zu sprechen, wäre irgendwie nicht passend.
Es war jedoch so, dass ich dieses Buch sehr gerne gelesen habe, da mich die Story absolut gefesselt hat. Spannung gepaart mit guter Unterhaltung.
Für Thriller-Liebhaber kann ich hier eine absolute Leseempfehlung aussprechen.