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Jenny

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2025
Hong, Thea

Prinzessin der tausend Diebe - Betrayed


sehr gut

Ich muss sagen: Das Buch hat mich direkt abgeholt! 🖤 Der Schreibstil war super angenehm - schön bildhaft, flüssig und voll mit kleinen Details, die dafür gesorgt haben, dass ich richtig in diese Welt eintauchen konnte. Das koreanisch inspirierte Setting mit Göttern, Clans und Mana hat total für mich funktioniert. Es war mal was anderes und hat dem Ganzen echt eine besondere Stimmung gegeben - man merkt einfach, wie viel kultureller Background da drin steckt. Total atmosphärisch!

Zur Story:
Die Handlung war von Anfang an spannend, auch wenn's an ein paar Stellen fast schon ein bisschen viel war 😅 Gerade die Prüfungen hatten's in sich - brutal, kreativ, nervenaufreibend... zwischendurch hat's mich echt an "Squid Game mit Göttern" erinnert. Richtig cool gemacht, aber manchmal hätte ich mir ein bisschen mehr Zeit für ruhigere Momente gewünscht. So ein bisschen Luft zwischen den ganzen Prüfungen hätte der Story vielleicht gutgetan. Trotzdem: Es gab richtig starke Wendungen, Clan-Drama, Intrigen - ich wollte ständig wissen, wie's weitergeht!

Charaktere:
Sora hat sich total in mein Herz geschlichen. 🥹 Ihre Entwicklung war super greifbar - von der wütenden, verletzten Kämpferin zu jemandem, der wirklich was verändern will. Der Verlust ihrer Eltern hat mich echt berührt. Ran mochte ich auch sehr - dieser Mix aus Gott, Chaos und Humor hat mir richtig gut gefallen. Und Jia, die anfangs so kühl war, ist mir mit der Zeit echt ans Herz gewachsen. Ihre Entwicklung war glaubwürdig und hat das Trio richtig stark gemacht!

Kleine Kritik: Manche Nebenfiguren sind ein bisschen untergegangen oder haben für mich nicht ganz logisch gehandelt - vor allem Soras Vater blieb eher so ein Symbol, statt wirklich greifbar zu sein. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.

Und die Regeln aus dem Buch der Diebe? Mega Idee! Drei davon haben sich bei mir richtig eingebrannt:

📜 Nr. 78: "Wenn du isst wie ein König, stirbst du wie ein Bettler." - trifft den ganzen Clan-Vibe auf den Punkt.
📜 Nr. 98: "Hüte dich vor drei Dingen: Liebe, Hass und dem Zorn deiner ersten Liebe." - so passend für die Geschichte mit Soras Vater.
📜 Nr. 1: "Du bist das Wichtigste der Welt." - ein kleiner Satz, der aber total viel Kraft hat. Ich hoffe, Sora glaubt irgendwann selbst dran.

Fazit:
Düster, emotional, voller Spannung und mit einem Setting, das echt hängen bleibt. Ich hab's richtig gerne gelesen - auch wenn's an ein paar Stellen vielleicht ein bisschen weniger Drama getan hätte. Für mich sind's solide 4 Sterne ⭐️⭐️⭐️⭐️ und ich freu mich jetzt schon auf Band 2!

Bewertung vom 02.09.2025
Zevin, Gabrielle

Das erstaunliche Leben des A.J. Fikry


sehr gut

Schon mit dem ersten Abschnitt hat mich das Buch überrascht, weil es vielschichtiger war, als ich zunächst erwartet hatte. Man lernt A. J. als verschlossenen, mürrischen Buchhändler kennen, der nach dem Tod seiner Frau völlig aus der Bahn geworfen wurde. Szenen wie seine Alkoholabstürze oder die Vision seiner verstorbenen Frau verdeutlichen seine Zerrissenheit und Einsamkeit. Gleichzeitig mochte ich die bissigen, zwischen die Kapitel gestreuten Rezensionen, die A. Js zynischen, aber scharfsinnigen Blick auf Literatur zeigen – und die eigentlich für Maya bestimmt sind.

Mit Mayas Auftauchen verändert sich A. Js Leben grundlegend: vom grummeligen Einzelgänger entwickelt er sich Schritt für Schritt zu einem Menschen, der Verantwortung übernimmt und sich kümmert. Ich fand es bewegend zu sehen, wie schnell er eine Verbindung zu ihr aufbaut. Auch die Nebenfiguren bereichern die Geschichte – etwa Ismay mit ihrem Schmerz oder Lambiase, der Polizist, mit dem A. J. eine unerwartete Freundschaft knüpft. So wird die Insel lebendig und die Gemeinschaft greifbar. Besonders gelungen fand ich auch die neue Nähe zu Amy, die anfangs noch skeptisch wirkt, dann aber eine ganz besondere Rolle in A. Js Leben einnimmt.

Die schnellen Zeitsprünge waren für mich zwar gewöhnungsbedürftig, doch sie verleihen der Geschichte Dynamik. Beeindruckt hat mich, dass Gabrielle Zevin es auf relativ wenigen Seiten schafft, so viele Charaktere zum Leben zu erwecken, dass sie einem wirklich ans Herz wachsen. Sehr schön war auch, dass Lambiase und Ismay schließlich zusammenkommen und die Buchhandlung übernehmen – das wirkte stimmig, auch wenn es mir stellenweise zu zackig erzählt war.

Besonders schade fand ich, dass A. Js Beerdigung kaum erwähnt wurde. Gerade nach seiner Entwicklung und all den Beziehungen, die er aufgebaut hat, hätte eine ausführlichere, rührende Szene den Abschluss noch intensiver und emotionaler gemacht. Auch generell hätte das Buch an einigen Stellen ein paar Seiten mehr vertragen, um gewisse Entwicklungen natürlicher wirken zu lassen.

Sehr berührt hat mich wiederum, wie facettenreich die Liebe zu Büchern dargestellt wurde. Jeder Charakter drückt sie auf seine ganz eigene Weise aus – durch Leidenschaft, Skepsis oder persönliche Vorlieben. Genau das macht deutlich, wie individuell und bedeutsam Geschichten für Menschen sein können.

Der Schreibstil ist leicht, flüssig und teilweise ironisch – man fliegt nur so durch die Seiten. Ich habe das Buch sehr schnell gelesen und mochte es, wie viel Schönes, Trauriges, Überraschendes und Bewegendes auf so kurzer Strecke passiert.

Insgesamt ist Das erstaunliche Leben des A. J. Fikry für mich ein berührendes, vielschichtiges und zugleich leicht zu lesendes Buch, das von seiner besonderen Figurenzeichnung und der spürbaren Liebe zu Büchern lebt. Kleine Kritikpunkte bleiben, doch das Herz, die Wärme und die Botschaft der Geschichte überwiegen eindeutig.