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Kessi

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2025
Schmid, Kornelia

Die Stimme im Licht (eBook, ePUB)


gut

"Die Stimme im Licht" von Kornelia Schmid ist ein spannender Steinzeitroman, der sich im Großen und Ganzen gut herunterlesen lässt. Der Prolog und das erste Kapitel aus der Leseprobe haben mich neugierig gemacht, wie es mit der willensstarken Merana und ihrem Schicksal weitergeht.
Etwas enttäuschend ist die Tatsache, dass der Roman nicht komplett aus der Sicht der Protagonistin geschrieben ist. Dadurch fehlte mir oft der rote Faden oder meine Gedanken unterbrachen den Lesefluss. Insgesamt ist es aber ein unterhaltsamer Roman, der eher für Jugendliche geschrieben ist. Die blumige Sprache und die kurzen Kapitel, die mit humorvollen Momenten gespickt sind, lockern das Ganze auf.
Großen Respekt habe ich vor der Autorin, die diesen Roman im Eigenverlag herausgebracht hat. Das sieht man erst auf den zweiten Blick, denn die Seiten sind nicht ganz so hochwertig wie bei einem professionellen Verlag. Dennoch liegt das Buch gut in der Hand und es ist sogar ein Lesezeichen mit einem Megalithen, mysthischen Zeichen und einem QR-Code beigelegt. Dieser Code führt zur Webseite der Autorin, wo der Leser ihre weiteren Werke findet.
Fazit: Schönes Buch für zwischendurch, etwas Tiefe und der Bezug zu den Charakteren fehlte, aber ansonsten sehr lesenswert.

Bewertung vom 07.08.2025
Lambertus, Hendrik

Venatrix - Dämonenjäger von nebenan / Venatrix Bd.1


ausgezeichnet

Das Fantasy-Abenteuer "Venatrix - Dämonenjäger von nebenan" ist ein spannendes Buch für Kinder ab 10 Jahren. Die Zwillinge Gero und Belladonna gehören einer Dämonenjägerfamilie an und kämpfen jede Nacht gegen die Dämonen aus Infernalia. Bis sie eines Tages einen Dämonenhund heimlich bei sich aufnehmen... Das Buch hat einzelne Kapitel, die in sich abgeschlossen sind, aber die aneinander anknüpfen. Die Sätze sind für geübte Kinder verständlich und an vielen Stellen witzig und unterhaltsam geschrieben. Schwarz-weiße Illustrationen begleiten die einzelnen Kapitel, um das Gelesene zu untermalen. Zu Beginn gibt es einen Familienstammbaum, der jeden Dämonenjäger aus der Familie Venatrix näher beschreibt. Das Cover ist im typischen Carlesen-Verlag-Stil gehalten und bereitet Lust, die ersten Seiten aufzuschlagen und zu lesen. Die Haupfiguren glänzen sogar im Licht! Ein zusätzliches Kapitel für den zweiten Teil gibt es im Anschluss und soll Werbung für den zweiten Band machen. Das ist bereits vor der ersten Seite sowie noch einmal am Ende des Buches mit dem Hinweis auf Herbst 2026 zu finden. Ein bisschen viel Werbung und etwas aufdringlich, was bei dem handlichen und gut umgesetzten Buch nicht nötig wäre. Das Buch ist nachhaltig produziert, was mir sehr gut gefällt. Außerdem es lässt sich mit der Antolin App verbinden, was ein zusätzlicher Anreiz für viele Schüler ist. Insgesamt ein lohnenswertes Kinderbuch, das bestimmt eine gute Geschenkidee für die eine oder andere Leseratte ist!

Bewertung vom 07.08.2025
Graw, Theresia

In uns der Ozean


ausgezeichnet

Der Roman "In uns der Ozean" von Theresia Graw ist eine beeindruckende Hommage an die amerikanische Biologin und Meeresforscherin Rachel Carson aus einfachen Verhältnissen, die eine weltverändernde Entdeckung in den späten 1920er Jahren machte. Die Journalistin und Autorin hat sich intensiv mit dem wahren Leben von Carson befasst, was anhand der aufgelisteten Quellen, Essays und Zeitschriften im Anhang zu erkennen ist. Manche Figuren sind, wie Graw zugibt, erfunden. Das ist nicht zum Nachteil, sondern wirkt sich positiv auf die Handlung aus. Carson war eine beeindruckende Frau des 20. Jahrhunderts, die die schädliche Wirkung des Pestizids DDT aufzeigte. Mir war bis dato nichts bekannt über diese faszinierende Frau, die sich in der Männerwelt Gehör verschaffte und mit ihrem Werk "Der stumme Frühling" für eine gesündere Umwelt sorgte. Die Autorin fesselt den Leser vom ersten Satz an und schildert Carsons ersten Besuch am Meer so detailreich, dass man sich selbst vor Ort sieht. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen! Zwischendurch sind einige zeitliche Sprünge eingebaut, die rund 30 bis 40 Jahre später geschehen und die im Präsens geschrieben sind. Das steigert die Spannung und sorgt für kurze Pausen, um das Gelesene zu überdenken. Das Buchcover, das einem impressionistischen Gemälde mit einer Szene vom Ozean gleicht, ist so schön gestaltet, dass es gut sichtbar in mein Bücherregal kommt. Der liebevolle Nachruf der Autorin an die Biologin unterstreicht die intensive Recherche und die Wirkung ihrer Arbeit, die bis heute zum Nachdenken anregt. Absolut empfehlenswertes Buch, das viele Bereiche in unserer Gesellschaft anspricht!

Bewertung vom 29.07.2025
Gestern, Hélène

Rückkehr nach St. Malo


ausgezeichnet

In dem Roman „Rückkehr nach St. Malo“ nimmt die französische Autorin und Literaturwissenschaftlerin Hélène Gestern den Leser auf eine Reise in die Bretagne mit. Der Protagonist Yann, ein Geschichtsdozent an der Pariser Sorbonne, Anfang 50, geschieden und Vater eines Sohnes, findet in seinem Elternhaus auf St. Malo zu seinen familiären Wurzeln. Neben der Trauerarbeit, die seinem Zwillingsbruder, seinem Vater und seiner Mutter gilt, befasst er sich mit dem Familienunternehmen, einer florierenden Reederei.
Die Aufarbeitung seiner Familiengeschichte, die weit bis ins frühe 20. Jahrhundert reicht, sind Gegenstand der ersten 100 von 500 Seiten. Dabei sind die Kapitel kurz gehalten, sodass verschiedene Erinnerungen und Epochen zum Schauplatz des Romans werden. Die Detailverliebtheit der Autorin und die präzise Beschreibung des Meeres mit all seinen Facetten machen den Charme des Romans aus.
Etwas verwirrend ist der Umstand, dass der Protagonist manchmal von seinem Vater und wenig später von derselben Person, allerdings mit deren Vornamen, spricht. Für eine genaue Erklärung der zahlreichen Figuren findet der Leser am Ende des Romans einen ausgiebigen Stammbaum der Familie Kérambrun. Das gelbe Lesezeichen ist sehr hilfreich, um über das Gelesene nachzudenken. Und das ist bei diesem Roman wichtig, auch wenn es zunächst nicht den Anschein macht! Wie die Wellen des Meeres sind die verschiedenen Erzählungen mal spannungssteigernd und mal abfallend gehalten. Wohin führt die Reise, wie steht Yann zu St. Malo und der Reederei und was hat es mit Rebecca, einer Zufallsbegegnung, auf sich? Diese Fragen kommen einem beim Lesen des Romans in den Sinn.
Der Bezug zum Meer wird auf jeder Seite deutlich gemacht und lässt den Leser den Geruch von frischer, salziger Meeresluft spüren. Insgesamt hinterlässt der Roman eine Sehnsucht nach Familie, Geborgenheit und Reiselust in die Bretagne, um die Schönheit der einst verlassenen Insel Cézembre zu erkunden. Ein meisterhaftes Werk, das anspruchsvoll gehalten ist und das zum Nachdenken anregt!