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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Mayakoenigin
Wohnort: 
Flensburg

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2024
Lebenslang beweglich und kraftvoll mit Tigerfeeling
Cantieni, Benita

Lebenslang beweglich und kraftvoll mit Tigerfeeling


ausgezeichnet

Müßiggang ist aller Laster Anfang…
Ich habe mich gleich nach Erhalt auf dieses Buch gestürzt und trotz jahrelangem Nichtstun bin ich tatsächlich angefangen, das Buch zu lesen und die Übungen durchzuarbeiten. Anfänglich natürlich noch steif und ich merke, dass ich eine Couchkartoffel geworden bin. Ich fühle mich bereits nach zwei Wochen mit Durchhaltevermögen entspannter statt verspannt, obwohl ich nicht so viel getan habe, wie ich mir anfangs vorgenommen hatte, aber immerhin habe ich mein tägliches Leben leicht verändert und Übungen eingebaut. Ich habe bereits viele Bücher über Gymnastikübungen und gesunde Ernährung gelesen und öfter mal einen Anlauf gestartet, mein Leben zu ändern und mehr Schwung hineinzukriegen, aber damit war dann auch alles getan und nach einiger Zeit begann der Alltag wieder. Ich habe mir jetzt ein Trainingstagebuch angeschafft und führe Buch über die einzelnen kleinen Erfolge und verspreche mir selbst, am Ball zu bleiben. Beim Lesen dieses Buches merke ich, dass es tatsächlich an mir liegt, ob das Lesen und die Übungen den gewünschten Erfolg bringen werden, ob Ich etwas verändern kann, und ob älter werden auch tatsächlich alt sein bedeutet. Ich werde weitermachen und glaube fest daran, dass mein Körper lernwillig und lernfähig ist und ich freue mich darauf, es täglich zu spüren. Ich habe dieses Buch gerne gelesen und empfinde es als hoch motivierend, dem Müßiggang die Zähne zu zeigen und werde am Ball bleiben.

Bewertung vom 22.02.2023
Malvenflug
Wiegele, Ursula

Malvenflug


gut

„Malvenflug“ von Ursula Wiegele ist ein gebundenes Buch im Taschenbuchformat mit einem wunderschön gestalten Cover, welches an ein altes Gemälde erinnert. Der Roman beinhaltet zwei Teile aus dem Familienpanorama, der erste Teil von 1940 bis 1945 begleitet die Familie Emma und Pavel Prochazka aus Sudetendeutschland durch die Kriegszeiten, die jedes Familienmitglied unterschiedlich erlebt. Während die Mutter, um ihre Kinder durchzubringen und zur Begleichung der Schulden zum Arbeiten in die Schweiz geht, werden ihre vier Kinder bei Verwandten untergebracht. Die älteste Tochter Helga kümmert sich um ihre jüngeren Geschwister, bis sie in ein Kloster geht. Der älteste Sohn erfährt eine harte Erziehung in einer NAPOLA-Schule und wohnt im Internat. Die jüngsten Geschwister verleben die meiste Zeit bei den Großeltern. Der zweite Teil wird im Rückblick aus der Perspektive der ältesten Tochter Helga erzählt, die inzwischen den Orden verlassen hat und nach Italien geht. Sie bereitet das Familienfest vor, denn alle haben wir Kommen zugesagt. Aus diesem Anlass erzählt Helga rückblickend die Wege der einzelnen Familienmitglieder und hinterfragt die Geschehnisse. Die Familiengeschichte ist teilweise bewegend erzählt, hier z.B. die Sehnsucht der Kinder nach der Mutter und umgekehrt und der Einfluss des Krieges. Der Schreibstil ist flüssig. Trotz der starken Persönlichkeiten werden die Geschehnisse teilweise eher nüchtern und sachlich geschildert, sie verflüchtigen sich leider schnell nach dem Lesen. Der Roman ist lesenswert, erhält aber nicht die volle Weiterempfehlung.

Bewertung vom 16.01.2023
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
Weber, Sara

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?


ausgezeichnet

Sara Weber’s Sachbuch "Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?" behandelt die Situation in der Arbeitswelt und wie die negativen Auswirkungen durch den Russland-Ukraine-Krieg, durch die Corona-Pandemie, die Klimakatastrophe, die Politik, die Inflation in Deutschland und aktuell der Fachkräftemangel hier gewaltigen Einfluss nehmen. Es wird nach Lösungen gesucht, die Autorin führt Forschungsergebnisse an und gibt Denkanstöße, damit es eine bessere Arbeitswelt für uns alle gibt. Es geht nicht um Macht und Umsatz, sondern um gesellschaftliche Themen, wie beispielsweise gleichberechtigte und gleichentlohnte Arbeit. Es werden verschiedene Arbeitsmodelle aufgezeigt und jeder von uns ist angehalten, seine Arbeit besser zu machen und immer wieder zu schauen, was man positiv verändern könnte, ohne dass das private Leben auf der Strecke bleibt. Veränderungen sind denkbar und realisierbar. Wir sollen nicht resignieren, sondern aufwachen. Die Resignation aus den Staaten ist nach Deutschland geschwappt. Ich lebe in einer Stadt, in der es nicht einmal mehr genügend Arbeitskräfte gibt, so dass Restaurants und Hotels schließen, weil sie keine Arbeitskräfte finden, in der Reinigungsunternehmen verzweifelt nach Arbeitskräften rufen, anscheinend aber niemand mehr arbeiten will und die Paket- und Postboten nahezu täglich durch Studenten ersetzt werden. Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen und werde für mich versuchen, einige Ratschläge umzusetzen, bevor ich im Homeoffice vergessen werde.

Bewertung vom 13.11.2022
Isengrim
Görg, Christoph

Isengrim


sehr gut

Dieser spätmittelalterliche Krimi handelt von einer Kreatur, die die Menschen angsterfüllt „Isengrim“ nennen, und vor der sie sich sehr fürchten. Ist diese Kreatur wirklich ein Werwolf, ein mittelalterlicher Jack the Ripper oder entspringt sie nur der Fantasie? Der sympathische Protagonist Nikki Wolff entstammt unserer Zeit, der Gegenwart, und wird aufgrund eines mysteriösen Unfalls in das Mittelalter zurückgeworfen. Eigentlich möchte er seine Freundin Engeltrud heiraten, aber als deren Freundin getötet wird, versucht er sich selbst als Mordermittler und wird am Ende sogar selbst beschuldigt. Das Ende ist überraschend. Die Kulisse spielt im Mittelalter, die Zeit geprägt durch Kreuzzüge und die Menschen ausgebeutet vom Adel. Das auffällige Cover in beige gehalten mit einem blutigen Handabdruck verspricht Spannung. Der Krimi ist von der ersten bis zur letzten Seite unterhaltsam, der Schreibstil ist flüssig, gewürzt mit einer Prise Sherlock Holmes und Humor. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, man findet sich im Geschehen schnell und leicht zurecht und erhält einen eindrucksvollen Einblick in das mittelalterliche Leben der Menschen.

Bewertung vom 29.10.2022
Für euch
Sayram, Iris

Für euch


ausgezeichnet

Eine Millieustudie aus Köln, erzählt in der Ich-Form von der kleinen Iris, gleichzeitig die Autorin, eine sehr liebenswerte Rotzgöre mit einem großen Kämpfer-Herz, intelligent und mutig. Der Vater, Türke, weniger interessiert an Arbeit, wohl aber am Spiel, vertreibt sich sein Leben in Wettbüros und Teestuben. Die Mutter, eine bewunderswerte einfache Frau, hat das Herz auf dem rechten Fleck und reibt sich auf, damit ihre Lieben ein schönes Leben führen können, wobei sie sich selbst für den dreckigsten Job nicht zu schade ist. Iris lernt bereits als kleines Mädchen nicht etwa die Atmosphäre eines intakten Elternhauses, sondern den Unterschied der verschiedensten Drogen kennen, die Mutter verbringt einige Jahre im Knast. Aufgewachsen zwischen Puffs und Junkies, Sex und Zuhälter, beißt sich die kleine "Kizim", wie der Vater sie liebevoll nennt, durch und absolviert das Abitur. Sie hat sich ihr Leben lang auf die stets fleißige Mutter verlassen und erst als diese krank und hilflos ist, spürt Iris, was die Mutter für sie getan hat und wie selbtlos sie für ihre Familie da war und diese geliebt hat. Als Iris ihre Mutter pflegt, erinnert sie sich rückblickend liebevoll an das Geschehene. Mich hat das Buch gefesselt, ich bin beeindruckt von der Kraft und dem Mut, in einer Zeit, in der es spießigerweise hieß "was sollen die Nachbarn denken......" , das diese Familie sich über die Konventionen hinwegsetzt und ihr Leben gemeistert hat und der Autorin kann ich nur Respekt zollen. Ein wunderbares, rührendes Buch in frecher, offener Sprache geschrieben, teils mit Kölner Dialekt. Ich kann es empfehlen, ich finde es wunderbar. Der Titel "Für Euch" ist passend zum Inhalt, das Fotos auf der Vorderseite stammt sicherlich aus der Discozeit Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger zeigt die Sorglosigkeit zu der Zeit.

Bewertung vom 19.10.2022
Svendborg 1937
Jeschke, Tanja

Svendborg 1937


sehr gut

Das Buch – aus der Sicht der jungen Meret geschildert - handelt von der jüdischen Familie Dinkelspiel mit ihren heranwachsenden Töchtern Meret, Ricarda und dem kleinen Sohn Friedrich. Sie ziehen 1937 nach Svendborg auf die dänische Insel Fünen und wohnen dort bei einer angeheirateten Tante, die jedoch konvertiert ist und die ihnen auch nur widerwillig Unterkunft gewährt. Obwohl Dänemark im ersten Weltkrieg neutral war, wurde es im zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen besetzt. Der Familie Dinkelspiel geht es in Dänemark gut, die jugendlichen Schwestern wachsen behütet auf, sie sind sehr sympathisch und versuchen, ruhig und bescheiden ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Die Geschichte handelt aus dem Alltag der Familie Dinkelspiel und der beiden Schwestern. Während eines Ausflugs mit anderen im Exil Lebenden lernen die Schwestern die Familie Bertolt Brechts kennen und freunden sich an. Während sich die rastlose Meret mit dem Inselleben arrangiert, hat Ricarda den Wunsch zurück nach Deutschland zu kehren. Ich bin sicher, dass es sich um eine sehr realistische Geschichte handelt, da man auch Zeitzeugen begegnet, wie Bertolt Brecht, Willy Brandt und der dänischen Schauspielerin Ruth Berlau. Mich fasziniert die einfühlsame Erzählung von Tanja Jeschke, die mit leisen aber wahrhaften Tönen das Leben der Protagonisten und auch den Status der Juden in der Gesellschaft beschreibt. Ich möchte dieses Buch sehr gerne empfehlen und gebe die volle Punktzahl.

Bewertung vom 19.10.2022
Nur du und ich
van Rensburg, Laure

Nur du und ich


sehr gut

"Nur Du und Ich" von Laure van Rensburg klingt vielversprechend und romantisch. Es sollte ein romantischer Wochenendtrip werden. Steven ist angesehener Literaturprofessor ist mit der jungen und schüchternen Studentin Ellie liiert. Aus einem romantischem Wochenendtrip in einer kuscheligen, entfernt abgelegenen Hütte mit Schneegestöber wird ein spannender Psychotriller, den nur einer überlebt. Erzählt wird der Roman von Ellie in der Ich-Form und von Steven als auktorialer Erzähler. Es ist ein flüssiger und fesselnder Schreibstil und wenn man anfänglich auf einen Liebesroman hofft, wird schnell klar, dass es nicht so ist. Durch die Geheminisse, die nach und nach ans Licht kommen, tun sich furchterregende Abgründe auf. Das Buch ist auffällig mit seinem knallgelben Buchschnitt. Ich mag das Buch sehr gerne lesen und finde es interessant, spannend und unterhaltsam.

Bewertung vom 13.09.2022
TRUE CRIME. Der Abgrund in dir
Hausmann, Romy

TRUE CRIME. Der Abgrund in dir


sehr gut

True Crime von Romy Hausmann
Erschreckend, dass es sich um elf reale Fälle handelt, die in dem Buch „True Crime“ von Romy Hausmann, gut recherchiert und im spannenden journalistischen Stil geschildert werden. Es ist schockierend und fesselnd, wobei die Fälle begleitet werden von Interviews der Hinterbliebenen, von Kriminologen und Forensikern, Ermittlern, Trauma Experten, Psychiatern und Psychotherapeuten, die sich mit den Fällen befasst haben. Die Fälle sind sehr gut recherchiert, auch mit Empathie und Einfühlungsvermögen wiedergegeben. Obwohl ich auch andere Bücher von Romy Hausmann gelesen habe, hebt sich dieses Buch alleine schon dadurch ab, dass es sich um Kriminalfälle handelt, die nicht etwa ausgedacht sind, sondern der Wahrheit entsprechen. Hinter jedem Fall gibt es Menschen, die geliebte Angehörige auf grausame Art verloren haben. Aufgelockert werden die einzelnen Fälle durch Anmerkungen verschiedener Krimiautoren, welche ich lesenswert fand, die teilweise emotionalen Tagebucheintragungen der Autorin empfand ich eher persönlich und nicht immer passend. Die einzelnen Fälle sind spektakulär und sehr gut ausgesucht. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es jedem, der sich für True Crime interessiert, empfehlen.

Bewertung vom 03.03.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


gut

"Das verschlossene Zimmer" zeigt ein vielversprechendes auffälliges Cover. Der Titel birgt das Geheimnis, dass Marie Karski, die Protagonistin, eine selbstbewusste junge Frau, ihre Mutter vermisst und mehr über sie erfahren möchte. Der alleinerziehende Vater spricht nicht über das Geschehene. Die Erzählung spielt in Polen, in Krakau, und beginnt 1939. Die Autorin, Rachel Givney, in Australien lebend, hat polnische Vorfahren, bereist Polen und lernt sogar deren Sprache, um zu recherchieren. Sie erzählt über eine Familiengeschichte mit großartigem Zusammenhalt, eine Liebesgeschichte, die gleichzeitig verbunden sind mit dem herannahenden Krieg und dem Antisemitismus. Ich bin begeistert von dem Buch, größtenteils mit Spannung und Schwung geschrieben, aber auch stellenweise mit Zähigkeit. Die Erzählung ist anschaulich verfasst und authentisch. Ich kann eine klare Leseempfehlung geben, mich hat das Buch gefesselt.

Bewertung vom 15.11.2020
Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück
Bernstein, Lilly

Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück


ausgezeichnet

Während des Krieges flieht Marie mit dem Säugling Anna und kommt zur wohlhabenden Familie Kohn, die die beiden aufnimmt. Später müssen auch die Kohns fliehen, denn sie sind Juden. Ihre Bäckerei überlassen sie Matthias, dem Bäckergesellen, der mit Marie eine Familie gründet, und der für Anna ein liebevoller Vater wird. Die Bäckerei wird der Dreh- und Angelpunkt für die kleine Anna, sie bietet Schutz und Liebe, doch der grausame Krieg zerstört letztendlich auch die Bäckerei und damit die Welt von Anna. Onkel Matthias zieht in den Krieg und Tante Marie gebärt den kleinen Bruder Karl in einem Bunker mitten in einem Luftangriff. Die Familie leidet Hunger, Entbehrungen und Kälte. Köln liegt in Schutt und Asche, die Bäckerei ist zerstört. Anna schließt sich einer Jugendbande an, die Lebensmittel und Kohlen stehlen und versucht, ihrer Familie unter die Arme zu greifen und sich nützlich zu machen. Der Roman „Trümmermädchen“ von Lilli Bernstein schildert das Kriegsgeschehen in Deutschland sehr eindrucksvoll, man durchlebt als Leser die Ängste der Menschen, die sich während der Luftangriffe in die Bunker quetschen und man kann spüren, dass in der Zeit dieser schrecklichen Entbehrungen die Menschen alles dafür tun, um an Brot zu kommen, um ihren Hunger zu stillen. Ich bin dankbar gewesen, als ich dieses Buch las, dass mir und meiner Familie ein solches Leid erspart geblieben ist. Das Buch hat mich mit seiner emotionalen Geschichte gerührt, es ist sehr anschaulich geschrieben, man kann sich in die Geschichte hineinversetzen und leidet mit den Menschen mit. Ich gebe eine ganz klare Leseempfehlung für dieses eindrucksvolle Buch ab!