Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lucky-Lucy

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2025
Mordseemusik / Caro Falk Bd.6
Johannsen, Emmi

Mordseemusik / Caro Falk Bd.6


sehr gut

Der Ton macht die Musik …
„Mordseemusik“ ist bereits der 6. Band in Emmi Johannsens (Christine Drews) launiger Borkum-Krimireihe um die beiden Hobby-Ermittler Caro Falk und Jan Akkermann. Das Cover liefert eine gelungene und humorvolle Mischung aus Inselflair und inhaltlichen Anhaltspunkten wie der Gitarre und dem Borkumer Musikpavillon. Auch wer, wie ich, erst mit diesem Band in die Reihe einsteigt findet schnell in die Handlung und erhält nach wenigen Kapiteln die wichtigsten Informationen über die reihentypischen Charaktere.
Mit ihrem Chor soll Caro den Schlagerstar der Urlaubsinseln Pablo Lavega bei seinem Konzert im Borkumer Musikpavillon begleiten. Vor allem bei der Damenwelt scheint Pablo auf große Resonanz zu stoßen. Doch ganz unvermittelt bricht der Sänger nach Luft ringend zusammen und stirbt während seines Konzertes. Dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann, liegt für Caro und Jan auf der Hand. Bei ihren Ermittlungen entdecken sie, dass der beliebte Sänger sich gegenüber manch einem Mitmenschen ziemlich im Ton vergriffen hat und abseits der Bühne auch ganz andere, weit weniger charmante Saiten aufziehen konnte. Doch wer hat Pablo ins Jenseits befördert?
Der gradlinige Schreibstil von Emmi Johannsen zieht sich durch den kompletten Krimi, lässt sich sehr flüssig lesen und hat mir an vielen Stellen viel Spaß bereitet. Ganz nebenbei lernt man als Leser auch die Insel Borkum ein gutes Stück weit kennen, denn das Lokalkolorit kommt nicht zu kurz – ein bisschen Urlaub für zuhause ist also durchaus drin. Einige Textpassagen erscheinen mir ein wenig zu weit hergeholt, um realistisch zu wirken. Beispielsweise erhält Caro viele Informationen überraschend leicht, Pablos Mutter selbst bindet ihr Details über Leben und Charakter ihrer Söhne schon beinahe auf die Nase. Dies tut der Lesefreude aber keinen Abbruch, denn ein humorvoller cozy Krimi muss in meinen Augen nicht unbedingt völlig authentisch sein. Die Handlung bietet zwar, abgesehen von dem Höhepunkt kurz vor Schluss, keine großen Spannungsspitzen, lässt die Leser durch die Vielzahl potenziell Verdächtiger aber durchweg miträtseln – und führt sie mitunter ganz schön in die Sackgasse. Einzig das Motiv für den geplanten Mord erscheint mir ein wenig dünn, sodass mich die Rohheit mit welcher der Mord geplant und umgesetzt wurde wirklich überrascht.
Als Nebenfiguren verbreiten vor allem Caros Ex-Schwiegervater Hinnerk und ihr Sohn Justus mit ihrer direkten und unverblümten Art Heiterkeit. Besonders der Teenager wirkt – vollkommen altersuntypisch – überaus sympathisch und reibt seiner Mutter immer mal wieder ihre schlauen Erwachsenensprüche unter die Nase. Wirklich herrlich. Bei Pablos Bandkollegen herrschen dagegen die Misstöne vor. Sie scheinen alle eher von der egozentrischen Art zu sein. Statt dem toten Kollegen ein Mindestmaß an Respekt zu zollen, ist jeder nur damit beschäftigt die eigene Karriere nun so schnell wie möglich anzukurbeln. Protagonistin Caro scheint nicht gerade zurückhaltend zu sein, kann ihre Mitmenschen aber ausgesprochen gut einschätzen und weiß, wann es besser ist den Mund zu halten um ihr Gegenüber zum Reden zu animieren. Nur über ihre eigenen Gefühle wird sie sich einfach nicht klar. Ist Jan für sie wirklich „nur“ der beste Freund oder kribbelt es womöglich doch noch ein wenig mehr? In ihrer Unsicherheit verhält sie sich Jan gegenüber mitunter wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen. Jan ist bei den Ermittlungen als echtes Nordlicht eher ein wenig wortkarg, aber stets geradeheraus. Dabei wirkt er überaus sympathisch und hilfsbereit. Während Caro sich noch unschlüssig zu sein scheint, ob sie ihrer Beziehung zu Jan eine neue Richtung geben möchte, ergreift er die Initiative – oder versucht es zumindest. Bewundernswert, wie die beiden es trotz dieser Ablenkung schaffen einen Mord aufzuklären und nicht zuletzt einen zweiten zu verhindern. Als wahre Heldin muss hier natürlich auch Caros Hündin Aila erwähnt werden.
Insgesamt vereint „Mordseemusik“ eine gelungene Mischung aus kurzweiliger und äußerst unterhaltsamer Krimiunterhaltung, der Anbahnung einer möglichen Friends-to-Lovers Story und ganz viel Inselatmosphäre. Perfekt als leichte Lektüre für zwischendurch.

Bewertung vom 25.04.2025
Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1
Engel, Henrike

Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1


ausgezeichnet

Wagemutiger Start in ein neues Leben
„Elbnächte – Die Lichter über St. Pauli“ ist der spannende Auftakt zu Henrike Engels jüngster Dilogie um zwei starke Frauen, die sich gemeinsam mit einem ehemaligen Polizisten den Herausforderungen in ihrem neuen Leben stellen und daran wachsen.
Louise und Ella könnten unterschiedlicher kaum sein und doch führt das Schicksal sie 1913 im Hamburgerviertel St. Pauli zusammen - die eine Tochter aus gutem Hause und nun von ihrem betrügerischen Ehemann mittellos sitzen gelassen, die andere eine ehemalige Prostituierte aus ärmlichen Verhältnissen, der die Flucht gelungen ist. Auf der Suche nach einer neuen Existenzgrundlage treffen sie auf Paul, der nach einem Anschlag nur noch für die Jagd auf eine Bande gefährlicher Straßenkinder und ihren grausamen Anführer lebt. Als die beiden Frauen einem mutmaßlichen jungen Mörder Unterschlupf bieten, sind sie auf Pauls Unterstützung angewiesen, um die Unschuld des Jungen zu beweisen.
Das ansprechende Cover zeigt eine junge, emanzipiert wirkende Frau, in deren Rücken sich das Elbufer erstreckt. Es passt somit fast perfekt zur Handlung. Allerdings eben nur fast, denn die dargestellte Frau kann meines Erachtens nach weder die elegante, blonde Louise, noch die füllige, farbenfroh gekleidete Ella sein, sondern verkörpert lediglich eine starke Frauengestalt in der damaligen Zeit.
Der Schreibstil von Henrike Engel hat mir außerordentlich gut gefallen, lässt sich wunderbar flüssig lesen und wirkt atmosphärisch sehr dicht. Durch die bildhafte Ausdrucksweise konnte ich mich immer wieder nach St. Pauli im Jahr 1913 versetzen und intensiv mit den Charakteren mitfühlen. Umso schöner, dass die Handlung dem Schreibstil in nichts nachsteht. Schon allein die Schicksale der drei Protagonisten sind wirklich ergreifend, zumal Gedanken und Gefühle deutlich spürbar werden. Doch Henrike Engel belässt es nicht dabei ihre Protagonisten auf dem Weg in ein neues Leben zu begleiten. Stattdessen schafft sie eine extrem gelungene Mischung: eine interessante und emotional ansprechenden historischen Geschichte mit einem packenden Kriminanteil, der mit vielen unerwarteten Wendungen für ein fast durchgängig hohes Spannungsniveau sorgt, das kurz vor Schluss noch einmal einen Höhepunkt erreicht.
Absolutes Highlight des Romans sind in meinen Augen aber zweifelsfrei die Figuren und deren Entwicklung. Obgleich die drei Protagonisten sich stark unterscheiden ist der Zusammenhalt groß – allen voran zwischen Louise und Ella (und natürlich Principessa). Nachdem Paul bei einem Attentat den linken Arm verloren hat, besteht sein einziges Lebensziel in einem Rachefeldzug gegen die Kinderbande und vor allem den Drahtzieher. Abgesehen davon ist der clevere und einst so ambitionierte Ex-Polizist seines Lebens überdrüssig. Doch durch die gemeinschaftliche Aktion mit Ella verändert sich nach und nach Pauls Sichtweise, sodass der ehemals so korrekte Polizist gleich mehrfach die Grenzen der Legalität überschreitet und eine unvorhergesehene Überraschung erlebt. Ella ist trotz ihrer tragischen Vergangenheit voller Herzensgüte. Gemeinsam mit ihrer Hündin Principessa nimmt sie ihr neues Leben optimistisch in Angriff und ist dabei stets hilfsbereit. Allerdings bringt ihre Hilfsbereitschaft sie gelegentlich auch ganz schön in die Bredouille. Louise und Ella ergänzen sich in ihrer Freundschaft und in ihren Talenten sehr passend. Da ihre fehlende Bildung Ella aber oft unangenehm ist, beschließt sie mit viel Ehrgeiz dagegen anzugehen. Louise musste in ihrem behüteten Leben bislang noch nie auf eigenen Beinen stehen und fühlt sich nun ins kalte Wasser geworfen. Ihr kühler Verstand und ihre neu gewonnene Freundin Ella helfen ihr dabei maßgeblich. Louise tut, was immer nötig ist, um sich (und Ella) eine neue Existenzgrundlage zu schaffen, auch wenn es gesetzlich oder moralisch mindestens fragwürdig ist. Mit großer Zielstrebigkeit und wenig Hemmungen lernt Louise schnell eine Situation zu ihren Gunsten zu nutzen.
Wer historische Romane und/oder starke Frauenfiguren mag, sollte sich diesen keinesfalls entgehen lassen. Ergreifende Schicksale, authentische Figurenentwicklung und eine absolut spannende Handlung – was will man mehr? Ich freue mich jedenfalls schon darauf im zweiten Teil zu erfahren, wie es mit den drei Protagonisten weitergeht.

Bewertung vom 14.04.2025
Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20
Almstädt, Eva

Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20


ausgezeichnet

Spannende Cold Case Ermittlungen im Umfeld von Wikingerausgrabungen
Die Mordermittlung in dem Krimi „Ostseedämmerung“ von Eva Almstädt ist bereits der 20. Fall für Kommissarin Pia Korittki. In den aktuellen Fall lässt sich sehr schnell eintauchen - egal, ob man alle Vorgängerbände, nur einige oder auch noch gar keinen gelesen hat. Mir selbst sind die meisten, aber nicht alle Fälle der Lübecker Polizistin bekannt, sodass ich mich in diesem jüngsten Buch auch auf das Wiedersehen mit einigen „alten Bekannten“ freuen durfte.
Aufgrund neuer Hinweise und einer veränderten Indizienlage rollt Pia gemeinsam mit ihrem Team den alten Fall um eine vermisste Archäologiestudentin Mira wieder auf. Kurz darauf wird ihre Leiche in der Nähe des Dorfes Hövelau gefunden, wo die Vermisste zuletzt wohnte. Die eingeschworene Dorfgemeinschaft zeigt der Polizei gegenüber jedoch wenig mitteilsam und auch auf der Ausgrabungsstätte aus der Wikingerzeit unter Leitung von Miras ehemaligen Dozenten scheinen einige etwas verbergen zu wollen. Doch als Pias Kollege Broders spurlos verschwindet, verlagert sich plötzlich der Fokus der Ermittlungen. Aber nicht nur beruflich steht Pia vor erheblichen Herausforderungen.
Das Cover versetzt den Leser unmittelbar nach Ostholstein, wo der Krimi größtenteils spielt. Die düstere Farbgestaltung mit den schweren schwarzen Wolken und dem einzelnen Sonnenstrahl hinter den Häusern wirkt auf mich ebenso bedrohlich wie schicksalhaft.
Eva Almstädt bleibt auch in diesem Krimi ihrem flüssig zu lesenden, teils wunderbar bildhaften Schreibstil treu, den ich von ihr bereits kenne und schätze. Besonders freue ich mich darüber, dass Eva Almstädt ihren Krimis immer eine Menge Lokalkolorit verleiht. Lediglich zwei Wendungen im Handlungsverlauf sind mir beim Lesen etwas abrupt erschienen. Sehr authentisch gelungen finde ich die Mischung aus Pias beruflichem und privaten Leben, obwohl meine Neugier über einige private Herausforderungen leider wohl erst im folgenden 21. Fall befriedigt wird. Spannend sind die Ermittlungen in diesem Krimi auf alle Fälle und auch der Spannungsverlauf ist sehr stimmig gestaltet und mit einigen deutlichen Höhepunkten versehen.
Authentisch und sehr differenziert sind auch die Charaktere dargestellt. Allen voran natürlich die Hauptfigur: Kommissarin Pia Korittki versteht ihren Job. Aber auch sie ist nicht immer und ausnahmslos souverän – weder beruflich noch privat. Für Beruf, Kollegen und Familie gibt aber stets ihr Bestes. Ihr Freund und Vater ihres Sohnes Marten Unruh wirkt mit seiner recht ausgeglichenen Art wie Pias Ruhepol. Viele der Dorfbewohner von Hövelau wirken sehr traditionell und wenig aufgeschlossen. Was nicht in die Weltanschauung passt, wird kurzerhand verschwiegen. Meine zweite große Sympathieträgerin neben Pia ist in diesem Roman die junge Trine. Einsam und ziemlich vernachlässigt, aber auch abenteuerlustig liefert sie bei den Ermittlungen wichtige Hinweise. Aus sehr unterschiedlichen Perspektiven wurde hingegen die Tote dargestellt. Hier kann man als Leser selbst ein Stück weit entscheiden.
Wieder einmal ein spannender und sehr lesenswerter Krimi, der sich nahtlos in die erfolgreiche Pia Korittki-Reihe einfügt. Es war mir ein ausgesprochenes Lesevergnügen.

Bewertung vom 11.03.2025
Entscheidung in der Rosenholzvilla / Die Rosenholzvilla Bd.3
Bach, Tabea

Entscheidung in der Rosenholzvilla / Die Rosenholzvilla Bd.3


ausgezeichnet

Tradition und Neubeginn in der Rosenholzvilla
„Entscheidung in der Rosenholzvilla“ ist der würdige Abschluss von Tabea Bachs Rosenholzvilla-Reihe. Auch wenn man, wie ich noch nicht alle Teile der Reihe kennt, findet man problemlos in die Handlung rund um die zentralen Motive Familie, Freundschaft und Musik hinein.
Die Rosenholzvilla, die mittlerweile Sitz einer Stiftung für erkrankte und verletzte Musiker ist, füllt sich mit Gästen. Nebenbei hat Elisa auch noch eine große Feier zu organisieren und damit alle Hände voll zu tun. Die Freude über Fabios geplante Rückkehr in die familiäre Instrumentenmanufaktur ist allseits groß. Doch die Bedingungen seiner Rückkehr hat niemand recht bedacht, am wenigsten Fabio selbst. Und während Elisa am Programm für ihr mögliches Comeback auf der Bühne arbeitet, erfährt die Stimmung zwischen Danilo und ihr einen gehörigen Dämpfer. Ob ihre Liebe die Belastungsprobe besteht? Oder ob sich die dunklen Wolken über der Manufaktur nun auch über ihrer Beziehung ausbreiten?
Tabea Bach verschafft ihrer Rosenholzvilla-Trilogie ein überaus gelungenes Ende. Das Cover hat einen hohen stilistischen Wiedererkennungswert mit den weiteren Bänden der Reihe und fängt die Handlung in Landschaft, Musik und der im Mittelpunkt stehenden jungen Frau wunderbar ein. Die zwischen den Bergen hervortretenden Sonnenstrahlen vermitteln schon vor dem Lesen ein Gefühl von Hoffnung und einem möglichen Happy-End. Auch die Handlungsstränge der Geschichte sind überaus spannend und geschickt miteinander verknüpft. Manche Entwicklungen lassen sich im Vorfeld erahnen, andere wiederum überraschen und steigern die Spannung des Romans. Die Umgebung wird herrlich bildhaft beschrieben, sodass ich mich zwischenzeitlich fast ein wenig wie im Urlaub gefühlt habe. Mit dem Besuch im Kamelienpark und der Villa am Lago Maggiore spannt Tabea Bach einen Bogen zu ihrer Romanreihe rund um die „Kamelieninsel“ und auch auf die Seidenvilla-Saga findet sich ein Hinweis. Zweifellos fängt sie die Atmosphäre im Kamelienpark wunderbar ein und es ist eine Freude davon zu lesen. Trotzdem fehlt mir an dieser Stelle ein Mehrwert für die Handlung - gerade in Anbetracht der bestehenden Themenfülle des Romans. Obwohl mir das „Komplettpaket“ mit Handlung, Schreibstil, Cover und Themen hervorragend gefällt, sind neben den musikalischen Motiven doch die Charaktere mein persönliches Highlight. Statt sie durchweg sympathisch und perfekt zu erschaffen, verleiht Tabea Bach ihren Charakteren Ecken, Kanten und durchaus einige Charakterschwächen. Dies führt einerseits zu zahlreichen spannungsgeladenen Konflikten im Umfeld der Familie Fasetti/Eschbach und andererseits zu einem hohen Maß an Authentizität. Elisas Mutter Anna verhält sich in schwierigen Situationen oft unselbstständig und resigniert. Mit ein wenig Unterstützung lässt sich jedoch ihr Kampfgeist anstacheln und sie blüht förmlich auf. Adrien ist verständlicherweise über die unwiderruflichen Veränderungen verbittert, erkennt aber mit den wirklich wichtigen Werten im Leben auch neue Perspektiven. Mit dieser Entwicklung ist er für mich eine der stärksten und besonders sympathischen Romanfiguren. Romys unterwürfiges Verhalten gegenüber ihrem Mann Fabio hingegen sehe ich sehr kritisch. So kann in meinen Augen auf Dauer keine glückliche Beziehung aussehen. Auch Fabio würde von mir sicher nicht den Titel ‚Vater des Jahres‘ erhalten. Zu oft übergeht er die Interessen und Wünsche seiner wirklich herzallerliebsten Tochter Mimi. Danilo ist, ähnlich wie sein Bruder oft mit seinen eigenen Bedürfnissen beschäftigt. Mit Enttäuschungen umzugehen ist definitiv nicht seine Stärke. Werden seine Erwartungen nicht erfüllt, handelt er oft impulsiv und lässt seine Mitmenschen im Stich. Allerdings offenbart er auch immer wieder einige sympathische Seiten. In meinen Augen hätte Elisa trotzdem einen besseren Partner verdient, aber die Liebe fällt nun einmal wohin sie will. Elisa selbst ist die sprichwörtliche gute Seele, die sich um jeden ihrer Mitmenschen kümmert und immer nur das Beste für andere will. Manchmal ist sie dabei für meinen Geschmack ein wenig zu gutmütig, aber nichtsdestotrotz ist ihr uneigennütziges Handeln absolut bewundernswert.
Auch zum Abschluss der Saga um die Rosenholzvilla geht es noch einmal hoch her. Zwar haben sich (fast) alle Familienmitglieder mit Leib und Seele der Musik verschrieben, Spannungen und Turbulenzen kommen im wunderschönen Tessin aber trotzdem auf. Besonders für diejenigen Leser, die Musik oder Familiengeschichten oder gar beides mögen, wird der gut geschriebene Roman sicherlich zu einem regelrechten Pageturner. Viel Vergnügen!