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Benutzername: 
Gisel
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 1171 Bewertungen
Bewertung vom 02.12.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


sehr gut

Hatte mehr erwartet

Seit vor zwei Jahren ihr Bruder Fabian und seine Frau auf einem Wohnmobil-Trip verschwanden, ist Evelyn Jancke nicht mehr sie selbst. Sie lebt nur noch für ihre Arbeit als forensische Psychologin. Voll dabei ist sie, als die Oldenburger Polizei sie anfragt um Mithilfe bei einer Mordserie auf Campingplätzen. Ob es hier wohl Parallelen zu Fabians Verschwinden gibt?

Die verschiedenen Ungereimtheiten um Fabians Verschwinden wie auch um den Campingmörder bilden ein solides Gerüst für einen äußerst spannenden Krimi. Leider war für mich nicht immer alles ganz schlüssig. So ganz konnte ich weder das Verhalten von Evelyn Jancke nachvollziehen wie auch das ihres Kollegen. Und obwohl das Buch gar nicht so dünn ist, kam mir die Handlung doch viel zu konstruiert vor, da wurde mir vieles zu wenig vertieft.

So ganz überzeugen konnte mich das Buch nicht, es hat meine Erwartungen an einen Psychothriller von Arno Strobel nicht ganz erfüllt. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.12.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


sehr gut

Gelungener historischer Krimi

Baden-Baden 1925. Das Internationale Schachturnier zieht die Bewohner und die Kurgäste in seinen Bann. Auch Alma Täuber und ihre Freundin Emmi sind vom Schachfieber gepackt. Dann wird Alma gebeten, den Tod einer jungen Frau aufzuklären. Gertrude wurde tot in einer Wäschetrommel der Waschdampfanstalt gefunden. Selbstmord oder tragischer Unfall, schätzt die Polizei, und schließt den Fall ab. Doch Alma erkennt, dass Unstimmigkeiten auf ein Verbrechen hindeuten. Die Ermittlungen führen sie in gefährliche Situationen. Ihr Freund, Kriminalkommissar Ludwig Schiller, lässt sich überzeugen, dass Alma den richtigen Riecher zeigt.

Das Buch ist bereits der dritte Band der Reihe um das Fräulein vom Amt Alma Täuber, sie durfte bereits zwei Kriminalfälle lösen, zusammen mit ihrem Freund Ludwig Schiller. Alma sieht Zusammenhänge, wo andere sie übersehen. Sie entspricht nicht so ganz dem damaligen Bild der Frau, vor allem kann sie sich ein Leben ohne Berufstätigkeit nicht vorstellen. Die Geschichte ist gut eingebettet in die historischen Zusammenhänge der 1920er Jahre im Kurort Baden-Baden. So gerät das Buch zu einem gelungenen historischen Kriminalroman, der keine Wünsche offen lässt.

Das Buch hat mich bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.12.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Höchst spannend

Als die Ehefrau des renommierten Schönheitschirurgen Roderich Kracht tot aufgefunden wird, ist schnell klar, dass der Druck der Öffentlichkeit sehr groß ist. Zu den Ermittlern des LKA wird die deutsch-chinesische Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao hinzugezogen. Roderich Kracht hat für die Todeszeit ein Alibi. Doch stimmt das wirklich? Der Täter ist äußerst gerissen und scheint den Ermittlern immer einen Schritt voraus. So sehr, dass Yao in Lebensgefahr gerät.

Gewohnt flüssig schreibt Michael Tsokos einen Thriller, der zum Pageturner gerät. Einerseits zeigt er dabei den Blick fürs Detail, verliert sich aber nicht darin. Immer wieder gibt es Passagen, die vor Fachwissen strotzen, dies jedoch so, dass es für den Laien immer verständlich bleibt. Neben dem Krimi-Geschehen gibt es den Handlungsstrang um das Privatleben der Rechtsmedizinerin Sabine Yao, wobei das Verhältnis zwischen den Handlungssträngen ausgewogen ist. Mich konnte die Geschichte sehr schnell fesseln, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 01.12.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Superspannend

Weltweit erhalten tausende Menschen ein scheinbar harmloses Päckchen mit Saatgut. Doch diese Samen werden schnell zu einer Gefahr: Sie breiten sich unheimlich schnell aus und sind hochgradig gefährlich. Der Botaniker Marcus Holland erhält den Auftrag, sich mit der Pflanze zu beschäftigen. Er ist überzeugt, dass wir die pflanzliche Intelligenz unterschätzen und anders mit der Flora umgehen sollten. Seine Ermittlungen zu der invasiven Pflanze führen ihn und die Archäobiologin Waverly Park von Kanada über China bis nach Deutschland. Wie kann die Gefahr gestoppt werden?

Ganz harmlos beginnt die Story, wer würde sich nicht über eine Sendung mit Saatgut freuen? Doch schnell wird klar, dass hier gar nichts harmlos ist, sondern höchst gefährlich. Gekonnt werden hier Realität und Fiktion so verbunden, dass die Grenzen dazwischen verschwimmen. Man bleibt beim Lesen nachdenklich darüber zurück, wie wir Menschen mit der Natur umgehen. So gelingt eine spannende Mischung aus Wissenschaft und Thriller: Man fiebert von Anfang an gespannt mit.

Dieser Thriller mit seinem ökologischen Thema hat mich schnell in seinen Sog gezogen und mir höchst spannende Lesestunden beschert. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 01.12.2023
Wellenkinder
Bahrow, Liv Marie

Wellenkinder


sehr gut

Eine schwierige Zeit deutsch-deutscher Geschichte

30 Jahre nach dem plötzlichen Verschwinden seiner Mutter wird Jan nach Rügen gerufen. Seinem Vater, zu dem er kaum noch Kontakt hatte, geht es gesundheitlich sehr schlecht. Zudem hat die Polizei ein Skelett gefunden, das mit dem Verschwinden seiner Mutter in Zusammenhang gebracht wird. 1970 träumt die junge Oda davon, aus der DDR zu entfliehen, zusammen mit ihrem Freund Jürgen. Doch die Flucht scheitert. Noch früher, 1945, ist die junge Margit mit ihrer Mutter und ihrem Bruder auf einem der letzten Schiffe, die Flüchtlinge von Königsberg über die Ostsee bringen soll. Als das Schiff in einen Bombenhagel gerät, nimmt sich Margit einem kleinen Jungen an, dessen Mutter sich vor Verzweiflung in die Fluten stürzt.

In mehreren Zeit- und Handlungsebenen entwickelt sich eine Familiengeschichte, die einige Geheimnisse birgt. Nach und nach werden die Zusammenhänge aufgedeckt, hier gibt es einige Überraschungen, die der Geschichte immer wieder eine neue Wendung geben. Ich fand es allerdings etwas schwierig, mich in den zeitlichen Ebenen zurechtzufinden, ich hätte mir gewünscht, dass das Jahr zu Beginn des jeweiligen Kapitels angegeben wird. So richtig gepackt hat mich der Plot erst, als klar wird, dass es um ein sehr spezielles Thema geht, nämlich um Zwangsadoptionen in der DDR, das gibt diesem Roman seine ganz spezielle Richtung.

Dieses Buch um eine schwierige Zeit der deutsch-deutschen Geschichte braucht meiner Meinung nach etwas Vorlauf, bis es richtig überzeugt. Deshalb kann ich leider nur 4 von 5 Sternen vergeben.

Bewertung vom 01.12.2023
Die Einladung (MP3-CD)
Fitzek, Sebastian

Die Einladung (MP3-CD)


ausgezeichnet

Spannung pur

Marla Lindberg ist eingeladen zu einem Klassentreffen in die winterlichen Alpen. Doch diese Einladung zeigt sehr schnell ihre Tücken. Nichts ist, wie es scheint, stattdessen stellt ein durchgeknallter Killer seine Regeln auf. Alles scheint verknüpft mit Marlas Erinnerungen an ein traumatisches Erlebnis in einer stillgelegten Geburtsklinik, bei dem ein Psychopath versuchte sie zu töten.

Spannung pur, das serviert Sebastian Fitzek dem Leser mit dieser Geschichte, baut Horror-Elemente mit ein, so dass ein Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt. Mehrere Handlungsebenen werden geschickt miteinander verbunden und führen den Leser immer wieder aufs Glatteis. Was gerade eben noch gesetzt schien, wird mit einem Federstrich plötzlich ganz anders interpretiert. So hatte ich die Auflösung überhaupt nicht voraussehen können. Ich habe das Buch als Hörbuch genießen dürfen. Simon Jäger als Sprecher gelingt es, die Geschichte auf höchst spannende Weise zu erzählen, ich war von Anfang bis Ende mit ganz großen Ohren dabei.

Dieser Thriller hat mich von Anfang bis Ende fesseln können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 01.12.2023
Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15
Maurer, Jörg

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15


ausgezeichnet

Skurriler Regionalkrimi

Kommissar Jennerwein macht Urlaub, und zwar in einem Sporthotel. Er hat striktes Ermittlungsverbot, soll sich nur erholen, nichts anderes. Dass ein Auftragskiller auf ihn angesetzt ist, im Auftrag aller Schwerverbrecher, die er im Laufe der Zeit hinter Gitter gebracht hat, ahnt keiner. Doch so ganz ohne Ermitteln kommt er nicht aus: Er wird angefragt, für einen auf künstliche Intelligenz spezialisierten Großkonzern einen verschwundenen Manager zu finden.

Das Buch ist bereits der 15. Fall mit Kommissar Jennerwein. Wer die bisherigen Bände kennt, wird sich freuen, Bekannte wieder zu treffen. Aber man kann das Buch auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Ich kenne nicht alle Bände dieser Reihe, das werde ich sicherlich noch nachholen. Vor allem weil ja die bisherigen Fälle in dieses Buch hineinspielen.

Kommissar Jennerwein auf Urlaub – kann das überhaupt gehen? Ohne jede Mühe findet er die heraus, die betrügen, sei es in den Hotelhallen oder in der Kirche mit der Legende um den Teufel. Es gibt einige Szenen im Buch, die voller Slapstick stecken, aber natürlich wird es auch richtig gefährlich, schließlich droht ihm ja von mehreren Seiten der Untergang. Das ist spannend und witzig zugleich zu lesen. Zumal der Kommissar ja auch seine ganz besonderen Eigenheiten pflegt, geschildert in einem staubtrockenen Humor.

Wer einen skurrilen Krimi mit einem eigenwilligen Kommissar lesen will, liegt mit diesem Buch unbedingt richtig. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch weiter.

Bewertung vom 30.11.2023
Die Butterbrotbriefe
Henn, Carsten Sebastian

Die Butterbrotbriefe


sehr gut

Tiefgründig

Kati Waldstein hat sich entschlossen, all das, was sie ihren Mitmenschen nicht einfach so sagen kann, in Briefen zu schreiben. 37 Briefe hat sie geschrieben auf Butterbrotpapier, das ihr verstorbener Vater für sie gesammelt hat. Dann trifft sie auf Severin, einen ehemaligen Klavierstimmer, den das Schicksal in die Obdachlosigkeit getrieben hat. Die beiden scheinen füreinander bestimmt zu sein. Doch ihre bisherige Geschichte steht dem noch im Weg.

Ich musste mich an Kati mit ihren Briefen erst gewöhnen, denn anfangs erschien mir ihr Verhalten doch etwas sehr seltsam. Nur ganz allmählich habe ich verstanden, wofür diese Briefe stehen, und ab diesem Zeitpunkt habe ich mit Kati und Severin mitgefiebert, sind es doch tiefgründige Geheimnisse, die hier aufgedeckt werden. Sie bringen eine ganz neue Sichtweise auf das bisherige Geschehen, so dass die Erzählung zum Schluss so richtig rund wird. Ich habe mitgefiebert, was aus Kati und Severin und all den anderen Beteiligten wird. Das Buch wird mich gedanklich noch eine Weile begleiten.

Sehr gerne empfehle ich diese Geschichte weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 30.11.2023
Landgang
Zervakis, Linda

Landgang


sehr gut

Von der Stadt aufs Land

Linda Zervakis hat ein Haus in Schleswig-Holstein gekauft, das sie nun zusammen mit ihrer Freundin bewirtschaftet. Viele neue Eindrücke prasseln auf sie ein, sie sammelt viele neue Erfahrungen.

Es sind viele Anekdoten, die sich hier aneinanderreihen in Linda Zervakis‘ Geschichte über die beiden Städterinnen, die sich das Landleben erobern. Manchmal verschwindet der rote Faden dabei, insgesamt zeigt sich aber ein Nachdenken über das Leben auf dem Land wie auch über das Leben überhaupt. Der flüssige Schreibstil lässt einen durch die Geschichte fliegen.

Dieses Buch ist eher was für zwischendurch, auch wenn doch einige Gedanken hängenbleiben. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 30.11.2023
Die Geister von Triest
Klinger, Christian

Die Geister von Triest


sehr gut

Spannender historischer Krimi

In Triest wird eine alte Frau bestialisch ermordet, sie wird von allen nur „die Hexe“ genannt. Gaetano Lamprecht, Ispettore der Triestiner Polizei, begibt sich auf die Spuren des Täters. Das erscheint gar nicht so einfach. Eine große Hilfe sind ihm seine Schwester Adina, seine Sekretärin Clara und die Witwe Alessia.

Das Buch ist der zweite Fall für Ispettore Gaetano, man kann mit dieser Geschichte gut in diese Krimireihe einsteigen. Wobei es so einige Referenzen auf die Geschehnisse im ersten Band gibt und es schon einfacher wäre, wenn man den Ispettore bereits bei seinem ersten Fall begleiten konnte. Der vorliegende Fall ist ziemlich verzwickt, spielen doch ein generationenübergreifender Fluch wie auch Verstrickungen im Kunsthandel eine große Rolle. Die Geschichte ist eingebettet in den Hintergrund der Geschehnisse rund um den Ersten Weltkrieg, dabei meint man beim Lesen in das Triest der damaligen Zeit hineinversetzt zu werden. Gaetano als Ispettore ist ein äußerst fähiger Kriminalbeamter, der auch mal unübliche Wege geht und den Fall unbedingt lösen möchte. Ich bin schon gespannt auf die weiteren Bände dieser Reihe.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.