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Christiane
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Ich liebe Lesen!!!

Bewertungen

Insgesamt 421 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Spannend, Düster, Fesselnd. Am 4. Juli 2025 hat der Autor Linus Geschke den ersten Teil der Donkerbloem-Trilogie „Der Trailer“ gemeinsam mit dem Verlag Piper herausgebracht. Linus Geschke kenne ich bereits aus „Das Loft“, „Die Verborgenen“ und „Wenn sie lügt“. Da ich ein echter Geschke-Fan bin, habe ich mich sehr auf „Der Trailer“ gefreut. Der Titel ist dunkel und düster. Er zeigt ein Teil eines Trailers, der nur wenig beleuchtet ist. Auf mich wirkt es unheimlich, düster und geheimnisvoll. Den Titel und den Namen des Autors kann ich gut lesen.

Vor vielen Jahren verschwindet eine junge Studentin von einem Campingplatz in den Ardennen spurlos. 15 Jahre später nimmt die Kommissarin Frieda Stahnke den Fall wieder auf. Sie nimmt an einem True-Crime Podcast teil und richtet sich an die Öffentlichkeit. Was sie nicht ahnt ist, dass sie damit weitere Morde auslösen wird. Und dann ist da noch Wout. Ein verurteilter Stalker und Barbesitzer aus Köln. Er war zeitgleich mit Lisa im Camp Donkerbloem. Doch Stalker reden nicht mit der Polizei.

Vom ersten bis zum letzten Buchstaben habe ich diese Erzählung für mega spannend befunden. Linus Geschke zieht mich mit aller Macht in seine Geschichte. Ich empfinde sie als düster, dunkel und unheimlich. Je mehr ich lese, desto neugieriger werde ich auf den Fortgang und so folge ich der Kommissarin Frieda Stahnke bei ihren Ermittlungen. Das Lesetempo ist hoch. Die Spannung auch. Linus Geschke versteht es meisterhaft mich an den richtigen Stellen mit unerwarteten Wendungen in eine neue Richtung zu lenken und so folge ich ihm durch sein Werk „Der Trailer“. Er überrascht mich mit dem Täter, denn lange habe ich gedacht, es sei ein ganz anderer. Und genau das ist es, was ein Werk von Geschke ausmacht. Wer es nicht zu Ende gelesen hat, der kann so viele Ideen haben, wie er möchte. Es kommt sicherlich ganz anders.

Alles in allem hat Linus Geschke mit „Der Trailer“ einen Thriller auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Jeder, der Spannungsliteratur liest und unerwartete Wendungen liebt, der wird dieses Werk ebenso spannend finden wie ich. Dazu kommt eine fesselnde und leicht zu lesende Erzählweise und das Lesevergnügen ist perfekt. Von mir bekommt der Autor verdiente 5 Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.07.2025
Haller, Ina

Liestaler Wut


sehr gut

Gemeinsam mit dem Verlag emons: hat Ina Haller den Regionalkrimi „Liestaler Wut“ Ende Mai 2025 auf den Büchermarkt gebracht. Von Ina Haller habe ich schon einige Krimis gelesen und so stand „Liestaler Wut“ oben auf meiner Wunschliste. Das traumhaft schöne Cover täuscht den Leser. Es geht weder beschaulich noch romantisch zu. Der Titel des Buches und der Name der Autorin sind gut lesbar. Es handelt sich um den 7. Band der Reihe mit Samantha Kälin. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Vorkenntnissen macht es mehr Spaß.
In der Liestaler Altstadt findet Samantha einen bewusstlosen Mann, der später im Spital stirbt. Es stellt sich heraus, dass eine Pilzvergiftung die Ursache ist. Es dauert nicht lange, da wird seine Freundin mit einer Überdosis Schlafmittel entdeckt. Der Fall scheint gelöst, doch in Samanthas Umfeld passieren merkwürdige Dinge und sie glaubt, dass da noch etwas ganz anderes dahinter steckt.
Neugierig beginne ich mit der Lektüre. Schnell hat mich der bildhafte und leicht zu lesende Schreibstil von Ina Haller ins beschauliche Stedtli geführt. Vom ersten Moment an habe ich die Erzählung als spannend empfunden. Immer bin ich neugierig, wie sich die Geschichte weiterentwickelt und so lese ich die ca. 263 Seiten in nur 2 Abenden. Neben einem sauberen Krimistrang, bei dem ich fleißig am rätseln bin, beschäftigt die Autorin mich mit einem Mord in Afrika, der eine neue Richtung in den Kriminalroman bringt.
Samantha hat es auch in diesem Fall nicht leicht. Die Autorin mutet ihr einiges zu und so muss sie nicht nur ordentlich einstecken, sie muss auch um ihr Leben fürchten. Da wird mir beim Lesen Angst und Bange und ich erinnere mich daran, dass ich mich nur in einer Geschichte befinde.
Alles in allem hat Ina Haller mit „Liestaler Wut“ einen Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Spannend und atmosphärisch erzählt sie den 7. Teil aus ihrer Samantha-Reihe gekonnt souverän und das macht Lust auf mehr. Von mir bekommt die Autorin verdiente 4 Lesesterne und eine Leseempfehlung für alle, die es gerne kriminell spannend mögen.

Bewertung vom 18.06.2025
Wolf, Klaus-Peter

Ein mörderisches Paar - Der Sturz


ausgezeichnet

Vom ersten Tag an liebe ich die Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf. Jeden einzelnen Kriminalroman und jede einzelne Auskopplung habe ich gelesen oder gehört. Seit ich zum ersten Hörbuch gegriffen habe, ziehe ich diese vor. Der Autor spricht selbst. Es ist ein Ohrenschmaus ihm durch seine Erzählung zu folgen. Seine Stimme, das leichte Lispeln und die Art und Weise, wie er die Wörter spricht, das alles ist ein Kunstwerk. Und es macht Lust auf Ostfriesland.
Ende Mai 2025 hat Klaus-Peter Wolf gemeinsam mit dem Verlag Goya Lit das Hörbuch „Ein mörderisches Paar, Der Sturz“ herausgebracht. Es handelt sich um den 3. Teil aus der Auskopplung „Ein mörderisches Paar“. Das Hörbuch kann ohne Vorkenntnisse gehört werden. Mit Vorkenntnissen macht es deutlich mehr Spaß. Das Cover passt gut in die Reihe und zum Genre. Die ostfrische Landschaft ist auf einen Blick zu erkennen. Der Titel und der Name des Autors sind leicht zu lesen. Gespannt starte ich in die Erzählung und freue mich auf eine Spielzeit von ca. 13 Stunden. Meine beiden CDs laufen fehlerfrei.
Sommerfeldt und Frauke Winterberg, die frühere Mietehefrau von Rupert, sind nach ihrer Hochzeit gemeinsam auf der Flucht. Im Nacken die Angst. Willi Klempmann hat eine Belohnung von 10 Millionen Euro auf den Kopf von Sommerfeldt ausgesetzt. Damit wird Sommerfeldt von der Polizei, dem BKA, diversen Profikillern, Hobbyganoven und verschiedenen Gangsterbossen gejagt. Frauke wollte ihre Flitterwochen eigentlich an einem Strand verbringen. Mit viel Champagner. Sommerfeldt zeigt sein ganzes Können. Er hat einen Plan B. Und der heißt untertauchen, Golfen und entspannt zurückschlagen. Ob das gelingt?
Dieses Hörbuch hat mir eine ganze Menge Spaß gemacht. Jeden einzelnen Titel habe ich voller Freude genossen und täglich habe ich mich darauf gefreut, wieder ein Stückchen mehr zu hören. Vom ersten Moment an war es spannend. Besonders fasziniert mich die Freude des Autors am Detail. So gibt es zum Beispiel eine Szene, in dem eine Flasche Whiskey eine Rolle spielt. Sie ist das am wenigsten wichtige Detail. Klaus-Peter Wolf beleuchtet diese Flasche von allen Seiten. Jetzt weiß ich alles über Whiskey.
Mit „Ein mörderisches Paar, Der Sturz“ hat Klaus-Peter Wolf einen Ostfriesenkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu hören lohnt. Es ist ein muss für Fans. Wer Freude an Ostfriesenkrimis, unerwarteten Wendungen und an skurrilen Persönlichkeiten hat, der kommt hier voll auf seine Kosten. Von mir bekommt der Autor verdiente 5 Sterne für den absoluten Hörgenuss.

Bewertung vom 01.06.2025
Kern, Kiara

Und mittendrin die Limmat


gut

Im April 2025 hat Kiara Kern gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Und mittendrin die Limmat“ herausgebracht. Das farbenprächtige Cover passt gut zur Geschichte und in das Genre. Dies ist mein erster Krimi mit Kiara Kern und so bin ich sehr gespannt auf das, was mich erwartet.
Porträt einer Mörderin. Der schlimmstmögliche Fall tritt ein. Auf einer Klassenreise stirbt eine Schülerin. Die Lehrerin Elaine macht sich schwere Vorwürfe. Sie denkt, es war Mord. Da sie keine Beweise hat, behält sie ihre Meinung für sich. Jahre später schreibt sie einen Kriminalroman, der genau diese Vermutung aufnimmt. Vierzehn Jahre später stirbt eine zweite, ehemalige Schülerin. Und es sieht aus. Als hätte Elaines Kriminalfall die Vorlage dafür geliefert.
Hammer, was für eine Geschichte, denke ich und starte in das Buch. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich in den Schreibstil von Kiara Kern eingelesen habe. Sie nutzt die modernen Worte, erzählt bildhaft und spielt mit den Wörtern. Das ist eigentlich genau mein Ding, doch in diesem Krimi springt der Funke nicht so richtig über.
Wie in einem Kaleidoskop erzählt die Autorin Stück für Stück in verschiedenen Zeiten, was damals passiert ist. Immer wieder und immer mehr und aus unterschiedlichen Perspektiven. Schnell wird mir klar, hier spielen psychische Ängste, Psychosen oder psychische Erkrankungen eine Rolle. Und gleichzeitig bin ich mir nicht sicher, was ich von dem was ich lese, glauben kann oder glauben will. Normalerweise liebe ich das Spiel mit der Wahrheit. Zumindest in einem Krimi. Hier verwirrt es mich eher, als das es mich fesselt.
Das letzte Drittel versöhnt mich. Hier führt die Autorin die Erzählungen zusammen und die Hinweise aus den ersten beiden Dritteln ergeben für mich einen Sinn. Die Auflösung gefällt mir hervorragend und ich bleibe nachdenklich zurück. Die Macht der Worte liefern ein gelungenes KreuzMORDrätsel.
Alles in allem hat Kiara Kern mit „Und mittendrin die Limmat“ einen Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, der sich mit der aktuellen Thematik Mobbing beschäftigt. Die zentrale Frage, die den Leser beschäftigt, ist die, ob es die Wahrheit überhaupt gibt. Wer Lust auf ein raffiniertes Verwirrspiel hat, der ist hier richtig. Von mir bekommt die Autorin 3 Lesesterne.

Bewertung vom 30.05.2025
Abidi, Heike

Noch immer Zeit zu lieben


ausgezeichnet

Im Mai 2025 hat Heike Abidi den Roman „Noch immer Zeit zu lieben“ gemeinsam mit dem Verlag Penguin herausgebracht. Das Cover ist in fröhlich, frischen Farben gehalten. Es passt gut zur Geschichte, in das Genre und zum Erzählton des Romans.
Von Heike Abidi habe ich schon einige Romane gelesen. Sie haben alle eines gemeinsam. Sie sind einfach großartig. So habe ich gleich zugegriffen, als ich das neue Werk von ihr in den Händen gehalten habe. Neugierig bin ich in die Geschichte gestartet.
Die verwitwete Fotografin Isabel hat in den letzten Jahren ihre kranke Mutter gepflegt. Ihre künstlerische Karriere hat pausiert und zum Geldverdienen hat sie Unmengen von Klassenfotos geschossen. Dann kommt ihre Freundin und Agentin Olivia mit einem Hammerauftrag. Ausgerechnet in Stockholm. Isabel hat sich geschworen, nie wieder einen Fuß nach Stockholm zu setzen, denn dort hat sie ihren Mann verloren. Doch der Auftrag ist einfach zu reizvoll und Olivias Argumente sind einfach nicht zu schlagen. Ehe Isabel sich versieht, ist sie in Stockholm gelandet. Die Landschaft nimmt sie sofort für sich ein und ehe sie sich versieht, verliebt sie sich in den Hotelchef Lennart. Es könnte ein perfekter Neuanfang werden, wäre da nicht diese Geschichte von damals…
Heike Abidi hat nicht nur einen lockeren und leichten Schreibstil, sie hat auch einen erfrischenden Humor. Und so habe ich über ca. 336 Seiten häufig geschmunzelt. Über Isabel und ihre zahlreichen Versuche, nicht nach Schweden zu fahren. Über Olivia und ihre patenten Ratschläge. Und über Lennart, der sowas von gar nicht aufgibt um Isabel zu werben. In diesem Roman passt einfach alles. Die Geschichte liest sich gut. Der Erzählton ist fröhlich und lebensbejahend. Ich will immer wissen, wie es denn nun weitergeht. Da gibt es schlicht einen einzigen Kommentar zu: Bitte mehr davon!
Mit viel Herz, einer ordentlichen Portion Menschlichkeit und einer saftigen Prise Humor hat Heike Abidi einen Liebesroman auf den Büchermarkt gebracht, der den Leser mit der Frage beschäftigt, ob Isabel nach dem Tod ihres Mannes und ihrer Mutter wieder glücklich werden darf und wie das vielleicht gelingen kann. Von mir bekommt diese Erzählung das Prädikat „lesenswert“ und verdiente 5 Lesesterne.

Bewertung vom 29.05.2025
Mansour, Monika

Ägerisee


ausgezeichnet

Die Autorin startet mit einem Prolog. Ich fange an zu Schmunzeln. Denn ich lese diesen Text als Battle zwischen zwei Schauspielern. Der Tod spricht mit seinem Opfer und bietet mehrere Möglichkeiten zum Sterben an. Der Tod überlässt dem Opfer die Wahl des Todes. Den Tod als Produkt. Das Opfer möchte jedoch nicht sterben und entscheidet sich für den Heldinnen-Tod, denn Heldinnen sterben nie. Der Gedanke, dass es sich in diesem Prolog nicht um eine Theaterprobe sondern um bitteren Ernst handelt, den habe ich erst im letzten Satz. Da läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Ich lege das Buch zur Seite und koche mir erst einmal einen Tee.

Monika Mansour hat ihren Krimi in drei Akte aufgeteilt. Sie startet jeden Akt mit je einem Zitat von Shakespeare, Goethe und Schiller. Alle Zitate sind mir bekannt und sind hervorragend für den folgenden Text ausgewählt.

Inhaltlich verschwindet die junge Schauspielerin Noemi spurlos. Von heute auf morgen. Ihr Freund bittet die Detektei Trust Investigation um Hilfe. Die ersten Nachforschungen führen zu verstörenden und blutigen Hinweisen, doch die Leiche lässt sich nicht finden. Die Fäden scheinen im Kleinstadttheater zusammenzulaufen, denn das Verschwinden von Noemi weist Parallelen zu ihrem aktuellen Stück auf. Was ist, wenn das ganze Leben eine Aneinanderreihung von Proben ist? Immer auf der Suche nach der perfekten Illusion? Was ist, wenn die Grenze verschwindet? Die Grenze zwischen Fiktion und Wahrheit? Und was ist, wenn die Fiktion zur Wahrheit wird?

Diese und viele weitere Fragen beschäftigen mich über ca. 286 Seiten von denen ich jeden einzelnen Buchstaben als besonders wertvoll betrachte.

Mich hat dieser Krimi hervorragend unterhalten. Wer Lust und Interesse an einem kriminell guten Bühnenstück hat, sich ein wenig für Theater interessiert und ein wenig Vorstellungskraft besitzt, der wird, wie ich, begeistert sein. Aus diesem Grund öffne ich jetzt den Vorhang für Monika Mansour mit „Ägarisee“. Von mir bekommt sie meinen persönlichen Lesepreis dotiert mit 5 Lesesternen. Chapeau.

Bewertung vom 24.05.2025
Summer, Suza

Heute alles und morgen vielleicht


sehr gut

Im April 2025 hat Suza Summer den Roman „Heute alles und morgen vielleicht“ gemeinsam mit dem Verlag Kampenwand herausgebracht. Der Titel und das Cover passen gut in das Genre und zur Geschichte.
Die lebenshungrige und erfolgsverwöhnte Camille liebt ihr Leben in der Upperclass. Nichts ist ihr gut genug. Immer geht es besser, höher und/oder weiter. Dann trifft sie ein Schicksalsschlag. Sie hat Krebs. Eine fürchterliche Diagnose, die ihr Leben von jetzt auf gleich entscheiden verändert. Sie wird sterben.
Die Palliativkrankenschwester Sanna ist sehr bodenständig. Sie kümmert sich rührend um ihre Patienten und kennt so ziemlich jedes Geheimnis. Mit einer ungeschickten Aktion spielt sie sich beruflich ins Aus. Da kommt ihr das Angebot von Camille und ihrem Mann Aiden gelegen, die beiden auf ein Chalet in den Schweizer Bergen zu begleiten und sich um Camille zu kümmern.
Schnell habe ich mich in die Geschichte eingelesen. Suza Summer nutzt die modernen Worte. Das Buch ist in verschiedene und nicht nummerierte Kapitel aufgeteilt. Jedes einzelne hat eine Überschrift, die mich nachdenklich macht. Die Autorin beschäftigt mich beim Lesen in erster Linie mit ihren Protagonistinnen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Camille, die mir am Anfang wenig sympathisch erscheint, zeigt sich nach und nach menschlicher. Unter ihrer spröden Schale versteckt sich ein sehr weicher Kern, den sie mit aller Kraft verteidigen will. Sanna, die ihre Altlasten mit sich trägt und sich in ihrer Arbeit versteckt, muss sich ihren Ängsten stellen und macht im Laufe der Seiten eine charakterliche Wandlung durch, die sich sehen lassen kann. Und dann ist da noch die Sache mit der Liebe. Sanna und Aiden verlieben sich ineinander. Aiden ist jedoch der Ehemann der todkranken Camille. Kann diese Liebe eine Zukunft?
Alles in allem hat die Autorin Suza Summer mit ihrem Roman „Heute alles und morgen vielleicht“ einen Roman auf den Büchermarkt gebracht, der nachdenklich macht. Ich empfehle ein paar ruhige und konzentrierte Lesestunden, damit die Geschichte wirken kann. Von mir bekommt die Autorin vier verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.05.2025
Szillat, Antje

Der Tote vom Klünderhof


sehr gut

Im März 2025 hat Antje Szillat den Cosy Krimi „Der Tote vom Klünderhof“ gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das Cover zeigt eine idyllische und ländliche Umgebung. Mein Blick fällt sofort auf die beiden Kühe. Es passt gut in das Genre und zur Geschichte. Der Titel und der Name der Autorin lassen sich gut lesen.
Ich lese sehr gerne Krimis, besonders welche, die nicht so blutig sind. Antje Szillat kenne ich noch nicht. Neue Autoren machen mich regelmäßig neugierig auf ihr Werk und so habe ich gleich zugegriffen, als ich „Der Tote vom Klünderhof“ in die Hände bekommen habe.
Schnell habe ich mich in den lockeren und leicht zu lesen Schreibstil der Autorin eingelesen. In Marne kommt ein neuer Tierarzt an. Sein Name ist Constantin von Platen und irgendwie muss ich gleich an „Der Doktor und das liebe Vieh“ denken. Constantin kommt bei seiner Tante Amalia unter, die für ihr leben gerne Krimis liest und von der Karriere einer Hobbyermittlerin träumt. Unweigerlich denke ich da an Angela Lansbury in „Mord ist ihr Hobby“. Zeitgleich mit dem neuen Tierarzt kommt die Oberkommissarin Finja Fährmann in der Marner Polizeistation an. Finja ist eine geborene Städterin, die ihre ersten Gehversuche auf dem Land macht. Das führt zu der ein oder anderen ulkigen Situation, denn in Marne ticken die Uhren noch anders.
Constantin wird in seinem ersten Einsatz auf den Klünderhof gerufen. Doch der Bauer steckt kopfüber in einer Tonne mit Äpfeln. Er wird zum Hauptverdächtigen, denn es gibt keine Zeugen. Die Ermittlungen gestalten sich für Finja alles andere als einfach. Nachdem sie aus ihrer Pension ausziehen musste, kommt sie ebenfalls bei Amalia unter. Damit lebt das Trio mehr oder weniger freiwillig unter einem Dach.
Vom ersten bis zum letzten Buchstaben liest der Krimi sich sehr angenehm. Die Autorin erzählt viel über das Landleben und berichtet ausführlich aus dem Leben eines Tierarztes. Dabei vernachlässigt sie ihren Krimistrang nicht. Die lebendigen Ermittlungen des Trios begleite ich lesend. An den richtigen Stellen setzt die Autorin unerwartete Wendungen ein. Es sind nicht viele. Im zweiten Drittel habe ich die richtige Ahnung, doch sicher bin ich mir nicht. Die Autorin liefert die Lösung erst am Ende und beantwortet meine letzten Fragen.
Alles in allem hat Antje Szillat mit „Mord auf dem Klünderhof“ einen Regionalkrimi vom flachen Land auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Das neue Ermittlerteam macht Spaß und ist eine Freude für alle, die schräge Persönlichkeiten mit Charakter und Herz lieben. Wer dazu noch Lust auf ein kniffeliges Rätsel hat, der ist in diesem Cosy Krimi richtig. Von mir bekommt die Autorin 4 Lesesterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.05.2025
Brunner, Waltraud

Sturz vom Wilden Kaiser


ausgezeichnet

Gemeinsam mit dem Verlag emons: hat Waltraud Brunner im April 2025 den Regionalkrimi „Sturz vom Wilden Kaiser“ auf den Büchermarkt gebracht. Das Cover ist phantastisch. Es zeigt bedrohliche Wolken über dem Kaiser und passt damit hervorragend zur Geschichte. Es ist der 2. Teil der Reihe mit dem Hüttenwirt Franz und dem Ermittler Unterhansl. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Der Hüttenwirt Franz kämpft zum Saisonauftakt mit einer schlechten Wetterlage, einer knappen Personaldecke und seiner wenig glücklichen Liebe zu Katharina. Egal, was er macht, Katharina hat etwas zu Nörgeln. Da taucht der Ermittler Unterhansl auf. Zwei abgestürzte Wanderer beschäftigen ihn. Abgestürzt oder gestoßen? Das ist hier die Frage. Hat er recht? Schnell wird klar, die Antwort wird in der Vergangenheit liegen.

Gemeinsam mit meinem verstorbenen Mann bin ich oft in Österreich zum Wandern gewesen. Die Gegend um den Wilden Kaiser ist mir gut bekannt. Schnell habe ich mich in die Geschichte eingelesen. Es hat mir viel Spaß gemacht, das Leben auf der Hütte lesend zu begleiten. Es ist echt nicht einfach. Die Wanderer kommen einfach mit 15 Leuten statt mit 10 und wollen dann alle dort übernachten. Doch es gibt nur Platz für 10. So war es ja auch gebucht. Dann fehlt das Personal an allen Ecken und Enden und irgendwie schaffen sie den Tag trotzdem. Sehr lebendig beschreibt die Autorin das Treiben auf der Hütte und spätestens nach dieser Lektüre sollte jeder potentielle Wanderer wissen, was er besser nicht machen sollte.

Der Krimistrang fordert Unterhansl und Franz. Die Ermittlungen sind spannend gestaltet. An den richtigen Stellen glänzt die Autorin mit unerwarteten Wendungen. Das fordert meine Aufmerksamkeit beim Lesen. Brunner löst sauber auf und meine Fragen sind beantwortet. Sehr zufrieden bin ich mit dem menschlichen Ende.

Vom ersten bis zum letzten Buchstaben hat mich dieser Krimi gefesselt. Nachdem ich mit dem Lesen begonnen habe, mochte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen und so habe ich die ca. 300 Seiten in zwei Abschnitten gelesen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht.

Alles in allem hat Waltraud Brunner mit „Sturz vom Wilden Kaiser“ einen Regionalkrimi auf den Markt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Er glänzt mit einem ausgezeichnetem Lokalkolorit, spannenden Ermittlungen und einem feinen Humor. Von mir bekommt die Autorin 5 verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.05.2025
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf den Doktor


ausgezeichnet

Im März 2025 hat Friedrich Kalpenstein gemeinsam mit dem Verlag Edition M den humorvollen Kriminalroman „Prost, auf den Doktor“ herausgebracht. Der Titel und das Cover passen gut zur Geschichte und zum Genre. Es handelt sich um den 11. Teil der Reihe mit Hauptkommissar Tischler. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Vorkenntnissen macht es mehr Spaß.

Von Friedrich Kalpenstein habe ich schon einige Krimis aus der Kommissar Tischler-Reihe gelesen. Sie sind alle super. Aus diesem Grund habe ich gleich zugegriffen, als mir „Prost, auf den Doktor“ in die Hände gefallen ist.

Es hat nur ein paar Sätze gedauert, da bin ich gedanklich in Brunngries angekommen. Im örtlichen Gasthaus KRAUSE wird ein Toter gefunden. Es handelt sich um Dr. Sebastian Burgegger, der mit seinem Motorradclub unterwegs gewesen ist. „Vertrauen Sie mir, ich bin Arzt“ hat Burgegger sicherlich oft zu seinen Patienten gesagt, doch Hauptkommissar Tischler findet schnell heraus, dass Burgegger jede Menge Dreck am Stecken hatte.

Mit viel Wortwitz und einem feinen Humor erzählt der Autor von den Ermittlungen live und in Farbe. Ich fühle mich beim Lesen, als sei ich selbst dabei und in Brunngries beheimatet. Dabei bin ich jede Minute gespannt, wie ein Flitzebogen, denn dieser Kriminalfall hat es in sich und lässt mich vor lauter Spannung kaum durchatmen. Burgegger liefert jede Menge Angriffsflächen und der Autor arbeitet geschickt mit unerwarteten Wendungen an den richtigen Stellen. Kommissar Tischler und sein Team muss regelmäßig neu denken. Letztendlich überrascht der Autor mit der Auflösung, die alle Fragen beantwortet. Wer Lust auf einen Krimi zum Miträtseln hat, der ist hier richtig.

Alles in allem hat Friedrich Kalpenstein mit „Prost, auf den Doktor“ einen humorvollen und richtig spannenden Kriminalfall auf den Büchermarkt gebracht, der von mir das Prädikat „unbedingt Lesen“ bekommt und damit fünf frischpolierte Lesesterne mit einer glasklaren Leseempfehlung.