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lesewurm2023

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 24.12.2025
Richardt, Mario D.

Mach dich schlank


ausgezeichnet

„Mach Dich Schlank“ – von Mario D. Richardt aus dem Knaur Menssana Verlag
Insulinresistenz als Ursache von Übergewicht erkennen uns stoppen
Ein Buch, welches eine Veränderung laut herbeiruft!

Über das Coverbild bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, ist doch das Übergewicht Thema bei mir. Aber nicht nur das Coverbild hat mich angesprochen, sondern auch der Einband, da das Buch beim Lesen unglaublich gut in der Hand liegt und auch einmal mehr gerade hier aufgeschlagen liegt. Ja, denn in diesem Buch gibt es auch Rezepte, die relativ einfach und schnell nachzumachen sind.

Aber worum geht es eigentlich in diesem Buch des Autors? Mario Richardt klärt mit fundierten Wissen darüber auf, was eigentlich unter einer Insulinresistenz zu verstehen ist und diese oftmals das Übergewicht begünstigt. Dabei hat der Autor sein Buch in zwei Phasen oder eher Schritte eingeteilt. In dem ersten Schritt geht es darum zu verstehen. Hier wird unter anderen auf Zucker und Kohlenhydrate eingegangen und ganz ehrlich, mir ist zum ersten Mal richtig deutlich geworden, was ich mir über Nahrung wirklich zu mute. Aber auch wenn ich auf Zucker verzichten möchte, gibt es hier eine Aufstellung von versteckten Zucker in Nahrungsmitteln. Wirklich hilfreich und gleichzeitig erschreckend, da wir Verbraucher doch eigentlich wenig wissen oder darüber nachdenken. Gerade da teilt Mario Richardt sein fundiertes Wissen mit viel Humor und Verständnis mit uns. Unterstützt wird er hierbei von einem Diabetologen, Dr. Tobias Wiesner. Die einzelnen Kapitel erhalten nämlich am Ende nicht nur eine Kurz und Knapp Zusammenfassung, sondern geben zusätzlich wissenschaftliche Hintergrundinformationen. Wie in einem Pingpong Spiel wird hier das Thema Insulinresistenz verständlich zum Anfassen erklärt. Aber auch weitere Kapitel widmen sich dem Thema, indem sie aufgreifen, was im Falle einer Insulinresistenz zu tun ist oder wie sie präventiv im Vorfeld vermieden werden kann. Mit Tipps, die aber auch zu Sport motivieren, wird hier weiter informiert. Wie ich finde, ein alltagstaugliches Buch, welches durch seine Nähe zum Leser besticht. Ich für meinen Teil habe relativ schnell herausgefunden, wo bei mir der Hase im Pfeffer liegt und bin am Ende des Buches mit dem Vorsatz herausgegangen endlich etwas zu verändern. Meine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.12.2025
Dechant, Klaus Maria

Krimis und Thriller schreiben für Dummies


ausgezeichnet

„Krimis und Thriller schreiben“ für Dummies – von Klaus Maria Dechant aus der Reihe Lernen einfach gemacht

Genialer (Alltags) Begleiter für die Schreiblust

Dieses Buch hat mich mit seiner breit gefächerten Sichtweise zum Schreiben von Krimis oder Thrillern völlig überrascht. Das große Wissen zum Thema hat mich vor diesem Autor den Hut ziehen lassen. Durch die Reihe … für Dummies … bin ich überhaupt auf diesen Titel gestoßen. Irgendwie denke ich doch immer wieder mal darüber nach nicht auch einmal ein Buch zu schreiben oder worüber ich erzählen würde. Daher hat mich das Buch des Autors sehr angesprochen und auch sein geteiltes Wissen über das Schreiben. In sieben Haupteilen, die in Kapitel und vielen kleineren Unterkapiteln aufgeteilt sind, wird hier auf jedes erdenkliche Detail eingegangen. Es beginnt mit der Idee und hört bei der Vermarktung auf. Dazwischen sind so viele Fragestellungen und Themen abgehandelt worden, dass keine Frage am Ende übrig bleibt beziehungsweise eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Werk richtig gut angegangen werden kann. Darüber hinaus fand ich es spannend, Methoden und Strukturen kennenzulernen. Mich persönlich hat die Flut an Informationen und auch die theoretischen Grundlagen, die der Autor mühelos hier beschreibt, sehr beeindruckt. Mit viel Liebe zum Detail, aber auch Sachkenntnis ermuntert er zum Schreiben von Krimis und Thrillern. Dabei zeichnet er mit seiner humorvollen Art Inhalte auf, wie Schreiben besser gelingt und bringt dazu immer einen Beispielsatz. Am Ende habe ich auch viel über unsere Sprache und vor allem über Kommunikation gelernt. Ich habe Einblicke erhalten, die aufzeigen, wie ich Leser: innen mitnehme, damit dieser Spaß am Lesen erhalten. Das Buch rundet mit dem Thema der Vermarktung ab und zeichnet auf, worauf geachtet werden sollte. Für mich hat dieses Buch so gar nichts … für Dummies … zu tun, wie ich finde, habe ich hier große Fachliteratur gelesen, die ich zu 100 % weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 15.12.2025
McCluskey, Laura

Wolfskälte


ausgezeichnet

„WOLFSKÄLTE“ von Laura McCluskey aus dem Lübbe Verlag

Ungewöhnliche Inselbewohner fernab

Dieser Roman hat es voll in sich. Ganz ehrlich, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Mysteriöse Umstände gepaart mit alten Glaubenssätzen bringen eine junge Ermittlerin und ihren Kollegen an die Grenzen ihrer Ermittlungsarbeit, aber auch an ihre Zusammenarbeit.

Georgina, kurz genannt George und ihr viel älterer Kollege Ritchie werden auf eine kleine schottische Insel beordert. Dort ist es zu einem Suizid gekommen. Leider ist der Tote, ein junger Mann, gerade mal 18 Jahre alt geworden und vom hiesigen Leuchtturm gesprungen oder war es doch etwa ein Mord? Um diese Ursache aufzuklären werden die beiden Kriminalbeamten für wenige Tage mit einem Boot auf die Insel gebracht, um der Bürokratie genüge zu leisten. Denn George ist nach einem schweren Übergriff aus einem letzten Einsatz noch immer verletzt. Daher ist Ritchie überzeugt davon, dass es sich hierbei um einen Routineeinsatz handelt und beide relativ schnell die Insel wieder verlassen.

Doch Ritchie hat nicht mit der Hartnäckigkeit von George gerechnet. Denn George, zwar noch immer recht instabil, wittert sofort, dass es auf dieser kleinen Insel nicht mit rechten Dingen zugeht. Obwohl beide herzlich aufgenommen werden und in einer alten Kate, außerhalb des Dorfes untergebracht werden, können sie das Misstrauen gegenüber der Polizei hautnah spüren. Gleich in der ersten Nacht hört George Wolfsgeheul und sie ist sich sicher, dass es auf dieser Insel keine Wölfe gibt. Dies ist der Auftakt für weitere mysteriöse und unerklärliche Entdeckungen. Lichtschein in dem leerstehenden Leuchtturm veranlassen George zu weiteren Alleingängen und Ritchie wird immer ungnädiger mit seiner jungen Kollegin. Was beide aber noch nicht ahnen, ist das Ausmaß alter Glaubenssätze und eine jahrhundertealte Tradition des Zusammenlebens der Inselbewohner.

Mich hat der Debütroman dieser Autorin sofort gepackt. Der Erzählstil ist sowohl in mysteriöse Spannung und dem aneinanderreihen von Fakten aufgeteilt. Nach den ersten Seiten, weiß man sofort, dort auf dieser Insel geht es nicht mit rechten Dingen zu. Der Suizid wird sofort in Frage gestellt und während man noch nach den Ursachen forscht, geschehen Dinge, die ganz klar darauf hinweisen, dass die Dorfbewohner Geheimnisse teilen. Immer weiter treibt die Autorin ihre rätselhafte atmosphärische Stimmung in die Höhe. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der gerne mysteriöse Umstände gepaart mit einer Mordaufklärung liest. Hinzu kommt noch der geschlossene Raum, da die Insel aufgrund der schlechten Wetterlage nicht verlassen werden kann. Die Enge der Insel kommt richtig zum tragen und am Ende möchte man einfach nur noch fliehen.
Ich warte schon sehnsüchtig auf ein weiteres Buch dieser Autorin und gebe mit voller Überzeugung 5 Sterne.

Bewertung vom 02.12.2025
Griffiths, Elly

Manche Schuld vergeht nie


gut

MANCHE SCHULD VERGEHT NIE von Elly Griffiths aus dem Tropen Verlag

Erster Band der Zeitreise Ermittlungen mit Eli Dawson

Zwischen den Gezeiten

Ich war richtig gespannt auf dieses Buch, da die Autorin eine Ermittlerin ins Feld zieht, die gerade 50 geworden ist und dazu in die Vergangenheit reist, um dort einen alten ungelösten Kriminalfall zu lösen. Leider war ich persönlich etwas enttäuscht, da ich beim Lesen immer wieder ins Stocken geraten bin und mir einfach das Interesse fehlte weiter zu lesen. Die sogenannte Sogwirkung wollte einfach nicht einsetzen. Natürlich ist dies eine rein individuelle Sichtweise meinerseits.

Aber worum geht es eigentlich in diesem Roman? Schließlich ist dieser Roman der erste Band einer neuen Serie der überaus bekannten und beliebten Autorin Elly Griffiths. Die Autorin schreibt in diesem Roman über ihre Hauptprotagonistin Eli Dawson, eine taffe englische Kriminalbeamtin, die in einer Abteilung arbeitet, die der strengsten Geheimhaltung unterliegt. Selbst ihr einziger Sohn Finn, der selbst für die Regierung arbeitet, weiß nichts über die geheime Arbeit seiner Mutter. So entgeht ihm auch, dass die Abteilung noch in den Kinderfüßen steckt und das Prozedere der Zeitreise noch nicht gänzlich ausgearbeitet ist. Dennoch begibt sich seine mutige Mutter, mit der Unterstützung ihres Teams, auf eine Reise in das viktorianische Zeitalter Englands. Dort wartet auf sie ein Kriminalfall, der noch immer ungelöst ist. Dem nicht genug dreht sich der Cold Case um den Ururgroßvater von Elis Einsatzleiter Cain. Was mit der Suche eines Medaillons beginnt, entspinnt sich immer mehr um die Aufklärung eines Mehrfachmörders. Während Eli dann zu allem Überdruss im Zeitalter feststeckt, gerät ihr Sohn Finn in der Gegenwart gleichzeitig in ernste Schwierigkeiten.

Mein Fazit dieser Geschichte, wie Eingangs bereits erwähnt, fällt nicht 100 % positiv aus. Mir ist es auch sehr schwer gefallen diese Rezension, im Rahmen einer Leserunde, zu schreiben. Dies mag aber wirklich an ganz individuellen Dingen hängen. Dies war mein erster Roman der Autorin und zugleich der Auftakt einer neuen Serie. Mir sind manche Passagen einfach zu langlebig geblieben. Erklärungen zu weit hergeholt. Am Ende sind noch Fragen offengeblieben. Dennoch lebt der Kriminalroman von seiner Raffinesse und Innovation der Zeitreise. Es macht Spaß, mit Eli das viktorianische Zeitalter zu besuchen und die heutigen Entwicklungen mit der damaligen Zeit zu vergleichen. Die Idee die dahinter steckt ist unglaublich gut und wie ich finde, ist die Umsetzung der Autorin sehr gut gelungen. Daher ist dieser Kriminalroman, aufgrund seiner Idee absolut lesenswert und die ungewöhnlichen Ermittlungen der Vergangenheit haben natürlich ihren Reiz. Darüber hinaus können wir natürlich gespannt sein, wie sich der zweite Band der Serie liest. Dennoch vergebe ich erstmal nur drei Sterne.

Bewertung vom 13.11.2025
Neitz, Marika

Das Forsthaus (MP3-Download)


ausgezeichnet

„DAS FORSTHAUS“ von Marika Neitz ein Hörbuch aus dem SAGA Egmont Verlag

Mörderische Familiengeheimnisse

In diesem Kriminalroman wird die heutige Geschichte von Katharina und Philipp erzählt, als auch die Lebensgeschichte von Flora die sich in den Anfängen der `70 Jahre abspielt. Traurig beginnt der Roman mit der Hauptprotagonistin Katharina, die nach einem Kindesverlust mit ihrem Mann aufs Land zieht. Philipp der die tragende Rolle bei diesem Umzug übernimmt, hat in der Nähe eines Dorfes, mitten im Wald zurückgezogen, günstig ein Forsthaus für sie erstanden. Bereits bei Besichtigung stellt sich für das Ehepaar heraus, dass das alte Haus völlig renovierungsbedürftig ist. Für diese Zeit nächtigen die Beiden in einem örtlichen Gasthof. Schnell stellt sich in Gesprächen heraus, dass in dem Forsthaus ein Mord geschah und seither das alte Haus leer steht. Aber dies ist nicht der einzige Mord in der Gegend. Ein Serientäter, der Engelmacher, soll über viele Jahre junge Mädchen entführt und getötet haben. Bei einem weiteren Rundgang in dem Haus liest Katharina einen an der Wand gesprühten und fragwürdigen Spruch. Wie ein Signalschuss erwacht Katharinas Neugierde und sie beginnt sich selbst und anderen Fragen zu stellen. Ihre bis dahin betäubte Spürnase als Journalistin dringt dabei immer weiter an die Oberfläche und sie wird dabei immer tiefer in das damalige Geschehen hineingezogen. Schnell wird deutlich, dass es da jemanden gibt der ganz und gar nicht mit ihren Nachforschungen einverstanden ist. Jemand versucht Katharinas Bemühungen aggressiv zu unterbinden. Aber dieser jemand hat nicht mit Katharinas Sturheit gerechnet, denn Katharina erkennt einen Zusammenhang und glaubt nicht daran, dass die richtige Person im Gefängnis sitzt.
Auf einer anderen Zeitebene, die in der Vergangenheit spielt, wird Floras Leben erzählt. Flora lebte mit ihrem Mann zuvor in diesem alten Forsthaus. Eindringlich und intensiv wird dabei Floras, von Ungerechtigkeiten geprägte, Geschichte erzählt. Flora, die in einer tyrannischen Ehe feststeckt und über Jahre geliebte Menschen verliert. Traurig werden die Entwicklungen dargestellt und am Ende wird Flora als eine Giftmörderin verurteilt. Aber ist sie auch die Mörderin ihres Mannes? Katharina ist von ihrer Unschuld überzeugt und setzt alles daran, diese zu beweisen.
Marika Neitz hat hier eine Kriminalgeschichte geschrieben, der unter die Haut geht. Durch ihre intensive und eindringliche Darstellung entsteht eine Sogwirkung immer mehr und schneller die Geschichte zu hören. Die Autorin schafft es wunderbar beide Zeitebenen zu erzählen und dabei den Zeitgeist mit einzufangen. Dabei sticht ihr literarischer Erzählstil wunderschön hervor. Sie geht inhaltlich an die menschlichen Grenzen und lässt uns Leserschaft in eine skandalöse Familiengeschichte hineinschauen. Stück für Stück setzt sich, wie bei einem Puzzle, alles Zusammen und ergibt erst ganz am Ende Sinn. Dazu nimmt der Roman immer wieder Wendungen an, die die Spannung immer höher treiben. Dazu hat mir Svenja Page, als Erzählerin, sehr gut gefallen, die diesem Roman ihre Stimme gibt und ihn sehr gut interpretiert. Der erste Roman der Autorin ist wirklich ein wunderbarer Erstling geworden. Ich freue mich schon auf ihre weiteren Veröffentlichungen, die hoffentlich nicht lange auf sich warten lassen.

Bewertung vom 04.11.2025
Fournillier, Magdalena

Geliebt


ausgezeichnet

„GELIEBT“ - Die Suche des kleinen Hasen nach Wärme und Halt von Magdalena Fournillier aus dem GU Verlag

Stark berührender Finder der Liebe

Über das Coverbild bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, strahlt das Rosa und der kleine Hase Wärme und etwas Anrührendes aus. Nachdem ich das Buch dann aufgeschlagen habe, war ich völlig hin und weg. Seite für Seite wunderschöne gestaltete Bilder, die durch eine Reise zum Herzen führen und am Ende bleibt man ganz berührt zurück. Der kleine Hase leitet mit seinen Fragen durch die vier Jahreszeiten. Dabei stellt er immer wieder Fragen, auf die er in Form von anderen Tieren beziehungsweise Lebensweisheiten Antworten erhält. Hört sich simpel an? Ist es bei weiten nicht. Liebevoll und mit viel Wärme zeigt uns der Hase auf, wie wichtig und schön das Leben ist. Aber was letztendlich in diesem Buch fein geistig herausarbeitet ist, ist die sinnhafte Liebe. Ich gestehe, dass ich nach dem Buch meinen Begriff von Liebe überarbeitet habe und tatsächlich mich diese Seiten um einiges bereichert haben. Die Autorin zeichnet sich durch ihr feines Gespür und tiefer Empathie aus. Dabei untermalt sie mit ihren Bildern Lebensfragen und findet geeignete Antworten, die bereits in uns stecken, aber im Verborgenen liegen. Dieses eine Buch ist mir sofort ans Herz gewachsen und liegt immer in meiner Nähe.

Bewertung vom 04.11.2025
Uketsu

HEN NA IE - Das seltsame Haus


gut

HEN NA IE – Das seltsame Haus von Uketsu gelesen als E-Book aus dem Lübbe Verlag

Ein Debütroman als Nachfolger

Ich war richtig gespannt auf dieses Buch, da der Autor bereits in Japan als innovativ und unterhaltsam gilt. Das seltsame Haus ist der Debütroman des Autors, auch wenn Seltsame Bilder zuerst auf dem Buchmarkt in Deutschland erschienen ist. Auch soll Uketsu einen neuen Trend auf dem japanischen Buchmarkt geprägt haben, den „Sketch Mystery Roman“. Für mich allerdings war dies mein erstes Buch des Autors und auch mein erstes Buch eines japanischen Autors. Kulturell ist mir gleich aufgefallen wie höflich die Sprache gewählt ist. Aber auch wird schnell deutlich, dass das Buch kaum Handlung aufweist, sondern das beinhaltende Geschehen hauptsächlich von dem narrativen Dialog lebt. Für mich etwas ganz Neues. Insbesondere, da das Buch als Kriminalroman erscheint. Tatsächlich geht es in diesem Roman darum, einen Täter zu ermitteln, der einen beziehungsweise mehrere Morde begangen haben muss. Dies geschieht auf einer so ungewöhnlichen Art und Weise wie ich sie bisher literarisch noch nicht gekannt habe. Viele Indizien und Hinweise werden in Gesprächen erläutert und bringen den Leser Stück für Stück im Geschehen weiter. Dabei spielt die Architektur und Skizzen von Häusern eine bedeutende Rolle. In Bauplänen versteckt gilt es verborgene Räume und Gänge aufzudecken, um Geschehnisse erklärbar zu machen. Dennoch wird relativ schnell klar, dass hinter all dem ein Ritual steckt, welches mit einem schauerlichen Familiengeheimnis fest verankert ist. Dieser Faktor gilt es in diesem Roman, mithilfe von narrativen Erzählungen aufzudecken. Hierbei kommen zwei bekannte Persönlichkeiten wieder zum Einsatz Kurihara und sein Freund der telefonisch um Rat bittet.

Mein Fazit fällt nicht ganz so positiv aus. Dies mag aber wirklich an ganz persönlichen Dingen hängen. Zum einen war es für mich schwierig die japanischen Namen auseinanderzuhalten. Mir fehlte einfach an dieser Stelle schlichtes Grundwissen, was Kultur und Sprache angeht. Dennoch ist es mir gerade daher schwergefallen die handelnden Personen auseinander zu halten. Dazu fand ich die Dialoge teilweise nicht ganz nachvollziehbar, dies mag daran liegen, dass fast in allen Gesprächen Hinweise ermittelt wurden und erst zum Ende der Auflösung hin ein kompletter Rückschluss angeboten wird. Aber eigentlich fehlte es mir an Spannung in dieser Kriminalgeschichte. Denn der Kriminalroman lebt hauptsächlich von seiner Raffinesse und Innovation. Dennoch ist die Idee, die dahinter steckt absolut lesenswert und ungewöhnlich und sollte von uns Leser: innen Beachtung finden.

Besonders ist auf jeden Fall an dem Autor, die Architektur, als Gegenstand einer Kriminalgeschichte zu machen. Wie ich finde, ist ihm dies auch sehr gut gelungen. Es ist spannend immer wieder sich die Raumaufzeichnungen anzusehen und Vergleiche anzustellen. Dabei fallen immer wieder Veränderungen auf. Selbst das E-Book stellt die Bilder problemlos dar. Auch wenn ich nur drei Sterne vergebe, ist dieses Buch absolut lesenswert und Bedarf einer eigenen Meinung.

Bewertung vom 20.10.2025
Chase, Sophia

Hidden Shadows


sehr gut

„Hidden Shadows“ von Sophia Chase aus dem Montlake Verlag

Eine verhängnisvolle Liebe

Liebesgeschichte vor dem Hintergrund von True Crime

Hidden Shadows war so ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass es sich hierbei um einen bedingungslosen Liebesroman handelt, dem Buchcover entsprechend. Aber weit gefehlt, der Roman ist viel mehr. Erzählt wird hier die Geschichte der Influencerin Jodie, die es sich zur Aufgabe gemacht hat in einem True Crime Blog Cold Cases wieder aufleben zu lassen. So kommt es das Jodie über einen rätselhaften Tod einer jungen Mutter aus ferner Vergangenheit berichten möchte. Was damals als Selbstmord deklariert wurde, könnte heute in Jodies Augen auch ein verschleierter Mord gewesen sein und damit ein ungelöster Kriminalfall. Um tatsächlich berichten zu dürfen, gehört es zum absoluten Muss die Erlaubnis der Angehörigen zu erhalten und so hat auch Jodie längst Kontakt mit der heutigen erwachsenen Tochter aufgenommen. Diese ist für Jodies Ansinnen total offen, stellt jedoch die Bedingung, dass ihr Sohn Harry an der Recherchearbeit teilnehmen darf. So kommt es für Jodie zum Kontakt mit Harry der ihrer Arbeit völlig gegenüber skeptisch gegenüber steht. Dies macht er ihr mehr als deutlich.

Die Autorin erzählt die Geschichte auf zwei unterschiedlichen Handlungssträngen. Zum einen nehmen wir in Form eines Tagebuches an dem Leben, der Verstorbenen Allie, in der Vergangenheit, teil. Und siehe da, schnell wird klar, dass wirklich etwas an dem Tod nicht stimmen kann. Alice Leben erscheint, mit Tücken bestückt zu sein. Auf der anderen Erzählebene erleben wir im heute das Bestreben von Jodie, die mit Alices Enkel im Schlepptau, versucht dem Ganzen auf die Schliche zu kommen. Natürlich stellt sich Harry von Beginn als wahres Hindernis dar oder ist er in Wahrheit der Mann auf dem Buchcover?

Mir hat der Roman gut gefallen und es hat Spaß gemacht ihn zu lesen. Die Autorin versteht es in ihrer Schreibweise das Geschehen spannend und interessant herüberkommen zu lassen. Die Idee, die dahintersteckt, True Crime aufleben zu lassen ist dazu im Moment absolut im Trend, umso mehr macht es Spaß das Buch zu lesen. Gewürzt mit einer langsam aufkommenden und Zweifelnden Liebesgeschichte, ist das Buch wirklich toll. Darüber hinaus erfolgt eine Fortsetzung. So, bin auch ich gespannt darauf wie es mit Jodie und Harry weitergeht.

Bewertung vom 07.10.2025
Mullen, Kelly

Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste (eBook, ePUB)


sehr gut

Kelly Mullen „Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste“

Cosy Crime trifft auf Miss Marple und Mr Stringer

Die ältere Mimi erhält zu ihrer Überraschung eine Einladung zu einer Versteigerungsparty. Was bereits auffällig an der Sache ist, Mimi wird gnadenlos zum Erscheinen erpresst. Sie erhält klare Anweisungen eines Objekts, welches sie zu ersteigern hat. Mimi eigentlich sehr selbstbewusst und eigensinnig, macht diese Einladung Sorgen, schließlich hütet sie seit Jahren ein Geheimnis, welches unter gar keinen Umständen ans Licht kommen darf. Da ihr schlussendlich nichts anderes übrig bleibt versucht sie das Beste aus der Situation zu machen und überzeugt ihre Nichte Addi davon sie zu dieser Einladung zu begleiten. Addi derzeit mit großem Liebeskummer behaftet lässt sich nach zögern auf die Bitte ihrer Großtante ein, nichtsahnend, dass diese sich als mordlüsterne Veranstaltung herausstellt. Dem nicht genug schneit es in dieser Nacht ungewöhnlich stark und die Gesellschaft wird für Tage, eingeschneit und eingesperrt, in dem großen Anwesen zusammenbleiben müssen. Dann wird die Gastgeberin Tod in ihrem Schlafgemach aufgefunden. Ermordet. Wie gut das Addi beruflich das Internetspiel „Murderscape“ mit ihrem Expartner entwickelt hat, denn nun beginnt ein raffiniertes Katz-und-Maus-Spiel. Dann gerät Mimi unter den Anwesenden unter Mordverdacht. Beide Frauen die nicht unterschiedlicher sein könnten machen sich daran, als Amateurdetektive, diesen Mordfall aufzuklären. Jetzt beginnt die Stunde der Ermittlerinnen. Nur bleibt es nicht bei diesem einen Mord. Kurzerhand müssen Mimi und Addi feststellen, dass sie in großer Lebensgefahr schweben, denn ihre Ermittlungen stören den/die Mörder/in gewaltig.

Ein Krimi der leicht und viel zu schnell weggelesen ist. Es macht Spaß mit den beiden Protagonistinnen sich an der Auflösung des Falles zu machen. Dabei kommt Addis Gamestärke voll zum Zug und die Gesprächsbereitschaft von Mimi macht einfach nur Spaß zu lesen. Der Krimi setzt voll auf Dialoge und schnellen Twists. So ergibt sich die Möglichkeit in Gamemanier mit zu rätseln. Theorien aufzustellen und die gesammelten Informationen der beiden Protagonistinnen zu verarbeiten. Dennoch stellt sich die Recherche als nicht einfach heraus. Dafür aber umso spannender, da die Beiden immer mehr Geheimnisse lüften. Das Buch selbst liest sich wie ein Game, dabei setzt die Erzählung voll auf Raffinesse. Stück für Stück setzt sich die Geschichte fort. Wer in Ruhe einen Mörder oder Mörderin mit suchen möchte ist hier genau richtig. Mir selbst hat es etwas an Spannung gefehlt.

Bewertung vom 07.10.2025
Wood, Bill

Let's Split Up - Ein verfluchtes Haus. Vier Freunde. Eine verhängnisvolle Entscheidung.


ausgezeichnet

„LET’S SPLIT UP“ von Bill Wood aus dem ONE Verlag
Scream meets Ghul
Bill Wood führt in seinem, ich glaube ersten, Roman seine jüngere und ältere Leserschaft in gruselige Gefilde. Wie ich finde, ist ihm da ein wirklich guter Jugendroman gelungen, und zwar keiner für schwache Nerven. Bill Wood führt uns Leser: innen zu einem Lost Place der besonderen Art. Ein altes Herrenhaus mit Spukcharakter lehrt uns das Fürchten. Gleich im Prolog erleben wir Leserschaft, wie ein Schülerpaar auf grausamer Weise ums Leben kommt. Sofort wird klar, womit wir es in diesem Buch zu tun bekommen. Dennoch stellt sich die Frage, handelt es sich hier um eine paranormale Erscheinung oder haben wir es doch eher mit einem perfiden Mörder zu tun. Wer oder was steckt hinter dem Sagen umworbenen Ghul?
Dann schwenkt der Autor zu einem gänzlich normalen Schultag über und wir lernen die Schüler Cam und Jonesy sowie Amber kennen. Die Geschichte beginnt jedoch mit dem ersten Schultag von Buffy, die sofort und völlig unkompliziert, von den drei Freunden aufgenommen wird. Dennoch wird genau an diesem Tag der Tod der beiden Mitschüler aus dem Prolog bekannt gegeben. Das neue Quartett entschließt sich spontan der Sache auf die Spur zu kommen und die gruselige Geschichte nimmt richtig an Fahrt auf.
Der Autor versteht es von der ersten Seite an eine dunkle und knisternde Atmosphäre zu erzeugen. Immer wieder werden wir Leser: innen mit dem Spuk des alten Herrenhauses konfrontiert. Aus verschiedenen Perspektiven lässt der Autor seine vier Protagonisten ihre gruseligen Erlebnisse erzählen, aber auch eine zaghafte erste Liebe erhält hier seinen Platz. Dabei zieht Bill Wood uns immer tiefer in die Geschehnisse einer alten Geschichte und Saga hinein. Spannend und aufregend zugleich nimmt der Autor, in Form der vier Schüler, eine gnadenlose Ermittlung auf. Einmal zu lesen begonnen legt sich dieses Buch nicht mehr aus der Hand. Ich zumindest habe es in kürzester Zeit verschlungen und hoffe sehr, dass eine baldige Fortsetzung des Autors erfolgt. Ich war echt begeistert von diesem Buch.