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Benutzername: 
thefemalebooklover
Wohnort: 
Jena

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2020
Forever Free / San Teresa University Bd.1
Atkin, Kara

Forever Free / San Teresa University Bd.1


sehr gut

Forever Free erzählt von Selbstfindung und einer sich langsam entwickelnde Liebesbeziehung, die im Laufe der Handlung getestet wird. Generell passiert fast alles an diesem Buch in einem gemütlichen Tempo. Diese Schritt-für-Schritt-, manchmal sogar „Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück“- Entwicklung spiegelt sich in jedem Aspekt der Handlung und Charaktere wider. Das hat es manchmal schwer gemacht überrascht zu werden, weil man die meisten Dinge einfach erwartet hat. Langweilig war es deswegen aber auf keinen Fall, denn es gab immer wieder Szenen bei denen ich herzlich gelacht, vor Aufregung gebibbert und wegen heißen Wangen kurz unterbrechen musste. Das zeugt auch von dem wirklich guten Schreibstil. Es fiel schwer, das Buch aus der Hand zu legen, einmal weil es sich so schön und flüßig lesen lassen hat, aber auch weil sich mit den ersten Seiten eine Wohlfühlatmosphäre verbreitet hat. Nicht nur wegen dem traumhaften Handlungsort, sondern vor allem wegen weiteren Charakteren wie Kate , April und Tyler. Besonders Kate ist mir mit ihrer gut gelaunten Art und positiven Einstellung im Laufe des Buches ans Herz gewachsen. Definitiv werde ich deswegen Forever Mine, den zweiten Band der Reihe, der sich um Kate dreht, lesen.
Meine Begeisterung für das Buch hat mit dem Ende leider einen kleinen Dämpfer bekommen. Gerade weil alles in diesem Buch so Schritt-für-Schritt ist, bin ich davon ausgegangen, dass die letzen 20 % der Handlung genauso werden. Man hat vorher schon gemerkt, dass immer mal wieder so kleine aber für mich als Leser wichtige Ereignisse etwas übergangen wurden und deshalb spätere Entwicklungen als teilweise fragwürdig, nicht wirklich passend und schwer nachvollziehbar erschienen.
Auch geht in den letzten 30-50 Seiten noch eine Riesenbombe hoch. Dieser Plottwist hat mir ganz schöne Bauchschmerzen bereitet. Einerseits weil ein Happy-End doch nicht mehr die einzige Ausgangsmöglichkeit zu sein scheint und nochmal richtig Spannung aufkam. Andererseits weil wegen den wenigen verbleibenden Seiten Zweifel aufkamen, ob die Handlung überhaupt gekonnt fertig geführt werden kann. Diese Zweifel haben sich auch leider bewahrheitet, denn plötzlich war nichts mehr Schritt-für-Schritt. Das Ende, was für mich normalerweise bedeutet, dass meine offenen Fragen Antworten finden und ich mit einem Lächeln das Buch schließe, gab es hier in dieser Form nicht. Der Plottwist, der es eigentlich zwingend gemacht hat, dass das Klärungsgespräch/Ende viel detaillierter ausfällt, wurde nicht bedient und wirklich fertiggeführt.
Sehr schade, weil das Buch echt Potenzial zum Jahres- oder zumindest Monatshighlight hatte.

Bewertung vom 15.03.2020
Mein Herz in deinen Händen / Return to me Bd.1
Michaels, Corinne

Mein Herz in deinen Händen / Return to me Bd.1


weniger gut

Ich habe lange gebraucht, um mich festzulegen, was die endgültige Bewertung angeht. Das ist doch sehr ungewöhnlich für mich. Mal eine Uneinigkeit zwischen 3 oder 4 Sternen kommt öfter vor, aber hier musste ich mich tatsächlich zwischen guter und schlechter Bewertung entscheiden. Um das zu erklären, muss ich ein wenig spoilern :/
Grund dafür war der Umgang mit dem Tod ihres Ehemannes... Wenn man in das Buch einsteigt, wird man gleich mit einer höchstemotionalen Situation konfrontiert, die vielleicht nicht für jeden etwas ist - gerade dann, wenn man persönliche Erfahrung mit dem Thema Suizid gemacht hat. Wenn die Szene aber einen nicht zu sehr persönlich berührt, kann man so gut in das Buch einsteigen. Mir sind in den ersten Seiten wirklich die Tränen gekommen, weil die Szene an sich so herzzerreißend war und der Schreibstil das wirklich transportiert hat.
Leider ist diese Verbundenheit mit der weiblichen Protagonistin langsam verloren gegangen. Sie als Person mit ihrer charismatischen Art und der Hingabe ihren Söhnen gegenüber empfand ich bis zur letzten Seite als sehr symphatisch. Wirklich gestört hat mich hier nur die fehlende Verarbeitung des Todes.
Es kommt einem als Leser so vor, als wäre ihr Ehemann mit den ersten Kapiteln abgehakt. Denn in dem Moment als sie ihre Jugendliebe wieder trifft, wird ihr Ehemann irgendwie total übergangen. Es heißt ja dann auch irgendwie ständig, dass sie ihn zwar geliebt hat, aber nie aufgehört hat ihre Jugendliebe zu lieben.
Ich will nicht zu viel verraten, aber es war für mich ein moralisch schwieriges Thema, was bei mir viel Nachdenken, aber auch Kritik hervorgerufen hat.
Hinzukommt, dass der männliche Protagonist mir nicht hundert Prozent zugesagt hat. Einerseits war er herzerwärmend, wenn es um den Umgang mit den zwei Jungs geht, andererseits war er mir zu weich, zu nachsichtig und irgendwie etwas zu umsichtig. Das hat ihm irgendwie etwas die Männlichkeit genommen, auf die ich bei ihm gehofft habe. Das hat es mir auch etwas schwer gemacht, die intimen Szenen zwischen den Protagonisten zu genießen.
Abgesehen von diesen zwei Mankos, die mich zu einer schlechteren Gesamtbewertung bewegen, spielt die Handlung in einer sehr angenehmen Umgebung und umfasst charismatische herzliche Charaktere, die in den Folgebänden auftauchen. Definitiv werde ich die Folgebände im Hinterkopf behalten. Der Schreibstil war ja wirklich gut und überzeugend, zumal dieser Teil auf die Folgebände wirklich aufmerksam macht. Schon allein die Cover sind wie bei diesem Teil ein absolutes Kaufargument.

Bewertung vom 01.02.2020
Das Glück ist zum Greifen da
Deloy, Sylvia

Das Glück ist zum Greifen da


sehr gut

Ana, eine junge Mutter, steht nach ihrem erfolgreichem Studium plötzlich vor einem Riesenproblem: Weil es mit einem Jobangebot kurzfristig doch nicht geklappt hat, droht ihr die Abschiebung in ihr Heimatland. Aber wie soll das funktionieren? Ihre zwei musikalisch talentierten Söhne können sich dort noch nicht einmal verständigen… Abhelfen könnte der Vater der Zwillinge, aber er tourt als Hornist durch die Weltgeschichte und ist nicht erreichbar. Unterstützung erhält sie von ihren Freunden, ihren liebevollen Nachbarn im Haus und dem Klavierlehrer ihrer Kinder.

Ich bin super in das Buch eingestiegen! Ana, die Hauptfigur, ist mir vom ersten Kapitel an sehr sympathisch. sie ist eine äußerst liebenswerte Person, ein helles Köpfchen und ein tolle Mutter für ihre beiden Söhne.
Obwohl sie auch ein lustiger Charakter ist, haben mich die Zwillinge am meisten zum Lachen gebracht. Sei es durch die dahin geplauderten Schlaubergersprüche des einen oder die Kommentare des anderen, die einfach immer wie „Arsch auf Eimer“ gepasst haben.
Generell ist dieses Buch von liebenswürdigen und knuffigen Charakteren voll gepackt. Sie machen es einem unheimlich einfach, sich in die Situationen hineinzuversetzen und gleichzeitig unheimlich schwer, das Buch zur Seite zu legen. Es ist sehr schön, wie jeder von Anas Lebensbereichen eine Rolle gespielt hat: ihre Kinder, ihr Job, ihre Freunde, ihre Freizeit und ihr Gefühls- und Liebesleben.
Dieses Buch hat keine Klischees: kein Geheimnis, was gelüftet wird, kein Mann, der seine Gefühle nicht zeigen kann und keine Menschen, die sich hinterher als „falsch“ entpuppen. Es ist einfach nur ehrlich. Die Emotionen die Ana aus Schock, Verzweiflung oder Freude fühlt, sind ehrlich. Die Charaktere sind so, wie man sie tatsächlich in der Nachbarschaft zu Gesicht bekommt. Es ist einfach ein Buch, bei dem ich mich nicht aufregen, über Charaktere beschweren und über Situationen die Augen verdrehen muss.
Ich kann dieses Buch allen Altersklassen empfehlen und werde es wahrscheinlich auch meiner Mama weitergeben, damit sie auch mal reinschauen kann. Es hat vielleicht nicht super viel Leidenschaft, super viel Drama etc., aber es ist ohne Frage leichte Lektüre, die das Herz nicht unnötig beschwert, sondern aus Empathie und Freude hüpfen lässt. Selbst das Cover strömt unbekümmerte Leichtherzigkeit aus und passt mit seinen Bildelementen (Ana auf dem Fahrrad) zur Handlung.
Für mich war das Buch auch sehr lesenswert, weil es in Köln spielt. Ich selbst bin in einem Dorf aufgewachsen und bin, außer im Urlaub, über die ländliche Gegend nicht hinweggekommen. Die Autorin hat mir mit diesem Buch auch Köln als Stadt und die Kölner Art schmackhaft gemacht. Immer wieder sind Kölner Sprüche und „Weisheiten“ eingebaut worden, die das Buch an mancher Stelle aufgelockert (nicht dass es an entspannter Stimmung gefehlt hat) und einzigartig gemacht haben.
Die Autorin hat es geschafft, das Thema der Abschiebung so zu verpacken, dass die Lektüre mich (sehr, sehr oft) zum Schmunzeln, zum Lachen und zum Nachdenken gebracht hat.