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koenigstiger

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2023
Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2
Maly, Beate

Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Dieser historische Roman führt die Leserinnen und Leser in das Wien der 20er Jahre. Der erste Weltkrieg ist vorbei und die Protagonistin Greta beginnt ihre Ausbildung in einer Erziehungsschule im Schloss Schönbrunn. Dort beschäftigt sie sich mit einem neuen, liberalen Erziehungsstil, der jedoch nicht allerseits auf Wohlwollen trifft. Erziehungsmethoden sind in diesem Buch dementsprechend ebenso Thema wie eine neue Liebesbeziehung, nachdem Greta ihren Mann im Krieg verloren hat. Die Charaktere sind authentisch, die Geschichte wirkt rund und lädt dazu ein, auch nach dem Leseerlebnis etwa über die Bedürfnisse von Kindern und deren Erziehung nachzudenken und zu diskutieren.

Für all diejenigen, die gerne historische Romane mit einer ordentlichen Portion mutiger Frauen und Liebe lesen mögen, spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 06.02.2023
Ginsterhöhe
Caspari, Anna-Maria

Ginsterhöhe


sehr gut

Das Dorf Wollseifen in der Eifel: Vielen vermutlich nicht bekannt und doch Zeuge bedeutender Zeitgeschichte, die durch diesen Roman von Anna-Maria Caspari zum Leben erwacht. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges kehrt der junge Bauer Albert Lintermann in sein Heimatdorf zurück. Der Krieg hat Spuren hinterlassen, die ein unbeschwertes Leben für ihn stark erschweren. Seine Frau hegt Abscheu gegen ihn und sein entstelltes Gesicht, er hat seinen besten Freund verloren und mit weiteren psychischen und physischen Folgen zu kämpfen. Doch trotz aller Schwierigkeiten nimmt der Bauer sein Leben in die Hand und auch dank des Zusammenhaltes des Dorfes könnte es wieder bergauf gehen. Leider wird das Dorf jedoch zunehmend mit dem Nationalsozialismus konfrontiert und was sich vorher noch ganz gut entwickelte, steht wieder auf wackligen Beinen.

Mir hat an diesem Buch gut gefallen, wie gelungen tatsächliche Begebenheiten mit Fiktion verwoben wurden. Die Geschichte wirkt authentisch und es fällt leicht, sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Dies liegt nicht zuletzt auch an dem Schreibstil der Autorin. Kurzum: Dieser Roman bietet ein Stück bewegende Zeitgeschichte.

Bewertung vom 18.10.2022
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

Der Roman "Als die Welt zerbrach", geschrieben von John Boyne - dem Bestseller-Autor von "Der Junge im gestreiften Pyjama" - und erschienen 2022 im Piper-Verlag, handelt von der komplexen Frage der generationsübergreifenden Frage der Schuld. Der Vater von Gretel war ein berüchtigter Kommandant eines Konzentrationslagers in Polen und Gretel schleppt schon während der Flucht der Familie über den Lauf der Zeit hinweg die Frage der Mitverantwortung mit sich herum. Kann sie sich von der Schuld ihres Vaters befreien? Kann ihr Wiedergutmachung gelingen?
All dies sind Fragen, die sicherlich viele Nachfahren von Kriegsverbrechern noch lange Zeit beschäftigen. Umso wertvoller ist es daher für den Leser oder die Leserin, die Perspektive von Gretel zu erfahren und ins eigene Grübeln zu geraten. Von mir gibt es daher für dieses Buch eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.10.2022
Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


ausgezeichnet

Endlich ist er erschienen, der dritte Band der historischen Romanreihe "Kinderklinik Weißensee", geschrieben von Antonia Blum. Ich hatte Teil 1 und 2 bereits gelesen, war damals schon begeistert und wurde von der Fortsetzung "Tage des Lichts" nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Auch der dritte Band rund um die beiden Schwestern Marlene und Emma, die beide im Jahre 1929 im Klinikalltag sowie privat ihren eigenen Weg finden müssen, ist wie gewohnt angenehm und sehr bildhaft geschrieben. Dies ermöglicht der Leserin oder dem Leser, sich schnell in die Welt der beiden - im Kontext der Inflation, des erstarkenden Nationalsozialismus, aber auch des Radios und des Penicillin - hinein zu begeben und führt dazu, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen.
Von mir gibt es somit auch für diesen dritten Band eine ganz eindeutige Leseempfehlung, wobei ich allen nahelegen würde, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Bewertung vom 19.09.2022
Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles


ausgezeichnet

Ich war ganz begeistert, als ich sah: Es gibt ein neues Kinderbuch rund um den beliebten Regenbogenfisch, der zunächst seine Glitzerschuppen und dadurch große Freude mit seinen Freunden teilte.
In dem neuen Band "Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles" erzählt Umbrecht Lügengeschichten, die dem Regenbogenfisch und seinen Freunden Angst machen. Doch natürlich gelingt es dem Regenbogenfisch, die Geschichte zu einem Happy End zu umzukehren.

Die Geschichte ist kindgerecht erzählt, wunderschön und wie aus dem ersten Regenbogenfisch-Band gewohnt illustriert und regt zu Gesprächen mit den Kindern über das Thema Lügen und den Umgang mit Desinformationen an. Die Kinder können lernen, dass Lügen erzählen einsam machen kann und dass es wichtig ist, nicht alles zu glauben.

Insgesamt also ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch, das sich wunderbar vorlesen lässt und eine "Moral von der Geschicht'" hat!

Bewertung vom 19.09.2022
Omi, ich bin jetzt vegan!
Vochezer, Angelique

Omi, ich bin jetzt vegan!


ausgezeichnet

"Omi, ich bin jetzt vegan" ist ein Kochbuch, das eine Enkelin und ihre Großmutter auf der Basis veganer Rezeptideen geschrieben haben. Wie kann deutsche, klassische Hausmannskost ohne tierische Produkte zubereitet werden? Die beiden Autorinnen geben mit ihrem Buch eine gelungene Antwort!

Gründe für den Veganismus werden begleitet von einer Übersicht mit saisonalem Obst und Gemüse sowie Angaben dazu, wie bestimmte Nährstoffe ausgeglichen werden können. Das ist natürlich wichtig insbesondere für diejenigen, die komplett vegan leben oder leben wollen.

Das Highlight sind aber natürlich die über 70 Rezepte selbst! Von herzhaft bis süß ist für jedes Schleckermäulchen etwas dabei! Die meisten Rezepte lassen sich ohne großen Extraaufwand umsetzen - das ist ideal für all jene, die keine geborenen Michelin-Stern-Köche sind bzw. nicht überdurchschnittlich viel Zeit, dafür aber Lust haben, etwas Neues auszuprobieren und sich gesund zu ernähren. Fotos machen zusätzliche Lust auf das Essen.

Alles in allem habe ich durch dieses Buch Lust auf noch mehr Veganer Essen bekommen und kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch nicht nur ein tolles Geschenk von veganen Enkeln für ihre Großeltern ist.

Bewertung vom 31.07.2022
Dein Schweigen, Vater
Benda, Susanne

Dein Schweigen, Vater


sehr gut

Aufrüttelnder, emotionaler, erschütternder Denkanstoß über Vertreibung:

Der Roman "Dein Schweigen, Vater", geschrieben von Susanne Benda, beschäftigt sich mit ihrer ganz persönlichen Familiengeschichte. Emotional berichtet sie zum einen von den Vertreibungserfahrungen ihres Vaters, im Roman verkörpert durch den zwölfjährigen Paul, der mit 27.000 weiteren Menschen 1945 aus Brünn vertrieben wurde. Zum anderen geht es um sein späteres Familienleben und wie seine Erfahrungen im Krieg gekoppelt mit seinem Schweigen darüber auch seine Kinder, im Roman Uli und Marie, beeinflusst haben.

Eins sollte dem Leser oder der Leserin vorab klar sein: Dies ist ein Roman, kein Sachbuch. So finde ich die emotionale Sprache, durch die Emotionen der Charaktere sehr deutlich transferiert werden, auch passend. Diese ganz persönliche Familiengeschichte, die in ähnlicher Form aber vermutlich viele weitere Vertriebene und deren Familienmitglieder erlebt haben, hat auf mich eine intensive Wirkung erzielt. Ich habe mich noch lange mit der Thematik beschäftigt und fände es schön, wenn dieses Buch auch für andere ein Denkanstoß sein kann.

Bewertung vom 28.06.2022
Violeta
Allende, Isabel

Violeta


ausgezeichnet

Kurz überlegte ich, meiner Rezension den Titel "ein Lebenswerk" zu geben, doch Isabel Allende hat schon so viele "Lebenswerke" geschrieben, dass ich mich für "Ein Werk über das Leben" entschied. In ihrem neuen Roman geht es um das Leben der Protagonistin Violeta del Valle. Ihre Geburt übersteht sie mit einer Beule und auch die weiteren Phasen, von der Spanischen Grippe über die Weltwirtschaftskrise, den zweiten Weltkrieg, die Militärdiktatur, aber auch Demokratie und soziale Reformen hin zur Covid-19-Pandemie übersteht sie - wenn auch manchmsl mit Rückschlägen. Sehr gut gefallen hat mir (wie immer) der Schreibstil von Isabel Allende. Er ist gut zu lesen, detailliert (aber in einem angenehmen Maße) und lässt das Geschriebene lebendig wirken. Die Charaktere sind vielschichtig dargestellt. 
Kurzum: Ein weiteres tolles Werk der Autorin, ein Werk über das Leben als eines ihrer vielen Lebenswerke!

Bewertung vom 25.06.2022
Sonne, Mond und Sterne / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.72
Mennen, Patricia

Sonne, Mond und Sterne / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.72


ausgezeichnet

Wie viele Planeten gibt es und leuchten sie von sich aus? Wie kommt der Mensch auf den Mond, wie lebt er auf der ISS und was ist eigentlich ein Satellit? 
Diese und weitere Fragrn werden in dem Buch "Sonne, Mond und Sterne" aus der Reihe "Wieso, weshalb, warum" für Kinder zwischen zwei und vier Jahren beantwortet. 

Die Texte eignen sich gut zum Vorlesen, die Bilder mit ein paar Klappen regen die Entdeckerfreude der Kleinen an. Für die Erwachsenen bieten die Texte keine wesentlichen neuen Informationen - sie sind ja auch nicht die Zielgruppe und können dennoch Wissen auffrischen. 

Das Cover und die Seiten machen einen robusten und somit ebenfalls für Kinderhände geeigneten Eindruck. Mit etwas Sorgfalt könnte dieses Buch lanhe halten - nur die Infos aus den Texten könnte vielleicht in einigen Jahren oder Jahrzehnten teilweise veraltet sein. 

Insgesamt bin ich mit diesem Kinderbuch sehr zufrieden.

Bewertung vom 17.06.2022
Virginia und die neue Zeit / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.1
Martin, Stefanie H.

Virginia und die neue Zeit / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.1


ausgezeichnet

Diese historische Romanreihe befasst sich in drei Bänden mit dem Leben der international bekannten Autorin Virginia Woolf. Der Leser oder die Leserin erfährt viel über den politischen und gesellschaftlichen Kontext Anfang des 20. Jahrhunderts in England. So werden die Frauenbewegung (und Restriktionen für Frauen), ebenso wie die Liebe und Homosexualität thematisiert. Auch geht es um den privaten Lebensweg der Autorin: die Verbundenheit zu ihrer Schwester, die ihr so nah und gleichzeitig ganz anders ist. Kunst, Philosophie, Moral und Wertevorstellungen - all diese Aspekte spielen in dem Romsn eine Rolle, verleihen ihm Authenzität und machen ihn und das Leben der Protagonistin interessant. 
Der Schreibstil ist gehoben und dennoch findet man schnell in die Lektüre. 

Kurzum: Ich würde sie weiter empfehlen und bin gespannt auf den 2. Band!