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Jana
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Göttingen

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Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


gut

Ein gutes Buch - aber ist der Hype tatsächlich gerechtfertigt?

Dieser Roman ist mein zweites Buch der Autorin Emily Henry. Emily Henry ist mit jedem ihrer Bücher immer ganz oben auf den Bestsellerlisten und in aller Munde, daher waren meine Erwartungen und Hoffnungen sehr hoch. Aber leider muss ich gestehen, wie bereits nach dem ersten Roman, verstehe ich diesen riesigen Hype um ihre Romane auch noch dieser Lektüre noch immer nicht..

Der erste Pluspunkt: Es ist ein Buch, in dem es um Bücher geht. Damit ist mein Interesse eigentlich immer schonmal geweckt. Die Hauptprotagonistin Alice ist voller Aufregung und Vorfreude, hat sie doch die riesige abgetauchte Ikone Margaret Ives aufgespürt und wurde tatsächlich von ihr eingeladen um zu besprechen gemeinsam eine Biografie zu verfassen. Eine riesige Chance um endlich den Durchbruch als Schriftstellerin zu machen. Die Freude wird jedoch schnell gedämpft, als sie nach dem ersten Treffen vor der Haustür prompt auf einen weiteren, den bereits bekannteren Schriftsteller Hayden trifft... Margaret fordert einen Probemonat und möchte dann erst entscheiden, wer von den Beiden die Biografie verfassen darf - und damit beginnt der Konkurrenzkampf. Aber knistert da wirklich nur der Konkurrenzgedanke zwischen Alice und Hayden jedes Mal wenn sie sich begegnen?

Ich finde man erwartet hier hauptsächlich eine Lovestory um Alice und Hayden, liegt damit aber nur bedingt richtig. Tatsächlich spielt auch Margaret Ives eine viel größere Rolle als gedacht. Immer wieder geht es um die Interview-Treffen zwischen Alice und Margaret und letztendlich gibt es sogar immer wieder Extra-Kapitel für Margarets Geschichte - quasi Abschnitte aus dem Buch, welches Alice über sie schreibt.

Damit ist hier noch eine Geschichte in der Geschichte versteckt - 2 in 1. Das kann richtig gut sein, kann aber auch nerven, wenn einen nur eine dieser beiden Geschichten wirklich catcht. Und mich hat tatsächlich irgendwann eher genervt. Zunächst fand ich Margarets Geschichte super spannend und war immer gespannt aufs nächste Kapitel, dann waren mir da irgendwann viel zu viele (unnötige) Informationen/Personen/Nebenstories mit bei und ich fing an mich zu langweilen. Ab dem Zeitpunkt nahm dann aber für mich die Geschichte rund um Alice und Hayden an Fahrt auf und ich habe da mitgefiebert - war dann aber jeden Mal etwas genervt, wenn ein Margaret-Kapitel mich rausgebracht hat..

Am Ende fällt es mir super schwer das Buch zu bewerten. Ich habe nicht wirklich Kritikpunkte, aber hatte zu kaum einem Zeitpunkt richtig Lust weiterzulesen. Das Buch ist gut geschrieben: flüssiger Schreibstil, gute Kapitellängen, emotionale & humorvolle Passagen, einzigartige und nahbare Charakter. Ich glaube mir persönlich ist hier einfach zu viel los gewesen und damit konnte mich keiner dieser vielen Aspekte so richtig abholen und zum weiterlesen bringen.

Letztendlich hat es wohl einfach nicht meinen Geschmack getroffen. Daher würde ich jetzt niemandem von der Lektüre dieses Buches abraten, aber auf meiner Empfehlungsliste steht es auch nicht. Ich bin gespannt, ob mich der Hype um Emily Henrys Bücher irgendwann doch noch abholen kann...

Bewertung vom 17.06.2025
Jimenez, Abby

Just for the Summer


sehr gut

Humorvoller Sommerroman
Wer auf der Suche nach einer niedlichen Sommerromanze inklusive Green-Flag-Book-Boyfriend und einer ordentlichen (!!) Prise Humor ist, der hat sich mit "Just for the Summer" auf jeden Fall ein gutes Buch ausgesucht!
Grundsätzlich habe ich das Buch gerne gelesen und würde es auch weiterempfehlen, habe aber auch ein par Kleinigkeiten zu beanstanden, die aber sicher einfach Geschmacksache sind.

Auf Emma und Justin liegt ein Fluch - sie finden einfach nicht ihre zweite Hälfte und nach jeder Trennung von wieder-mal-dem/der-Falschen, findet genau diese/r Ex dann den/die Partner/in fürs Leben - und lädt sie dann manchmal sogar als Gast auf die Hochzeit ein..
Aber vielleicht ist der Fluch doch ein Segen? - Denn genau dieser Fluch sorgt dafür dass Emma und Justin sich überhaupt erst kennenlernen.. aus ein wenig Online-Geflirte entsteht dann ein Plan: wenn die beiden sich Daten und dann wieder trennen, müssten sie danach doch eigentlich jeweils den/die Partner/in fürs Leben finden, oder? Aber können sie sich tatsächlich den Sommer über daten ohne Gefühle zu entwickeln?

Die Originalität dieser Story rund um das Kennenlernen von Emma und Justin finde ich genial! Mal was ganz anderes und trotzdem total realistisch verpackt. Generell finde ich nichts an der gesamten Story irgendwie gestellt, unrealistisch oder zu kitschig um wahr zu sein. Die Geschichte und viele kleine Aspekte gehen mit dem Geist der Zeit - z.B. lernen sich Emma und Justin online kennen. Beide sind tolle, realistische und nahbare Charaktere. In Ihre Probleme und Launen kann man sich gut hineinfühlen. Und das ist selbst bei den Nebencharakteren auch so. Schnell wachsen einem (fast!) alle Charaktere sehr ans Herz. Ein zwei Dinge haben mich an Emmas Charakter bzw. ihrer Probleme aufgrund einer problematischen Kindheit irgendwann ein wenig genervt bzw. mir zu großen Raum eingenommen, wodurch für mich im Laufe der Geschichte auch ein par Längen aufgekommen sind. Das ist aber sicher Geschmacksache. Der großartige Humor, der sich durch das gesamte Buch zieht, hat meine Genervtheit aber immer wieder sehr schnell abgelöst und ist für mich das absolute Highlight des Buches. Selten habe ich SO VIEL geschmunzelt ohne jemals auch peinlich berührt zu sein. Aber es gibt auch sehr gefühlvolle Stellen und ich hab sogar die ein oder andere Träne vergießen müssen..

Ein sehr sehr gutes Buches - ich hatte viel Spaß beim Lesen & ihr dann hoffentlich auch! :-)

Bewertung vom 05.01.2025
Walsh, Tríona

Nachtwald


sehr gut

Düstere Familienurlaub-Atmosphäre

Wie gut Du Deine Familie kennst und wem Du vertrauen kannst, findest Du spätestens an einem Wochenende ohne Handyempfang in einer abgelegenen Unterkunft heraus...
Lizzies Familie trifft sich zur Feier der Hochzeit ihrer Mutter für einen Wochenend-Urlaub im abgelegenen Herrenhaus ihres neuen Gatten. Mitten im Wald gelegen, kein direkter Zugang, kein Handyempfang - Nur Natur und ganz viel Zeit für die Familie. Einige der Familienmitglieder treffen sich hier sogar zum ersten Mal und es stolpert auch noch ein überraschender Gast herein, der schnell für Unruhen sorgt... bis sich irgendwann jeder fragt, wem er eigentlich trauen kann..

Erzählperspektive ist ein personaler Erzähler - es wird in der dritten Person über Lizzie und ihre Erfahrungen geschrieben. Es gibt also, entgegen vieler anderer Thriller, keine Perspektiv-/Erzählerwechsel. Auch wenn ich eigentlich Fan von letzterem (wechselnden) Stil bin, fand ich hier den Fokus auf Lizzie erfrischend. Das hat dafür gesorgt, dass ich mich total darauf fokussiert habe mich in Lizzie und ihre Gedanken und Verdächtigungen einzulassen und aus ihrer Perspektive heraus zu rätseln. Bei dieser kleinen Anzahl an Protagonisten fand ich das gut gelöst, um den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Grundsätzlich sind aber alle Charaktere sehr gut ausgefeilt: realistisch, auf jeweils andere Art eigenartig und trotzdem nahbar. Spannung wird vor allem durch die düstere Atmosphäre des abgelegenen Waldhauses ohne jeden möglichen Kontakt zur Außenwelt hergestellt. Die Umgebung wird sehr gut und detailliert beschrieben, ich konnte mir sofort alles bildlich vorstellen. Bei dem Gedanken dort mit mir unbekannten Personen (auch wenns Familie ist) festzusitzen, wurde mir auch schnell mulmig.

Die Geschichte kommt mit einigen Wendungen, die man zwar teils, aber doch nicht in Gänze, vorhersehen kann. Die meisten einzelnen Kapitel enden mit kleinen Aufhängern, sodass man immer weiter lesen möchte. Zack hatte ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, fand aber "Schneesturm" von der Autorin noch einen Ticken besser ;-)

Bewertung vom 15.09.2024
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


gut

Eine Hommage an das Uni-Leben

In der Uni, spezieller: in einer Mathe-Vorlesung, begegnen sich die zwei Hauptpersonen dieses Romans, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zum ersten Mal. Oscar ist grade mal 16, hat einen Adelstitel, ist grade frisch von zuhause ausgezogen und sehr von seiner mathematischen Begabung überzeugt. Schockiert fragt er sich, was eine wie Moni im Mathe-Studium verloren hat. Denn Moni ist keineswegs in seinem Alter, nein sie hat sogar schon Enkel! Trotz ihres Alters, mehreren Nebenjobs und den Kindern und Enkeln ist sie jedoch hochentschlossen sich endlich den Traum von einem Abschluss in Mathematik zu erfüllen. Trotz aller Unterschiede entwickelt sich im Laufe des Studiums eine Freundschaft zwischen den Beiden.

Die Entwicklung dieser Freundschaft stellt auch die zentrale Story dieses Romans dar. Wir gehen mit den Beiden durch Höhen und Tiefen in jeweils ihren eigenen Leben wie auch in ihrem Miteinander. Für mich persönlich ist das etwas zu wenig "Story" gewesen, mir fehlte ein bisschen Spannung oder große Emotionen. Ich war nie so richtig versunken in der Geschichte, konnte problemlos immer wieder Pausen machen ohne ständig ans Weiterlesen zu denken. Für mich eher ein Buch für Zwischendurch. Aus diesen Gründen "nur" 3 Sterne.


Überzeugt haben mich jedoch die Charaktere: Zwei total unterschiedliche, sehr starke Persönlichkeiten! Es wurde viel mit typischen Klischees gespielt, diese aber wirklich super sympathisch eingesetzt. Sowohl Oscar als auch Moni konnte ich mir schon nach wenigen Seiten bildlich vorstellen und auch ihr Innenleben, ihre Gefühle und Handlungen schnell und gut nachvollziehen. Auch wenn die Beiden sehr speziell sind, fiel es überhaupt nicht schwer sich in sie hineinzuversetzen.

Auch habe ich das Setting geliebt, welches die Autorin uns für diese Geschichte aufgebaut hat. Ich habe mich die ganze Zeit in meine Uni-Zeit zurückversetzt gefühlt. Die Bibliotheken, das Mensa-Essen, die Vorlesungssäle. Alles war so bildlich und realistisch, da kamen wirklich Erinnerungen und eine große Uni-Vermissung bei mir auf!

Das Buch lässt sich locker und schnell lesen und ist sehr sehr humorvoll - ich musste an einigen Stellen laut auflachen.


Auch wenn mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte, hatte ich eine schöne Zeit damit und es gibt sicher die ein oder andere Person, der ich es dennoch empfehlen würde! Wer Lust hat sich in Uni-Zeiten zurückversetzen zu lassen, vielleicht sogar Ähnlichkeiten mit Moni oder Oscar aufweisen kann, der hat sicher seinen Spaß mit diesem Buch!

Bewertung vom 23.06.2024
Mochizuki, Mai

Das Mondscheincafé Bd.1


gut

Überrascht aber nicht vollends überzeugt

Das Mondscheincafé hat mich tatsächlich total überrascht, da es ganz ganz anders war, als ich erwartet hatte..

Vermutlich hat mittlerweile jede*r mal von dem Buch Das Café am Rande der Welt gehört. Daran musste ich SOFORT denken, als ich das Cover gesehen und Titel und Klappentext gelesen habe. Dass das Café von Katzen geführt wird, das ist neu, aber der Rest wird schon sehr ähnlich, mit Pech zu ähnlich, sein - dachte ich.

Und ja die Idee eines Cafés ohne festen Standort, welches irgendwo erscheint, wenn jemand es wirklich nötig hat etwas über das Leben und sich selbst zu lernen, ist genau gleich. Alles drum herum ist glücklicherweise jedoch ganz anders und neu. Mein größter Zweifel war damit zum Glück schnell beseitigt.

Wirklich gut gefallen hat mir in erster Linie, dass hier mehrere Geschichten über verschiedene Personen erzählt werden, die aber (wie man im Verlauf des Buches merkt) alle irgendwie miteinander verstrickt sind. Vor Allem das Ende hat mir dahingehend richtig gut gefallen.
Da es sich aber generell schon um ein kurzes Buch handelt, fallen die einzelnen Geschichten und Charaktere natürlich ebenfalls sehr kurz aus bzw. bleiben recht oberflächlich. Daher für mich eher ein einfaches Buch für Zwischendurch, vielleicht für eine Bahnreise o.ä.

Nicht so richtig überzeugen konnten mich die "Lehren" des Cafés. Leider war das generell recht wenig und bei allen Geschichten sehr ähnlich und blieb doch sehr oberflächlich. Weiterhin bekommt man hier entgegen meiner Erwartungen weniger Lebensweisheiten präsentiert, die zum Nachdenken anregen, sondern eher eine mini Einführung in die Astrologie.

Trotzdem war das ganze Buch irgendwie niedlich und hat Spaß gemacht zu lesen. Die Idee mit den Katzen ist süß und die Gestaltung des Buches einfach super. Zwischendrin finden sich ein par nette Zeichnungen und das Cover leuchtet sogar im Dunkeln.

Für mich ein überraschendes und ganz nettes Buch, das sich mal eben leicht Weglesen lässt. Der Wow-Faktor und die Anregung zum Nachdenken bleiben leider aus - daher drei Sterne.

Würde ich Personen empfehlen, die auf Wohlfühlromane, Katzen und Astrologie stehen!

Bewertung vom 31.10.2023
Henn, Carsten Sebastian

Die Butterbrotbriefe


sehr gut

Die perfekte Sonntags-Lektüre

Nachdem ich schon von den letzten zwei Büchern von Carsten Henn ("Der Buchspazierer" und "Der Geschichtenbäcker") begeistert wurde, musste ich natürlich auch diesen Roman lesen und -so viel vorweg- ich wurde nicht enttäuscht!

Kati, die Hauptfigur dieser Geschichte, hat nach dem Tod ihrer Mutter das Gefühl die Stadt verlassen, eher sogar sie hinter sich lassen zu müssen. Aber das geht nicht mit all den aufgestauten Emotionen der letzten Jahrzehnte. Also findet sie einen Weg alles auszusprechen - positives wie negatives - und sich zu verabschieden - mit Briefen auf dem Butterbrotpapier, welches ihr Vater jahrelang für sie gesammelt hatte.
Fast ist alles ausgesprochen, da tritt Severin in ihr Leben. Zum undenkbar schlechtesten Zeitpunkt. Doch Severin ist fest davon überzeugt, dass ihre Begegnung Schicksal ist, während Kati nicht ans Schicksal glaubt. Schafft er es vielleicht doch sie zu überzeugen und vielleicht sogar vom Bleiben zu überzeugen?

Genau wie die Vorgänger des Autors ist "Die Butterbrotbriefe" mit seinen ca. 250 Seiten für mich wieder die perfekte Lektüre für einen Lesesonntag gewesen. Auch abgesehen von der Seitenzahl fliegt man nur so durch die Geschichte, ohne dass diese zu oberflächlich bleibt. Dennoch muss ich sagen, dass mich diese Geschichte emotional nicht ganz so sehr abholen konnte wie die Vorgänger. Trotzdem hat es mich an einigen Stellen zum Nachdenken angeregt, mir viele schöne Momente beschert und mich verschiedene Emotionen durchlaufen lassen. Die Geschichte ist realistisch, die Charaktere nahbar und die Orte gut vorstellbar.
Den Schreibstil kann ich nur positiv bewerten: Das Buch hat einige literarisch bemerkenswerte Stellen und lässt sich super leicht und flüssig lesen. Die Beschreibungen der Charaktere, Situationen, Orte haben das perfekte Maß an Details, genau so viel wie nötig und ohne zu überlesenden Schnick-Schnack.

Wer also eine schöne Geschichte für einen Lesenachmittag sucht, der macht mit den Büchern von Carsten Henn alles richtig ("Der Geschichtenbäcker" bleibt jedoch mein Favorit)!

Bewertung vom 15.10.2023
Pfister, Kristina

Tage im warmen Licht


sehr gut

Frauen-Power und Herbst-Atmosphäre!

Bei Maria läufts grad irgendwie so gar nicht und auch ihre Tochter Linnea ist aufgrund von Problemen in der Schule grade nicht sehr glücklich. Und wer kennt in solchen Phasen nicht den Gedanken einfach mal abzuhauen? Vor allem, wenn einem die Mietwohnung gekündigt wird und man aber zufällig vor nicht allzu langer Zeit ein Haus geerbt hat.. Na dann auf ins neue Leben. Blöd nur, dass das Haus sich in einem Ort befindet, der mit schlechten Erinnerungen behaftet ist. Naja, vorübergehend wird der Ortswechsel sicher dennoch eine gute Sache. Oder nicht?

Maria muss sich - zurück in ihrer Heimat - vielen alten Erinnerungen und Personen stellen, Guten und Schlechten. Ein pures Gefühlschaos. Ihre Tochter Linnea jedoch fühlt sich schnell pudelwohl und möchte gar nicht mehr weg. Schafft Maria über die vergangenen Ereignisse und Erinnerungen, die sie immer noch plagen, hinwegzukommen und ihrer alten Heimat vielleicht doch noch eine Chance zu geben und sie zu einer neuen Heimat für ihre Tochter werden zu lassen?

Durch die gesamte Geschichte zieht sich eine wunderschöne herbstliche Kleinstadt-Atmosphäre. Die Beschreibungen der Orte und Atmosphäre sind so wahnsinnig greifbar, dass ich mich sofort wohl, warm und als Teil des Geschehens gefühlt habe. So ging es mir schon mit dem letzten Buch der Autorin, weshalb ich dies als große Stärke der Autorin bezeichnen würde - und ich würde aus diesem Grund auch das nächste Buch in jedem Fall lesen!

Dieses tolle Setting hat mich ein par Mal ebenfalls besänftigt und am Ball bleiben lassen, da ich die Geschichte ab und an etwas fade fand. Für mich ist das ein Buch für slow mornings mit Kaffee auf dem Sofa oder entspannte Lesestunden im Café. Keineswegs eines, das man schnell inhaliert.

Es geht um Freundschaft, Liebe, Spaziergänge und Gartenarbeit im Herbstlaub, Kleinstadt-Feste, Familie, Zusammenhalt und Unterstützung (vor allem unter Frauen), Magie und darum sich zu öffnen und zu entwickeln. Um die Bewältigung vergangener Ereignisse und zweite Chancen. Auch wenn es Zwischendurch um ernste Themen und tiefe Emotionen geht, wird man beim Lesen selbst nicht allzu emotional. Egal worum es grade ging, war es für mich sehr seicht zu lesen.

Von den Charakteren bin ich ähnlich begeistert wie von der Atmosphäre des Buches. Sehr nahbar, realistisch und detailliert ausgearbeitet. Mit Maria bin ich nicht ganz warm geworden, aber das finde ich eigentlich auch gar nicht so schlecht - man muss ja nicht immer alle Charaktere total sympathisch finden und alle Entscheidungen nachvollziehen können. So ist es ja in der Realität auch nicht.

Alles in allem ein schöner Wohlfühl-Roman für gemütliche und entspannte Lesestunden. Unbedingt im Herbst lesen!!

Bewertung vom 30.04.2023
Poston, Ashley

Dead Romantics


ausgezeichnet

Einzigartig!

Florence ist Ghostwriterin einer der berühmtesten Romance-Autorinnen und muss dringend ihr neues Manuskript abgeben, steckt jedoch in einer absoluten Schreibkrise. Wie soll man sich nur ein Happy End ausdenken, wenn man selber grade so einen Mist erleben musste. Und wie soll man das dem neuen Lektor erklären, der leider auch noch verdammt heiß aussieht und mit dem man sich ganz andere Dinge vorstellt als jetzt im Büro zu sitzen und ihn zu verärgern...

Klingt erstmal nach einer sehr typischen Lovestory, wenn Ben nicht kurz nach dem ersten Treffen mit Florence einem schlimmen Autounfall zum Opfer werden würde. Florence jedoch hat eine besondere Gabe: Sie kann Geister Verstorbener, die noch eine Mission zu erfüllen haben, sehen und mit ihnen kommunizieren - so auch mit Ben. Aber sie muss aufpassen, dass Ben ihr nicht zu sehr ans Herz wächst, denn wo soll das Ganze hinführen? Er ist schließlich tot...

Ashley Poston schreibt uns mit ihrem Buch eine absolut untypische Lovestory, die dennoch an vielen Stellen super kitschig ist (auf positive Art). So eine Geschichte kam mir noch nie unter und war daher sehr erfrischend. Am herausstechendsten ist allerdings der geniale Humor der Autorin - keine Ahnung wann ich das letzte Mal so sehr und häufig beim Lesen gelacht habe.
Weiterhin hat sie mit Florence einen von der ersten Seite an absolut nahbaren und sympathischen Charakter geschaffen, mit dem ich mich an so vielen Stellen im Buch identifizieren konnte. Auch die weiteren Charaktere sind super ausgearbeitet.

Das Buch handelt vor allem von zwei Themen: Liebe und Tod/Verlust. Dabei ist es weder zu traurig, noch zu kitschig. Ein Riesenkompliment dafür, wie gut die Zusammenführung der zwei stimmungsmäßig total gegensätzlichen Themen gelungen ist. Das macht dieses Buch auch an vielen Stellen zu einem tiefgründigen und zum Nachdenken anregenden Buch.

Der Schreibstil ist sehr einfach und flüssig, man kann (und möchte!!) das Buch zügig lesen! Ich vermute leider an manchen Stellen, dass der Humor unter der Übersetzung etwas leidet, war für mich jedoch nicht schlimm, da ich es trotzdem hochgradig lustig fand.

Viel mehr kann ich gar nicht sagen, um nicht allzu viel vorweg zu nehmen. Lest dieses Buch schnell selber, klare Empfehlung von mir!

Bewertung vom 29.01.2023
Lenz, Svea

Bis zum Horizont / Die Stewardessen Bd.2


ausgezeichnet

Eine gelungene Fortsetzung der Geschichte um Margot & Co.


Die Geschichte um Margot, ihre Freundinnen & Co. geht weiter! Wieder lesen wir von unzähligen spannenden und verrückten Situationen, denen sich die Stewardessen in ihrem Arbeitsalltag stellen müssen. So viele Dinge waren für mich absolut unvorstellbar und ich freue mich, auch mit diesem Buch wieder einiges gelernt haben zu können.

Es gibt Bücher, da braucht man nicht unbedingt einen zweiten Band, denkt 'was soll da jetzt noch alles passieren um ein ganzes Buch zu füllen, es gab doch schon einen guten Abschluss..'. Hier allerdings war die Fortsetzung absolut nötig, ich musste einfach noch mehr von Margot und ihren Freundinnen hören, ich war nach Teil 1 noch nicht bereit für einen Abschied! Die beiden Teile lesen sich so oder so eher wie ein einziges dickes Buch, fügen sich nahtlos zusammen. Ich war sofort wieder in der Story - toll! Die Charaktere und ihre jeweiligen Geschichten entwickeln sich alle auf ganz unterschiedliche Arten weiter und ich bin wirklich glücklich mit all den Entwicklungen. Jede/r geht und findet einen eigenen, guten, Weg und das lässt mich jetzt auch nach Teil 2 harmonisch mit der Geschichte abschließen. Die Story ist genau so spannend wie auch im ersten Buch und es kommen noch ein par unerwartete und spannungserzeugende Aspekte/ Handlungsstränge neben der Entwicklung der Charaktere hinzu. Auch diesem Teil merkt man deutlich an, wie genau und umfassend die Recherche der Autorin gewesen ist. Hier steckt wirklich Arbeit, ein merkbares Interesse an der Thematik und dem Zeitgeschehen und eine Menge Herzblut drin - und das geht definitiv auf die Leser*innen über!

Zusammengefasst für mich eine mehr als gelungene Fortsetzung und gleichzeitig ein toller Abschluss einer Reihe, die ich vermutlich nie wieder vergessen werde (allein schon weil ich SO viel gelernt habe)!

Auch muss ich nochmal sagen, dass ich normalerweise keine historischen Romane lese, da sie mir in der Vergangenheit eigentlich immer zu zäh und anstrengend gewesen sind... Die Stewardessen klang aber einfach SO interessant, dass ich dem eine Chance geben musste. Und was soll ich sagen - Die beiden Bücher sind absolute Highlights für mich gewesen und haben mich davon überzeugt, dass auch historische Romane leicht und flüssig zu lesen und dazu noch wirklich spannend sein können. Danke Svea Lenz für diese Bücher und dass du es mit ihnen geschafft hast, mich an ein Genre zurückzuführen, mit dem ich eigentlich schon abgeschlossen hatte!

Bewertung vom 18.09.2022
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


gut

Ist der Hype gerechtfertigt?

"Kein Sommer ohne Dich" war plötzlich überall - TikTok, Instagram, groß ausgestellt in gefühlt jedem Buchladen. Dies sowie die vielen positiven Meinungen haben meine Erwartungen an dieses Buch ziemlich hochgetrieben. Schonmal vorweg: So ganz verstehen kann ich den Hype leider nicht..

Die Idee ist toll, die Geschichte schön - keine Frage. Poppy und Alex lernten sich vor vielen Jahren auf dem College kennen und wurden zu den besten Freunden, obwohl die Beiden unterschiedlicher nicht sein können. Schnell teilten sie ihre Liebe fürs Reisen und beschlossen jedes Jahr gemeinsam in den Sommerurlaub zu fahren. Bis vor zwei Jahren etwas in einem der Urlaube passierte, dass sie auseinander trieb.

Ohne die Freundschaft zu Alex wird Poppy allerdings immer unzufriedener im Leben und das ganze berufsbedingte Reisen zeigt ihr außerdem immer wieder aufs Neue, wie sehr sie die unbeschwerten Urlaube mit ihrem besten Freund vermisst. Als alles zu viel wird beschließt sie kurzerhand Alex einfach mal eine Nachricht zu schicken - was hat sie denn schon zu verlieren.
.. und tatsächlich endet ihr Versuch darin, dass die Beiden erneut eine Reise miteinander wagen..

Wie schon erwähnt, eigentlich eine schöne und niedliche Geschichte. Die wenigsten Passagen aber spielen im "Jetzt", sondern beschreiben Alex' und Poppys Vergangenheit. Die Kapitel sind nach Sommern bzw. den gemeinsamen Sommerurlauben aufgebaut (Dieser Sommer, der Sommer vor 2 Jahren, der Sommer vor 3 Jahren usw.). Das führt jedoch dazu, dass sich das Ganze oftmals wie ein Tagebucheintrag liest: erst ist das passiert und dann haben wir das gemacht und danach sind wir da hingegangen.
Das hat mich schnell gelangweilt und ich habe mich ständig gefragt Brauche ich diese Information?. Das schöne in diesen Rückblenden jedoch ist, dass man mal auf eine andere Art und Weise die Charaktere kennenlernt und gleichzeitig ihre Entwicklungen über viele Jahre mitverfolgen kann.

Die Charaktere sind im Allgemeinen wirklich toll angelegt und sehr nahbar. Außerdem sind sie durch und durch sympathisch, was das Buch neben der Geschichte noch mehr zu einem Gute-Laune-Buch macht. Vor allem die Dialoge zwischen Alex und Poppy sind klasse und haben mich immer wieder zum schmunzeln gebracht.

Das Buch hat für mich also positive wie negative Aspekte. Es ist eine schöne, leichte Geschichte mit tollen Charakteren und lustigen Dialogen, aber die Umsetzung mit den vielen Rückblenden hat mir leider nicht zugesagt und mir immer wieder die Lust am Weiterlesen genommen.
Als Zwischendurch- oder vielleicht auch als Zweitlektüre aber alles in allem ein gutes Buch - daher 3 Sterne von mir.