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Meuterei auf der Bounty? Die Geschichte kennt man doch: Jähzorniger Kapitän quält tapfere Mannschaft, bis diese sich wehrt. Oder? - John Boyne erzählt eine andere Geschichte. Sein Kapitän Bligh ist ehrgeizig, aber auch besorgt um das Wohl seiner Mannschaft. Für das jüngste Besatzungsmitglied, den Schiffsjungen John Jacob Turnstile, wird er sogar so etwas wie ein Vaterersatz. Bis eines Tages auch John sich entscheiden muss, auf wessen Seite er steht. (6 CDs, Laufzeit: 6h 28)

Produktbeschreibung
Meuterei auf der Bounty? Die Geschichte kennt man doch: Jähzorniger Kapitän quält tapfere Mannschaft, bis diese sich wehrt. Oder? - John Boyne erzählt eine andere Geschichte. Sein Kapitän Bligh ist ehrgeizig, aber auch besorgt um das Wohl seiner Mannschaft. Für das jüngste Besatzungsmitglied, den Schiffsjungen John Jacob Turnstile, wird er sogar so etwas wie ein Vaterersatz. Bis eines Tages auch John sich entscheiden muss, auf wessen Seite er steht.
(6 CDs, Laufzeit: 6h 28)
Autorenporträt
John Boyne wurde 1971 in Dublin, Irland, geboren, wo er auch heute lebt. Er studierte "Englische Literatur' und 'Kreatives Schreiben' in Dublin und Norwich. Er ist der Autor von sechs Romanen, darunter "Der Junge im gestreiften Pyjama", der zwei Irische Buchpreise gewann, für den "British Book Award" nominiert war und vor kurzem verfilmt wurde. John Boynes Romane wurden in über vierzig Sprachen übersetzt.
Trackliste
CD 1
1Der Schiffsjunge00:00:14
2Der Schiffsjunge00:05:26
3Der Schiffsjunge00:03:22
4Der Schiffsjunge00:04:48
5Der Schiffsjunge00:04:02
6Der Schiffsjunge00:04:22
7Der Schiffsjunge00:03:57
8Der Schiffsjunge00:04:42
9Der Schiffsjunge00:06:30
10Der Schiffsjunge00:05:06
11Der Schiffsjunge00:05:06
12Der Schiffsjunge00:04:11
13Der Schiffsjunge00:05:11
14Der Schiffsjunge00:05:37
15Der Schiffsjunge00:04:55
CD 2
1Der Schiffsjunge00:01:39
2Der Schiffsjunge00:05:24
3Der Schiffsjunge00:07:22
4Der Schiffsjunge00:04:56
5Der Schiffsjunge00:04:47
6Der Schiffsjunge00:04:51
7Der Schiffsjunge00:04:22
8Der Schiffsjunge00:04:26
9Der Schiffsjunge00:04:17
10Der Schiffsjunge00:04:30
11Der Schiffsjunge00:03:23
12Der Schiffsjunge00:04:00
13Der Schiffsjunge00:04:44
14Der Schiffsjunge00:05:54
CD 3
1Der Schiffsjunge00:05:05
2Der Schiffsjunge00:04:58
3Der Schiffsjunge00:03:54
4Der Schiffsjunge00:04:33
5Der Schiffsjunge00:04:47
6Der Schiffsjunge00:03:29
7Der Schiffsjunge00:05:20
8Der Schiffsjunge00:06:07
9Der Schiffsjunge00:05:59
10Der Schiffsjunge00:05:21
11Der Schiffsjunge00:06:29
12Der Schiffsjunge00:05:42
13Der Schiffsjunge00:05:05
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.04.2011

Die Wahrheit über Käpt’n Bligh
Der Ire John Boyne erzählt die Geschichte der Meuterei auf der Bounty neu
Hunderttausend heulende Höllenhunde!“, würde Kapitän Haddock nach der Lektüre von Der Schiffsjunge ausrufen, dem neuen Roman des Iren John Boyne (Der Junge im gestreiften Pyjama). Und dann würde es dem Seebären langsam dämmern: Die Geschichte der Meuterei auf der Bounty war nicht so, wie wir sie kennen. Für jene, die die zeitgenössischen Dokumente des Geschehens nicht kennen, wird die Welt ihrer Illusionen durch Boynes Roman um eine Legende ärmer, aber um eine abenteuerliche Geschichte reicher. Und die liegt der Wahrheit allemal näher als das, was uns Charles Laughton und Clark Gable, Trevor Howard und Marlon Brando vorgaukeln. Bis jetzt war unser Bild von dem, was in den Jahren 1787 bis 1789 auf dem Schiff geschah, eindeutig: Der Tyrann, der Offiziere und Mannschaft quälte, war Captain Bligh. Der Edle und Gerechte, der sich den irrsinnigen Befehlen Blighs widersetzte, war der Erste Offizier Fletcher Christian. John Boyne lässt nun den Schiffsjungen John Jacob Turnstile – eine fiktive Figur – „die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty“ (so der Untertitel) erzählen. Wie wahr sie ist, können wir Leser zwar nicht bemessen, aber die Hinweise auf die vom Autor gesichteten historischen und literarischen Quellen versprechen einen hohen Grad an Glaubwürdigkeit der Kerngeschichte.
Portsmouth 1787. Die Bounty bricht unter Blighs Kommando in die Südsee auf, um auf Tahiti Setzlinge des Brotfruchtbaums einzusammeln – eine völlig unspektakuläre Mission. Nicht ganz freiwillig an Bord: der 14-jährige John Jacob, der, vor die Wahl gestellt, wegen Diebstahls im Kerker zu landen oder auf der Bounty als Diener des Kapitäns zu arbeiten, das Leben an Bord vorzieht. Der elternlose John wuchs mit anderen Jungs im Haus eines zwielichtigen Mannes auf, der die Burschen nicht nur zu Dieben erzog, sondern sie auch zwang, Männern sexuell gefügig zu sein. John ist ein cleverer Junge, der dem Kapitän loyal dient, sein Vertrauen gewinnt und Bligh bald als eine Art Ersatzvater betrachtet.
Ein Teil der Mannschaft – unter Christians Führung – lehnt sich nach einigen unpopulären und undiplomatischen Entscheidungen Blighs gegen den Kapitän auf. Ganz im Gegensatz zu den gängigen Meinungen über Blighs Wesen schildert Boyne den Schiffsführer als erfahrenen, fürsorglichen, ja sogar humanistischen Idealen verpflichteten Seemann, der jede Art martialischer Bestrafungsrituale verabscheut. Allerdings offenbaren sich während der Reise einige Schattenseiten seines Charakters: Er ist nicht immer konsequent, erscheint gelegentlich überfordert und neigt dann zu Kurzschlusshandlungen mit unübersehbaren Konsequenzen. Sein Bild der Eingeborenen ist, zeitgemäß, von der wohlwollenden Überheblichkeit der europäischen Eliten geprägt. Auch wird Bligh ein Minderwertigkeitskomplex unterstellt, da er das Schiff nicht mit Kapitänswürden befehligte, sondern im Rang eines Lieutenant. Von vornherein betont der Erzähler jedoch Christians Standesdünkel, die der Liberalität Blighs entgegenstehen. Wie wir wissen, wurden Bligh und die ihm ergebenen Seeleute in einer Barkasse ausgesetzt. In dieses Beiboot setzt Boyne auch den jungen Erzähler. Nicht zuletzt dank der Umsicht und des unerschütterlichen Willens des Kapitäns überleben zwölf der achtzehn Männer qualvolle 48 Tage im Südpazifik, bevor das Boot Timur erreicht.
Warum nun Kapitän Haddock nach der Lektüre ein deftiges „Hunderttausend heulende Höllenhunde!“ in die Welt setzen, hat aber nicht nur etwas mit zurechtgerückten Perspektiven zu tun. Es ist ein Ausruf der Begeisterung über die dramaturgische Spannung, die differenzierte Darstellung der Ereignisse und Persönlichkeiten und vor allem über die erzählerische Brillanz des Autors, die sich auch in Andreas Heckmanns vorzüglicher Übersetzung widerspiegelt.
Der Schiffsjunge verspricht, wie Bjarne Reuters Karibikabenteuer Prinz Faisals Ring, seine Leser wie von Geisterhand aus dem Lesesesseldirekt in die Schiffshängematte zu katapultieren. SIGGI SEUSS
JOHN BOYNE: Der Schiffsjunge. Die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty. Aus dem Englischen von Andreas Heckmann. Fischer 2011. 638 Seiten, 18,95 Euro.
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"Schauspieler Florian Lukas liest stimmgewaltig ein Seeabenteuer, das schon heute das Zeug zum Klassiker hat."