Autor: bücher.de
Datum: 01.08.2025

Linus Geschke 
Buch

17,00 €
Weitere Ausgabe:
eBook, ePUB
Dunkel, spannend und meisterhaft konstruiert - der packende Auftakt der neuen Thriller-Trilogie von SPIEGEL-Bestsellerautor Linus Geschke!
Ein abgelegener Campingplatz in den Ardennen. Eine Studentin, die dort unter mysteriösen Umständen verschwindet. Als der Fall auch 15 Jahre später noch ungelöst ist, nimmt die Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke an einem True-Crime-Podcast teil, um den …
Krimi des Monats
Krimitipp August, Linus Geschke, „Der Trailer“

„Wenn die Wälder reden könnten, würden sie von einer jungen Frau erzählen, die zwischen ihren Stämmen umherhetzte. Von dem maskierten Mann, der ihr folgte, und vom Blut, das im Mondlicht fast schwarz aussah.“

Die junge Frau heißt Lisa Martin. Vor 14 Jahren verschwand die damals Dreiundzwanzigjährige in den Ardennen, genauer gesagt dort, wo „das Grauen begonnen hatte“: in Camp Donkerbloem. Der Campingplatz mit mietbaren Trailern wirkt bei Tage idyllisch. Doch nachts scheinen hier Dinge vor sich zu gehen, schreckliche Dinge. Lisa Martin weiß nichts davon, als sie sich beim Abschluss ihrer Reise einen solchen Trailer mietet. Weiß nichts davon, dass Camp Donkerbloem kein guter Ort ist. Dann verschwindet sie, und „Der Trailer“ erzählt von diesem Cold Case und den Ermittlungen 14 Jahre später. Der Thriller bildet den Auftakt einer Trilogie von Bestsellerautor Linus Geschke.

Sprung in die Gegenwart: Die Hamburger Hauptkommissarin Frieda Stahnke musste gerade ihre Waffen, ihren Dienstausweis und ihre Würde im Polizeipräsidium lassen. Suspendiert. Die 37-Jährige mit einer fantastischen Aufklärungsquote hatte sich mit dem Falschen angelegt. So sieht sie es jedenfalls. Mit Gernot Weber, einem skrupellosen Immobilienmogul, der über Leichen geht und kriminelle Clans seine Drecksarbeit machen lässt.

Nun hat Frieda mächtig Wut im Bauch und viel Zeit. Und den „Fall Lisa Martin“ hat Frieda nie vergessen. Denn sie ist mit Lisa zusammen aufgewachsen in einem Dorf in der Nordheide. So sagt sie zu, als sie ein Podcaster anspricht und um ein Gespräch bittet. In dem Podcast soll es um Lisa Martin gehen. Frieda ahnt nicht, dass sie damit etwas in Gang bringt. Denn in Köln hört Wout Meertens durch Zufall genau diesen Podcast. Und Wout war dabei, damals im Camp Donkerbloem, als Lisa verschwand. Er hatte sie gesehen, und sie hatte ihm sehr gefallen.

Die Figur Wout Meertens ist eine der Lieblingsfiguren von Linus Geschke (mehr dazu lesen Sie in unserem Interview mit dem Autor) – und wir verstehen, warum. Wout ist vieles: schmieriger Barbesitzer des „Golden Diamond“ mit übler Vergangenheit; er wuchs in einem der ärmsten Viertel Antwerpens auf, ist ein verurteilter Stalker, aber auch jemand, der die Einliegerwohnung in seinem Haus an Kathinka vermietet. Sehr günstig vermietet. Kathinka ist Computernerd, punkig, und hat eine heftige Kontaktstörung. Dann gibt es da noch Tayfun. Er ist unter anderem Wouts Türsteher, aber vielleicht auch ein ziemlich guter Freund, und er träumt von einer Karriere als Boxer.

Was hat Wout damals mitbekommen? Was wusste er, und war er vielleicht sogar dabei, als Lisa verschwand? Damals hatte er „Dinge getan, die er heute nicht mehr tun würde“. Er will auf keinen Fall ins Visier der Polizei geraten, und doch weiß er mehr über das Camp Donkerbloem. Denn es gab nicht nur dieses Camp, sondern auch den „Club Donkerbloem“. Einen sehr speziellen Club. Die suspendierte Frieda Stahnke ermittelt nun auf Hochtouren zum Verschwinden von Lisa Martin. Denn die damaligen Ermittlungen werfen einige Fragen auf.

Wout macht einen Schritt auf Frieda Stahnke zu. Und als Computercrack Kathinka sich in den Fall vertieft – einfach aus Neugierde und wegen Wout – findet sie etwas Unglaubliches heraus. Etwas, das alles in einem neuen Licht erscheinen lässt. Etwas, von dem tödliche Gefahr ausgeht. Frieda Stahnke braucht dringend Hilfe. Doch Wout, Kathinka und Tayfun haben ihre eigenen Pläne für die Aufklärung des Falls ...

Die Figuren, die Linus Geschke hier ins Rennen schickt, sind eine Wucht. Wie gut, dass es noch zwei weitere Teile der „Donkerbloem“-Trilogie geben wird. Denn Wout, Kathinka, Tayfun und die kühle Hamburger Hauptkommissarin Frieda Stahnke sind so vielschichtig gezeichnet, dass man mehr über sie lesen möchte – und, ja, sich auch gleich noch eine Verfilmung wünscht. Die rasante und lebensgefährliche Entwicklung im Cold Case um Lisa Martin erzählt Linus Geschke fantastisch. Einige Nebenstränge können wir hier natürlich nicht verraten – aber das Finale, so viel darf gesagt sein, ist definitiv nichts für schwache Nerven. Das haut selbst Thriller-Fans, die schon vieles gelesen haben, um. Versprochen!
Autoreninterview
INTERVIEW MIT LINUS GESCHKE

Früher waren Sie ein preisgekrönter Journalist, heute sind Sie Spiegel-Bestseller-Autor und schreiben Thriller. Wann und warum haben Sie diesen Weg beschritten? Und was fasziniert Sie so am Crime-Genre?


Wie die meisten Journalisten habe ich lange davon geträumt, ein Buch zu schreiben, und mir den Traum dann 2014 erfüllt. Dass es Krimis beziehungsweise Thriller werden würden, war direkt klar: Man kann in der Belletristik nur die Sorte Bücher schreiben, die man auch gern lesen würde. Ich habe das Spannungsgenre schon immer geliebt. All die unterschiedlichen Themen, die man da verarbeiten kann, und die offenen Fragen, die gelöst werden wollen.

In „Der Trailer“ geht es um eine vor Jahren verschwundene junge Frau, Lisa Martin, die getötet und zuvor vergewaltigt wurde. Ein sensibles Thema, das Sie sensibel behandeln. Wie wichtig ist es Ihnen, das Trauma authentisch darzustellen?

Ich weiß gar nicht, ob man das kann, sofern man ein solches Verbrechen nicht am eigenen Körper erleben musste. Dazu kommt, dass Menschen natürlich vollkommen unterschiedlich auf Traumata reagieren. Wichtig war mir vor allem, die Gewalt nicht der Gewalt wegen darzustellen, sondern vor allem die Folgen zu schildern, die diese für das Opfer und dessen Angehörige hat.

Vier Hauptfiguren sind es, mit denen wir in „Der Trailer“ mitfiebern. Die Hamburger Hauptkommissarin Frieda Stahnke, der vorbestrafte Kölner Barbesitzer Wout Meertens, sein Türsteher und Freund Tayfun sowie Wouts Untermieterin und Computernerd Kathinka. Wer von den vieren ist Ihr Liebling, und warum?

Ganz klar: Wout! Gott, ich habe es geliebt, eine Person darzustellen, die politisch inkorrekt und sicher kein klassischer Sympathieträger ist, dessen Handlungen man aber dennoch nachvollziehen kann und der sich (hoffentlich) trotz seiner Fehler in das Herz der Leserinnen und Leser schleichen wird. Aber auch Tayfun mochte ich, Kathinka … ach, alle eigentlich. Das ist wie mit eigenen Kindern: Da ist es auch schwer, einen Liebling aufzuzeigen.

Neben dem Cold Case um die verschwundene Lisa, den Hauptkommissarin Frieda Stahnke unbedingt lösen will, hat sie auch noch eine ganze Menge anderer „Baustellen“ …

Frieda ist eine Frau, die in meinen Augen vor allem unabhängig und selbstbestimmt ist. Vielleicht auch eine, die einen Schutzwall um sich errichtet hat, den niemand durchdringen soll, damit niemand sie verletzen kann.

„Der Trailer. Donkerbloem 1“ eröffnet eine Thriller-Trilogie. Im Nachwort schreiben Sie, es sei eine Geschichte über Männer, die Frauen hassen. Ist dieses Thema für alle drei Teile wichtig?

Leider ist es das. Bei Gewaltverbrechen sind Frauen oftmals die Opfer, Männer fast immer die Täter. Hier hat die Natur einen Fehler gemacht, indem sie Männern das ganze Testosteron und höhere Körperkräfte gab. Sicher, in einer modernen Gesellschaft sollte es darauf nicht mehr ankommen – aber die Realität beweist uns Tag für Tag das Gegenteil.

Teil 2 der Donkerbloem-Trilogie, „Das Camp“, erscheint im Januar 2026. Können Sie schon verraten, worum es hier gehen wird?

Frieda wird dieses Mal mehr im Mittelpunkt stehen. Sie und ein verstörender Killer, der ihr zuerst alles nimmt und sie dann jagt. Die anderen drei Hauptfiguren – Wout, Kathinka und Tayfun – müssen sich daraufhin positionieren, was sie allerdings nicht einheitlich machen. Mehr mag ich gar nicht verraten, nur: Alles wird dort enden, wo alles begann. In Camp Donkerbloem.

Sie wurden schon mal der „deutsche Don Winslow“ genannt – sind Sie einverstanden mit diesem Vergleich?

Da ich kaum einen Autor so liebe wie Don Winslow, kann ich mit diesem Vergleich mehr als gut leben. Interessanter wäre da die Frage, ob Don Winslow das auch könnte – obwohl ich mich ein wenig vor der Antwort fürchte.

Apropos Don Winslow: Gibt es Autorenkollegen oder -kolleginnen, deren Thriller Sie begeistern? Haben Sie Geheimtipps?

Na klar! Zoran Drvenkar ist mein „Allzeittipp“, ein immer noch viel zu wenig beachteter Autor. „Du“, „Sorry“ und vor allem „Still“ sind außergewöhnliche Meisterwerke, und auf sein neues Buch „Asa“ freue ich mich jetzt schon. Dann – immer lesenswert – ist da Melanie Raabe: Sprachlich gibt es kaum Besseres! Auch ihr Namensvetter Marc Raabe gehört zu jenen Autoren, bei denen ich stets blind zugreife, weil Marc immer Qualität abliefert.

Interview: Elf Ideen, 2025
Autorenporträt
Linus Geschke, 1970 geboren, lebt in Köln und hat für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, gearbeitet. Für seine Reisereportagen wurde er mit mehreren Journalistenpreisen ausgezeichnet. Mit seinem Thrillerdebüt gelangte Geschke aus dem Stand auf die Bestsellerliste, seine Jan-Römer-Serie wurde aufwendig verfilmt. Der psychologische Thriller »Das Loft« stand wochenlang auf der Bestsellerliste.
bücher.de auf Instagram