Autor: Vera
Datum: 13.04.2022
Tags: Empfehlung, Jugendbuch des Monats, Unser Buchtipp

Jugendbuch des Monats: „Zwischen Gestern und mir die Welt“

Charly ist bis ans Ende der Welt geflogen, von Hamburg nach Sydney. Die 18-Jährige ist nicht nur verreist, sondern regelrecht geflohen. Sie will ihr bisheriges Leben hinter sich lassen und so viel Entfernung wie möglich zwischen sich und ihre anspruchsvollen Eltern bringen. In Australien wagt sie einen Neustart als Au-pair. Doch es läuft nicht alles wie geplant: Charly soll sich um den achtjährigen Atlas kümmern, dessen seltsames Verhalten Charly zunächst nicht deuten kann. Schnell stellt sie fest, dass Atlas besonders ist und dass seine Betreuung viel Feingefühl von ihr fordert. 

Bei einem ersten Streifzug durch ihr neues Wohnviertel stößt sie mit einem Skater zusammen, der sich mit ihren gesamten Ersparnissen aus dem Staub macht. Keine gute Basis für einen Neuanfang. 

Zu allem Überfluss lernt sie kurz darauf zwei Jungen kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Josh und Will. Zu beiden fühlt sich Charly hingezogen. Für wen muss sie sich entscheiden, um endlich glücklich zu werden?

Antje Herden erzählt „Sydney Love. Zwischen Gestern und mir die Welt“ aus Charlys Perspektive. Die Erzählweise ist locker und bringt die Gefühle der 18-Jährigen überzeugend zum Ausdruck. Nicht immer schildert Herden Charlys Geschichte in ganzen Sätzen, hin und wieder wirft sie Satzfragmente ein. Das wirkt sehr natürlich und lässt Leserinnen und Leser direkt an Charlys Gedankenwelt teilhaben. „Sydney Love. Zwischen Gestern und mir die Welt“ ist ein mitreißend erzählter Coming-of-Age-Roman mit liebevoll ausgestalteten Charakteren.

Antje Herden: Autorenporträt

Als Model bereiste Antje Herden in den 1990ern die Welt. Die 1971 in Magdeburg geborene Autorin lebte damals in Wien, Kapstadt, Miami, London und Barcelona. Zwei Studiengänge – zunächst Chemie, dann Architektur – brach sie schließlich ab, um sich gänzlich dem zu widmen, was sie liebt: dem Reisen und dem Schreiben. Sie verbrachte Zeit in Kalifornien, Sydney und Lugano. 2003 wagte sie erste literarische Schritte bei Poetry Slams, 2006 erschien ihr erster Roman für Erwachsene, 2010 ihr erstes Kinderbuch. Für „Keine halben Sachen“ – ein Roman für Jugendliche ab 14 Jahren – wurde Antje Herden 2019 mit dem Peter-Härtling-Preis ausgezeichnet und 2020 für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.



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