Autor im Porträt
Stephen King
zur AutorenweltToptitel von Stephen King
Ihr wollt es dunkler
Gebundenes Buch
Nach einer außerweltlichen Begegnung in den Wäldern von Maine machen zwei Freunde urplötzlich große Karriere; ihr Geheimnis nehmen sie mit in den Tod. Danny träumt von einer Leiche, die er dann tatsächlich findet; in den Augen der Polizei kann nur er der Mörder sein. Vic macht Ferien in Florida, wo er eine verschrobene alte Frau kennenlernt; eine Bekanntschaft, die in einem Horrorstrudel endet. Das sind nur drei von zwölf neuen Storys, die Stephen King in Ihr wollt es dunkler versammelt - viele Genres umspannende Geschichten über das gegenwärtige Amerika, über finstere Mächte und existenzielle Fragen. Seine Erzählsammlungen - zuletzt Zwischen Nacht und Dunkel, Basar der bösen Träume und Blutige Nachrichten - stehen regelmäßig weltweit auf den Bestsellerlisten.…mehr
28,00 €
Fairy Tale
Broschiertes Buch
Der siebzehnjährige Charlie Reade hat kein leichtes Leben. Seine Mutter starb, als er sieben war, und sein Vater ist dem Alkohol verfallen. Eines Tages offenbart ihm der von allen gemiedene mysteriöse Nachbar auf dem Sterbebett ein Geheimnis, das Charlie schließlich auf eine abenteuerliche Reise in eine andere, fremde Welt führt. Dort treiben mächtige Kreaturen ihr Unwesen. Die unterdrückten Einwohner sehen in Charlie ihren Retter. Aber dazu muss er erst die Prinzessin, die rechtmäßige Gebieterin des fantastischen Märchenreichs, von ihrem grausamen Leiden befreien.
Durchgehend illustrierte Ausgabe (33 schwarz-weiße Bilder und zwei vierfarbige Tafeln)…mehr
Durchgehend illustrierte Ausgabe (33 schwarz-weiße Bilder und zwei vierfarbige Tafeln)…mehr
20,00 €
© Guip Studio Inc.
Stephen King
Stephen King wird am 21. September 1947 in Portland, Maine, geboren. Als er zwei Jahre alt ist verlässt der Vater die Familie, und die Mutter muss King und seinen Bruder mit wechselnden Jobs durchbringen. Durch das Erfinden von Horrorgeschichten will King, der sich stets als Außenseiter empfindet, der Langeweile des ländlichen Lebens entfliehen. Seinen ersten Kontakt mit Horrorliteratur bekommt er, als er eine Kiste mit Horror- und Science-fiction-Büchern im Haus seiner Tante entdeckt. Bereits im Alter von sieben Jahren beginnt King mit ersten eigenen Schreibversuchen. - Von 1966 bis 1970 studiert King Englische Literatur an der University of Maine und arbeitet anschließend als Englischlehrer. Nach den Erfolgen seiner ersten Romane "Carrie" und "Brennen muss Salem" 1974, widmet sich King nur noch seiner Karriere als Schriftsteller. Er veröffentlicht einige Romane unter dem Pseudonym Richard Bachman, "nur um zu testen, ob sich meine Bücher auch gut verkaufen lassen, wenn nicht Stephen King auf dem Umschlag steht" (King). Er ist der meistgelesene Horror-Autor der Welt. In den internationalen Bestsellerlisten ist er Dauergast, oft mit mehreren Titeln gleichzeitig. - Seit 1980 lebt King mit seiner Frau Tabitha, die ebenfalls als Schriftstellerin erfolgreich ist, und seinen drei Kindern in einem viktorianischen Herrensitz in Bangor/Maine. Stephen King ist der populärste Schriftsteller der Vereinigten Staaten und der meistgelesene Horrorautor der Welt. Von seinen Romanen wurden bereits 100 Millionen Exemplare verkauft. Viele davon wurden erfolgreich verfilmt.Verwandte Autoren
Kundenbewertungen
Holly
Privatermittlerin Holly Gibney erhält von Penny Dahl den Auftrag, deren Tochter Bonnie zu suchen, die seit drei Wochen verschwunden ist. Obwohl Hollys Partner Pete Huntley an Corona erkrankt ist und ihr davon abrät, einen neuen Fall anzunehmen, verbeißt sich Holly in die Ermittlungen und hat bald eine erste Spur. Hilfe bekommt sie von dem Geschwisterpaar Barbara und Jerome Robinson, die allerdings durch verschiedene Umstände abgelenkt sind, sodass die Lösung des Falles sich verzögert, was aus diversen Gründen dramatische Folgen haben wird.
Auf verschiedenen Zeitebenen erzählt King die Geschichte, springt zwischen Personen und Orten, gibt erst langsam etwas preis. Meine Befürchtung, dass es zu mystisch werden könnte, weil Holly involviert ist, hat sich zum Glück nicht bestätigt, und obwohl ich skeptisch war, weil sie nicht zu meinen Lieblingsfiguren zählt, bin ich nun ein glühender Fan dieser außergewöhnlichen, nicht mehr ganz so jungen Frau. Ihre Marotten und Zwänge finde ich entzückend, schließlich tun diese niemandem weh. Wer die früheren Abenteuer von Holly noch genießen möchte, sollte nicht unbedingt mit dem vorliegenden Buch beginnen, denn viele Hinweise auf frühere Werke könnten etwas verraten, was man noch nicht wissen will. Allen anderen empfehle ich aber zum Einstieg gerne dieses Buch.
Erst allmählich verstehe ich, um was es eigentlich geht, und als es dann endgültig Klick macht, bin ich angewidert angesichts der absolut widerwärtigen Aufklärung. Dazu aber total euphorisch, denn es folgt tatsächlich eine grandiose Story, die großartigen Horror im wahrsten Sinne des Wortes verspricht. Die Ermittlung von Holly, die Umstände, die dazu führen, dass oft vieles schief läuft, was eigentlich selbstverständlich ist, die tollen Wendungen und Einfälle sowie auch der gut platzierte, feine Humor führen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das letzte Drittel ist so unglaublich spannend und nervenaufreibend, dass ich mich nur mit großer Mühe davon abhalten kann, vorzublättern, um zu überprüfen, dass es meinem Sinn entsprechend weitergeht. Dieses Gefühl ist so euphorisierend, dass ich das Gefühl habe, neben mir zu stehen. Was für ein grandioser Thrill!
Wie bei Stephen King üblich, verliert er sich permanent in Ausschweifungen, wiederholt sich oft, wenn auch mit anderen Worten. Wer diese Art der Erzählung nicht mag, wird unzufrieden sein, denn diese zieht sich durch das gesamte Buch. Hätte das Buch gekürzt einen Sinn ergeben? Ja! Wäre ich damit glücklicher gewesen? Definitiv nein, denn ich liebe die Art und Weise, wie King eine Geschichte erzählt, könnte ihm stundenlang über die Schulter schauen und würde doch nicht genug bekommen. Hinzu kommt, und mich persönlich störte dies nicht, dass die Geschichte vollständig während der Corona Pandemie spielt. Diese ist allgegenwärtig, ob Maske, Impfung oder Desinfektion, das Virus und seine Folgen ziehen sich durch das Buch. Wer dies nicht möchte, bedenkt dies bitte vorher.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dies ein großartiger Roman eines meiner absoluten Lieblingsschriftsteller geworden ist. Ich wäre bereit für ein weiteres Abenteuer mit Holly und bedanke mich für spannende und gruselige Unterhaltung. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung!
Fairy Tale
Bewertung von Jukebook_Juliet am 16.01.2023
Meine Meinung:
Die Geschichte wird retrospektiv aus Sicht des Erwachsenen Charlie erzählt, was sehr zur Spannung beitrug, weil er am Ende vieler Kapitel kleine unheilvolle Andeutungen fallen ließ, die mich neugierig machten und weshalb die Seiten nur so dahinflogen.
Auf den ersten ungefähr 300 Seiten erzählt das Buch von Charlies Leben, seinem engen Verhältnis zum Vater und der aufblühenden Freundschaft zum Griesgram Howard Bowditch und seiner Hündin Radar. Es handelt sich also mal wieder um einen sogenannten slow burn, da King die Märchenwelt, um die es eigentlich in dieser Geschichte gehen soll, erst danach einführt. Kein Problem für mich, denn ich liebe besonders die Coming of age Storys des Autors.
Die Anderwelt, wie das Märchenland zunächst betitelt wird, hat mich von Anfang bis Ende fasziniert. King versteht es einfach, so dermaßen ausschweifend und detailgetreu zu beschreiben, dass der eigenen Fantasie bei der Imagination der Welt keine Grenzen gesetzt sind.
Mein einziger Kritikpunk ist die mit zu vielen Buchseiten beschriebene Zeit von Charlie und den Mitgefangenen im Kerker. Das hätte man in meinen Augen um einige Seiten kürzen können, denn für mich war dieser Teil etwas langatmig. Auch wenn ich grundsätzlich verstehe, warum Stephen King sich damit so viel Zeit (Seiten) gelassen hat.
Und trotzdem:
Es ist schon komisch, dass ein fast 900 Seiten Buch letztendlich trotzdem nicht lang genug sein kann, wenn man die darin enthaltene Geschichte so gerne mag.
Mein Fazit:
King-typisch langsam und ausschweifend, aber mit viel Gefühl und Liebe zum Detail erzählt. Eine Märchengeschichte um einen Jugendlichen und seine heißgeliebte Hündin, die in der Anderwelt ein großes Abenteuer bestehen müssen.
Meine Bewertung:
4,5/ 5 Sterne
Fairy Tale
Mutige Leute helfen, feige Leute machen Geschenke
Charlie ist erst 17 als sich sein Leben radikal ändert. Weil er ein Versprechen einzulösen hat, bleibt er nach dem Unfall seines Nachbarn bei ihm und kümmert sich um ihn und dessen Hund. Doch Mr Bowditch hat ein Geheimnis, das er Charlie nach seinem Tod eröffnet. Charlie sieht die Chance, den geliebten Hund zu retten und begibt sich in eine Welt, die ihm unbekannt ist und die ihm einiges abverlangt.
Der Anfang des neuen Romans von Stephen King wird sicher polarisieren. Denn nahezu das erste Drittel geht als Vorgeschichte einher. Allerdings eine Vorgeschichte, die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Macht sie doch das Wesen Charlies aus und lebt von der erzählerischen Kunst des Autors. Keine Seite fand ich langweilig.
Charlie hatte gleich meine Sympathie, auch wenn er sich selbst als etwas aufsässig hält und findet, dass er schlimme Dinge getan hat. Aber seine Art, dem alten Mann zu helfen, verdient wirklich Bewunderung. Auch die anderen Charaktere sind sehr vielschichtig und interessant, besonders die Bewohner der Anderwelt. Hier hat jeder seine Qualitäten und auch die Art, wie King die Welt beschreibt und aufbaut hat mich überzeugen und ob der Einwohner auch streckenweise rühren können.
Teilweise hat man fast den Eindruck, man würde ein Buch für Kinder lesen, der Märchen wegen. Doch King wäre nicht King, wenn er nicht gruselige Elemente und auch stellenweise Abschnitte einbauen würde, die einen starken Magen erfordern.
Fazit: Fairy Tale ist ein Märchen für Erwachsene, das sich zuweilen Elemente aus der Mythologie und von Kindermärchen ausleiht, dann aber doch ganz eigene Wege geht und die zu fesseln und zu überzeugen wissen.
Fairy Tale
Bewertung von Pandas Bücherblog am 30.10.2022
Das Cover ist ein echter Eyecatcher, das mir sofort ins Auge gestochen ist und in das ich mich auf der Stelle verliebt habe. Außerdem passt es ausgesprochen gut zum Inhalt, was für mich immer ein großer Pluspunkt ist.
Stephen King hat einen ziemlich detailverliebten, etwas ausufernden, doch sehr flüssigen und bildgewaltigen Schreibstil, der es mir leicht gemacht hat, mich in diesem düsteren Märchen zu verlieren.
Zugegeben, die Seitenzahl hat mich anfangs etwas erschlagen, da ich die Befürchtung hatte, in der Geschichte nur sehr langsam voranzukommen. Als ich mich jedoch auf das Buch eingelassen habe - und damit meine ich richtig eingelassen - konnten es gar nicht genug Seiten sein.
Auf den ersten (ungefähr) dreihundert Seiten hatte ich die Gelegenheit dazu, unseren Protagonisten Charlie und sein Leben bis ins kleinste Detail kennenzulernen. Was langweilig und monoton hätte sein können, hat sich für mich allerdings als sehr interessant, intensiv und unterhaltsam herausgestellt.
King hat hier ganz wundervolle Charaktere zusammengeführt, die sich allesamt in mein Herz geschlichen haben. Da wäre zum einen der 17-jährige Charlie, der griesgrämige Einsiedler Mr Bowditch und dessen liebenswürdige Schäferhündin Radar (ich liebe diesen Hund!).
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Charlie, den ich mit seiner sympathischen Art auf Anhieb liebgewonnen habe. Vor allem die Szenen mit Mr Bowditch und Radar haben etwas ganz tief in mir berührt. Ihre Beziehung zueinander hat am Anfang noch ein wenig unbeholfen und distanziert gewirkt, entwickelte sich jedoch innerhalb weniger Seiten zu einer innigen Freundschaft, die mir in gewissen Situationen die Tränen in die Augen getrieben hat. Vor allem eine bestimmte Stelle (die, die das Buch gelesen haben, werden wissen, wovon ich rede) hat mir regelrecht das Herz gebrochen.
Am besten lässt sich das Buch wohl als eine Mischung aus Märchen, Horror und Fantasy beschreiben - eine gewagte Kombination, die nicht jedem Leser gefallen wird. Bei mir hingegen hat gerade diese ungewöhnliche Mischung einen Nerv getroffen. Ich habe jede einzelne Seite geliebt und gefühlt und wollte nicht, dass dieses Buch jemals endet.
Und auch wenn die Idee hinter dem Buch nicht völlig neu und innovativ ist, so hat mich King mit seiner Version auf ganzer Linie überzeugt.
Die Personen, die der Autor ins Leben gerufen hat, die magischen Wesen, die ungewöhnliche Magie und die Parallelwelt, die er erschaffen hat - all das hat in mir eine Faszination hervorgerufen, die ich nicht in Worte fassen kann.
Das fantastische und zugleich grausame Setting, das er hier geschaffen hat, hat mir das Gefühl gegeben, hautnah mit Charlie im Geschehen zu sein.
Fairy Tale bietet die komplette Palette an Emotionen und Themen wie Liebe, Trauer, Wut, Gewalt, Brutalität, Menschlichkeit, Güte, gruseligen Szenarien, fantastischen Kreaturen und vielem mehr. Das alles gepaart mit jeder Menge Spannung, unvorhergesehenen Wendungen, Action und einem genialen Setting.
Ich könnte hier noch viel mehr schreiben, belasse es aber dabei, dass dieses Buch ein klares Highlight für mich war. :)
Fazit:
"Fairy Tale" ist eine Geschichte, die sich in keine Schublade stecken lässt. Vermutlich wird dieses Buch nicht bei jedem Fan des Autors die gleiche Begeisterung hervorrufen, wie bei mir, was okay ist. Wer ausschweifende Erzählungen, detailverliebte Beschreibungen, grausame und magische Welten und Märchen liebt, dem kann ich "Fairy Tale" nur ans Herz legen.
5/5 Sterne
Billy Summers
Kurzweiliges, spannendes und in allen Bereichen vielschichtiges Buch!
Fairy Tale
Der siebzehnjährige Charlie ist auf dem Weg nach Hause, als er am Haus des Einsiedlers Mr. Bowditch vorbeikommt, dessen Hund hysterisch bellt. Trotz eines unguten Gefühls, schließlich soll es sich beim Hund des Nachbars um eine wilde Bestie handeln, schaut Charlie nach und findet Mr. Bowditch verletzt und hilflos vor. Er versorgt den alten Mann, während er auf den Krankenwagen wartet, und verspricht diesem, sich um Radar, so heißt die Hündin, zu kümmern, während dieser im Krankenhaus ist. Auch als Mr. Bowditch wieder zu Hause ist, kümmert Charlie sich weiterhin um ihn und seinen Hund. Als Mr. Bowditch schließlich nach einem Herzinfarkt stirbt, hinterlässt er Charlie mysteriöse Nachrichten, seinen gesamten Besitz und einen Zugang zu einer fremden Welt. Was Charlie dort erlebt, hätte er sich in seinen wildesten Träumen nicht denken können.
Auf den ersten dreihundert Seiten bekam ich die Gelegenheit, Charlie und sein Leben kennenzulernen. Dies hätte eintönig und langweilig sein können, tatsächlich war dies aber interessant und sehr unterhaltsam. Die vielen Andeutungen, die Charlie machte, haben natürlich dazu geführt, dass ich eine phantastische Geschichte erwartet habe, was ich dann aber tatsächlich zu lesen bekam, hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen! Zuerst gab es zwar eine Wendung, die dazu führte, dass meine anfängliche Euphorie etwas nachgelassen hat, weil ich sicher war, den weiteren Verlauf der Story voraussagen zu können. Als ich dann aber verstanden habe, in welche Richtung die Erzählung ging, konnte ich kaum fassen, wie falsch ich gelegen habe, und war selbst mehr als erstaunt darüber, wieviel Freude mir das Gelesene machte, bin ich aus dem Alter für Märchen ja bereits lange raus.
Die Welt, die Stephen King vor meinen Augen hat entstehen lassen, war eine phantastische, schöne und grausame, dabei aber so realistisch, dass ich oft das Gefühl hatte, mittendrin im Geschehen zu sein. Die Abenteuer, die Charlie erlebte, waren so unglaublich spannend, dass ich durch die Seiten geflogen bin und einfach nicht wollte, dass es endet, dieses wunderbare Buch! Eine märchenhafte Kulisse, ein Königreich, Bösewichte und Helden, von allem gab es etwas und langweilig wurde es nie. Ich hätte noch viel länger dort verweilen wollen, wäre am liebsten nicht so schnell wieder aufgetaucht aus dieser fiktiven Welt. Für mich ein weiteres Highlight aus der Feder des Meisters und der Beweis, dass man für Märchen nie zu alt wird. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung. Besucht diese märchenhafte Welt und lasst euch verzaubern. Grandios!
Holly
Monster der anderen Art
Holly Gibney ist Privatermittlerin. Zusammen mit Pete Huntley führt sie Finders Keepers. Pete ist durch Corona vorerst außer Gefecht und Holly durch den Tod ihrer gern mal schwierigen Mutter in einer Lebenskrise. Da taucht die Mutter von Bonnie Dahl auf. Da die Polizei sich nicht veranlasst fühlt, Bonnie zu suchen, die seit drei Wochen unauffindbar ist, beauftragt sie Holly. Die entdeckt schnell erschreckende Hinweise und Zusammenhänge. Doch ahnt sie nicht, wie schlimm es wirklich ist!
Stephen King hat sich im Laufe seiner Schriftstellerkarriere stets weiterentwickelt und immer wieder selbst neu erfunden. King führt uns zunächst, wie er das gern macht, ganz sanft und locker in die Geschichte ein. Holly kennt und mag man als Dauerleser bereits sehr. Kein Wunder also, dass man besonders stark mit ihr fühlt und uneingeschränkt hinter ihr steht. Nach und nach merkt man, dass man auch Bonnie besonders mag. Das hat King auch gut eingefädelt. Sie schreibt! Zwar keine Romane, Thriller oder Horrorstorys, dafür aber Gedichte. Und hier muss man fast ein wenig schmunzeln. Kennt man doch die Probleme, die Schreibende bei King immer mal haben. Gleichzeitig aber ahnt man auch genau deshalb, dass das nicht gut enden kann.
Durch die Zeitwechsel erfährt der Leser immer mehr und bekommt einzelne Puzzleteile in die Hand, die sich schnell und sauber zu einem klaren Bild zusammenfügen lassen. Und dieses Bild ist nicht sehr hübsch anzusehen, sondern zeigt, wohin der Wahnsinn Menschen führen kann. Subtil aber klar zeigt King, wie blind das Umfeld sein kann, wenn die Menschen einfach nur sehen, was sie sehen wollen und damit ihre persönlichen Klischeevorstellungen als Fakt nehmen. Auch sind die aktuellen zeitgeschichtlichen Geschehnisse und dazugehörenden Gedanken, Gespräche und Handlungen sehr stimmig eingearbeitet. So wird das Geschehen noch realer.
Mir gefällt sehr gut, dass man von Anfang an weiß, wer hinter allem steckt, auch die Gründe sind recht klar. Es geht also um die Unfassbarkeit der Sache, auch der Tatsache, dass niemand Verdacht schöpfte und eben dem Fehlverhalten der Polizei. Selbst Holly wird von der Polizei nicht ernst genommen und gerät allein schon durch ihre Hautfarbe in Gefahr. Auch das ist eines der vielen akuten Themen im Buch. Keins davon wird intensiv ausgeführt, aber immer wieder dem Leser unter die Nase gerieben, damit dieser selbst die hoffentlich richtigen Schlüsse ziehen kann. King nimmt Stellung? Klar! King sagt seine Meinung? Aber sicher doch! So kennen seine Fans ihn und wer damit nicht klarkommt, nur weil er selbst eine andere Sichtweise hat, der kann sich hier wunderbar aufreiben.
Das Buch strengt an, eindeutig. Doch meine ich das nicht als negative Kritik. Im Gegenteil. Gerade diese Anstrengung beim Lesen zeigt, wie gut King es geschafft hat, eine fürchterliche Verbrechensserie in einer noch fürchterlichen Zeit für die ganze Welt anzusiedeln und zwar so, dass man all dies in der eigenen Nachbarschaft erleben könnte. Daher gebe ich insgesamt die vollen fünf Sterne, obwohl ich wohl noch nie so lange an einem Werk von King gelesen habe!
Fairy Tale
Bewertung von aebbies.buechertruhe am 01.10.2022
Charlie Read verlor mit 3 Jahren seine Mutter bei einem Unfall, sein Vater wurde daraufhin Alkoholiker. Er leistet, falls sein Vater den Alkoholismus besiegt, ein Versprechen, das sein Leben verändern wird. Denn als er 17 Jahre alt ist, findet er durch das Jaulen des Hundes Radar des mysteriösen Nachbarn Mr. Bowditch, diesen mit gebrochenem Bein in seinem Garten. Von nun an kümmert er sich um den alten Mann und seinen alten Hund. Auf dem Sterbebett verrät Mr. Bowditch Charlie das Geheimnis eines geheimen Ganges in eine fremde Welt. Charlie begibt sich mit Radar hinunter in die unterirdische Welt. Er erlebt Abenteuer, begegnet Riesen und Kreaturen, die er sich nicht hätte träumen lassen können und wird für die Bewohner der Retter aus einem bösen Fluch. Doch kann er seine Mission erfüllen?
"Fairy Tale" ist einfach unbeschreiblich toll. Stephen King beweist hier eindrucksvoll, wie vielseitig sein Talent ist. Ein Märchen für Erwachsene - und es hat funktioniert! Man begegnet hier Riesinnen, Meerjungfrauen, Adligen und natürlich auch King-typischen Monstern. Und ja - es gibt auch Szenen, die brutal sind. Wie in jedem Märchen. Das Buch beginnt mit der Vorgeschichte von Charlie. Diese nimmt schon einige Seiten in Anspruch, ist aber für die spätere Geschichte wichtig und überhaupt nicht langatmig, sondern einfach schön und spannend zu lesen. Man lernt Charlie dadurch genau kennen und kann seine Handlungsweise verstehen. Er ist ein völlig normaler Junge, der mit seinem besten Freund Mist baut und trotzdem sympathisch ist. Ich fand seine Sorgen um seinen Vater, Mr. Bowditch und Radar sehr rührend. King hat hier Charaktere geschaffen, die ich allesamt mochte. Auch in der Märchenwelt wimmelt es von sympathischen Charakteren, die ihr Bündel zu tragen haben. Man fühlt mit ihnen richtig mit und würde sie gern selbst vor den Monstern beschützen und helfen, den Fluch zu brechen. Stephen King schreibt auch in diesem Buch in seiner typischen Art. Er schafft es, allein durch seine Sprache eine Welt auferstehen zu lassen, die fremdartig und sehr lebendig ist. Man sieht alles detailliert vor sich und spürt Freude und Wohlbefinden ebenso wie Angst und Schmerz.
Mit "Fairy Tale" knüpft Stephen King meiner Meinung nach an seine alten Erfolge an - und ist eines meiner Lieblingsbücher von ihm!
Holly (eBook, ePUB)
Bewertung von MichelleMoon23 am 25.02.2024
Stephen King ist und bleibt unerreichbar. Man wird von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Unbedingt lesen, ein Muss für alle Fans.
Fairy Tale
Ein Teenager, ein Hund und die märchenhaften Abenteuer in einer anderen Welt
Angelockt vom Bellen und Winseln der Hündin Radar findet Charlie den alten Mr. Bowditch verletzt auf dessen Veranda liegen. Er beschließt ihm zu helfen. Über mehrere Monate betreut und pflegt Charlie den anfangs grummeligen Mann und es entsteht eine Freundschaft und ein tiefes Vertrauensverhältnis. Auch zwischen Charlie und Bowditchs alter Hündin Radar. Als Bowditch stirbt, hinterlässt er Charlie nicht nur sein gesamtes Hab und Gut, sondern auch eine besprochene Kassette mit einem unfassbaren Geheimnis: durch den Schuppen im Garten gelangt man in eine andere Welt, genauer gesagt in das Reich Empis. Dort gibt es ein Artefakt, mit dem man die Lebenszeit zurückdrehen kann. Da seine inzwischen innig geliebte Radar schon mehr tot als lebendig ist, wagt Charlie den gefährlichen Weg, um sie wieder jung zu machen. Doch das Reich unterliegt einer Art Fluch, die Menschen dort haben das Grau, eine schreckliche Krankheit, die Sonne scheint nie, alles stirbt und ein grausames Wesen herrscht über alles. Charlie will den Menschen von Empis helfen, vor allem, weil er sich in die ehemalige Prinzessin verliebt hat. Und so wird aus einem spannenden Trip in eine andere Welt eine gefährliche Mission, in der es um nichts geringeres geht, als um Leben oder Tod.
Unverkennbar Stephen King. Das war das erste, was ich dachte, als ich die ersten Seiten gelesen habe. Sein Schreibstil hat Erkennungswert und ist schlicht brillant! Was anfangs wie eine kleine Coming of Age-Vorortgeschichte beginnt (mutterloser Halbwaise mit trockenem Alkoholiker als Vater trifft auf einen Mann und dessen Hund, die sein Leben verändern und wächst daran) entwickelt sich passend zum Titel zu einem herrlich fantasievollen Märchen. Er hat es wieder mal geschafft, mich in eine völlig neue Welt zu ziehen, in die ich mich komplett hineinversenkt habe. Alle Charaktere haben Eindruck auf mich gemacht und mich berührt. Ich habe so mitgelitten und mitgefiebert, irre! Ich weiß wirklich nicht, wie King das immer macht, aber ich war wieder so mittendrin und voll dabei, dass es sich nicht angefühlt hat wie lesen, sondern wie erleben. Großartig!
Wer sich noch nie an einen King herangewagt hat, weil er Horror nicht mag: versucht es mal mit Fairy Tale. Das ist kein Horror, sondern Fantasy und Märchen. Auch brutal zwischendrin und grausam, aber das sind Märchen ja auch. Ich war vollkommen gefesselt und die knapp 900 Seiten sind einfach so vorbeigeflossen. Ich hätte gerne noch weitergelesen, weil es so gut war. Ganz klar 5 Sterne. Ein wunderbares, fesselndes, gefühlvolles, spannendes und atmosphärisches Buch! Ich feiere es!
Mehr anzeigen »