Yasunari Kawabata
Yasunari Kawabata (* Osaka 1899, † Zushi 1972) verlor seine Familie als Zweijähriger und lebte bis zum Tod des Großvaters bei diesem. Sein Gefühl der Trauer und Verlassenheit sollte ihn zeitlebens begleiten. Nach dem Studium der Literatur in Tokio - dort gründet Kawabata mit einem Freund ein modernes Literaturjournal - veröffentlicht er die Erzählungen "Die Tänzerin von Izu" (1927), "Schneeland" (1937) oder den Roman "Tausend Kraniche". Im Westen wurde er vor allem durch seine sogenannten "Handtellergeschichten" bekannt, sprachliche Miniaturen zwischen japanischem Alltagsgeschehen, Tradition und Traumerlebnis. Die japanische Landschaft sowie die Zeremonien und Rituale, z. B. die Teezeremonie, spielen in Yasunari Kawabatas Werk eine große Rolle - er stellt diesem Ästhetischen aber moderne Menschen gegenüber, oft einsam, die mit ihrem Menschsein ringen. Dieses Ringen kannte Yasunari Kawabata nur zu gut - im 73. Lebensjahr siegte bei ihm der Todeswunsch und er beendete sein Leben selbst. Kawabata führte in Japan den P.E.N.-Club, den Nobelpreis für Literatur erhielt er 1968.